Hallo Sönnchen!
Habe jetzt nicht alle Beiträge dieses Threads gelesen, das ist doch ziemlich viel...
Ich habe auch ein Autobahn-Fahr-Problem wegen der Angst vor Panikattacken. Akut war es bei mir vor ca. 10 Jahren, da hatte ich zunächst PAs in verschiedenen Situationen, leider dann auch beim Autofahren, dann auf der Autobahn ... und dann kam die Angst vor der Angst. Ich habe damals eine Therapie gemacht. Da ging es aber nicht ums Autofahren, sondern um meine damalige persönliche Situation und meine Probleme. Ich habe u.a. durch die Therapie aber auch durch das Beschäftigen mit dem Thema PA und durch das Verstehen, warum man PAs kriegt und was sie eigentlich sind, nach und nach gelernt, damit umzugehen.
Für mich war es wichtig zu verstehen und zu sehen, dass es Gründe gibt, warum man PAs bekommt. Ich sehe es so, dass der Körper eben zeigt, dass es rundherum zu viel ist (was das ist, ist wohl bei jedem individuell). Ich bin sicher, dass es helfen kann, die Gründe herauszufinden, warum es Dir so geht, und diese Gründe auch zu "bearbeiten". Der zweite Punkt war bei mir zu sehen, was PAs sind. Es sind eben Symptome, die aus der Nervosität entstehen und sich, wenn man sich drauf einlässt (natürlich nicht absichtlich oder gern), mehr und mehr hochschaukeln. Eine "Hilfe" war für mich z.B. mir zu überlegen, was im schlimmsten Fall passieren kann. Also zum Beispiel beim Autofahren, wenn ich nervös war und die nächste Panikattacke herbeigefürchtet habe, habe ich mir vorgenommen, wenn es gar nicht mehr geht, dann bleibe ich eben am Straßenrand stehen = worst case. Auf der Autobahn geht das nicht immer, aber meistens gibt es doch einen Pannenstreifen oder eben die nächste Ausfahrt. Und dieser Ausweg, dieser Plan im Falle des Falles hat es mir schon erleichtert. Ich hab mich nicht mehr so eingesperrt gefühlt.
Ein Jahr lang habe ich Autobahnen generell gemieden, bin nur mehr Landstraße gefahren. Das ist aber leider nicht die Lösung. Danach habe ich es wieder versucht, mit dem bereits genannten Vorhaben, wenn es nicht mehr geht, eben abzufahren. Heute kann ich sagen, es war Arbeit von ein paar Jahren, das in den Griff zu kriegen. Ich fahre heute Autobahn, im Grunde überall hin, manchmal nehme ich davor Rescue-Tropfen von Bach, meistens aber nichts. Mit dem Mitnehmen von anderen habe ich auch noch meine Schwierigkeiten und wenn es dann doch passiert, bin ich vor der Fahrt auch nervöser als sonst, aber letztlich klappt es ganz gut und ich kann fast wieder so wie früher alles bewältigen.
Mein Rat: Es hat einen Grund, warum Du Panikattacken hast. Versuche im Rahmen einer Therapie die herauszufinden. Oder überleg Dir auch selber mal, wie es Dir geht, was Dich beschäftigt, was Dir Sorgen macht. Hast Du viel Stress? Welche Belastung kannst Du "ausschalten"? Außerdem empfehle ich Dir, Dich über PAs mehr zu informieren. Vielleicht kann es Dir, so wie mir, helfen zu sehen, was sie wirklich sind. Und denk Dir immer, es kann nichts passieren, auch wenn sich PAs so schrecklich anfühlen und auswirken!
Kannst gerne Fragen stellen! Vielleicht kann ich noch ein paar Tipps geben!?
Ich wünsche Dir alles Gute!
dupo
Panikattacken beim Autofahren
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Ich danke Dir sehr, dupo!!!
Nun hatte ich letzte Woche einen weiteren Termin mit meinem Therapeuten, allerdings wieder in der Praxis, da ich es selber so wollte.
Es steht fest, dass mich negative Erlebnisse aus der Vergangenheit noch sehr beschäftigen und ich selber den Eindruck habe, diese noch nicht richtig verarbeitet zu haben, obwohl es schon Jahre her ist. Dass diese Erlebnisse evtl. etwas mit meiner Angst zu tun haben könnten, war mir bis vor kurzem noch nicht so klar, zumal ein Zusammenhang ganz und gar nicht offensichtlich erscheint.
