@ chich:
In diesem Fall passt einfach das Beispiel nicht mehr.
Wie soll bitte jemand die Musik in den Mittelpunkt rücken, wenn er noch nie Musik gehört hat (Taubheit etc.) und sie noch nie gefühlt hat? Ich würde jetzt nicht sagen, dass er seine Person in den Mittelpunkt rückt, sondern die Handlung an sich. Mit dieser Handlung sind Empfindungen verbunden, Gefühle.
Wie soll jetzt nun also jemand den Sex und dieses Gefühl in den Mittelpunkt rücken, wo er ihn doch noch nie erlebt hat? Das geht einfach nicht. Also wird erst einmal der Sex in den Mittelpunkt gerückt (die Handlung), um zu sehen, welches Gefühl der Sex auslöst. Also ob demjenigen der Sex gefällt oder er sagt "Igitt! Einmal und nie wieder!" Derjenige möchte fühlen, wie es ist Sex zu haben. Fühlen, wie sich das Musik machen anfühlt.
Wo bleibt der natürliche Sexualtrieb? Das Schimpansenmännchen hat auch keinen Sex, um zu wissen wie es sich dabei fühlt, sondern aus einem natürlichen Bedürfnis heraus. Er weiss instinktiv dass es das Richtige für ihn ist und geht die Sache auch dementsprechend mit dem besten Schimpansenweibchen des Geheges an. Lausen und ähnliches, ohne sich grossartige Gedanken zu machen
Wenn nun dieser Mann aber bei einer Frau diese Anziehung auslöst, die "vollen" Töne trifft (Selbstbewusstsein usw.), was würde es dann für eine Rolle spielen, dass er vorher in seinem Leben einmal bei einer Prostituierten war? Würdest du ihm das vorhalten? Wenn ja, warum?
Ich wiederhole mich einfach mal:
Auch auf der Ebene dieser Hinweise wird sich der Unterschied bemerkbar machen, der sich wie ein roter Faden durch die Interaktion zwischen Mann und Frau zieht: dem Mann der sich traut, der selbstbewusst auftritt, der aktiv handelt, dem wird die Frau seine Schwächen nicht einfach vor den Latz knallen.
Ich würde es ihm also nicht vorhalten.
Ich mein, das mit der Prostituierten war doch in der Vergangenheit. Damals hatte er nicht dieses "aktiv-bedachte Handeln". Damals. Heute hat er es. Und du bist doch heute mit ihm zusammen und hast Sex. Oder du bist heute nicht mit ihm zusammen und hast mit ihm Sex in einer Affäre. Oder Sex bei einem ONS. Was zählt ist doch das jetzt.
Ja, das was zählt ist die Gegenwart. Wenn er sich also vom Sexkunden zum selbstbewussten Frauenmagneten entwickelt hat, dann Hut ab. Trotzdem gibt es einen Haken. Wenn ich nämlich um seine Vergangenheit
wüsste, würde mich diese verunsichern. Ich müsste mich weit mehr davon überzeugen, dass er wirklich der tolle Kerl ist, der er nun scheinbar darstellt. Jeder kleine Patzer seinerseits würde mich zum Grübeln bringen, würde die Verunsicherung verstärken. Die Suche nach Unstimmigkeiten würde noch zunehmen und die Beziehung oder Affäre würde weniger angenehm verlaufen, als mit einem Mann ohne derartige Vergangenheit. Also würde ich an deiner Stelle ebenfalls dazu tendieren, dieses Thema gar nicht erst zur Sprache zu bringen.
Es kann sich doch aber auch erst nach Monaten oder Jahren Interesse nach mehr dem anderen Gegenüber entwickeln. Auch (sexuelle) Anziehung.
Natürlich. Aber auch dann muss du dein sexuelles Interesse unmissverständlich zeigen (wenn der Zug dann nicht sowieso schon längst abgefahren ist). Darauf zu warten dass sich wie von Zauberhand "was entwickelt", ist eine Wunschvorstellung. Wenn du unbedingt darauf erpicht bist, über Monate oder gar Jahre den besten Freund zu mimen obwohl du Anderes im Sinn hast und deiner Angebeteten dabei zuzusehen, wie sie alle paar Wochen mit einem anderen Hugo, Jens oder Oliver ankommt, bitte, tu dir keinen Zwang an.
Zu littlebuddha und seiner vergebenen Flamme:
Ich finde nicht, dass man das so pauschalisieren kann. Zum Fremdgehen gehören immer 2. Wenn die Frau mehr oder weniger glücklich in der Beziehung scheint, würde ich es auch nicht darauf anlegen, sie auf Teufel komm raus zu bekommen. Natürlich muss dazu auch gesagt werden, dass sie weit schwerer, oder gar nicht rumzukriegen ist, je glücklicher ihre Beziehung ist.
Wenn es allerdings in der Beziehung bereits ordentlich kriselt, steht das Ganze auf einem anderen Blatt. Im Endeffekt würde littlebuddha dem Freund der Frau sogar einen Gefallen tun.
Ob er es dann allerdings für nötig hält, sich mit einer Frau zusammenzutun, die eher fremdgeht um die Beziehung zu beenden, anstatt ihrem Freund reinen Wein einzuschenken, ist dann wieder eine andere Geschichte.
Im übrigen glaubt littlebuddha nur anhand eines Internetprofils dass sie vergeben ist. Oder scheinbar vergeben ist. Viele Frauen setzen ihren Status in solchen Profilen auf Vergeben, damit sie nicht ständig irgendwelche zweideutigen Nachrichten in ihrem Postfach vorfinden. Oder sie sind bereits getrennt, haben das Profil jedoch noch nicht upgedated....., oder, oder, oder. Solange sie ihren Freund nicht selbst erwähnt, würde ich nicht allzuviel auf einen Online-Status geben