Internetsucht

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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Nurse_with_wound
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Beitrag Mo., 16.02.2009, 02:13

oh mann ich habe Thriller geschaut jetzt kann ich nicht einschlafen.
Zum dritten oder vierten mal Sin City.
Irgendwo gabs einen Thread zum Thema mit einem Artikel übers Einschlafen, ich meine von Gothika, ich finde ihn nicht mehr.
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(V)
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Beitrag Mo., 16.02.2009, 12:24

Hast den anderen Thread ja doch noch gefunden. *g*

Meinereiner will hier gerade nur mal eine Momentaufnahme hineinstellen. Gerade JETZT ist so ein Moment, wo ich mir nämlich denke: NEIN, das ist jetzt nicht mehr okay.

Heute - nach dem ich das Kind für die Schule zurecht machte - habe ich mich NICHT an den PC gesetzt, sondern mich ganz brav meinem Papierkram zugewendet. Das lief auch sehr gut. Überraschend gut. Nach gut 1 h und 15 min begann es aber sehr stark an meinen Nerven zu ziehen. Immerhin, vor 2 bis 3 Wochen bin ich noch vor Panik zusammengebrochen bevor ich anfing. Wie dem auch sei, anderes Thema.
Um meine Nerven zu beruhigen als auch um mich für die gute Tat zu belohnen, fiel mein morgendliches Schreibritual ausführlicher aus als sonst. VIEL zu ausführlich. Ich habe mir gestattet während dem Blog schreiben in alle Richtungen abzuschweifen, und hinterher ewig gebraucht, es wieder rauszukürzen. Neu angefangen. In eine ganz andere Richtung abgeschweift. Und so weiter und sofort.

Mit Schande blicke ich zur Uhr und stelle fest, dass ich a) nun schon 3 Stunden verbraten habe b) jetzt natürlich wieder in diesem tranceartigen PC-Schreib-Watte-Zustand bin, aus dem so schlecht rauskommt. Oder anders gesagt: ABGESCHALTET. Alle Systeme runtergefahren, PC hochgefahren. *bitter-g*. Das wird mir jetzt natürlich noch ne Weile lang nachhängen bis man wieder "geistig" frisch ist und aus den virtuellen Schreib/Erinnerungewelten wieder in Hier und Jetzt zurück kam. FALLS es mir gelingt. Meine einschlägige Erfahrung sagt mir, dass wenn ein Tag so anfängt, dieser Tag verloren ist.

Ich ärgere mich dabei über mich selbst. Denn wenn ich jetzt NUR in Erinnerungen versunken wäre, mal hier, mal da, nur ein bisschen konzentriertes Grübeln, wäre das wesentlich effektiver. Aber nein, ich muss alles aufschreiben (zeitaufwendig!), dabei erkläre ich Dinge, die mir ja eigentlich völlig selbstverständlich sind (für mich selbst unnötig), und dann das dämlichste dran: Dann verwende ich noch mal so viel Zeit, dass ganze wieder rauszukürzen, weil bei meinem Output eine ganz und gar unverschämte Länge hat.

Die ganze Aktion diente jetzt

a) der Entspannung
b) der Belohnung

= offenbar alles andere als eine gute Kombination

c) dem Vermeiden der Frage, was ich als nächstens tun möchte/soll

Besonders c) stach mir heute ins Auge. "Was tue ich als nächstes? Worauf habe ich Lust?" . Man ist es über die Jahre so sehr gewohnt, sich automatisch an den Rechner zu setzen, dass man sich diese Frage selten noch stellt. Bis man sie stellen kann, ist man schon wieder irgendwo online. Selbst jetzt ist es noch so, wo es mir ja deutlich besser geht als früher/sonst, dass ich aus lauter hartnäckiger Gewohnheit oft noch 20 bis 30 min dasitze, quasi in Leere starre, und erst mal rausfinden muss, was WILL ich überhaupt tun? Worauf habe ich Lust? Bis dann langsam mein innerer Schweinehund in Wallung gerät. Denn der automatische Reflex geht immer noch (bzw. wieder) zum PC, der solche Fragen ohnehin abtötet. Und diesen über die Jahre gezüchteten Reflex muss man tag für tag überwinden. Und sowas gibt sich auch nicht nach 1 oder 2 oder 3 Monaten "Internet/PC-Entzug". Das dauert länger, bis es sich umstellt.

Wie dem auch sei, mein Fazit für heute:
Ich ärgere mich über mich selbst. Und wenn es um den Behördenkram geht, der mir noch sehr zu schaffen macht, erkenne ich, dass der PC in diesem speziellen Aspekt immer noch mit "Belohnung" oder anderenfalls "Vermeidung" assoziert ist. In anderen Aspekten ist es wohl schon besser geworden.