Ich erwähnte ja schon, dass mein Therapeut gleich zu Anfang der Therapie erklärte, dass es nicht bei allen Ängsten unbedingt wichtig sei, den eigentlichen Grund der Angst zu erfahren, aber irgendwie lässt mir das keine Ruhe, weil ich persönlich denke, dass es einen Auslöser geben muss und eh ich diesen Auslöser nicht kenne, kann ich auch nicht „gegen“ oder mit diese/r Angst arbeiten. Er meinte, wenn mir das wichtig sei, darüber zu reden, dann würden wir das auch machen, da es durchaus Zusammenhänge geben könnte.
Über Panikanfälle im Allgemeinen habe ich noch nicht viel gelesen, vielleicht könntest Du mir Literatur empfehlen?! Oder jemand anders vielleicht?!
Ich bin für jeden Tipp, für jeden Rat sehr dankbar!!!!
Nun hatte ich letzte Woche einen weiteren Termin mit meinem Therapeuten, allerdings wieder in der Praxis, da ich es selber so wollte.
Es steht fest, dass mich negative Erlebnisse aus der Vergangenheit noch sehr beschäftigen und ich selber den Eindruck habe, diese noch nicht richtig verarbeitet zu haben, obwohl es schon Jahre her ist. Dass diese Erlebnisse evtl. etwas mit meiner Angst zu tun haben könnten, war mir bis vor kurzem noch nicht so klar, zumal ein Zusammenhang ganz und gar nicht offensichtlich erscheint.
Ich erwähnte ja schon, dass mein Therapeut gleich zu Anfang der Therapie erklärte, dass es nicht bei allen Ängsten unbedingt wichtig sei, den eigentlichen Grund der Angst zu erfahren, aber irgendwie lässt mir das keine Ruhe, weil ich persönlich denke, dass es einen Auslöser geben muss und eh ich diesen Auslöser nicht kenne, kann ich auch nicht „gegen“ oder mit diese/r Angst arbeiten. Er meinte, wenn mir das wichtig sei, darüber zu reden, dann würden wir das auch machen, da es durchaus Zusammenhänge geben könnte.
Über Panikanfälle im Allgemeinen habe ich noch nicht viel gelesen, vielleicht könntest Du mir Literatur empfehlen?! Oder jemand anders vielleicht?!
Ich bin für jeden Tipp, für jeden Rat sehr dankbar!!!!
hallo ,
wie geht es euch so mit den PA ?
Sind sie noch häufig bei euch ?
Bei mir sind es manchmal 2 -3 am Tag und dann auch mal
wieder 2 tage keine...Klinik ist nun wieder angesagt...6 Monate
soll ich. Geh nun erstmal in die Tagesklinik..3 Monate und dann nochmal
3 Monate stationär. mein therapeut sagt einmal jetzt richtig behandeln
lassen und dann wieder versuchen zu arbeiten.
Ein langer harter Weg liegt mir bevor...aber ich werde ihn gehen !
Am dem 2.März fängt alles an .
LG Kelly
wie geht es euch so mit den PA ?
Sind sie noch häufig bei euch ?
Bei mir sind es manchmal 2 -3 am Tag und dann auch mal
wieder 2 tage keine...Klinik ist nun wieder angesagt...6 Monate
soll ich. Geh nun erstmal in die Tagesklinik..3 Monate und dann nochmal
3 Monate stationär. mein therapeut sagt einmal jetzt richtig behandeln
lassen und dann wieder versuchen zu arbeiten.
Ein langer harter Weg liegt mir bevor...aber ich werde ihn gehen !
Am dem 2.März fängt alles an .
LG Kelly
Man sollte niemals zu einem Arzt gehen, ohne zu wissen,was dessen Lieblingsdiagnose ist.
Ich hatte daselbe Problem auch. Seit geraumer Zeit bin ich symptomfrei.
Ich kann nur folgendes raten:
1.) Bewußt die Beschäftigung mit der Angst aufgeben
2.) Nicht endlos analysieren - DIE Lösung gibt es meiner Meinung nach nicht
3.) Angst akzeptieren und nicht dagegen kämpfen, sondern zulassen (wenn das noch nicht funktioniert, dann zumindest ablenken oder üben, an gar nichts zu denken - das kann man auch außerhalb des Autos trainieren)
4.) Streß reduzieren: Den muß jeder für sich selbst herausfinden. Meist ist es nicht ein einziger Stressor, sondern 100 verschiedene. Ich kann nur einige von mir nennen: Früher schlafen gehen, vernünftiger und nahrhaft essen - aber auch solche Dinge wie ständig über Angst grübeln, denn das ist definitiv auch Streß
5.) Unterstützt habe ich mich dann noch mit Lecithin, B-Vitaminen und Magnesium. Ob das etwas genützt hat, weiß ich nicht, geschadet hat es jedenfalls nicht (es fäält auf jeden Fall zeitlich in die Phase, wo die Besserung spürbar und dauerhaft wurde)
Im großen und ganzen glaube ich, daß die Umsetzung in erster Linie eine Frage des Willens und der Geduld ist. Ersteres ist gefragt, um konsequent die Linie zu verfolgen und zweiteres braucht man, wenn mal ein Rückschlag kommt - und den gibt es anfänglich nun mal. Da ist es dann eben wichtig, möglichst nicht wieder in die Beschäftigung mit der Angst zurückzufallen, weil das nährt nur wieder die nächste Attacke.
