Erlebnisse mit seltsamen/skurrilen Psychologen/innen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Eremit
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Beitrag Do., 11.08.2016, 19:40

luftikus hat geschrieben:Mir wurde eine Psychiaterin zugeteilt für das Erstgespräch. Die ersten fünf Minuten hörte sie mir noch zu, danach fing sie an, mir meine Problematik um die Ohren zu hauen. Sie beschied mir, dass meine angeblichen Probleme quasi "lächerlich" seien und ich mich einfach "dem Leben stellen" solle. Die ganze Zeit lautete ihre Kernaussage (mehrfach wiederholt): "Stellen Sie sich nicht so an!" Dazu kam die im vorwurfsvollen Ton formulierte Frage "Was wollen Sie eigentlich von mir?" Im Lauf des Gesprächs wurde sie regelrecht aggressiv (und ich immer kleinlauter).
Für mich ist das nicht seltsam oder skurril, das ist der ganz normale Umgangston – sofern es sich um eine Psychopathologin handelt, die mir gegenüber sitzt/steht …

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luftikus
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Beitrag Fr., 12.08.2016, 09:51

Ja, ich habe manchmal den Eindruck, dass manche weiblichen Therapeutinnen den Männern keine psychischen Schwächen "zutrauen" könnten. Nach dem Motto: das ist ein Mann, der muss das Leben abkönnen, der soll gefälligst kein Weichei sein...


Eremit
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Beiträge: 8876

Beitrag Sa., 13.08.2016, 01:33

luftikus hat geschrieben:[…] Nach dem Motto: das ist ein Mann, der muss das Leben abkönnen, der soll gefälligst kein Weichei sein...
Hat allerdings auch seine Vorteile.

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Adventskranz
Helferlein
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 11:42

Stimmt. Ein großer Mann wird eher ernst genommen. Ich bin sehr klein und nicht so selbstbewusst, was zur Folge hat, dass z. Bsp. manche Kollegen oder Klienten mich nicht für voll nehmen. Andererseits habe ich bei Bedarf schon ein loses Mundwerk und kann diese "Schwäche" auch gezielt einsetzen (ich muss nie etwas Schweres heben).
Oft habe ich mir aber schon gewünscht größer zu sein, aber wie ich sehe, hat das auch Nachteile. Man muss es nehmen, wie man es hat und unangenehmen Menschen aus dem Weg gehen.

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Blume1973
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 16:21

Hallo,

hab mir den langen Tread nicht durchgelesen, drum schreib ich erst mal auf Verdacht hier dazu und wenn's falsch ist, sagt es mir bitte .

Es handelt sich um die Unterschiede wie Therapeuten an die "Arbeit" gehen. Ich hatte schon mehrere verschiedene Therapeuten, da ich seit 11 Jahren psychisch krank bin. Die meisten davon hielten einen "Sicherheitsabstand" von mindestens 4 - 5 Metern, so als wäre ich ansteckend. Ist das normal? Ich finde das so befremdend und unpersönlich, dass ich mich dabei nicht gut öffnen kann. Meine jetzige Therapeutin sitzt 2 Meter von mir entfernt und das ist ein schöner, angenehmer Abstand. So fühl ich mich nicht ansteckend und nicht krank .

Wie ist das bei euch und wie geht es euch damit?

Lg
Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein


Tränen-reich
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 16:33

Keine Ahnung, ob das normal ist. Mein Ex-Thera hat mir nie auch nur die Hand zur Begrüßung gereicht, und ich hatte bei ihm auch deutlich mehr Abstand von ihm, als ich das vorher mal kannte. Schon aufm Weg in den Psycho-Raum waren hunderte Zettel angebracht "hygienischer Bereich" und so 'n Quark. Und neuerdings sind da jetzt wohl Zettel dran, mitunter "kein Parfum auftragen" und sowas, also laut Bewertung....

Jedenfalls hatte der sich wohl mit großer Distanz am wohlsten gefühlt. Ist dann wohl kaum meins, sondern seins.... Manche bevorzugen halt größere räumliche Distanz.
Meine jetzige Thera ist da ganz anders, kann auch direkt neben mir sitzen...

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Siren
Helferlein
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 16:44

@ Tränen-reich

Womit mal wieder das Klischee bedient wäre, dass die Motivation fürs Studium auch mal in dem Wunsch nach Bewältigung der eigenen Handicaps liegen kann...

Kein Parfum? Ich lass mir doch nicht von Fremden meine Körperpflege vorschreiben! Dass ich in dem Zeug nicht bade vor der Therapie, damit mein Nachfolger mich nicht quasi mit im Raum hat, ist ja was anderes.

Und mir die Hand nicht zu geben, wäre ein komplettes Ausschlusskriterium für mich. Meiner machts brav am Anfang und am Ende der Stunde und als er es mal am Anfang wegen genereller Konfusion an dem Tag vergessen hatte, habe ich es eingefordert. Sonst wäre ich wieder gegangen. Das Machtgefälle innerhalb der Sitzung ist groß genug. Davor und danach erwarte ich, auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden.