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StefanM
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Beitrag Mo., 16.02.2009, 20:43

Gothika hat geschrieben: (...) dass ich aus lauter hartnäckiger Gewohnheit oft noch 20 bis 30 min dasitze, quasi in Leere starre, und erst mal rausfinden muss, was WILL ich überhaupt tun? Worauf habe ich Lust? Bis dann langsam mein innerer Schweinehund in Wallung gerät. Denn der automatische Reflex geht immer noch (bzw. wieder) zum PC, der solche Fragen ohnehin abtötet. Und diesen über die Jahre gezüchteten Reflex muss man tag für tag überwinden. Und sowas gibt sich auch nicht nach 1 oder 2 oder 3 Monaten "Internet/PC-Entzug". Das dauert länger, bis es sich umstellt.
Vielleicht stellt es sich auch überhaupt nicht "um". Vielleicht ist es einfach eine Sucht-Disposition, mit der man lernen muss umzugehen und zu leben.

Ich schätze es so ein, dass es bei vielen das Problem ist, wie du schreibst: Wie gehe ich besser, produktiver mit Situationen um, in denen ich mich gefühlsmäßig auf mich selbst zurückgeworfen fühle? Kann ich einen fühlbaren Kontakt zum sozusagen nicht-verbalisierbaren Kern dieser Situation herstellen? Dieses Gefühl aushalten, mit ihm umgehen, es in eine Aktivität verwandeln... ...weil wenn ich das kann, dann brauche ich auch die Wortwolken nicht mehr, sei es als Selbstgespräch, Forum-Posterei oder was auch immer...
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Nurse_with_wound
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Beitrag Di., 17.02.2009, 13:55

Gothika du meinst du verzettelst dich, vor allem beim Schreiben ?
Das kann man durchaus als Talent sehen. Ich bin kein Experte aber finde deine Beiträge lesen sich gut,
Ich finde das irgendwo beneidenswert. In der Schule waren meine Aufsätze höchstens 4 Seiten lang, naja in der Oberstufe etwas länger. Ich fand das beneidenswert daß manche viele mehr schreiben konnten, und ihnen so viel einzelheiten auffielen während ich mich immer kurz fasste. Demensprechend liegen auch meine Talente eher in Mathematik .

Ich finde du hast gut den Punkt getroffen, mit dem Ausdruck im Watte umhüllt sein. Wenn der Tag so grau ist, und man fühlt sich alleine, kann man den Schweinehund schwer überwinden.
Mir geht es gerade jetzt so:
Wenn ich jetzt nach draussen gehe: Einkaufen, meiner Mutter beim Putzen helfen dann weiss ich dass meine Laune mies wird und mir der graue Alltag, die graue Gesichter, die grauen Menschen, die kassiererin, also alles auf den Keks geht . Was mach ich, ich gehe online statt zu tun was zu mir gehört.
Lernen wäre das angenehmste, aber muss nebenbei noch zwei Haushalte schmeissen (übertrieben gesagt)aber wenn ich anfange dann will ich ungerne abbrechen.
Mein Freund fragt sich warum ich nie zum lernen komme. Ist wohl klar.
Das Schlimme oder vielleicht das Gute ist, ich fange an mich online zu langweilen. In meinem anderen Themenforum stellen die Menschen zum 1000 mal die selbe Frage, sie diskutieren zum 10000 mal die selben Themen, im Offtopic bereich gibts die ewig langen Chat und Kettenthreads, was suche ich da???
Nun, ich habe beschlossen meinen Motivationsthread zu lesen um die Kraft zu holen. mal schauen obs funktioniert.
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StefanM
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Beitrag Di., 17.02.2009, 19:40

mitsuko hat geschrieben:Na ja, jede Zeile die man sich in diesem Thread als süchtig outet, macht man ja deutlich, dass man offensichtlich ein Problem hat und nicht 'genügend' dagegen angeht, ansonsten wäre man ja nicht hier. Die Konsequenz wenn man etwas dagegen tun will, wäre außerdem, dass man es lässt. Das steht ja dann gleich im Raum. Gerade wenn man sonst zu den souveränden Vielusern gehört, zeigt man damit eine Schwäche und die Nichtbereitschaft gegen diese anzugehen.
Das finde ich eine der angenehmen Eigenschaften des threads hier.

Z. B. im thread über die "Fernseh-Sucht" ein bißchen weiter unten, da hagelts entspannt-souveräne Ratschläge, die Glotze doch einfach zu verkaufen, zu verschenken, in den Keller zu stellen. Das dürfte hier kaum passieren. Die Erfolgskontrolle ist sozusagen eingebaut, man ist nicht (allein) auf die Eigen-Schilderung des Users angewiesen (die durch den Wunschgedanken des "bei mir bewegt sich was" getrübt sein kann), sondern hat das, was hier sonst fehlt: einen RealLife-Parameter (Zahl der Beiträge).
Mein Eindruck: Der typische "Foren-süchtige" ist im RealLife wesentlich introvertierter.
Meinst du? Hier im Thread deutet einiges darauf hin, aber die Anzahl der hier schreibenden ist wirklich nicht gerade repräsentativ.
War tatsächlich nur eine Spekulation von mir. Ich kenn insgesamt zu wenige Internet-Süchtige im RealLife.

Insgesamt eigentlich nur drei, auf die ich dies Prädikat anwenden würde.

