Selbstmitleid

Hier können Sie Fragen zu Begriffen, Diagnosen und sonstigen Fachworten stellen, die einem gelegentlich im Zusammenhang mit Psychologie und Psychotherapie begegnen oder die Bedeutung von Begriffen diskutieren.

montagne
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 15:11

Denke ich auch. Aber diese Menschen, die so einen Überdruck haben, reagieren oft auf kleinste Hinweise sehr sensibel. Und selbst das hat für mich nichts mit Selbstmitleid zu tun.
Ja, bis auf.. ob es nun der kleinste Hinweis ist oder nicht doch verbal den winkenden Zaunpfahl direkt über den Schädel gezogen bis sie es merken? Sei mal dahin gestellt.

Und ich denke genau das ist der Teufelskreis von Selbstmitleid. Solage man kein eigenes Einsehen hat, wird der Hinweis von außen noch als bestätigung genommen, dass die Welt und alle Menschen schlecht und fies sind.
Nur weil jemand seine eigene Probleme in den Vordergrund stellt und so den Dialog killt, heißt das für mich nicht "Selbstmitleid".
Stimmt, wenn man es seziert auch. Mein Eindruck ist, dass jemand, der in dieser Art Dialoge killt das Mitleid mit sich eben nicht empfinden kann. Ich denke daher schallt es so nach außen. Weil es innen drin nicht gehalten werden kann. Gibt viele Menschen, die einen so zuschwallen, nur sich und ihre Probleme im Dialog festhalten und die dennoch kein Gefühl von Selbstmitleid haben.

Ist für mich aber auch eine Form des Selbstmitleids. Neben der Variante, wo Menschen bewusst leiden und ihre Probleme bewusst bei anderen abladen. Finde ich erstmal auch total okay. Beides ist irgendwo okay. das ist für mich Selbstmitleid. Man hat Mitleid mit sich slebst, ob man sich dessen nun bewust ist oder nicht.
Problematisch ist für mich eine bestimmte Art und Intensität beim Gegenüber.

Und, wie Goldbeere schrieb, abzugrenzen von der sicherlich vorteilhafteren Version des Selbstmitgefühls. Dies führt, nach meinem empfinden aber auc h nicht zu unangenehmen emotionalen und sozialen Konsequenzen, ganz im Gegenteil! Ich halte das für sozial und emotional förderlich.


@kügli: Was ich etwas Schräg finde ist: (Abgesehen davon, dass du einzelne Aussagen von mir in einer weise interpretierst, die ich so gar nicht gemeint habe).

Du glaubst zu wissen, was ich oder dein gegenüber muss. Du hast Ansprüche. Nämlich das Grenzen gesetzt werden, Grenzen gewahrt werden, in freundlicher, empathischer Weise, weil du offenbar glaubst das gut zu könenn und einfach findest. Deshalb muss ich das jetzt auch können und muss es bei mir sehr gut gehen? Aha. Kannst du dir vorstellen, dass es Menschen gibt, die schwierigkeiten haben ihre Grenzen wahrzunehmen und zu setzen?

Gleichzeitig ist ja eine deiner Ansprüche, das ich nicht erwarten darf, was ich gut kann. Nämlich Selbstmitleid, eigenes Leid selbst containen, in sich behalten, andere nicht zuschwallen und belasten.

Ich darf also nicht erwarten, das andere gut könne, was ich gut kann. Du aber schon?

Und wenn du Grenzen so einfach setzen kannst: Warum tust du es nicht auch dann, wenn du über dein Leid sprichst und begrenzt dich selbst? hatn auchw a smit eigene Grenzen wahren zu tun. Sich selbst containen.

