Verliebt in Therapeutin. Wie damit umgehen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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hungryheart
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Beitrag Di., 09.06.2009, 21:20

SandyP. hat geschrieben: Ich habe gelesen, dass in jeder Liebesbeziehung infantile Beziehungsmuster wiederbelebt werden. Jedes Gefühl für den Therapeuten spiegelt im Grunde ein "altes" Gefühl für die Eltern wieder. Hm, was hältst du davon? Ich zweifle da ein wenig.
hm.
also ehrlich gesagt habe ich rein gar nichts zu dem thema gelesen und
da ich auch keine analytische therapie oder gar eine analyse gemacht habe, sondern verhaltenstherapie, wo das thema wohl auch nur am rande eine rolle spielt, ich habe also bestenfalls hausfrauenkenntnisse zum thema kann nur aus dem bauch heraus sagen, dass ich da auch eher zweifle.
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SamuelZ.
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Beitrag Di., 09.06.2009, 21:38

Seit heute denke ich folgendermaßen darüber:

Die Übertragungsliebe wird von einigen Zeitgenossen als eine Form begehrender Sinnlichkeit ABGEWERTET. Das ist sie nicht (nach meiner neuen Definition), sondern sie ist eine erotische KRAFT, der LEBENSWILLE zur Veränderung, die TATKRAFT des sich selbst erkennenden Menschen, FREIHEIT der Entscheidung...etc. Sie ist also viel mehr als nur Sinnlichkeit. Sie ist pure Lebenskraft und -energie, der Weg zu den o.g. Zielen. Somit ist sie ein wünschenswerter Zustand des selbstbestimmten Menschen in der Therapie. Sie freizusetzen ist Ziel aller Therapiebemühungen (auf jeden Fall bei mir ). Ich will sie haben. (hungryheart: ich denke, in dieser unterschiedlichen Sichtweise der ÜL unterscheiden wir uns, oder?)

Mit der Abwertung der Übertragungsliebe geht auch ihre Bekämpfung einher, meistens in Form von Rationalisierungen, moralischen Fingerzeigen, Verboten, Abstinenzerinnerungen, etc. Das Über-Ich bekämpft das ES.

Also: meine Kontrolle dient dazu, mein Über-Ich zu entkräften. Ziel: mein Es entfalten um somit mein Ich zu stärken.

Hungryheart, bei dir sehe ich - korrigiere mich falls ich falsch liege - eine Kontrolle des ES, um einen Konflikt zwischen Ich und Über-Ich zu vermeiden. Ziel: Ruhe im Karton. Ist ja durchaus wünschenswert, wenn das Ich schon stark genug und in sich ruhend ist.

Mehr Unterschiede kann ich jetzt wirklich nicht zwischen uns erkennen.

Viele verwirrte Grüße
Sandy

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SamuelZ.
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Beitrag Di., 09.06.2009, 21:48

ERgänzugn:

wann fange ich an, unter der ÜL zu leiden?

Wenn ich mich in diesem Zustand mit den Verboten meiner enterotisierten Kultur konfrontiert sehe. Resultat: ein schlechtes Gewissen, etwas falsch gemacht zu haben. Das Gefühl, etwas nicht zu bekommen, was ich will, erzwungene Entsagung.

wie überwinde ich dieses SCh***-Gefühl?

indem ich die ÜL als einen "virtuellen Zustand" betrachte, einen Zustand, in den ich mich mit meinen Phantasien hineinbegebe, um reale Möglichkeiten für mich erfahrbar zu machen. Hier können Träume faktisch erscheinen, erwünschte Möglichkeiten geträumt werden.

Es ist nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man sich bewusst für die ÜL als psychotherapeutisches Instrument der Selbstbefreiung und -entwicklung entscheidet.

Hungryheart: wie du schon richtig gesagt hast, gibt es auch andere Möglichkeiten, diese Ziele in einer Therapie zu erreichen.

Liebe Grüße
Sandy
Zuletzt geändert von SamuelZ. am Di., 09.06.2009, 22:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Dunkle
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Beitrag Di., 09.06.2009, 21:56

Hi Sandy,

Deine "neue Defnition" finde ich ja spitzenmäßig!

Hast Du da irgendwelche neuere psychoanalytische Literatur befragt?

Ist dieser Zweifel
SandyP. hat geschrieben:Ich habe gelesen, dass in jeder Liebesbeziehung infantile Beziehungsmuster wiederbelebt werden. Jedes Gefühl für den Therapeuten spiegelt im Grunde ein "altes" Gefühl für die Eltern wieder. Hm, was hältst du davon? Ich zweifle da ein wenig.
damit dann auch ausgeräumt?

Oder doch nicht?

Und woran genau zweifelst Du dabei?