Eine ist eine Freundin von mir, die ich eher als die extrovertierte Internet-Nutzerin bezeichnen würde. Knapp 30, im RealLife schon viele Freundinnen, aber zugleich auch ein einzelgängerisches Element. Probleme insbesondere mit Männer-Beziehungen. Die hängt vor allem auf Plattformen rum, wo sie mit Klarnamen erkennbar ist (so die StudiVZ-Facebook-Kontaktbörsen-Schiene), wo auch mal Fotos hin- und hergeschickt werden, man rumflirten kann usw. Vor allem in der Zeit, als das StudiVZ durch die Decke ging, muss sie dort echt heavy-userin gewesen sein mit mehreren Stunden täglich.

Der Zweite ist in meinen Augen eher der typische Foren-User. Kam eigentlich nur durch Zufall raus, dass er privat 4 Foren leitet (!). Das ist so einer, auf den würde das passen, was ich geschrieben habe. Eher schüchtern, wortkarg, aber wenn er was sagt, sehr intelligent. Erfolglos auf Freundin-Suche. Eingeschränkte Mimik, wie man sie auch häufig bei Informatikern sieht (der Computer reagiert nun mal einfach nicht auf Minenspiel).

Aus den zwei Beispielen bilden sich meine (Vor-)Urteile.

Ich selbst halte mich nicht für typisch (aber gut, das würde hier wohl jeder von sich schreiben). Ich kenn das Internet seit 1997, aber wirklich richtig heftig genutzt (bis 2-3 Stunden am Tag) habe ich es - mit einer Ausnahme 2002/03, wo ich in einem langweiligen Job saß und mit dem Kollegen im Zimmer unendlich viel gesurft hab - erst seit 2005. Für jedes Forum, wo ich mich angemeldet habe, beruflich oder privat, gab es eigentlich immer irgendeinen Grund, was ich da gebraucht habe.

Ich habe diese Foren sozusagen wie eine Heuschrecke abgegrast. Nach jeweils so 4-5 Monaten spätestens hatte ich alle Infos, die ich brauchte, und es begann die Phase, wo mir der Verstand sagte, dass eigentlich nichts mehr Neues kommen würde. Aber immer genau dann fiel mir der Absprung schwer, weswegen ich darauf gekommen bin, dass Internet (und speziell auch Foren/blogs) für mich schon auch einen Sucht-Charakter haben.

Das PT-Forum muss ich übrigens ausdrücklich von dem "abgegrast" ausnehmen, ich finde, hier kann man eigentlich mit so ziemlich jeder Lebenskrise zurückkommen, man findet zu jedem Thema interessante und brauchbare Beiträge.

P. S.: Noch zur "Trollerei": Die finde ich psychologisch interessant, wenn sie von vornherein absichtlich betrieben wird, man es sozusagen auf Sperrung anlegt. Kann es sein, dass da so ein "suicide by cop"-Element drinliegt, dass vielleicht unbewusste Instanzen die Posterei schon als nicht mehr förderlich betrachten, und sich denken: Wenn ich gesperrt bin, bin ich den Mist endlich los. Bei mir war es definitiv so, dass ich ein Forum einmal ausgereizt hatte, und mich dann derart mit dem Moderator angelegt habe (wo ziemlich klar war, wo der seine Schwachstellen hatte), dass ich irgendwann gesperrt wurde. Mein erster Gedanke war quasi: Endlich bin ich dieses Schrott-Forum los.
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mitsuko
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Beitrag Mi., 18.02.2009, 11:50

