Angst um mein Kind (Zwangsgedanken)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Pesusa
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Beitrag Do., 25.10.2018, 09:28

Hallo,

also helfen kann ich Dir nicht - aber ich befinde mich seit 1,5 Jahren in psychotherapeutischer Behandlung wegen Depressionen und Burnout. Ich habe 2 Kinder, 11 und 9 Jahre und ich drehe regelmäßig durch. Wenn irgendwas ist - egal was, kann auch eine Lapalie sein, drehe ich völlig durch. Meine Phantasien gehen von sie verschwinden und ich sehe sie nie wieder bis zum Tod.... und es ist nicht stoppbar.
Ein Mathebuch vergessen - die S-Bahn verpasst oder oder oder. Ich kann keinen normalen Gedanken mehr fassen, bin völlig irrational und das wird immer schlimmer. Ich dachte, dass es besser wird je älter die Kinder werden. Nein, es wird schlimmer. Je weniger ich kontrollieren kann, desto schlimmer wird es. Mittlerweile spüre ich sogar die Schmerzen meiner Kinder. Egal ob meine Tochter sich beim tanzen das Knie überanstrengt hat oder mein Sohn Zahnschmerzen hat. Ich spüre alles. Ich konnte fast nicht mehr laufen...
Meine Therapeutin hat mir jetzt eröffnet, dass das normale mütterliche Sorge sei. Ich kam mir selten so blöd vor. Ich glaube das auch nicht, dass es normal ist.

Ich hab keine Ahnung was ich tun kann, wie ich damit umgehen soll...... Übrigens das 2. Kind hat das Problem nicht gelöst. Es wurde nur verdoppelt.
Liebe Grüße

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Blume1973
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 25.10.2018, 10:14

Hallo Pesusa!

Ich hatte das auch so mit meinem Sohn.
Kaum, war er krank, war ich es auch. Ich wollte eigentlich sein Leben leben, um ihn vor allem zu schützen.

Aber das geht nicht! Das können wir nicht.
Dagegen hilft nur Vertrauen. Vertrauen, dass sie es selbst schaffen, selbst können und auch müssen, denn wir können nicht ewig für unsere Kinder in dem Ausmaß da sein.

Davon wegzukommen, hat mir mein Sohn geholfen. Es war ihm, je älter er wurde definitiv zu viel und dass hat er auch geäußert. Und zwar sehr schonungslos und ehrlich. Auch wenn der Schmerz anfangs unfassbar groß für mich war, war es sehr gut und bin ich ihm sehr dankbar dafür.

Er hat und beide damit befreit und ich habe losgelassen. :) Jetzt ist er 19 und wir haben einen tollen Draht zu einander, jedoch sind wir beide frei.

Gewisse Sorgen macht man sich als Mutter, sicher immer. ;)
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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feenstaub
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Beitrag Do., 25.10.2018, 16:48

Huhu,

ja genau, bei mir wurde das auch schlimmer, je älter die Kinder wurden. Ich denke auch, es ist der wachsende Kontrollverlust. Allerdings ist es andererseits bezüglich meines Sohnes besser geworden, seitdem er ausgezogen ist und ich nicht mehr mitbekomme, was er so treibt. Wenn er allerdings mir ne Nachricht schreibt, wann hat denn der Arzt Sprechstunde oder so, dann fängt`s alles von vorne an. Wenn die längere Strecken mt dem Auto fahren, mache ich mir regelmäßig ins Hemd.

Mein Therapeut findet das nicht normal.
ich habe meine Tochter so zu einer sehr ängstlichen Person erzogen, was mir sehr leid tut. Das schlimme ist ja auch, dass man mit der Angst vermittelt, den Kindern nicht genug zuzutrauen. Mein Sohn konnte sich da auch gut drüber hinwegsetzen, nach dem Motto: Mama ist halt ne Dramaqueen, aber meine Tochter hat es leider verinnerlicht. Deshalb finde ich es schon wichtig, das zu bearbeiten, damit man, wenn man schon so schlimme Angst hat, Strategien findet, es nicht auf die Kinder zu übertragen.