Nur ein akuter Eindruck: Es ist sehr schön, per definitionem zu wissen, was ich fühlen und aus meinem Gefühl herausziehen möchte.
Ich sage Dir aber aus meiner Erfahrung, die Früchte der Ü-Liebe sind genauso individuell wie die jeweiligen Liebenden. Und: Vor solchen kraftvollen Ausbeuten steht SEHR SEHR viel, viel Irrung, viel Wirrung, manchmal viele Tränen, manchmal Streit, manchmal Hass.
Leider kann man sich diese Liebe nicht verordnen. Wünschen aber wohl.
Was zur Wunscherfüllung hilft: Arbeit, Arbeit, Arbeit.

Ich wünsche Dir Gutes!
D.

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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 10.06.2009, 08:39

Hallo Dunkle,

danke für die Rückmeldung. Mich beschäftigte die Frage, ob es zwischen Todesangst und Liebe einen Zusammenhang gibt. Beide standen gleichberechtigt aber unverbunden in meiner letzten Therastunde im Mittelpunkt.

Beim Stöbern bin ich über dieses Buch gestolpert und habe fasziniert darin gelesen: http://books.google.de/books?id=_5nN2S7 ... nt+analyse

Was die infantilen Beziehungsmuster in der Therapie angeht: ja, im Grunde bin ich davon überzeugt. Sie wirken aber genauso im "normalen" Leben, wenn nicht noch deutlicher, denn im normalen Leben wird nicht soviel reflektiert und analysiert.

Meinen Therapeuten als "virtuellen Charakter" in einem "virtuellen Setting" wahrzunehmen, könnte mir helfen ihn eher als Projektionsfläche für kindliche Wünsche zu verstehen. Diese Einsicht könnte helfen, sich letztendlich aus der Übertragungsliebe zu befreien, denn damit stelle ich mich und mein ursprüngliches Problem in den Mittelpunkt, nicht die Person des Therapeuten.
Vor solchen kraftvollen Ausbeuten steht SEHR SEHR viel, viel Irrung, viel Wirrung, manchmal viele Tränen, manchmal Streit, manchmal Hass.
Du scheinst aus langer, leidvoller Erfahrung zu sprechen. Wie lange steckst du schon drin in dieser Übertragung? Wie geht dein Therapeut damit um, wie hilft er dir?

"In dubio pro libido"

Liebe Grüße
Sandy

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estelle
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Beitrag Mi., 10.06.2009, 11:30

Hallo Sandy,
Angst heißt Wunsch sagte mir mal ein Psychoanalytiker.

Hab leider gerade nicht so viel Zeit, aber google doch mal unter Thanatos,welches der Todestrieb

in der Psychoanalyse sein soll und unter Eros.Möglicherweise gibt es dort doch einen Zusammen-

hang.Grüße,Violetta.

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Dunkle
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Beitrag Mi., 10.06.2009, 14:01

Liebe Sandy,

huihh, du befindest Dich gerade in einem Blitz-Studium, oder?? Du bist sehr schnell und voller Energie!
Kommt mir ein wenig so vor....

Wichtiger Hinweis von Violetta vor mir, über den von Dir genannten Zusammenhang kann ich auch nichts schreiben, weiß auch nicht so genau, wie Du darauf kommst...

Nun, Sandy, eine generelle Frage:
Vor wenigen Wochen noch schriebst Du in meinem Thread über die ÜLiebe, dass Du sie Dir wünschst, aber dass sie noch gar nicht da sei, Du seist zu traurig usw...

Was ist denn das jetzt für eine machtvolle Wandlung?
Warum ging das so schnell?
Und jetzt willst Du schon wieder davon wegkommen?
Alles im Schnelldurchmarsch?

Irgendwie ist mir das alles ein paar km/h zu schnell.
SandyP. hat geschrieben:Meinen Therapeuten als "virtuellen Charakter" in einem "virtuellen Setting" wahrzunehmen, könnte mir helfen ihn eher als Projektionsfläche für kindliche Wünsche zu verstehen. Diese Einsicht könnte helfen, sich letztendlich aus der Übertragungsliebe zu befreien, denn damit stelle ich mich und mein ursprüngliches Problem in den Mittelpunkt, nicht die Person des Therapeuten.
Das hier ist ja wirklich auch gut! Aber Du schreibst, als ob Du jetzt schon jahrelang in so einer Liebe drinhängst. Sind das jetzt Deine theoretischen Vorbreitungen und du weißt auch sofort wieder, wie Du da rauskommen kannst?

Die beiden Bücher aus denen Du zitierst (in dubio pro libido) und die du nennst, habe ich beide damals in meiner "Bücherphase" auch verschlungen.