Zur Klarifizierung: mir geht es weniger um dich und mich persönlich, als darum das ich ausdrücken will, dass du an dein gegenüber andere, möglicherweise höhere Ansprüche anlegst, als an dich selbst. und DIES könnte sein, was dein Gegenüber überfordern und auch sauer macht. Nicht das Selbstmitleid.
amor fati

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kügeli
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 15:24

montagne hat geschrieben: @kügli: Was ich etwas Schräg finde ist: (Abgesehen davon, dass du einzelne Aussagen von mir in einer weise interpretierst, die ich so gar nicht gemeint habe).
dann drück sie anders aus.
Du glaubst zu wissen, was ich oder dein gegenüber muss. Du hast Ansprüche. Nämlich das Grenzen gesetzt werden, Grenzen gewahrt werden, in freundlicher, empathischer Weise, weil du offenbar glaubst das gut zu könenn und einfach findest. Deshalb muss ich das jetzt auch können und muss es bei mir sehr gut gehen? Aha. Kannst du dir vorstellen, dass es Menschen gibt, die schwierigkeiten haben ihre Grenzen wahrzunehmen und zu setzen?
Das kann man lernen.
Nur, weil du es nicht kannst, willst du andere darunter leiden lassen?
Gleichzeitig ist ja eine deiner Ansprüche, das ich nicht erwarten darf, was ich gut kann. Nämlich Selbstmitleid, eigenes Leid selbst containen, in sich behalten, andere nicht zuschwallen und belasten.
Diese Sätze versteh ich gar nicht.

Wenn du überfordert bist, weil du etwas nicht kannst, wieso lernst du es dann nicht?

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sofa-held
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 15:27

montagne hat geschrieben:Und ich denke genau das ist der Teufelskreis von Selbstmitleid. Solage man kein eigenes Einsehen hat, wird der Hinweis von außen noch als bestätigung genommen, dass die Welt und alle Menschen schlecht und fies sind.
jetzt brat ich dir mal eins über den Zaunpfahl über. Warum ist dir das Konzept des "Selbstmitleids" so wichtig und warum verteidigst du es so sehr! Bei dir geht es immer wieder um "Einsehen haben oder nicht haben", beratungsresistent sein, etc.

Bist du irgendwie beleidigt, wenn deine Ratschläge nicht angenommen werden oder das Gegenüber kein Einsehen hat? Ich frage deshalb so auf den Punkt, weil bei mir diese Kategorie "hat kein Einsehen" nicht existiert. Statt dessen denke ich, das sind Verhaltenszwänge, Frustrationen, Persönlichkeitsdefizite usw. Nochmals, was bringt es mir, den anderen als selbstmitleidig zu definieren. Ich verharre deshalb so sehr darauf, weil ich einerseits dieses Wort nie richtig verstanden habe und die Austeiler dieses Wortes immer als sehr selbstgerecht empfinde.

Im Rahmen meiner Interventionsmöglichkeiten sehe ich eigentlich nur, dass ich mich entweder in das Gedankensystem des Gegenübers einlogge, oder falls ich das Gefühl habe als Container zu dienen, eben auch die Flucht ergreife. Aber Flucht ergreifen ist mein Selbstschutz, das heißt nicht, dass ich das Verhalten des Gegenübers bewerte oder dass ich ihn als undankbar bezüglich meiner guten Ratschläge einstufe.

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Ive
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 15:34

caro hat geschrieben:
sofa-held hat geschrieben:Weiß nicht, was du darunter verstehst. Wie würde das konkret aussehen?
Ich würde der/dem anderen sagen, wie recht er/sie doch hat, dass sich alle gegen ihn verschworen haben. Ich würde ihm/ihr empfehlen, sich morgen gleich wieder mit mir zu treffen, um mir noch mehr Details des Unglücks zu schildern. Ich wäre brennend interessiert, alles, aber auch wirklich alles zu wissen! Ich würde dabei eine Großpackung Papiertaschentücher mitnehmen mit einer persönlichen Widmung ... Mir fiele da noch manches ein ....
Das fände ich ganz schlimm. Sich vera ... äppelt fühlen zu müssen, ist viel kränkender als jede andere Grenzziehung, für mich jedenfalls. Es kommt als Abwertung der Person und als Verhöhnung der eigenen Probleme, die einem ja ehrlich zu schaffen machen, an; dann lieber klar und deutlich: "Ich finde Dich selbstmitleidig, und das ist ätzend!"

