und wir werden doch von einer Elite gesteuert

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Beitrag Do., 16.01.2025, 20:30

LovisTochter hat geschrieben: Do., 16.01.2025, 18:34 Was verstehst du denn darunter, von den Medien gesteuert zu werden?
DIE Medien, können doch nur das wiedergeben, was ihnen geliefert wird.
Für die Inhalte von bspw. Werbespots sind ja nicht die Medien, sondern die jeweiligen Akteure dahinter verantwortlich. Ebenso bei Wahlwerbespots. Mal drüber nachgedacht, was die Produktion eines Fernsehspots kostet? Die Kohle werden die kleinen Parteien doch gar nicht haben. Dafür können aber die Medien nix.
Ich meine die Akteure dahinter, natürlich nicht der Fernseher selbst und eine Zeitschrift. Ich rede nicht von Wahlwerbespots, sondern ganz normale Werbungen für Produkte.
Wer erzeugt denn das Schönheitsideal, das Normativ, 40 Stunden pro Woche zu arbeiten und dass unbezahlte Arbeit nicht als Arbeit zählt, dass Mütter nur überglücklich über ihren bezaubernden Nachwuchs sind?

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Beitrag Do., 16.01.2025, 20:32

LovisTochter hat geschrieben: Do., 16.01.2025, 18:36
wauwau hat geschrieben: Do., 16.01.2025, 18:11 Vielleicht bei den Indianern. Ob die mich mal als eine von ihnen akzeptieren würden?
Bei dem Wording mit Sicherheit nicht.
Was meinst du damit?

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LovisTochter
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Beitrag Do., 16.01.2025, 20:48

Wenn Du eine von ihnen sein möchtest, oder als solche anerkannt werden möchtest, dann solltest Du vielleicht erst einmal Abstand von der lang überholten Bezeichnung "indianer" nehmen.

Bzgl. der Wahlwerbung hast Du vor zwei Seiten noch geschrieben, dass im ORF angeblich nur Wahlwerbung der großen Parteien läuft und so ja niemand mitbekommt wen es da noch so gibt und die deshalb nicht gewählt werden könnten. Infos kann sich jede:r beschaffen, wenn man denn will. Es sind nicht die pösen Medien die uns etwas vorenthalten.

Da, wo die Medien steuern könnten, bspw. den AFDeppen keine Plattform mehr in Talkshows zu bieten, tun sie dies in keiner Weise. Ich kann nach wie vor keine Steuerung erkenn.
Ich habe im Übrigen nur Deine Sichtweise aufgegriffen, da Du Dich hier von Anfang an darüber beschwerst, was die Medien ausstrahlen und welchen Einfluss das auf die Menschen hat. Natürlich hat das Einfluss, aber da sollte die Kritik doch eher gegen die gerichtet werden, die das zu verantworten haben. Ergo, die Firmen, die eben diese Spots produzieren lassen, bspw.
Diese Differenzierung wäre substantiell um Kritik an der korrekten Stelle anzubringen.

Ich bin hier jetzt aber auch wieder raus. Mir sind diese ganzen Platitüden dann doch zu oberflächlich und für mein Empfinden viel zu sehr von subjektivem Erleben geprägt.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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amorfati
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Beitrag Do., 16.01.2025, 20:55

Ich schätze mal, LovisTochter wollte darauf hinweisen, dass "Indianer" eine Bezeichnung ist, die mittlerweile als despektierlich und veraltet gilt, es sei denn, du heißt Karl May oder Bully Herbig. Das sind immerhin Native Americans, weil sie nun mal zuerst da waren und mit Indien relativ wenig zu tun haben.
/Offtopic
edit: zu spät :-)

Davon abgesehen stechen mir bei dir, wauwau, genau 3 Themen ins Auge, die du jetzt mehrmals aufgegriffen hast.
1) Die gesellschaftliche Wahrnehmung, dass Menschen, die nicht arbeiten gehen, als "faul" oder "nutzlos" angesehen werden und mit der Arbeitslosigkeit verbundene Armut
2) Mütter, die das Mutterdasein laut gesellschaftlicher Konvention als absolut erfüllend wahrzunehmen haben
3) s. g. Idealbilder
Die Frage, die ich mir stellen würde, ist, warum dich das so sehr anficht. Was das mit dir zu tun hat. Und was DU ändern kannst. Denn die Menschen um dich herum kannst du nicht ändern.