Ich hätte auch nie gedacht, daß es ausgerechnet so funktioniert, aber mit der Zeit wurde für mich auch immer spürbarer, warum das so ist und wie meine Angst eigentlich funktionierte.
Das ganze klingt eigentlich relativ einfach - aber es ist nicht so einfach, es konsequent umzusetzen. Ich denke, es ist auch nicht so schlimm, mal Rückschläge zu haben (abgesehen davon, daß sie natürlich belasten), solange man dann wieder auf seinen Weg zurückfindet und in die gleiche Richtung weiterarbeitet.
Ich war zwar auch in einigen Therapien, aber geholfen haben sie bei mir gar nichts. Aus heutiger Sicht wie ich meine deshalb, weil sie auf die meisten der genannten Punkte keine Rücksicht genommen haben bzw. vor allem die Beschäftigung mit der Angst eher forciert und nicht unterbunden haben (was schon alleine durch die Therapiesituation an sich gegeben war). Heute würde ich sagen, daß man Angst nicht loswerden kann, wenn man sie andauernd ins Zentrum rückt und sich mit ihr beschäftigt, denn das ist eigentlich schon Teil der Angst. Und ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, daß es besonders sinnvoll ist, einen Körper weiter unter Streß zu setzen, der schon sehr unter Streß steht.
Konfrontation alleine hat mir jedenfalls nichts genützt. Natürlich sollte man sich immer wieder in die Situation begeben - man will das ja schließlich auch wieder symptomfrei können. Aber nicht der Angst wegen sondern weil man zu Ort XY will (und auch wenn das gleich klingt, es ist ein ziemlicher Unterschied, ob man das 2 Wochen vorher plant und dann wegen der Angst tut, oder ob man zum Supermarkt eine Milch kaufen fahren will und dabei vorher Auto fährt). Und wenn es mir mal ganz schlecht ging, dann habe ich es halt bleiben lassen.
Eines ist jedenfalls ganz wichtig: Mit Gewalt oder Druck geht gar nichts.
Bei mir ging es auch nicht von heute auf morgen weg. Das ging schrittweise. D.h. irgendwann mußte ich mich gar nicht mehr bemühen, an nichts zu denken oder nicht mit Angst zu beschäftigen und auch die Angst vor der Angst war weg. Von alleine.
So war´s also bei mir. Und ich weiß nicht, ob das für jemand hilfreich ist, aber ich kann zumindest bei jedem sehr gut nachvollziehen, wie sehr in das einschränkt und nervt. Denn ich habe das selbst "genossen".
Dennoch: Ich glaube, ich habe die Besserung erst einleiten können, als ich den Zustand 100%ig so akzeptiert habe, wie er war. Was nicht zu verwechseln ist mit resignieren. Ich denke, es geht einfach darum, einen IST-Zustand so zu akzeptieren, wie er nun mal ist, weil er auf Knopfdruck nicht veränderbar ist. Und diese Akzeptanz war zumindest bei mir die Basis, damit er veränderbar wurde.
Wie auch immer - auf jeden Fall wünsche ich allen Betroffenen hier gute Besserung und viel Erfolg !