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sofa-held
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 15:48

Ive hat geschrieben:Es kommt als Abwertung der Person und als Verhöhnung
ja und nein. Die Gefahr, dass es verhöhnend rüberkommt sehe ich auch. Es kommt ganz auf das Gegenüber an. Es gibt sicher Leute, die das als Affront verstehen. Andere merken das Paradoxe bzw. Ironische gar nicht und nehmen dankbar die Taschentücher, mit dem liebevoll aufgemalten Schriftzug entgegen, weil endlich mal "verstanden werden".

Ich finde es ein sehr krasses, experimentelles Mittel.

Nur bei einem ausgewählten Personenkreis in sparsamster Dosis...mE. Also bei meiner Schwester, die doch viel besser einschätzen kann, als andere Freunde, mach ich das so, dass ich manchmal voll übertreibe in meinem Reaktionen, aber sie merkt das schon, decodiert das Paradoxe und zieht sich dann eben zurück, wenns schief geht. Sie ist eine, die dann verstummt. Das finde ich noch schlimmer.

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caro
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 15:50

Ive hat geschrieben:Sich vera ... äppelt fühlen zu müssen, ist viel kränkender als jede andere Grenzziehung, für mich jedenfalls.
Glaub mir, Menschen mit übertriebenem Selbstmitleid merken das nicht, sie sind viel zu sehr eingesponnen in ihrer Gedankenwelt und suchen nur Zustimmung und interpretieren alles, was nur irgendwie passt, als Zustimmung - zumindest in meiner Praxis ist das so. Da ist die paradoxe Intervention mit einer klaren Vorschreibung des Verhaltens oft sehr heilsam. Probier einmal aus, einem quängelndem Kind zu sagen, dass es das sehr gut macht und noch mehr quängeln soll ...

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Ive
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 15:52

Gut, wir sind verschieden, der eine nimmt es so auf, der andere so. Aber es ist auf jeden Fall ein "Spielchen", nichts von gerade heraus. Ich lehne so etwas ab, mich könnte man damit allerdings regelrecht mundtot machen. Aber dann wahrscheinlich auch für immer.

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caro
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 15:59

Das ist kein "Spielchen", sondern Kommunikation auf einer Metaebene, was in vielen Fällen die einzige Möglichkeit ist, aus dem Teufelskreis auszubrechen.

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ENA
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 16:03

caro hat geschrieben:zumindest in meiner Praxis ist das so.
Was d´n für ´ne Praxis?

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Ive
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 16:06

caro hat geschrieben:Das ist kein "Spielchen", sondern Kommunikation auf einer Metaebene, was in vielen Fällen die einzige Möglichkeit ist, aus dem Teufelskreis auszubrechen.
Ich wollte Dich damit nicht angreifen, empfinde es eben selbst als Manipulation.

Die paradoxe Intervention ist mir im übrigen gut bekannt, und ich finde sie auch sehr hilfreich. Im vorliegend Fall wäre für mich eine solche, demjenigen zu sagen: "Bitte, jetzt tu Dir einmal für eine Viertelstunde so leid wie möglich!" Das ist aber in meinem Verständnis ein wenig anders, da wird es klar benannt und derjenige weiß ja, worum es geht.
Zuletzt geändert von Ive am Mo., 13.06.2011, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.


montagne
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 16:11

@kügli: Und warum lernst du nicht dein Selbstmitleid in dir zu containen, statt andere damit zu belasten, zu nerven, darunter leiden zu lassen? Und warum glaubst du, das ich WILL, das andere unter mir leiden. Und warum glaubst du, dass ich nicht schon lerne? Und warum sprichst du so maßlos fordernd und grenzüberschreitend mit mir, erwartest aber gleichzeitig, dass ich meine Grenzen rechtzeitig wahrnehmme und sie dir empathisch und sympathisch mitteilt? Du trampelst doch darüber hinweg, wie ein Elefant im Porzelanladen! Und bist überhaupt nicht sympathisch und empthatisch für meine Probleme.
Und wer von uns beiden könnte nochmal einen Lehrgang gewaltfreie Kommunikation gebrauchen?