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Beitrag Do., 16.01.2025, 21:30

stern hat geschrieben: Do., 16.01.2025, 20:24
Ist das so? War das bei dir so?
Selbst kann ich das nicht bestätigen. Im Gegenteil. Kritisch zu sein war hochgradig erwünscht und auch die Entwicklung eigener Standpunkte. Natürlich nicht soweit, dass man behauptet 1 und 1 sei 3. Aber selbst dann käme es (je nach Aufgabenstellung) eher auf die Argumentation an als auf das Ergebnis.
Auch was das angeht, halte ich das oft für Projektion.

Dann hast du ja richtig Glück gehabt!
Ich bin da ein schlechtes Beispiel, bin zerstört worden (nicht von der Schule), daher Eigeninitiative, auch beim Denken gleich null.
Aber ich kenne jemanden, die hat erzählt, dass bei ihr im Geschichtsunterricht der Lehrer erzählt hat, das wäre damals so und so gewesen. Darauf diese, das war nicht so und so, sondern so und so, sie hat noch eine Zeitzeugin aus dieser Zeit, die erzählt hat, wie die Verhältnisse damals waren. Daraufhin hat sie eine schlechtere Betragensnote bekommen.

Der Sohn einer Freundin wurde von seiner Lehrerin aus der Klasse geekelt, weil die Mutter (also meine Freundin) in der Schulgründungsszene unterwegs war.

Achja, ohja, ich kenn auch Beispiele von mir, nicht wegen kritisch denken, sondern weil ich den Lehrern offenbar nicht gepasst hab. Ich wurde mal voll niedergemacht, weil ich neugierig war und als Schülerin in eine andere Klasse, deren Tür offen stand, hineingeschaut hab in der Lernzeit (ich war vorher auf der Toilette und deshallb nicht bei meiner Klasse). Einmal hat mir mein Lehrer das Buch auf den Kopf geschlagen, weil ich seine Anweisungen nicht befolgt hab. Er hat sogar versucht, mich loszuwerden, hat mich zu einer diagnostischen Untersuchung geschickt in Hinblick auf meine Intelligenz (der Diagnostiker hat meiner Mutter gesagt, mit mir wäre alles in Ordnung, er wisse nicht, was mein Lehrer für ein Problem habe). Und es gab auch ein paar andere, unschöne Begebenheiten, von Erziehungsseite aus.

Ein Bekannter hat mir mal erzählt, dass er in Mathe an die Tafel gerufen worden ist, damit er ein Beispiel löst. Und er hat es gelöst, nur auf einem anderen Weg, das sie in der Schule gelernt haben, und ist zum gleichen Ergebnis gekommen. Das hat der Lehrer nicht anerkannt. Solche Beispiele habe ich schon öfter gehört.
stern hat geschrieben: Do., 16.01.2025, 20:24
Und was gerecht ist... hm. Dafür wird es nie nur eine Antwort geben.
naja, ich weiß nicht, ob das als gerecht angesehen werden kann:
moment.at/story/superreiche-steuern-barbara-blaha/

Aber naja, es gibt auch Menschen, die es als gerecht empfinden, dass es innerhalb einer Gesellschaft ganz reiche Leute und daneben working poor gibt, die kaum von ihrer Vollzeitbeschäftigung leben können. Eine frühere Therapeutin von mir ist so eine Person.