Zu mir: Ich bin ja jetzt fast "drei Jahre alt" in meiner Therapie. Ich war so ziemlich schnell in der Liebe drin, es hat aber lange gedauert, bis es voll und ganz Thema wurde. Wozu mich mein Analytiker ermuntert, ist, diese Liebe jetzt erst einmal anzunehmen und quasi davor stehen zu bleiben. Vielleicht bin ich auch so ein wenig wie Du (?), dass ich, eben noch schamesrot von dem Geständnis, sofort als vernünftiges großes kluges Mädchen versuche, zu erklären, was ich denn jetzt damit mache.

Es geht aber bei der Therapie nicht um Theorie, jedenfalls nicht auf Patientenseite, es geht um wirklich Erlebtes, Ausgelebtes, wirklich Gefühltes. Und das braucht Zeit! Und vor allem die Reflektion mit dem, dem (oder dem Abbild - wie auch immer) diese Liebe gilt.

Lieben Gruß von der Dunklen

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hungryheart
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Beitrag Mi., 10.06.2009, 16:18

SandyP. hat geschrieben: Mehr Unterschiede kann ich jetzt wirklich nicht zwischen uns erkennen.
, naja..... immerhin sind wir wohl beide große kontrollierer
und beide vermeider was die ü-liebe angeht. ich "simpler" vermeider und du vorwärtsvermeider


wobei ich unser beider wege nicht so ganz ideal finde, da beides, so denke ich, viel mit angst zu tun hat.
ideal läuft es in sachen ü-liebe (haha, muss immer an ü-ei denken ) wohl dann, wenn der patient offen ist, es entspannt und neugierig "geschehen" lässt, wenn es denn geschieht , es durchlebt und in der thera anspricht und irgendwann auflösen kann.

ich wünsche dir jedenfalls das beste auf dem weg, den du gehst


drucki, wie geht es dir?
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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 10.06.2009, 20:27

Ja, wo ist Drucki? Solange wir beim Thema bleiben, kann er sich ja jederzeit wieder einklinken.

Eros (life force) und Thanatos (death force) als Urtriebe der Menschen: vielen Dank für den Hinweis, Violetta.
Angst heißt Wunsch sagte mir mal ein Psychoanalytiker.
Was meinte er damit? Der Wunsch nach den Mitteln, um die Angst bekämpfen zu können?

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estelle
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Beitrag Mi., 10.06.2009, 20:41

Hallo Sandy,

was er damit meinte?
Ich sagte mal in der Therapie,ich hätte Angst meinen Kindern könnte etwas passieren,dann meinte er
ich würde mir das wünschen,also hinter Angst würde immer der Wunsch danach stecken,fand ich
ziemlich gemein.


Was mich noch sehr interessiert,wie seid ihr denn von dem Thema Todesangst auf das Thema Liebe
gekommen,es muß doch irgendeinen Übergang von dem einen zu dem anderem Thema gegeben
haben,hast du von Todesangst geredet und dein Therapeut dann vom Thema Liebe? Ich meine
nur weil ich auch schon mal ähnliches erlebt habe.Violetta.

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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 10.06.2009, 20:44

Hallo Dunkle:
Nach meiner 3-wöchigen Depri-Phase durchlaufe ich gerade eine energiegeladene Hochphase. (Jeden Tag 10 km Joggen, z.B.)
Was ist denn das jetzt für eine machtvolle Wandlung?
Warum ging das so schnell?
Und jetzt willst Du schon wieder davon wegkommen?
Alles im Schnelldurchmarsch?
Du, wenn ich das wüsste.

Wie du richtig erkannt hast, bin ich gar nicht richtig drin und mit den Gedanken schon wieder draußen, antizipiere quasi schon das Ende bevor es überhaupt begonnen hat. Ein super Hinweis, war mir noch gar nicht so deutlich geworden...
Ein generelles Problem bei mir, seit mein Vater tot ist. Ich will mich auf das Ende vorbereiten, damit es mich nicht kalt erwischt, so wie ihn. Also Stress und Gehetztsein, damit der Tod mich nicht einholt. Plus: die Therapie wird von der Kasse nicht ewig bezahlt. Muss mich also sputen.

Ich habe die Ü-Liebe nicht am eigenen Leibe miterlebt (in Therapiesituationen), aber kann mir trotzdem so gut vorstellen, wie es sein wird, abläuft, beendet wird. Weiß auch nicht, wie das kommt???
Hattest du nie Ahnungen, bevor es dich erwischt hat?

Du schreibst, dein Analytiker möchte, dass du dich dieser Liebe stellst. Ist sie bei dir gewachsen oder war es gleich von Anfang an "der Knaller" schlechthin? Bei mir wächst da gerade etwas, ist noch recht fragil, und ich beobachte die Entwicklung neugierig, so wie man einem Kind beim Heranwachsen zusieht und es begleitet.