Das ist wieder dieses mit zweierlei Maß messen. So empfinde ich es.



@sofa-held:
Upps, ja war ein Verbrater mit dem Zaunpfahl. Aber ob er was genützt hat (wie du es dir vorstellst)?
Statt dessen denke ich, das sind Verhaltenszwänge, Frustrationen, Persönlichkeitsdefizite usw.
Ja, ich gebe dir Recht! Es sind Verhaltenszwänge, Frustrationen, Persönlichkeitsdefizite usw. Klar! In meinem denken kommen Begriffe wie Uneinsichtigkeit und Selbstmitleid dennoch vor. Sie sind (in meinem und keinem anderen, versteht sich) Denken Folgen der von dir benannten Probleme. Versteht sich für mich von selbst, das jeder aufgrund seiner Geschichte und seines Charakters so ist, wie er ist. (Den Begriff Persönlichkeitsdefitzite und Verhaltenszwänge finde ich wiederum arg bewertend und auch abwertend.)


Ich definiere den anderen auch nicht. Ich sage (zu mir selbst): Der andere hat dieses und jenes Verhalten, das mir selbstmitleidig erscheint und das mich, ja, auch überanstrengt, vor dem ich mich abgrenzen muss/möchte. Darüber hinaus hat die Person noch die und die anderen Seiten, die ich als sympathisch wahrnehme.
Wie ich daraufhin agiere, ob ich konfrontiere oder ausweiche, und wie ich das dann ggf. der Person rüberbringe ist nochmal was ganz anderes.

Selbstredent ist es allein meine Wahrnehmung, wenn ichd enke,d a ist jemand selbstmitleidig, da nervt, überstrapazier mich jemand mit seinen Problemen. Für ich ist das wahr, aber es kann natürlich sein, das kein anderer das so wahrnimmt. Das wiederum aknn daran liegen, das die wahrnehmung mehr mit mir zu tun hat, als mit dem anderen oder das es an unserer speziellen Beziehungsdynamik liegt.
amor fati

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sofa-held
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 16:28

montagne hat geschrieben:(Den Begriff Persönlichkeitsdefitzite und Verhaltenszwänge finde ich wiederum arg bewertend und auch abwertend.)
Na eben nicht. Diese Theorie-Brille ermöglicht mir sachorientierter zu denken, außerdem ist die Person dann von der Normalität ausgenommen, mit Effekt, dass ich eine Person mit Problemen nicht länger als "unwillig" und "uneinsichtig" hinstelle. Ich versuche das Problem an der Wurzel zu erkennen. Es ist ja nicht so, dass ich Pseudo-Atteste ausstelle, ich denke doch nur darüber nach, was hinter diesem ganzen vordergründigen Schwall stehen könnte. Nicht um zu verurteilen, sondern um richtig zu reagieren.
caro hat geschrieben:sondern Kommunikation auf einer Metaebene
finde ich ein bisschen abgehoben. Also einerseits würde, die Leute, die ich kenne, so etwas meist schon noch sortieren. Und wenn nicht, hätte ich auch das Gefühl, dass ich manipuliere.


Waldschratin
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 16:31

Ist ja ne alte Binsenweisheit,daß einem am anderen meistens das kratzt,wo`s einem selber am meisten juckt.