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Beitrag Do., 16.01.2025, 22:56

Ja, native Americans, habe vergessen, dass sie jetzt so bezeichnet werden.
LovisTochter hat geschrieben: Do., 16.01.2025, 20:48 Bzgl. der Wahlwerbung hast Du vor zwei Seiten noch geschrieben, dass im ORF angeblich nur Wahlwerbung der großen Parteien läuft und so ja niemand mitbekommt wen es da noch so gibt und die deshalb nicht gewählt werden könnten. Infos kann sich jede:r beschaffen, wenn man denn will. Es sind nicht die pösen Medien die uns etwas vorenthalten.
Achso, das meinst du... Ich weiß nicht, ob das Wahlwerbung war. Da müsste ich meine Bekannten fragen, denn ich habe keinen Fernseher zu Hause. Ich vermute, es handelt sich um Talkshows, Elefantenrunde, so etwas.
LovisTochter hat geschrieben: Do., 16.01.2025, 20:48 Da, wo die Medien steuern könnten, bspw. den AFDeppen keine Plattform mehr in Talkshows zu bieten, tun sie dies in keiner Weise. Ich kann nach wie vor keine Steuerung erkenn.
Wer weiß, ob's nicht darauf hinausläuft, dass die AfD geählt wird.
LovisTochter hat geschrieben: Do., 16.01.2025, 20:48 Ich habe im Übrigen nur Deine Sichtweise aufgegriffen, da Du Dich hier von Anfang an darüber beschwerst, was die Medien ausstrahlen und welchen Einfluss das auf die Menschen hat. Natürlich hat das Einfluss, aber da sollte die Kritik doch eher gegen die gerichtet werden, die das zu verantworten haben.
Diese Differenzierung wäre substantiell um Kritik an der korrekten Stelle anzubringen. Ergo, die Firmen, die eben diese Spots produzieren lassen, bspw.
Da hast du Recht, hatte grad diese abscheuliche Werbung im Kopf.
Aber ansonsten hatte ich auch Magazine wie woman im Kopf oder andere, die ich als Kind und Jugendliche öfter durchgeblättert habe, aus denen mir auch ein Schönheitsideal im Kopf geblieben ist, denen ich dann lange Zeit auch versucht habe, zu entsprechen.

Aber ich spreche nicht nur aus eigener Erfahrung. Mir sind auch Menschen begegnet, die sich hässlich gefühlt haben, weil sie nicht dem Schönheitsideal entsprochen haben, die gemobbt wurden sind deswegen (eine auch von ihrer eigenen Mutter), einer wollte auch sterben, weil er meinte, er wäre hässlich und deshalb nicht liebenswert. Habe mal eine Reportage gesehen, in der eine erzählt hat, sie mit wäre irgendwo (weiß nicht mehr wo, vielleicht in einem Geschäft) von ihrer eigenen Mutter verleugnet worden wegen ihrer Körperfülle.

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Beitrag Do., 16.01.2025, 22:57

