Mein Freund kifft

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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BluePoint
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 09:59

Ja, aber ist es in einer Beziehung nicht auch wichtig sich angenommen zu fühlen? Er fühlt sich bevormundet wenn ich ihm das sage. Und leider verstehe ich dieses Gefühl auch bis zu einem gewissen Grad.

Er fühlt sich halt oft nicht angenommen, das ist in anderen Bereichen auch ein Problem. Deswegen will ich ihm auch das Gefühl geben ihn nicht aufzugeben solange es nicht ein gravierendes Problem ist. Das da wäre dauerkiffen den ganzen Tag lang, das macht er ja nicht.

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Nico
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 10:04

Nun wenn du es akzeptieren kannst dass er kifft - kein Problem.
Kannst du aber wie sich hier zeigt nicht wirklich und daher- schon ein Problem.
Mit deiner derzeitigen Handlungsweise wird das Problem bestehen bleiben.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag Sa., 13.08.2016, 10:08

Du hast völlig recht. Ich überlege auch, ob ich ein Problem aus etwas mache, das vielleicht gar keines ist.

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Nico
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 10:13

Gut geht es dir aber mit seinem Kiffen nicht, also wohl doch eher ein Problem für dich.
Deine Überlegungen machen mir den Eindruck einer Kapitulation.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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BluePoint
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 10:33

Ja Kapitulation trifft es wohl.

Ich denke und hoffe halt, das gibt sich irgendwann. Meine Erfahrung im allgemeinen ist auch, dass zu viel Druck Gegendruck erzeugt. Ich versuche aus diesem Grund die Mitte zu finden.

Es ist mein Problem, weil ich schon mal selber sehr tief drinnen war. Ich hatte es im Griff, dann wieder nicht. Und ich komme durch ihn eben immer wieder in Berührung damit. Wir hatten mal eine Abmachung, dass er es wenigstens nicht vor mir macht. Aber das ist auch schon wieder in Vergessenheit geraten. Muss ich das denn immer wieder aufs Neue erwähnen damit er es sich auf lange Sicht mal merkt?

Dann frage ich mich auch, wie sehr ich von anderen verlangen kann auf mich Rücksucht zu nehmen? Ich muss selber damit klar kommen. Kann ja nicht meine gesamte Umwelt auf mich abstimmen. Sowas finde ich auch nicht gut. Immer wird es irgendwo etwas geben das einen triggert. Das funktioniert so nicht, dass man versucht Einfluss auf andere zu nehmen. Man kann es nur bei sich selber auflösen. Und mittlerweile hat die ungewollte Konfrontationstherapie auch schon gewirkt, ich hab keinen Gusto mehr drauf.

Aber weil ich halt weiß was es mit einen machen *kann* bin ich wohl so verhemmt dagegen. Und ganz ehrlich, ein sehr privater Bereich leidet auch etwas darunter. Das sieht er aber nicht ein.

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Beitrag Sa., 13.08.2016, 10:42

Gut, mir wurden hier schon sehr gute Ratschläge und Rückmeldungen gegeben. Ich danke euch dafür!

Ich muss wohl etwas härter durchgreifen und Konsequent sein. Leider beides Dinge die ich nicht gut kann. Wäre wohl auch nicht in so einer Situation wenn ich es könnte....

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Nico
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 10:49

Ok dass er das nicht einsieht ist Fakt, dass du es akzeptierst dass er es nicht einsieht aber auch.
Schau bei mir ist es so, dass ich als Alkoholiker seit fast 30 Jahren keinen Alkohol trinke.
Ich kann nicht verlangen dass Alkohol deswegen abgeschafft wird.
Will ich auch gar nicht, aber ich halte mich von betrunkenen Menschen fern.
Meine Frau kann gerne vor mir ( z.B. zum Essen ) ein Glas Wein trinken, das stört mich nicht im geringsten.
Wenn sie mal mit Freunden fortgeht können es ruhig auch mal mehrere Gläser werden aber dann weiß sie dass sie sich egal wie spät es ist, noch duschen und Zähne putzen muss weil ich den Alkoholgeruch im Bett nicht ertrage.
Würde sie das nicht tun hätte ich ein Problem damit und würde handeln.
Sie tut es weil es für sie selbstverständlich ist und so fühlt sie sich angenommen weil ich ihr das trotz meiner Alkoholgeschichte gönne und ich fühle mich angenommen weil sie auf mich Rücksicht nimmt.
Das würde zwischen uns übrigens 1 x besprochen und das war es dann.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag Sa., 13.08.2016, 10:57

Danke. Ich werde es nochmal in Ruhe besprechen und schauen wie sich das in Zukunft auswirkt.

Ich finde aber Alkohol riecht man auch nach dem Zähneputzen. Wenn ich selbst nichts trinke, rieche ich es danach trotzdem.

Aber gut wie ihr das gelöst habt! Es hat viel mit gegenseitigem Respekt zu tun, sich so zu arrangieren, dass es für beide passt.
Ich schätze deine Beiträge immer sehr.