Ja, ich glaube auch schon, dass es sicher für Menschen mit sozialen Schwierigkeiten besonders verlockend ist. Sorum würde ich da auch von ausgehen. Ob diese dann aber den größten oder 'typischsten' Teil der Netzsüchtigen darstellen, ist wieder eine andere Frage. Da denke ich gibt es viel mehr. Schon wer aufgrund äußerer Umstände einfach viel Zeit zuhause verbringt, ist dafür ja geradezu prädestiniert, ganz unabhängig von der sonstigen Persönlichkeit. Die riesige Gruppe der Arbeitslosen ist im Netz sehr präsent, ebenso wie Hausfrauen, gerade am Vormittag. Dann gibts die Büroposter, die sich an ihrem Arbeitsplatz langweilen und während der Arbeitszeit nebenher ein bisschen surfen. Schüler trudeln eher am Nachmittag ein. Bei Angehörigen von diesen Gruppen habe ich häufig beobachtet wie einige so richtig reinschluderten und die Zeit im Netz sukzesive immer weiter steigerten. Zum Beispiel eine Hausfrau, die erst immer vormittags kommt, wenn die Kinder nicht da und der Haushalt gemacht ist. Irgendwann erscheint sie dann auch abends, nachdem die Kinder schlafen. Dann zieht sich das nach und nach bis in die Nacht hinein, so dass sie neben den Vormittagen, irgendwann beinahe jeden Abend von 20 bis 2 Uhr durchgehend online ist. Und dann halt auch noch immer öfter am Nachmittag. Wenn sie mit anderen Usern in Streit gerät, darf sie sich natürlich auch dementsprechende Kommentare anhören, nach dem Motto, schlechte Mutter, hängt nur im Netz. Sowas habe ich wirklich oft erlebt, auch bei Schülern fallen mir ein paar Beispiele ein. Natürlich nur, weil ich selbst zu diesen Zeiten oft rund um die Uhr in den betreffenden Foren war. (In dem Zusammenhang ist es auch interessant, dass du 2-3 Stunden am Tag schon als viel bezeichnest, man kann auch auf 12-14 Stunden täglich kommen.)
Solche Forenabgraser wie du fallen natürlich weniger mit diesem Verhalten auf. Ich war da glaube ich immer mehr auf Treue ausgerichtet, auch wenn ich insgesamt eine relativ hohe Anzahl an Foren ausprobiert habe. Das war eigentlich immer mehr auf langfristige Anwesenheit ausgerichtet und seltener zur Informationsbeschaffung als in erster Linie um des Forenpostens selbst willen. Die hardcore Süchtigen schreiben auch oft den größten Teil der Zeit in diesen ellenlangen Plauder/Off Topic/Small Talk/Greeting-Threads, statt vorwiegend themenbezogen, wie es Antonia auch schon angemerkt hat.
Die richtigen Trolle sind für mich auch eher nicht ganz verständlich. Die es halt wirklich drauf anlegen, gesperrt zu werden, dann aber immer wieder kommen. Ich war selbst Moderatorin - wir haben einen Troll sicher an die 50 Mal gesperrt über einen Zeitraum von 2 Jahren hinweg. Der hatte seit der ersten Sperrung einen irren Hass auf den Admin, welcher offenbar überhaupt nicht mehr abebbte. Das ist das extremste Beispiel, aber tendenziell gibts das natürlich oft. Ok, wenn man gesperrt wird, ist man vielleicht sauer und meint, man muss dem Verantwortlichen zeigen, dass er durch die Sperrung mehr Stress hat als wenn er es gelassen hätte.

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Nurse_with_wound
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Beitrag Do., 19.02.2009, 15:54

P. S.: Noch zur "Trollerei": Die finde ich psychologisch interessant, wenn sie von vornherein absichtlich betrieben wird, man es sozusagen auf Sperrung anlegt. Kann es sein, dass da so ein "suicide by cop"-Element drinliegt, dass vielleicht unbewusste Instanzen die Posterei schon als nicht mehr förderlich betrachten, und sich denken: Wenn ich gesperrt bin, bin ich den Mist endlich los. Bei mir war es definitiv so, dass ich ein Forum einmal ausgereizt hatte, und mich dann derart mit dem Moderator angelegt habe (wo ziemlich klar war, wo der seine Schwachstellen hatte), dass ich irgendwann gesperrt wurde. Mein erster Gedanke war quasi: Endlich bin ich dieses Schrott-Forum los.
Ich mag nicht gesperrt werden, das ist ein Zeichen der ablehnung, aber ich weiss vollkommen was du meinst.
Ich wurde schon mal moderiert weil ein etwas prolliger Forenheld sich mit mir anlegte (der fast völlige Narrenfreiheit hatte, weil er doch so ein Held war und Erfolge im echten Leben hatte , ich hatte die Narrenfreiheit nicht was ich selbstverständlich ungerecht fand) . Es hat mir gefallen dass ich die Verantwortung für mein Geschreibsel vollkommen den Moderatoren abgeben konnte. Irgendwann wurde es ihnen langweilig, und ich durfte normal weiter schreiben.
ich kenne diese Erleichterung. Wenn mein Freund mir das Internet sperrt ist das eine Erleichterung.
Vor allem wenn das Internet da ist, kann ich den PC nicht als Arbeitsgerät sehen.
Um diese Vorstellung wieder zu verinnerlichen muss ich mich sperren lassen.
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StefanM
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Beitrag Do., 19.02.2009, 19:33

mitsuko hat geschrieben:Ja, ich glaube auch schon, dass es sicher für Menschen mit sozialen Schwierigkeiten besonders verlockend ist. Sorum würde ich da auch von ausgehen. Ob diese dann aber den größten oder 'typischsten' Teil der Netzsüchtigen darstellen, ist wieder eine andere Frage.
Vielen Dank für Deine Analyse, Mitsukuo, auch wenn sie natürlich voll bitter ist. Ich glaube, Du hast mich überzeugt. Wahrscheinlich ist es tatsächlich so, dass man sozusagen von mehreren "Risikofaktoren" für die Sucht ausgehen muss, von denen Kontaktstörung nur eine ist. Vor allem der Faktor "viel Zeit" ist vielleicht noch wichtiger. Ich habe nochmal überlegt, ich kenne persönlich noch zwei Hartz-4-Empfänger, beide sind süchtig (der eine Fernseh-süchtig, der andere Internet (Porno)). Studis dürften auch nochmal ne Gruppe sein, da ist es im Prinzip auch möglich, sich sozial zurückzuziehen und immer mehr Zeit dem online-Konsum zu widmen.