Ich kann nur folgendes raten:
1.) Bewußt die Beschäftigung mit der Angst aufgeben
2.) Nicht endlos analysieren - DIE Lösung gibt es meiner Meinung nach nicht
3.) Angst akzeptieren und nicht dagegen kämpfen, sondern zulassen (wenn das noch nicht funktioniert, dann zumindest ablenken oder üben, an gar nichts zu denken - das kann man auch außerhalb des Autos trainieren)
4.) Streß reduzieren: Den muß jeder für sich selbst herausfinden. Meist ist es nicht ein einziger Stressor, sondern 100 verschiedene. Ich kann nur einige von mir nennen: Früher schlafen gehen, vernünftiger und nahrhaft essen - aber auch solche Dinge wie ständig über Angst grübeln, denn das ist definitiv auch Streß
5.) Unterstützt habe ich mich dann noch mit Lecithin, B-Vitaminen und Magnesium. Ob das etwas genützt hat, weiß ich nicht, geschadet hat es jedenfalls nicht (es fäält auf jeden Fall zeitlich in die Phase, wo die Besserung spürbar und dauerhaft wurde)
Im großen und ganzen glaube ich, daß die Umsetzung in erster Linie eine Frage des Willens und der Geduld ist. Ersteres ist gefragt, um konsequent die Linie zu verfolgen und zweiteres braucht man, wenn mal ein Rückschlag kommt - und den gibt es anfänglich nun mal. Da ist es dann eben wichtig, möglichst nicht wieder in die Beschäftigung mit der Angst zurückzufallen, weil das nährt nur wieder die nächste Attacke.
Ich hätte auch nie gedacht, daß es ausgerechnet so funktioniert, aber mit der Zeit wurde für mich auch immer spürbarer, warum das so ist und wie meine Angst eigentlich funktionierte.
Das ganze klingt eigentlich relativ einfach - aber es ist nicht so einfach, es konsequent umzusetzen. Ich denke, es ist auch nicht so schlimm, mal Rückschläge zu haben (abgesehen davon, daß sie natürlich belasten), solange man dann wieder auf seinen Weg zurückfindet und in die gleiche Richtung weiterarbeitet.
Ich war zwar auch in einigen Therapien, aber geholfen haben sie bei mir gar nichts. Aus heutiger Sicht wie ich meine deshalb, weil sie auf die meisten der genannten Punkte keine Rücksicht genommen haben bzw. vor allem die Beschäftigung mit der Angst eher forciert und nicht unterbunden haben (was schon alleine durch die Therapiesituation an sich gegeben war). Heute würde ich sagen, daß man Angst nicht loswerden kann, wenn man sie andauernd ins Zentrum rückt und sich mit ihr beschäftigt, denn das ist eigentlich schon Teil der Angst. Und ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, daß es besonders sinnvoll ist, einen Körper weiter unter Streß zu setzen, der schon sehr unter Streß steht.
Konfrontation alleine hat mir jedenfalls nichts genützt. Natürlich sollte man sich immer wieder in die Situation begeben - man will das ja schließlich auch wieder symptomfrei können. Aber nicht der Angst wegen sondern weil man zu Ort XY will (und auch wenn das gleich klingt, es ist ein ziemlicher Unterschied, ob man das 2 Wochen vorher plant und dann wegen der Angst tut, oder ob man zum Supermarkt eine Milch kaufen fahren will und dabei vorher Auto fährt). Und wenn es mir mal ganz schlecht ging, dann habe ich es halt bleiben lassen.
Eines ist jedenfalls ganz wichtig: Mit Gewalt oder Druck geht gar nichts.
Bei mir ging es auch nicht von heute auf morgen weg. Das ging schrittweise. D.h. irgendwann mußte ich mich gar nicht mehr bemühen, an nichts zu denken oder nicht mit Angst zu beschäftigen und auch die Angst vor der Angst war weg. Von alleine.
So war´s also bei mir. Und ich weiß nicht, ob das für jemand hilfreich ist, aber ich kann zumindest bei jedem sehr gut nachvollziehen, wie sehr in das einschränkt und nervt. Denn ich habe das selbst "genossen".
Dennoch: Ich glaube, ich habe die Besserung erst einleiten können, als ich den Zustand 100%ig so akzeptiert habe, wie er war. Was nicht zu verwechseln ist mit resignieren. Ich denke, es geht einfach darum, einen IST-Zustand so zu akzeptieren, wie er nun mal ist, weil er auf Knopfdruck nicht veränderbar ist. Und diese Akzeptanz war zumindest bei mir die Basis, damit er veränderbar wurde.
Wie auch immer - auf jeden Fall wünsche ich allen Betroffenen hier gute Besserung und viel Erfolg !
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das ist ein guter Ansatz denke ich...spricht mich sehr an.max35 hat geschrieben: Bewußt die Beschäftigung mit der Angst aufgeben
Auch richtig...man würde qualvoll eine Lösung suchen...und sie doch nicht finden...stimmtmax35 hat geschrieben: Nicht endlos analysieren
ja...auch echt gut...max35 hat geschrieben:Angst akzeptieren und nicht dagegen kämpfen
danke für deine tips..werde versuchen sie umzusetzten !!!!
LG Kelly
Man sollte niemals zu einem Arzt gehen, ohne zu wissen,was dessen Lieblingsdiagnose ist.
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