Liebe Grüße
Sandy

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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 10.06.2009, 20:56

Hallo Violetta,
finde ich auch ziemlich grenzwertig, diese Interpretation deines Thera. Hast du ihn noch einmal darauf angesprochen?

Der Übergang, hmm? Ich erzählte von meinen vielen Albträumen mit nächtlichen Angstattacken, die ich seit Beginn der Therapie so häufig habe. Ständig soll ich umgebracht werden. Wir haben dann geschaut, wo die Ursachen hierzu liegen könnten, was die Tage vorher passiert ist. Irgendwie kamen wir dann plötzlich auf das Forum zu sprechen, und meine Frage, ob ich mich bewusst in die Übertragungsliebe hineinbegeben solle, um "Liebe zu lernen". Es war also eher ein fließender Übergang.


Hallo hungryheart: Danke für die guten Wünsche. Werde beizeiten berichten...

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Elena
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Beitrag Mi., 10.06.2009, 21:03

Hallihallo
SandyP. hat geschrieben:Meinen Therapeuten als "virtuellen Charakter" in einem "virtuellen Setting" wahrzunehmen, könnte mir helfen ihn eher als Projektionsfläche für kindliche Wünsche zu verstehen. Diese Einsicht könnte helfen, sich letztendlich aus der Übertragungsliebe zu befreien, denn damit stelle ich mich und mein ursprüngliches Problem in den Mittelpunkt, nicht die Person des Therapeuten.
Mir hilft es schon sehr, meine kindlichen Wünsche in der Übertragung wahrzunehmen. Aber noch viel besser ist es für mich, diese in der Phantasie komplett auszuleben ohne irgendwelche Vorbehalte und schlechtes Gewissen. Einfach für sich dazu zu stehen. Auch stelle ich mir immer vor, dass meine Therapeutin diese Phantasien total klasse findet und stelle die Realität garnicht zur Debatte . Ist schon erstaunlich, wie immer mehr und mehr unbewusste Wünsche ans Licht kommen. Jeden dieser Wünsche lebe ich exzessiv in der Phantasie aus. Mir macht auf diese Art und Weise die Übertragung echt Spaß, ich merke auch, wie dadurch meine Lebenslust mehr und mehr in Flußkommt und sich in die Realität mit integriert, natürlich nicht bzgl. meiner Therapeutin, sondern bzgl. meines sozialen Umfeldes. Ich würde einfach sagen, lustgesteuerter .
Geht es jemanden so wie mir, der eigentlich total von der Übertragung profitiert und nicht leidet, da er still erhofft, der Therapeut/in erfüllt die heimlichen Sehnsüchte? Das tun sie nämlich nicht , sie bringen uns in unseren Vorstellungen nur dazu, wie es sein könnte, bestimmte Gefühle auszuleben.

LG Elena

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Elena
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Beitrag Mi., 10.06.2009, 21:10

Hi Sandy,
SandyP. hat geschrieben:Ich erzählte von meinen vielen Albträumen mit nächtlichen Angstattacken, die ich seit Beginn der Therapie so häufig habe. Ständig soll ich umgebracht werden.
Ich glaube es nicht, ist bei mir genauso!!!! Albträume, bei denen ich auf der Flucht bin, weil ich umgebracht werden soll. Erst seit der Therapie.
Ich glaube, es kommt ganz schön was Verschüttetes hoch, irgendwelche unbearbeiteten Ängste.

LG Elena

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 10.06.2009, 21:15

Violetta 2009 hat geschrieben:
was er damit meinte?
Ich sagte mal in der Therapie,ich hätte Angst meinen Kindern könnte etwas passieren,dann meinte er
ich würde mir das wünschen,also hinter Angst würde immer der Wunsch danach stecken,fand ich
ziemlich gemein.
Ich denke das ist nicht gemein, das ist schlicht und ergreifend Müll..

Stell dir mal vor, eine Frau hat Angst vergewaltigt zu werden. Will die dann in wirklichkeit zum Sex gezwungen werden werden?

Oder jemand hat Angst davor, von einem Hund gebissen zu werden. Will die Person dann in Wirklichkeit von einem Hund gebissen werden?

Oder jemand hat Angst den Job zu verlieren. Will die Person dann im Grunde den Job los werden?

Ich glaube manches, was sich im Namen der Psychotherapie von "Experten", um nicht zu sagen Fachidioten zusammengereimt worden ist sollte besser auf der Sondermülldeponie für besonders bekloppte Ideen endgelagert werden..

Ich denke es kommt durchaus vor, daß sich ein Mensch vor etwas fürchtet das er sich im Grunde wünscht. Daraus den Umkehrschluss zu ziehen daß jeder der sich vor irgendwas fürchtet dieses automatisch im Grunde haben will ist aber einfach hahnebüchern und abgefahren.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Mi., 10.06.2009, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.

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