Darüber hab ich nochmal nachgedacht:
Antonia hat geschrieben:Ich bin momentan Forensüchtig, weil ich mich irgendwie selbst erleben möchte und üben möchte, mich zu kontrolieren (hat was mit der Diskussion mit Torsade zu tun) Ob das eine gute Idee ist?
Ich glaube, in Foren kannst Du gar nichts "üben", was fürs RealLife irgendwie taugt. Dafür ist die Situation zu verschieden. Nimm nur das Thema Aggression (was ja ein bißchen Dein Thema ist, wie Du mal schriebst). Klar kannst Du Dich in so Foren ohne Ende beharken, bis der Arzt (=mod) kommt - aber was davon hilft Dir denn für Situationen im RealLife.

Wenn Du z. B. in einem Copy-shop stehst und sauer bist, weil Dir Fehlkopien berechnet werden, die darauf beruhen, dass Dir das Gerät nicht richtig erklärt wurde. Die Mechanismen, wie Du hier und in solch einer Situation mit Aggressionen umgehst, sind derart unterschiedlich, dass Du praktisch nix übertragen kannst.

Ich denke, das einzige was Du hier "übst", ist Psychologisieren. Das kann was nützen, bis zu einem gewissen Maß. Es ist eine Nutzen-Schaden-Abwägung.

Oder noch andersrum: Ich bin sehr skeptisch bezüglich "Fortschritten", die darin bestehen, sich selbst eine Selbsterkenntnis zu verbalisieren. In einer bestimmten Perspektive ist das zunächst schlicht nur ein Training bestimmter Gehirnareale, die halt einfach immer cleverer werden, diesen "Interpretationsraum" zu füllen. Ändern tut sich dadurch erstmal gar nichts (wenn man denn in seinem Leben etwas ändern will).

Ist genau dasselbe wie mit der "Sucht", die wir hier besprechen: Allein die Selbstanalyse, warum man dafür anfällig ist, ändert nichts. Man braucht ein gesundes Gespür, wann es damit genug ist und pragmatisch gehandelt werden muss (Internet-Voll-Sperre, oder aber sozusagen das "Modell Mitsukuo" (=kluge Beschränkungen, die auf der Erkenntnis aufbauen, was eigentlich falsch läuft)).
ich kenne diese Erleichterung. Wenn mein Freund mir das Internet sperrt ist das eine Erleichterung.
Vor allem wenn das Internet da ist, kann ich den PC nicht als Arbeitsgerät sehen.
Um diese Vorstellung wieder zu verinnerlichen muss ich mich sperren lassen.
Also bis irgendwann mal.
Noch mal kurz zur "technischen Seite" der Sperrung, weil ich glaube, die ist nicht so kompliziert, wie Du sie oben darstellst (parental control und so).

Was spricht gegen folgendes Vorgehen: Man deinstalliere alle Browser, die keine Inhaltskontrolle zulassen (z. B. Mozilla Firefox). Zumindest beim IE kannst Du Dir selbst das ganze Internet mit Passwort sperren (bei "Optionen", "Inhalte") und dabei sogar noch einzelne Seiten ausnehmen (z. B. web.de oder gmx.de).

Das Passwort schreibst Du Dir schnell auf, ohne es Dir zu merken (mach es schön kompliziert, so einen Buchstaben-Zahlen-Salat). Den Zettel verbuddelst Du im Wald. Alternativ kannst Du ihn natürlich auch in die hinterste Ecke des Kellers verstecken oder einem Freund geben mit der Anweisung, ihn die nächsten 12 Wochen selbst dann nicht herauszugeben, wenn Du darum bettelst oder dringende Gründe vorschiebst.

Bleiben für hardcore-Fälle eigentlich nur noch die Internet-Cafes. Da sollte man sich dann nicht entblöden, zumindest bei denen, die in der Nähe liegen, einfach mal die Runde zu machen, von seiner Sucht zu erzählen und sie bitten, einen in den nächsten Wochen nicht an den Compi zu lassen. Allein eine solche Runde durch die Internet-Cafes dürfte selbst schon therapeutische Wirkung haben.

Müsste doch funktionieren, oder?
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 12:51

Oder noch andersrum: Ich bin sehr skeptisch bezüglich "Fortschritten", die darin bestehen, sich selbst eine Selbsterkenntnis zu verbalisieren. In einer bestimmten Perspektive ist das zunächst schlicht nur ein Training bestimmter Gehirnareale, die halt einfach immer cleverer werden, diesen "Interpretationsraum" zu füllen. Ändern tut sich dadurch erstmal gar nichts (wenn man denn in seinem Leben etwas ändern will).
Da hast du vollkommen Recht! Viele Menschen glauben der Volksweisheit, Einsicht sei der erste Schritt zur Besserung. In der Tat bringt etwas ohne dazugehörige Einsicht selten einen dauerhaften Erfolg. Aber NUR mit der Einsicht ist es nicht getan. Man muss den Weg nicht nur kennen, man muss ihn auch gehen!

Das ist auch ein Aspekt, dem ich mich oft widmete. Das Umschaltung von Planungsbewusstsein ("Einsicht", "Ziel", "Erkenntnisse") zum Handlungsbewusstsein ("Tat", "Umsetzung").