amorfati hat geschrieben: Do., 16.01.2025, 20:55 Die Frage, die ich mir stellen würde, ist, warum dich das so sehr anficht. Was das mit dir zu tun hat. Und was DU ändern kannst. Denn die Menschen um dich herum kannst du nicht ändern.
Es ärgert mich. Die ersten beiden Punkte sind ungerecht, das ärgert mich.
Menschen, die nicht arbeiten gehen, sind entweder krank oder ihnen wurde als Kind vorgelebt, auf der Couch herumzugammeln oder haben keine Anerkennung bekommen für das, was sie produziert haben. Kindergartenknder strahlen aus den Augen, wenn sie stolz präsentieren können, was sie gemacht haben. Wohin geht das bis zum Erwachsenenalter bei manchen verloren? Natürlich, die Anforderungen werden komplexer, aber auch die Fähigkeiten. Ein Mensch braucht eine sinnvolle Tätigkeit, wenn er dem nicht nachgeht, stimmt etwas nicht. Und in einer Gesellschaft, die miteinander in Verbindung ist, da kümmern sich die Nachbarn vielleicht um das Kind oder die Großeltern, wenn die Großfamilie beisammen lebt. Und wenn dann gehetzt wird gegen eine Familie, dass die Eltern nicht vollzeit arbeiten gehen, aber die haben sieben Kinder, dann macht mich das einfach betroffen. Auch, weil offenbar es nicht als "anständige Arbeit" im Sinne einer Erwerbsarbeit gilt, eigene Kinder oder ältere Angehörige zu versorgen. Und wenn dann in den Nachrichten geschrieben wird: ein bisschen mehr als die Hälfte der Österreicher geht vollzeit arbeiten, 17 % arbeiten teilzeit oder Geringfügig, der Rest arbeitet nicht, macht mich das auch betroffen. Da wird ein Bild gezeichnet,dass fast die Hälfte der Bevölkerung nicht ausreichend"arbeitet? Was ist mit den Pensionisten, Kranken, Bornout-Personen (davon, dass es Unternehmen gibt, die ihre Mitarbeiter in den Burnout treiben, redet niemand), jene, die Kinder und Ältere daheim betreuen/pflegen? Ich finde das einfach ärgerlich und unfair. Und ich kann mir denken, dass so ähnliche Inhalte in der Kronenzeitung auch geschrieben werden, die viele in Österreich lesen.
Vielleicht auch einfach aus eigener Betroffenheit, dass mich mein Therapeut dazu gedrängt hat, arbeiten zu gehen, obwohl ich dazu nichth in der Lage bin, dass meine Eltern versucht haben, mich dazu zu drängen, obwohl sie mich zerstört haben und das nicht einmal sehen, dass damals auf der Therapiestation daraufhin gearbeitet wurde, dass die Patienten arbeiten gehen. Und dabei werden Menschen ausgebeutet (nicht alle, aber viele), ins Burnout gedrängt und wenn sie unbrauchbar sind, kommt der nächste. Und trotzdem arbeitet auch die halbe Therapiewelt darauf hin, Menschen arbeiten zu schicken. (ich bin offenbar zu kaputt, ich hab nicht so oft diese Erfahrungen gemacht in meinen 23 Therapiejahren, aber eine Freundin hat berichtet, dass ihr schon öfter Druck gemacht worden ist). Das, alles in allem, macht mich wütend.

Das zweite macht mich betroffen. Vielleicht weil ich mich in die Lage einer Mutter hineinversetze und ich mich vielleicht fragen würde: was mache ich falsch, dass ich manchmal absolut nicht begeistert bin von meinem Nachwuchs, wenn ich schon die zweite Woche nach der Geburt kaum ein Auge zugedrückt hab in der Nacht oder wenn das Kind nicht zu schreien aufhört und es auch noch nicht im "Bindungsmodus" ist und ich es nur fütter, wickel, beruhige, einen Haufen Gewand wasch. Ich wäre vielleicht verunsichert. Hab mal beim Einkaufen eine Mutter gesehen und die Mutter war grad an der Kasse, ihr ca 5-jähriger Sohn hat laut geweint wegen irgendetwas, die Mutter war total gestresst, hat den Jungen schreien lassen und ich hab dann jemanden vorwurfsvoll zum anderen sagen hören: "dass die ihr Kind nicht beruhigt". naja, manchmal kann man nicht anders, Kinder verstehen auch nicht immer überall alles und wenn man grad gestresst ist, kann man es ihnen vielleicht grad nicht erklären. Hab auch mal gelesen, dass Personen in den Öffis Mütter böse anschauen würden, wenn sie ihr Kind nicht beruhigen. Das kann ich nicht beurteilen, hab so etwas noch nicht mitbekommen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass nicht gefestigte Mütter da schnell mal unsicher werden können. Wenn sie dann vielleicht anfangen, ihre Unzufriedenheit zu verdrängen oder gar abzuspalten, kann das auf Dauer nicht gutgehen.