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leuchtturm
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 19:43

Dann frage ich mich auch, wie sehr ich von anderen verlangen kann auf mich Rücksucht zu nehmen? Ich muss selber damit klar kommen. --
die Frage finde ich in diesem Zusammenhang irgendwie merkwürdig.
Marihuana ist immer noch eine illegale Droge.
Damit nicht in Kontakt kommen zu wollen (aus welchen Gründen auch immer), ist in meinen Augen selbstverständlich.
Die Zumutung liegt eher auf Seiten deines Freundes, der dir seinen Konsum zumutet.

Damit, dass du keine Drogen möchtest, muss er klarkommen. Nicht du mit seinem Drogenkonsum.
Allerdings machst du das nicht deutlich.
Du bist immer noch bei ihm und bist sogar bereit, zu meinen, du müsstest damit klarkommen. Verdrehte Welt

Du zeigst deine Grenzen nicht deutlich auf, und damit spielt er.

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Beitrag Sa., 13.08.2016, 20:20

Ich sehe ehrlich gesagt keinen großen Unterschied zwischen "legal" und "illegal". Alkohol ist mindestens genauso schädlich. Gerade hier ist die Grenze sehr willkürlich gesetzt. Damit will ich keinen Konsum verteidigen, aber mir fehlt dann in meiner Argumentation die Überzeugung, dass es schlimmer wäre als Alk.

Ich habe halt auch gerade zur Zeit keine Kraft mehr gegen Windmühlen zu kämpfen. Ja, ich tue mir auch schwer Grenzen zu setzen. Weil es mir nicht liegt andere einzuschränken.

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SchnickSchnack
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Beitrag Fr., 26.08.2016, 09:51

Ich bin selten Nico's Meinung, aber ich hier hat er wohl recht.

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Beitrag Fr., 26.08.2016, 12:34

Im Moment halte ich mich fern. Er zuckt schon zusammen wenn ich nur beiläufig frage ob er raucht.

Ich glaube, es ist nicht unbedingt das rauchen an sich. Sondern die Lebenseinstellung, die dazu führt sich lieber zu flüchten, sich gehen zu lassen, bewusst lieber nichts zu tun, es "chillig" anzugehen. Mich stört der Mangel an Konsequenz. Die Antribslosigkeit. Das herumgammeln. Nicht den Tag in der Früh schon zu nutzen.

Also ist es wohl ein tieferliegendes Problem.

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leuchtturm
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Beitrag Sa., 27.08.2016, 10:45

das alles, was du da gerade aufzähldt, sind typische "Kiffereigenschaften"

Allerdings habe ich keine Ahnung, ob mit einer Abstinenz diese Haltung wieder aufhören würde. Der bäumeausreißende Macher wird er vermutlich nicht werden. Bestimmt von selbst

Aber solange er weiter kifft, wird sich bei ihm rein gar nichts ändern, zumindest nicht in eine positive Richtung

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Ambiente
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Beitrag Sa., 27.08.2016, 11:54

ramor hat geschrieben:
Ich glaube, es ist nicht unbedingt das rauchen an sich. Sondern die Lebenseinstellung, die dazu führt sich lieber zu flüchten, sich gehen zu lassen, bewusst lieber nichts zu tun, es "chillig" anzugehen. Mich stört der Mangel an Konsequenz. Die Antribslosigkeit. Das herumgammeln. Nicht den Tag in der Früh schon zu nutzen.
Lass mich raten: Als nächstes schaffst Du ihn vielleich zu überzeugen, in eine Therapie zu gehen, wo er dann erzählt bekommt, daß er eigentlich Depressionen oder PTS hat...Danach hast DU ein Problem, weil du deinen Partner mit Depressionen nicht richtig verstehen und unterstützen kannst bzw willst. Ob sich was wirklich in Eurem/Deinem Leben längerfristig ändert, steht in den Sternen.

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Beitrag Sa., 27.08.2016, 12:33

ICH habe ihm schon längst gesagt, dass ich denke er hat Depressionen.

Er nörgelt aber nur an mir herum anstatt etwas bei sich zu ändern, nein er verteidigt das was er tut aufs äußerste.

Jeden Tag musste ich mir anhören was ICH nicht alles falsch mache, wobei ich versucht habe mir einen geregelten Tagesablauf zu schaffen, weil ich selber mit Depressionen kämpfe. Ich habe versucht ihn mitzuziehen, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass Bewegung, (irgend) etwas tun, auch wenn man nicht KANN und keine Lust hat, die einzigen Mittel sind sich selbst da rauszuziehen.

Nun hat er mich durch seine ständige Kritik runtergezogen und ich hab selbst für mich keine Kraft mehr. Geschweige den für ihn.

Wie gesagt, nun halte ich mich fern, zu mehr bin ich gerade nicht imstande.

Ich befürchte leuchtturm hat recht. Er wird nie begeisterter Bergsteiger oder von sich aus beruflich aktiv, wenn er nicht vorher sicher weiß, dass es sich "auszahlt".

Nicht nur das, er kritisiert ja auch meine Ambitionen. Ich mache schon mal etwas "mehr als nötig" und es zahlt sich im Nachhinein aus. Und wenn nicht, habe ich eben alles mir mögliche dafür getan. Aber diese Fähigkeit geht mir langsam abhanden.

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