Bei einem normal gesunden Menschen mag dies so schnell gehen, dass es wirklich wie "ein einziger Schritt" scheint ("Einsicht = Besserung"), obwohl es in Wahrheit eigentlich zwei sind ("Erkenntnis UND Umsetzung").

Aber bei jemanden, der nicht gesund ist, z.B. weil er depressiv und/oder "süchtig" ist, leidet auch genau dieser Umschaltmechanismus. Deswegen ist es für solche Menschen nicht so einfach "einfach mal zu tun", wie ein Außenstehender meiden könnte.

Auf diesen Umschaltmechanismus wirken Faktoren wie Ängste, Stimmungen, hartnäckige Gewohnheiten. Furcht und schlechte Stimmung verschlechtern es, gute Laune bessert es. Genau deswegen fällt es uns so viel leichter unangenehmes in Angriff zu nehmen, wenn man nebenbei Musik hört, guter Dinge ist, vielleicht sogar verliebt ist...

Zurück zur Internetsucht: Wenn Freunde da sind, die einem gute Laune betreiben, oder wenn man frisch verliebt ist usw. dann fällt es plötzlich sehr viel leichter zu entsagen. Manchmal gibt man sich dann gerne dem Trugschluss hin, es wäre ja gar nicht so schlimm. Aber wenn sich die gute Laune etc. sich ändert, fällt man in die - möglicherweise über Jahre gezüchtete - gewohnte Stimmung zurück.

Man spricht im schlimmsten Fall womöglich auch von Handlungslähmung.

Auch Wut kann ein guter Katalysator sein. Einfach mal sauer auf sich selbst werden. "Verdammt, es reicht jetzt!". Der wirkt aber - laut einer Studie, die ich dazu las - nur kurzzeitig.

Und gerade der PC/das Internet sind sehr angetan dazu, auf genau diesen "Umschaltmechanismus" einzuwirken. Man gewöhnt ihn sich ja quasi regelrecht ab, weil es eben immer nur "virutell" ist, weil man ja grundsätzlich in dieser Welt nichts TUN kann außer verbalisieren. Noch dazu so leicht zu erreichen, dass man - wie mein Beispiel zeigt - oft gar nicht erst zu der Frage kommt "Was mache ich jetzt statt dessen?", weil sie von vorneherein betäubt ist.

Gothika

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StefanM
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 13:44

Gothika hat geschrieben:Aber bei jemanden, der nicht gesund ist, z.B. weil er depressiv und/oder "süchtig" ist, leidet auch genau dieser Umschaltmechanismus. Deswegen ist es für solche Menschen nicht so einfach "einfach mal zu tun", wie ein Außenstehender meiden könnte.
Ich würde sogar meinen, dass die "Sucht" sozusagen der Paradefall des "leidenden Umschaltmechanismus" ist, wie Du es ausdrückst. Das gibt der Sucht ihr entwürdigendes Element. Die meisten Süchtigen wissen ja im Grunde ganz genau, dass der Alkohol, die Droge, die Shopping-Sucht, der Internet-Konsum etc. nicht gut tun.

Aber sie schaffen es trotzdem nicht, daran etwas zu ändern. Weil die unbewussten Instanzen, die die Befriedigung der Sucht mit den entsprechenden Belohnungs-Zentren im Hirn verkoppeln, schlicht stärker sind. Sie sind quasi dazu verdammt, selbst zuzuschauen, wie sie sich anders verhalten, als sie das vom Verstand her wollen.

Das mit dem "Belohnungs-Zentrum" ist übrigens etwas bürokratisch ausgedrückt von mir. Ich hab neulich was ganz interessantes zum Thema "Sucht" gelesen, nämlich in dem Buch "Simplify your life" von Werner Küstenmacher. Der ist auch in weiten Selbstfindungs-Kreisen nicht besonders beliebt - vermutlich auch, weil er eben verdammt "handlungs-orientiert" ist, und damit natürlich zugleich unangenehm (er empfiehlt z. B., die Selbstfindung damit zu beginnen, dass man erstmal die eigene Bude aufräumt, und sich dann zu den "großen Fragen" vorarbeitet - nicht umgekehrt!).

Interessanterweise sieht er das, was er "kleine Süchte" nennt, ganz eng mit unserem "Lebenssinn" verkoppelt (er beginnt das entsprechende Kapitel damit). Er ist der Meinung, dass wenn man sozusagen entschlüsselt, wofür die Sucht steht (er nennt z. B. Dinge wie "sich ausdrücken können", "lieben", "geliebt werden", "die zugedachte Aufgabe erfüllen", "wachsen", "einen anderen Menschen haben", "sich dem großen Ganzen verbunden fühlen"), wenn man also diesen "Kern" der Sucht entschlüsselt, man diese Stück für Stück durch das substituieren kann, was einen dem eigentlich näher führt. Er empfiehlt, sich nicht "gegen die Sucht" zu entscheiden, sondern für die entsprechenden Aktivitäten.