Das dritte. Ich bin selbst mal einem Idealbild nachgelaufen. Heute mag ich das nicht mehr. Wer weiß, ob ich das müsste, wenn ich berufstätig wäre. Ich bin Leuten begegnet, die solchen Idealbildern entsprechen wollten, ich habe gesagt: du siehst auch so gut aus, ich konnte sie nicht überzeugen. In einem Forum stoße ich immer wieder auf leidvolle Erfahrungen, weil Personen nicht dem Idealbild entsprechen. Das macht mich betroffen.

Aber das waren nur drei Beispiele. Ich kenne Personen oder bin ihnen begegnet, die auf Manipulationen reinfallen oder sich wie Aliens oder einsam fühlen, weil sie nicht dem entsprechen, wie "man offenbar sein sollte" oder wie "man eben ist". Das macht mich betroffen.

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candle.
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Beitrag Do., 16.01.2025, 23:12

Hallo,

da ich nicht aus Österreich bin, will ich diese "politische" Diskussion nicht führen.
wauwau hat geschrieben: Do., 16.01.2025, 22:57 oder ihnen wurde als Kind vorgelebt,
Das habe ich mich gerade gefragt: Was hat dich in deinen Leben daran gehindert das zu erreichen was du hier verurteilst wie z. B. "Reichtum", wenn du das erreichen wolltest oder zumindest ein finanziell besser gesichertes Leben?

Und dann würde ich dir glatt mal einen Monat Medienverbot erteilen. :lol:

Viele Grüsse
candle
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Beitrag Do., 16.01.2025, 23:59

Und ich fürchte mich auch ein bisschen davor, als faul und nutzlos gesehen zu werden, weil ich Mindestsicherungsempfängerin bin. Obwohl ich nicht faul und sicher auch nicht nutzlos bin. Ich bin Moderatorin in einem Selbsthilfeforum, wenn ich etwas aus eigener Betroffenheit kenne, schreibe ich verzweifelten Personen Dinge, die ihnen helfen könnten, schreibe Gedichte und Geschichten, wenn mir welche einfallen, halte hier und da mal Lesungen, bin für Freunde da und arbeite an mir selbst. Als ich noch arbeiten konnte, hab ich neben dem Studium gearbeitet und später hab ich auch jahrelang in einem sozialökonomischen Betrieb gearbeitet.

Von meinen Freunden gibt mir niemand das Gefühl, faul und nutzlos zu sein. Aber ich fürchte mich davor, dass die Hausbesorgerin das denken könnte oder einer meiner Nachbarn. Obwohl ich gar nicht so wirklich Kontakt mit ihnen hab. Vielleicht fragt sich die Hausbesorgerin sogar, wenn sie mich sieht, wie kann so eine kaputte Person in einem Beruf Fuß fassen (falls sie denkt, ich würde arbeiten). Oder ich hab Angst, dass ich als faul und nutzlos gelten könnte, im Allgemeinen. Von Personen, die mich gar nicht kennen und die ich nicht kenne (von denen ein Teil möglicherweise zu jenen gehört, die andere nicht als nutzlos und faul abstempelt, weil er keiner Erwerbstätigkeit nachgeht, sondern weiß, dass es für so etwas Gründe gibt und die Sache "Arbeit" ein komplexeres Thema ist). Obwohl eh nicht an meiner Stirn steht: arbeitet nicht (also, wenn ich unterwegs bin, meine ich). Vielleicht ist das auch absurd, nur das Gefühl lässt sich nicht einfach so abstellen.

Da sind natürlich auch ein bisschen Ängst wegen dem Geld, aber das geht schon, solange die Regierung den Geldhahn nicht noch mehr zudreht.
Zuletzt geändert von wauwau am Fr., 17.01.2025, 00:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Fr., 17.01.2025, 00:01

candle. hat geschrieben: Do., 16.01.2025, 23:12 Das habe ich mich gerade gefragt: Was hat dich in deinen Leben daran gehindert das zu erreichen was du hier verurteilst wie z. B. "Reichtum", wenn du das erreichen wolltest oder zumindest ein finanziell besser gesichertes Leben?