Der Abstand zwischen uns beträgt etwa zwei Meter mit einem kleinen Tischchen dazwischen. Passt so für mich. Manchmal muss ich etwas abrücken, wenn die Atmosphäre zu dicht wird. Aber ich glaube, es würde ihn auch nicht stören, wenn ich an der Wand Handstand mache. Hauptsache, ich fühle mich wohl.
Ich wäre gerne nett.

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Blume1973
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 16:52

Ja, so sind die Therapeuten halt verschieden. Ich hab mich nie fragen getraut wozu der große Abstand gut sein soll. Bin aber heilfroh, dass meine jetzige Therapeutin da anders ist.
Sie schreibt auch nicht mit. Nichts. Sie hat gar keinen Block bei sich. Sie merkt sich alles.

Lg
Blume
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Tränen-reich
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 17:08

Naja, der ist halt mackenbehaftet und: ohne Warteliste wundert mich also nicht mehr.
Wobei ich sonst sagen muss, fachlich war er sonst echt gut. Halt nicht auf mich maßgeschneidert...

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Siren
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 17:26

@ Tränen -reich

Deine Signatur ist klasse!
Ich wäre gerne nett.


Tränen-reich
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 18:06

Danke... ich kanns schon nicht mehr lesen, warte, bis mir ein anderes über 'n Weg läuft

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Siren
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 18:35

Da bin ich ja mal gespannt.
Ich wäre gerne nett.


Darksheep
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Beiträge: 247

Beitrag Sa., 13.08.2016, 18:44

ich war vor sehr langer Zeit mal bei einem, der es als Ritual hatte, dass jeder der in seiner Praxis kam sagen MUSSTE ,, heute wird ein schöner Tag'' .... ich war einmal da und nie wieder.
Schon als er mich begrüßte sagte er mir, das dies sozusagen die Eintrittskarte sei....
Er erwartete tatsächlich von allen die er begrüßt diesen Satz.
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge

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Elefantenfüßchen
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 12:45

Ich war zu dem Zeitpunkt Ordensschwester und Klostermühlen mahlen langsam und anders - nur zur Verdeutlichung. Die Therapeutin ist anscheinend Haus- und Hoftherapeutin zahlreicher Klöster in Österreich und wurde daher von irgendeinem hohen Tier empfohlen. Nun gut, sie kam ins Haus und ursprünglich war vorgesehen, dass nur die Oberen mit ihr (über mich) reden (dass sich die Therapeutin auf diesen Wahnsinn eingelassen hat, spricht wohl auch schon Bände).
Nun gut, sie wollte mich dann sehen. Ich war zu dem Zeitpunkt hoch depressiv, hatte Suizidgedanken und zusätzlich hatte ich am Vortag mit einer der Oberen einen ziemlich heftigen Streit, weswegen es mir noch schlechter ging.

Die Therapeutin hat mir lange und breit erklärt, dass jeder Mensch glücklich sein soll und es ihre Aufgabe ist, dafür zu sorgen und dass sie merkt, dass mir eine "gewisse Traurigkeit" anhaftet. Als ich einwarf, dass ich heute zusätzlich noch einen schlechten Tag hätte, sagte sie: "NEIN!"

Im Laufe des Gesprächs fing sie bei sehr vielen Sachen, die ich ihr erzählte, lachen an, obwohl ich die sicherlich nicht witzig gemeint hatte. Ich fühle mich also wirklich null ernst genommen. Den Höhepunkt erreichte es, als ich meinte, ich hätte erst im Kloster bügeln gelernt und sie mich angesichts meines vorherigen Berufs richtig auslachte, weil ich nicht bügeln konnte (sie meinte, in meinem Beruf müsste man immer total geschniegelt und gebügelt herum laufen).

Dann schrieb sie mir ihren Namen auf und ihr Vorname war halt deutlich erkennbar nicht Deutsch, weswegen ich sie fragte, woher sie denn ursprünglich kommt. Daraufhin hat sie mich wieder ausgelacht, weil man doch wisse, dass jemand mit diesem Namen aus diesem und jenem Land kommt. Hallooo? Hätte ich es gewusst, hätte ich nicht gefragt.

Dann erklärt sie mir, dass sie nichts davon hält, dass man die Leute "lange an sich bindet" und sie momentan aber eh keinen Platz hätte, für mich aber einen schaffen könnte, halt nur alle 14 Tage und sie aber schon davon ausgehen würde, dass in 2 bis 3 Monaten die Therapie erfolgreich abgeschlossen werden könnte.

Zum Glück blieb es bei diesem einen Mal bei dieser Therapeutin ... und mir ging es danach so schlecht, dass ich am nächsten Tag gleich gar nicht mehr aus dem Bett gekommen bin.
Mut ist Angst, die gebetet hat.
(Corrie ten Boom)

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Montana
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Beitrag Mi., 17.08.2016, 22:21

luftikus hat geschrieben:Man stelle sich vor, jemand geht zu einem Allgemeinarzt und klagt über Schmerzen, und der Arzt reagiert mit einem "Stellen Sie sich nicht so an".
Gibt es. Mir hat mal einer nach Diagnose einer körperlichen Erkrankung und der ersten von bisher drei OPs deswegen diesen netten Satz gesagt:
"Wenn Sie die Schmerzen bis jetzt ausgehalten haben, dann halten Sie die auch noch länger aus."

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