Ich kann z.B. "Selbstmitleidsbader" noch immer nicht wirklich einfach stehenlassen,weil meine Mutter da ne echte Meisterin drin ist und das zu jeder Zeit benutzt hat,um ihre Umwelt bis aufs Äußerste zu manipulieren - und genau das ist es,was mich da am meisten dran "juckt" : das Manipulieren.Daß man sein "Leid" benutzt,um andere zu nem Verhalten zu bringen,das man selber sich wünscht.Und sowas erleb ich als übergriffig - und wehre mich entsprechend.


montagne
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 16:52

ich denke doch nur darüber nach, was hinter diesem ganzen vordergründigen Schwall stehen könnte. Nicht um zu verurteilen, sondern um richtig zu reagieren.
Genau das tue ich auch.
Nur für mich niemand von der Normalität und von normalen Anforderungen des Lebens ausgenommen ist, den ich außerhalb von psychiatrischen Einrichtungen oder sonstigen klar umschriebenen Schonräumen treffe. Weil es für mich eben normal ist, das jeder, auch ich und du, seine Defizite und Probleme hat.

Was die Theorie angeht, ja sie mag beim verstehen helfen, wenn man generelle Mechanismen durch sie versteht. Ich finde aber sie kann auch hinderlich sein, wenn man mit ihr kategorisiert. Weil jede Kategorie irgendwo starr ist und zum Stigma wird. Es braucht dann ungebührlich viel sich selbst oder den anderen aus dieser Kategorie wieder rauszuholen. Etikettierungstheorie. ist auch eine Theorie, durch die man verstehen kann. (;
Und na eben doch.....Begriffe wie Persönlichkeitsdefizite und Verhaltenszwänge von einem Laien gelabelt haben für mich immer den Anstrich der Abwertung. Ebenso jemanden aus der Normalität zu heben ohne fachlich verbriefte Befugnis dazu zu haben. Das empfinde ich als latent abwertend, weil es ja sagt: Du bist zu schwach, zu klein, um mit den Maßstäben der Normalität gemessen zuwerden. Und man sich anmaßt dies zu beurteilen, ordnet man sich selbst zur Normalität hinzu und erhebt sich damit gleichsam über den, den man nicht er Normalität zuordnet.
Auch wenn man es nicht ausspricht, ich denke es kommt rüber, im dem wie man agiert und reagiert. da bin ich mir sicher, weil ich die Erfahrung geamcht habe, das es selbst da unangenehm rüber kommen kann, wo Menschen offiziell bereits als nicht normal gelabelt wurden und dies auch wissen.

Ich frage mich aber was dich an den begriffen Selbstmitleid und Uneinsichtigkeit so stört? Und warum habe ich das Gefühl es stört dich sehr, das diese Begriffe für mich kein Problem sind? Korregiere mich, wenn mein Eindruck nicht stimmt.

Und nochmal: Ich stelle nicht die ganze Person als selbstmitleidig, unwillig, uneinsichtig hin, sondern empfidne bestimmte veraltensweisen und Kommuniaktionsmuster so, nicht alle, nicht die ganze Person.
amor fati

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sofa-held
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Beitrag Mo., 13.06.2011, 17:04

montagne hat geschrieben:Ich frage mich aber was dich an den begriffen Selbstmitleid und Uneinsichtigkeit so stört?
weil Uneinsichtigkeit eine gewisse Renitenz unterstellt, eine willentliche Weigerung etwas einzusehen. Auch Selbstmitleid bekommt dann so einen Anstrich des Unnötigen, so nach dem Motto, lass es doch sein...

Wenn jemand krank ist, ist jemand krank und damit nicht selber schuld.
Ich wunder mich gerade extrem, was du alles sagst. ich kann doch als denkender Mensch mir Gedanken machen, was andere Menschen wohl für Probleme haben. Das heißt ja nicht, dass ich mich heimlich Psychiater spiele oder als Fachkraft labele. Dazu habe ich gar nicht das Wissen und schon gar nicht die Intention. Ich mach ja keine Detailanalysen, ich denke nur, aha, die Person hat ein Problem, einen blinden Fleck, mal sehen was passen könnte. Damit kann ich vielleicht Menschen verstehen, der Verhalten mich eigentlich per se abstösst.

@Waldschratin, hat meine Mutter auch gerne gemacht, um ihre Ziele zu erreichen. Sie hat wohl keine andere Möglichkeit gesehen, manchmal, als durch Hinweise auf ihre Schmerzen, ihre Ziele zu erreichen.

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