Und dann würde ich dir glatt mal einen Monat Medienverbot erteilen. :lol:

Viele Grüsse
candle
Ich verurteile ihn nicht. Ich verurteile die Ungerechtigkeit.
Leider hat mich meine psych. Krankheit daran gehindert, mein Potenzial in einem Beruf zu entfalten, sodass ich wenigstens ein bisschen Vermögen aufbauen hätte können.

Aber wäre ich Multimillionärin, würd ich möglicherweise auch versuchen, Steuern zu verstecken, denn die wandern größtenteils eh zu den noch Reicheren. Aber ich würde einer armen Familie eine Wohnung zur Verfügung stellen, würde die Bildung der Kinder finanziell unterstützen, würde mich auch schlau machen, was Bildung angeht und der Familie erzählen, was es für Möglichkeiten gibt, damit die Kinder später aus eigener Kraft einen Beruf ergreifen können, der ihnen zu Wohlstand verhilft. Aber die Wahl der Bildung wäre dann natürlich der Familie überlassen.

Medienverbot... :-] Habe eh keinen Fernseher daheim, höre einen Radiosender, auf dem es Nachrichten, viel klassische Musik gibt und irgendwelche Rätsel-Sachen am Sonntag sowie Darstellungen/Portraits (nennt man das so?) von bekannten Personen und manchmal Gespräche zu interessanten Themen (einmal, kann ich mich erinnern, war etwas zu Burnout und einmal irgendetwas Erziehungsmäßiges; hab ich schon lang nicht mehrh gehört). Aber allzuviel kann ich mich eh nicht konzentrieren. Ansonsten les ich kaum Zeitung (früher schon). Auf facebook bin ich oft. Meine Erfahrungen mit Medien beziehen sich eher auf vergangene Zeiten. Ach ja, genau, youtbe-Videos schau ich, in letzter Zeit auch nicht so viele und gmx-Nachrichten und wenn mir ein Freund eine link zu einem Artikel schickt. oder wenn mich etwas interessiert, wie was unsere Regierung gerade zusammenbraut. Naja, kommt ja doch einiges zusammen ,-)

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Beitrag Fr., 17.01.2025, 00:09

wauwau hat geschrieben: Fr., 17.01.2025, 00:01 Leider hat mich meine psych. Krankheit daran gehindert, mein Potenzial in einem Beruf zu entfalten, sodass ich wenigstens ein bisschen Vermögen aufbauen hätte können.
Hattest du die denn schon immer die psychische Erkrankung? Das ist vielleicht eine blöde Frage, weil ich selber weiß, dass ich die meisten Symptome schon immer hatte, aber es gab eine Zeit wo ich sehr arbeitsfähig war.
Also die Frage ist, ob du dich irgendwann wieder arbeitsfähig siehst? Oder was müßte dann passieren, damit es noch wird?

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Beitrag Fr., 17.01.2025, 00:35

candle. hat geschrieben: Fr., 17.01.2025, 00:09
Hattest du die denn schon immer die psychische Erkrankung? Das ist vielleicht eine blöde Frage, weil ich selber weiß, dass ich die meisten Symptome schon immer hatte, aber es gab eine Zeit wo ich sehr arbeitsfähig war.
Also die Frage ist, ob du dich irgendwann wieder arbeitsfähig siehst? Oder was müßte dann passieren, damit es noch wird?

candle
Hm, ist ne schwierige Frage. Mit 15 bin ich so richtig depressiv geworden, aber eigentlich bin ich auch vorher schon aus dem Rahmen gefallen (ist ne lange Geschichte). Weil ich viel von meinem Gefühlsleben abgeschnitten hab von mir. Dann hab ich aufgrund Aussagen meiner Eltern noch mehr abgeschnitten, sodass ich noch scheinbar funktioniert hab, aber irgendwie bin ich doch immer durchgeknallter geworden. An der Uni hab ich dann noch funktioniert halbwegs, aber es war klar, dass viel nicht mit stimmt (auch komplizierte Geschichte). Je mehr ich mich zu spüren begonnen hab, desto mehr kam die Depression und übriges nicht funktionieren. Jetzt bin ich endlich so weit, alles zu benennen.