Liebe Grüße

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Pesusa
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Beitrag Fr., 26.10.2018, 09:04

Hallo,
genau darum geht es.... die Kinder leiden eh schon unter der Depression und all dem. Da müssen sie nicht auch noch unter den Ängsten leiden. Ich drück das echt weg - und versuche es den Kindern nicht zu zeigen. Mein Kopf weiß ja das es nicht ganz normal ist und der will ja auch, dass sie selbstbewußte, selbständige Menschen werden. Also ich setze mich (egal wie ich dann durchdrehe) dem aus. . Aber mein Mann kriegt das ab und letztendlich geht es mir ja nicht gut damit.

Ich finde es nur gerade so anstrengend, dass meine Therapeutin da so larifari drübergeht....

Danke noch mal für die Antwort.
Petra

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Blume1973
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Beitrag Fr., 26.10.2018, 09:38

Das verstehe ich, dass du da dran arbeiten willst, denn das ist wirklich nicht gut für die Kinder so von Fürsorge und Liebe erdrückt zu werden.
Alles mit Maß und Ziel. Aber das hast du ja zum Glück erkannt.

Alles Gute
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Federchen
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Beitrag Fr., 26.10.2018, 12:16

Hallo ihr :-)

Ich bin zwar keine Mutter, kenne solche übertriebenen Sorgen aber auch nur zu gut - ich habe oft Angst, dass ich zum Beispiel durch einen Fehler mein Haustier umbringe. Ich habe aber auch eine generalisierte Angststörung. :anonym: Natürlich ist das nicht vergleichbar, aber ich wollte nur unterstreichen, dass ihr nicht allein seid. Vor allem, weil ich mir selber schon die Frage gestellt habe, wie es erst ist, wenn ich mal Kinder habe. Ich denke, mir würde es genauso gehen wie euch!

Aber das muss doch bearbeitbar sein, oder? Mit meinem Therapeuten bearbeite ich nun auch meine Vergangenheit usw. und das Wort "Urvertrauen" fiel auch schon. Ich hoffe einfach, dass ich das durch die Therapie bis dahin in den Griff bekomme. Denn es stimmt tatsächlich, dass man sowas auf Kinder übertragen kann (so war es bei meiner Oma und mir auch). Natürlich kann man da ja aber nichts dafür, das soll hier kein Vorwurf sein. ;-)

Werdet ihr auch medikamentös unterstützt? Gerade gegen die Ängste/Zwangsgedanken?

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feenstaub
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Beitrag Fr., 26.10.2018, 18:43

Hallo,

nein, ich nehme keine Medikamente (mehr). ja, wir haben angefangen, es zu bearbeiten. Ich sollte mir vorstellen, wie es wäre wenn einem Kind was passiert und es bis zu Ende denken (habe ich aber nicht gemacht).
Mein Therapeut meint, es sei eine schreckliche Katastrophe, wenn es passiert und es zerreist einen, aber man kann es überwinden. Und das glaube ich nicht, dass man es überwinden kann.

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Federchen
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Beitrag Fr., 26.10.2018, 19:07

Das mit dem zu Ende denken habe ich auch schon oft gehört (und bei manchen katastrophalen Gedanken auch gemacht), aber ehrlich gesagt hat das bei mir auch eher dazu geführt, dass ich mich da total reingesteigert habe. Mein Problem ist, dass ich ja fast jedes Mal alles "zu Ende" denke, aber halt im übertrieben Negativen und dann werde ich erst recht panisch.

Das ist was Verhaltenstherapeutisches, oder?

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Schnuckmuck
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Beitrag Fr., 26.10.2018, 19:14

Daran kann man arbeiten.
Ich hatte einen totalen Zusammenbruch vor 6 Jahren zur Einschulung meiner Tochter. Morgen fliegt sie mit ihrer Freundin und deren Eltern nach London. Wäre für mich undenkbar gewesen,

Aber ich mache jede Woche Therapie um meinen Kindern ein normales Leben zu ermöglichen. Es ist ja schlichtweg mein Problem und nicht das meiner Kinder.

Sie wollen ein normales Leben. Und da gehört gross werden und unabhängig u d selbständig zu sein, dazu. Das ich meine Kindern schaden würde, war mein Antrieb. Es hat sich gelohnt. Letztes Jahr war meine Tochter mit 11 in N y. Sie war sooo glücklich.

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Federchen
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Beitrag Sa., 27.10.2018, 12:09

Das freut mich wirklich für dich und gibt den anderen hier sicher viel Mut, dass man sowas überwinden kann. Die Kinder werden es euch danken :-)

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