Mein Sohn bekommt sein Leben nicht in den Griff

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Philosophia
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Beitrag Mo., 05.02.2018, 14:29

Ist doch in Ordnung, aber warum lässt du ihn jetzt nicht seinen Salat ausbaden?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Mamba52
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Beitrag Mo., 05.02.2018, 14:58

Gute Frage! Nächste Frage.

Ich lasse ihn ja. Mehr oder weniger. Weil ich auch mittlerweile sauer bin. Aber irgendwie auch verzweifelt. Hast Du das denn so gemacht? Oder bist Du garnicht "involviert"! Ich meine: thoretisch ist immer das Eine....

LG

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Philosophia
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Beitrag Mo., 05.02.2018, 15:34

Ja da hast du sicher recht. Ich bin im Alter deines Sohnes und habe fast gar keinen Kontakt zu meiner Familie, weil die mich leider krank macht. Aber das ist nicht der Punkt, ich würde auch trotz meines erlittenen Mangels nichts von meinen Eltern einklagen. Ich finde, es ist nicht richtig in nem gewissen Alter noch die Eltern ranzuziehen, wenn ich nicht klarkomme. Ich will mein eigenes Leben, so sollen sie ihres auch haben.
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Mamba52
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Beitrag Mo., 05.02.2018, 17:46

Oh je. Das klingt auch nicht besser, aber für mich intressant! Was meinst Du mit: "die haben mich leider krank gemacht!?" So habe ich das ja noch nie betrachtet!

Mein Sohn hat ja nie jemanden "rangezogen" von uns, wäre ja toll wenn er die Einstellung hätte und selbstbewusst sagen würde: "Ich möchte mein eigenes Leben!"

So ist es ja nicht. Er zieht es vor uns nichts zu erzählen, oder eben das was wir hören wollen.
Und dann, wenn das Kind quasi im Brunnen gefallen Ist, dann kommt ALLES auf den Tisch. Und meistens ist die Katrastrophe dann so groß, daß man nicht mal eben regeln kann!

LG

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Philosophia
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Beitrag Mo., 05.02.2018, 17:59

Na nee, ich glaube, die Geschichte bei mir kann ich nicht vergleichen. Da gabs psychischen und körperlichen Missbrauch. Und natürlich bin ich dadurch emotional total zu kurz gekommen und trage ein Loch in mir. Aber ich würde dennoch nicht auf die Idee kommen, jetzt noch was von meinen Eltern zu holen oder jemanden dafür gesucht ersatzweise zu benutzen. Ich meine, dass erwachsen sein auch bedeutet, die eigene Befindlichkeit nicht ausschließlich vom Versagen der Eltern abhängig zu machen.
Aber dein Sohn macht offenbar zweierlei - sich abkapseln, aber angerannt kommen, wenn er was verbockt hat...mur fehlt da Geben und Nehmen...
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Mamba52
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Beitrag Mo., 05.02.2018, 18:40

Oh das tut mir leid, da hätte ich ja auch mal selbst drauf kommen können. Das kenne ich persönlich auch, in Form von Beleidigungen, klein machen und natürlich körperliche Züchtigung. (An die andere Art des Missbrauchs mag ich jetzt nicht denken) War früher so üblich. Mir hat mal ne Erziehungsberaterin gesagt (Das haben wir natürlich auch schon durch), man kann immer nur das weitergeben, was man selber erfahren hat! Ich habe meinen Sohn nie geschlagen aber ich war oft hysterisch und habe rumgeschrien. Ich weiß nicht was schlimmer ist.

Na ich hoffe Du hast liebe Menschen um Dich herum die Dein emotionales Manko ersetzen können. Ich wünsche Dir alles Gute.

LG

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Beitrag Mo., 05.02.2018, 18:49

Danke, ja ich hab es ganz gut im Griff und mir selbst ein gutes Umfeld erschaffen, das Loch ist nicht zu ersetzen, damit lebe ich wie mit einem fehlenden Körperteil sozusagen. Darum meine ich aber, dass ein 31jähriger junger Mann nicht ständig erwarten muss, dass er großen Mist bauen kann, für den Mutti dann den Kopf hinhält. Quasi dann deine Aufmerksamkeit einfordert. Selbst wenn du viel geschrien hast, muss er deswegen nicht so etwas mit dir veranstalten.
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Mamba52
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Beitrag Mo., 05.02.2018, 19:30

Nein. Obwohl ich sicher bin , daß er das eigentlich nicht möchte. Er kann nur dann nicht mehr anders! Es ist ihm ja ohne Ende peinlich. Wenn ich aber nach dem Warum Frage hat er keine Antwort. Das ist ja dann wirklich unterste Schublade. Keine Wohnungspflege, keine Körperpflege, usw.
Und irgendwann lässt sich das nicht mehr verleugnen. Hinzu kommt ja noch, daß er total gefrustet ist. Völlig unzufrieden mit sich und seiner Situation. Nur, warum reißt er nicht schon viel eher die Reißleine? Warum wird gewartet bis nix, aber auch gar nichts mehr geht? Ich verstehe es einfach nicht. 😔