Ich fands ganz plausibel.
Und gerade der PC/das Internet sind sehr angetan dazu, auf genau diesen "Umschaltmechanismus" einzuwirken. Man gewöhnt ihn sich ja quasi regelrecht ab, weil es eben immer nur "virutell" ist, weil man ja grundsätzlich in dieser Welt nichts TUN kann außer verbalisieren. Noch dazu so leicht zu erreichen, dass man - wie mein Beispiel zeigt - oft gar nicht erst zu der Frage kommt "Was mache ich jetzt statt dessen?", weil sie von vorneherein betäubt ist.
Seh ich auch so. Ich glaube, dieses "Nur-verbalisieren-können" ist der entscheidende Schlüssel.
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Saul
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 16:50

Salve, Stefan - salvete, die anderen!
StefanM hat geschrieben:Ich glaube, dieses "Nur-verbalisieren-können" ist der entscheidende Schlüssel.
Ich meine auch, daß vor allem dieser Aspekt bei der Nutzung des Internets eine ganz besondere Rolle spielt. Jedenfalls im kommunikativen Bereich, in jenem Bereich also, der sowohl im Real-Life als auch in der virtuellen Welt des Internet auf eine Selbstreflektion und (vielleicht sogar) Weiterentwicklung abzielt.

Bezüglich einer vermeintlichen Sucht müßte man - und das ist hier ja teilweise schon geschehen - in gewisser Weise die eigene Nutzung des Internets erst einmal beobachten und anschließend klassifizieren: Auf der einen Seite bietet das Internet eine Fülle reiner Information. Wenn man sich also für ein Thema interessiert, kann man mal schnell nach Begriffen suchen oder ganze Texte dazu lesen, miteinander vergleichen und man spart sich sogar den Gang zur Bibliothek. Dann gibt es die von Stefan angesprochene Möglichkeit, seine Triebe durch Internet-Pornografie zu befriedigen, ohne immer wieder in die Videothek gehen zu müssen, um sich entsprechendes Filmmaterial auszuleihen. Sicherlich könnte ich noch mehr Bereiche aufzählen, denen man sich widmen könnte, ohne dabei in irgendeiner Weise auf "Zwischenmenschliches" stoßen zu müssen. Man kann entweder einfach nur sein Ding machen oder die Möglichkeiten nutzen, die unzähligen für sämtliche Interessen eingerichteten Foren, Chatrooms usw. aufsuchen und sich dort dann in "soziale Interaktion" stürzen, also dahin gehen, wo es auch mindestens ein "kritisches Gegenüber" gibt.

Nun nochmal zurück zum "Nur-Verbalisieren": Wo und wann im Alltag kommt man schon noch dazu, gemeinsam mit anderen auf eine Meta-Ebene zu gelangen, um z. B. eigenes Verhalten und das des jeweils anderen (kritisch) zu "analysieren", oder über Bedürfnisse, Gedanken, Ideen, Probleme zu reden? Es ist wohl der Mangel an intimen Gesprächen, der so viele Menschen "Zuflucht" in der Virtualität finden läßt. Denn in einem Forum wie diesem ist es - anders als draußen - weitaus möglicher, seine Gedanken zu verbalisieren. Wenn "hier" auch das Sinnhafte einer unmittelbaren Face-to-Face-Situation zu kurz kommt oder auch das Anwenden bestimmter sozialer Kompetenzen - die sonst lediglich "draußen" unter Beweis gestellt, bestätigt oder eben nicht bestätigt werden können: im Internet ist es eben oft möglicher, von sich zu geben und von anderen zu nehmen. "Hier" fällt die natürliche Hemmschwelle gegenüber anderen schneller, "hier" ist Ruhe und Zeit ein wichtiger Faktor, der in der Hektik des Alltags "draußen" eben nicht (mehr) unbedingt gegeben ist.

Wenn man sich also im Internet auf der kommunikativen Ebene das holt, was man im Real-Life nur sehr bedingt bekommen kann, selbst von einem guten Freund, einer guten Freundin oder in der Partnerschaft - dann kann das wohl (leicht) bedenklich werden, wenn es im Grunde auch erstmal eine Bereicherung ist. Bloß gerade dann wenn man glaubt, alles was man braucht "hier" zu finden, weil der Kontakt zum Außen bereits verloren ist bzw. dabei ist, verloren zu gehen - dann finde ich das äußerst bedenklich und würde in diesem Sinne von Sucht sprechen wollen.

Gruß,
Saul

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mitsuko
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Beitrag Sa., 21.02.2009, 17:35

@Stefan
Bitte nicht mein "Modell" als gesund hinstellen, das ist es nicht. Ich betrachte das nämlich gerade als gescheitert und werde das Posten wieder ganz lassen.


Paradoxerweise haben mir einige Aussagen von Gothika hierbei Entscheidungshilfe geleistet, was deswegen paradox ist, weil einer der Gründe, dass ich kein Netz mehr will genau darin liegt, dass ich der Meinung bin, 99% aller Aussagen hier oder in anderen Foren haben tatsächlich einen absoluten Nullnutzen für irgendwessen RL. Dies ist eine von maximal 3 Gelegenheiten für mich im Netz, wo bei mir sowas wie ein umsetzungsorientierten Aha-Effekt einsetze, vielen Dank dafür!