Weiß nicht, ob ich noch vor 60 oder 70 (falls sie das Pensionsalter erhöhen) arbeitsfähig werde. Hat bisher lange gedauert und ich merke erst jetzt, wie kaputt ich bin. Weiß nicht, ob das ab einem bestimmten Grad an "etwas tun können" nur Individualität ist oder einfach nur totale Kaputtheit oder dorthin führt.

Ich weiß nicht, was passieren müsste, damit es noch wird. Manchmal komm ich aus der Therapie heraus und merke an meiner Kommunikation, wie kaputt ich eigentlich bin. Oder an den Reaktionen auf Betreuer, wenn ich z.B. zu einer Weihnachtsfeier komm, die von der Organisation organisiert wird, von der meine Betreuerin ist.

Aber ich würde es merken, wenn ich so weit wäre. Ich hätte mehr Überblick, könnte daher auch Verantwortung übernehmen, würd nicht mehr so in meiner Bubble leben, es würde nicht mehr alles in Chaos ausarten, Stress würde mich nicht erstarren lassen (fast im wahrsten Sinne das Wortes), nicht jede Handbewegung wäre eine Überwindung und ich wäre nicht ständig dissoziiert von mir. Und ich würde nicht bei Stress durcheinandergeraten und die Welt nicht mehr verstehen obwohl ich nicht dissoziiert wäre.

Würde dann gerne Mediatorin sein oder eine Lehre als Bibliothekarin starten. Ich glaube, eine Ausbildung als Dynamikerin würde sich nicht mehr ausgehen. Könnte mir auch vorstellen, Weiterbildungen in Sachen fundraising und so zu machen um vielleicht Geld für Bildungspatenschaften zusammenzubekommen oder um Menschen in Armut irgendwie zu unterstüten. Kindergärtnerin oder Assistentin kann ich mir auch vorstellen. Hätte gerne Montessori gemacht. Andere alternative Pläne hatte ich auch noch, glaube ich, aber die fallen mir gerade nicht ein.

Wie hast du das gemacht, mit deinen Symptomen zu arbeiten?
Ja, also, ich antworte dann wieder morgen, heute geh ich gleich schlafen.

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Beitrag Fr., 17.01.2025, 00:54

Ja, das ist immer eine lange Geschichte. :)
wauwau hat geschrieben: Fr., 17.01.2025, 00:35 Dann hab ich aufgrund Aussagen meiner Eltern
Ja, das ist wohl immer der Kern der Sache. ::? Und wenn ich jetzt mal an Therapie denke, dann ist das Problem immer noch da, hat nie wirklich im Kern gefruchtet. Ärgerlich. Naja.
Kaputtheit
Das ist ja ein weites Feld. Was ist kaputt? Du mußt nichts dazu schreiben, ich will dich hier nicht ausquetschen. Aber wenn man depressiv ist, scheint sich wohl jeder die gleichen Fragen zu stellen und einige Dinge ungerecht zu finden. Und ich habe selber "in Armut" gelebt. Rückblickend betrachtet ist das auch ein sehr großes Problem, aber das größte Problem ist von Menschen isoliert zu sein, wenn man nicht gerade ein stabiles Umfeld hat (für mich).
von der meine Betreuerin ist.
Oh, sowas hatte ich noch nie.
Würde dann gerne Mediatorin sein...
Diese Ideen hatte ich auch immer gerade wenn ich sehr depressiv bin, aber realistisch betrachtet kann ich alles nicht. :lol: Und wozu auch neu lernen, wenn man schon Ausbildungen hat? Und dort dann vielleicht aufbauen, aber immer wieder neu anfangen ist Unsinn irgendwie.
Wie hast du das gemacht, mit deinen Symptomen zu arbeiten?
Ich habe die Frage jetzt nicht verstanden, aber bis Mitte 30, da habe ich in etwa meine erste Therapie gestartet, ging es immer und dann kam der Zusammenbruch.