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Broken Wing
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Beitrag Di., 06.02.2018, 23:00

Es gibt natürlich schlimme Fälle bei optimalen Voraussetzungen, aber, es tut mir Leid, die Regel ist das nicht. Und schon gar nicht ist die Herkunftsfamilie so irelevant, dass man ihren dauerhaften Einfluss vernachlässigen könnte. Natürlich ist es auch einfacher zu sagen, dass man die Familie für nichts verantwortlich mache, wenn man die Dinge offensichtlich nicht so regeln konnte, dass man Kontakt zu ihr haben kann.
Ändert halt nichts daran, dass wenn man ein Wüstenklima bietet, sich eher wundern muss, wenn auf dem Feld Orangenbäume wachsen statt Kakteen.
Mit einer hysterisch rumschreienden Alleinerzieherin könnte ich auch kein Gespräch führen, es fehlte ja auch an Stabilität. Ist halt ein Vorteil einer Großfamilie, wo solche Auswüchse abgefedert werden können und auch als normal begriffen werden, jeder ist eben anders. Wenn man allein ist, muss man nahezu perfekt sein, was ungemein schwieriger ist.

Klar, ich habe ja nicht gesagt, dass man alles beeinflussen kann. Wenn das Kind schon mal da ist, muss man das Beste aus der Situation machen. Aber wundern sollte man sich nicht hinterher.

Nun es ist, wie es ist. Der Sohn scheint dich nicht zu brauchen, wenn er der Meinung ist, dass es halbwegs passt. Ist ja schon mal ein unterstützenswerter Zug, weil normal. Ich kann dich durchaus verstehen, dass du ihn nicht einfach fallen lassen willst. Dieses innere Signal solltest du schon ernst nehmen, weil die Gefahr der Verelendung wirklich gegeben ist. Es gibt auch Hilfe, aber natürlich ab einem gewissen Behinderungsgrad. Wenn er wirklich eine schwerwiegende Beeinträchtigung hat, die unentdeckt geblieben ist, wäre es noch gemeiner, ihn einfach die suppe 'auslöffeln' zu lassen. Bevor ich diesen letzten Schritt gehe, würde ich also schon noch sicherstellen, dass er zumindestens von seinen Anlagen her fähig ist, den gesellschaftlichen Erwartungen halbwegs gerecht zu werden. Entweder steht nichts von Untersuchungen dazu oder mir ist es entgangen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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baobab
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Beitrag Di., 06.02.2018, 23:58

Seit wann ist das denn bei deinem Sohn so?
Ist er psychisch erkrankt, hat er eine Diagnose?
War er schon mal in Behandlung?
Ist er prinzipiell möglicher Hilfe für seine Probleme gegenüber aufgeschlossen?

Was denkst du denn, was die Ursache für seine Probleme ist?
- Bitte erstmal keine Antworten in meinem Blog-Thread, weil es mich überfordert -

In Wirklichkeit gibt es nur die Atome und das Leere.
Demokrit

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Mamba52
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Beitrag Mi., 07.02.2018, 17:00

Hallo zusammen! Danke für eure Tipps. Ich dachte schon, ich hätte alle vergrault.

Also. Thema Großfamilie. Ich habe ehrlich gesagt den Sinn einer Großfamilie erst begriffen und schätzen gelernt, seit wir Großeltern sind. Früher habe ich immer gedacht: Kann der/die das nicht alleine? Ich persönlich hatte keine Großfamilie und meine Mutter war mir in der Zeit der Alleinerziehung auch keine Hilfe. Ich habe ihr das mal "vorgeworfen" und sie meinte nur: "Hättest du denn auf mich gehört?" Sehr wahrscheinlich nicht.

Wir hatten schon zu Schulzeiten immer wieder Probleme. Er hat sich immer irgendwie dadurch geschlängelt. Nein. Krank ist er nicht. Auf jeden Fall nicht attesttiert!.

Erst mal LG

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Mamba52
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Beitrag Mi., 07.02.2018, 18:12

So. Da bin ich nochmal. Unterstützung bekommt er, auch ohne Behinderungsgrad. Einfach unter dem Thema: "Hilfe für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten". Bedeutet: Betreutes Wohnen! Und ja, natürlich ist er somit auch prinzipiell möglicher Hilfe gegenüber aufgeschlossen. Das stelle ich als Bedingung! ( Obwohl er mir vorwirft ich setze ihn unter Druck, damit.)

Und natürlich lasse ich ihn nicht fallen, aber ich möchte dass er aktiv wird, wir ihn dann unterstützen! So die Idee. Die Diakonie kann sowieso nur so lange helfen, wie es der Klient zulässt!

LG

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leuchtturm
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Beitrag Do., 08.02.2018, 10:00

Die Diakonie kann sowieso nur so lange helfen, wie es der Klient zulässt!
das gilt für Eltern mindestens genauso

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