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(V)
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Beitrag Sa., 21.02.2009, 20:26

Ha! Und ... dito. Das ist sie wieder, eine der Gefahren des Internets. Auch der Fallen, in die ich gerne immer wieder tippe. Ich habe auch jahrelang in die selben Forum gepostet, nach Rat gesucht, mich aufgerieben, war dann gefrustet. Nein, Rat findet man so nicht. Wirklich nicht. Vor allem wenn es sich um etwas sehr spezielles handelt. Aber manchmal - ganz selten! - ist unter dem Mist, den Floskeln etc, irgendwas dabei. Und irgendwas ist - wenn man in irgendwas mehr oder minder verzweifelt ist, vlt. sogar seit Jahren - immerhin besser als nichts. Es KÖNNTE. Wenn, falls... es der Richtige liest. Und man weiß ja nie...? Und wenn man nichts tut, sich nirgendswo öffnet oder fragen kann, weder real noch virutell... ja, wie soll einen dann die Antwort finden? Ach ja, es heißt, die Antworten fände man immer nur in sich selbst. Blödsinn! Sag das mal jemanden, der nicht mehr weiß wo vorne und hinten ist, der schon so ewig lang vergeblich sucht... was soll das überhaupt bedeuten, die Antwort läge in sich selbst? Ganz speziell habe ich immer den Gedanken, dass ich ERREICHBAR sein will für das Schicksal, falls es mal kommt. Man weiß nie, wer es liest. Er KÖNNTE ja sein. Falls, wenn... Es ist ja auch schon vorgekommen. Selten, aber durchaus. Also macht man weiter...

Ich glaub, ich muss dir nichts erzählen. So denkt oder fühlt man eben. Aber es ist Nonsens. Einerseits stimmt es zwar, aber es bleibt eine Milchmädchenrechnungn wenn man mal eine emotionale Kosten/-Nutzenrechnung aufstellt. Ein Verlustgeschäft. Man investiert so viel Zeit und Energie (vlt. auch Geld), und selten rentiert es sich.

Ganz ehrlich, ich habe endlich erkannt (wenn ich es auch - s. u.a. oben noch nicht wirklich so umsetzen kann, wie es gerne möchte) dass eine Stunde beim Experten (egal welches Thema) oder ein gezielter Anruf sehr viel effektiver sind als immer weiter zu hoffen, dass unter dem vielen Blablabla mal der eine Hinweis ist, den man die ganze Zeit suchte. Jetzt muss ich diese Erkenntnis nur noch lernen konsequent umzusetzen. Aber das ist der Grund wieso ich bloge. Ich könnte auch nur für mich schreiben. Aber dann gäbe es niemals nicht die Chance, dass vielleicht irgendwann mal irgendwer - vermutlich rein zufällig - darauf reagiert und mir ein AHA-Erlebnis vermittelt. Und das brauche ich wohl noch. Nicht die Ratschläge. Aber die Möglichkeit - die reine Möglichkeit - dass,...

Nichtsdestotrotz fühle ich mich jetzt mal geehrt... *lächel*.

Alles Liebe,
Gothika

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Beitrag Sa., 21.02.2009, 22:54

Ich glaube, in Foren kannst Du gar nichts "üben", was fürs RealLife irgendwie taugt. Dafür ist die Situation zu verschieden. Nimm nur das Thema Aggression (was ja ein bißchen Dein Thema ist, wie Du mal schriebst). Klar kannst Du Dich in so Foren ohne Ende beharken, bis der Arzt (=mod) kommt - aber was davon hilft Dir denn für Situationen im RealLife.
du hast recht, nach dem mir mein Freund vorgestern das Internet abgeschaltet hat, war ich gestern auf "Turkey", war mies gelaunt, und es habe mich RL gestritten wegen gar nichts.
Da habe ich auch fern gesehen, und irgendwo habe ich einen Bericht gehört, daß das internet als Seelensorge nichts taugt, und die Depressionen sich eher verschlimmern können.
Es ist besser ich mach im RL weiter.
wg Browser abschalten, man kann auch mit Dateienbrowser surfen...internet explorer kann man nicht wegmachen. So gehe wieder offline und lasse mich sperren.
Alles Gute
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Beitrag So., 22.02.2009, 00:59

Ach, ihr Lieben!

So von wegen Kindersicherungen hab ich ja gerade meinen persönlichen Supergau:

Das Programm ist an manchen Stellen noch aktiv, und nur mein EX hat das Password. Jetzt will ich mir gerade den PC richten und hab ein dickes, fettes Problem!!!

(Da wird absolut NULL Kontakt haben und ich ihn auch nicht erreichen kann. Meine Internetadresse, meine Telefonnummer etc. sind wegen angeblichen "Stalking" ?????? gesperrt, weil ich die Frechheit besaß nachfragen zu wollen, warum er das Kind zum X-ten mal versetzt hat oder wie er sich Weihnachten vorstellt! Aber nun ja, das ist ein anderes Thema!)

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