Gute Nacht!
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Beitrag Fr., 17.01.2025, 11:29

wauwau hat geschrieben: Do., 16.01.2025, 20:30 Ich rede nicht von Wahlwerbespots, sondern ganz normale Werbungen für Produkte.
Wer erzeugt denn das Schönheitsideal, das Normativ, 40 Stunden pro Woche zu arbeiten und dass unbezahlte Arbeit nicht als Arbeit zählt, dass Mütter nur überglücklich über ihren bezaubernden Nachwuchs sind?
Ich halte das halt schon für ein gutes Stück Projektion. Was jemand von sich gibt, ist das eine. Aber es liegt doch auch an einem selbst, was man übernimmt.
Selbst die Arbeitszeit: Es gibt ja auch Teilzeit, whatever.
Manchmal oder in anders gelagerten Konstellationen vllt. auch ein Stück Paranoia oder Ohnmacht. Also je mehr man annimmt, dass andere einen steuern, desto mehr sieht man sich ja selbst als machtlos an, etwas zu bewirken.
Oder Ausdruck dessen, dass jemand selbst manipulieren will, indem er Bulls*** erzählt. Das Narrativ von der steuernden Elite ist jedenfalls auch ein klassisches rechtspopulistisches Narrativ (bzw. darüber hinaus).
Liebe Grüße
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Beitrag Fr., 17.01.2025, 20:05

Ich wüsste jetzt nicht, was ich mit einem rechtspopulistischen Narrativ zu tun haben sollte, die Dinge hab ich mir selbst überlegt. Aber manchmal werden Theorien von Personen auch disqualifiziert: der ist Aluhutträger, Nazi, Verschwörungstheoretiker. Damit man gar nicht auf die Idee kommt, ihm zu glauben, vielleicht weil man dann der Wahrheit auf die Schliche kommen würde? naja, muss jeder für sich beantworten.

ChatGPT hat jedenfalls auf meine Frage "Werden wir von einer Elite gesteuert?" Folgendes ausgespuckt:

Die Frage, ob wir von einer Elite gesteuert werden, lässt sich nicht einfach mit "Ja" oder "Nein" beantworten, da sie von vielen Faktoren und der Definition des Begriffs "Elite" abhängt. Hier eine klare Analyse:
1. Definition von "Elite"

Wirtschaftliche Elite: Menschen mit großem Reichtum (z. B. Milliardäre, CEOs großer Unternehmen), die durch ihren Einfluss auf die Wirtschaft und Politik Steuerung ausüben könnten.
Politische Elite: Führungspersönlichkeiten in Regierungen, Parlamente, internationalen Organisationen, die politische Entscheidungen treffen.
Kulturelle Elite: Medien, Akademiker, Künstler, die gesellschaftliche Meinungen und Werte prägen.
Geheime Elite (Verschwörungstheorien): Der Glaube, dass eine kleine, verborgene Gruppe die Welt kontrolliert.

2. Reale Einflüsse der Eliten

Eliten haben nachweislich Einfluss, aber von "Steuerung" zu sprechen, ist oft eine Vereinfachung. Einige Beispiele:
Wirtschaftlicher Einfluss

Lobbyismus: Große Unternehmen und reiche Individuen beeinflussen politische Entscheidungen (z. B. Steuergesetze, Handelsabkommen).
Medienbesitz: Einige wenige reiche Personen oder Firmen kontrollieren große Teile der Medienlandschaft und beeinflussen die öffentliche Meinung.
Finanzielle Macht: Eliten können durch ihre Ressourcen globale Entwicklungen (z. B. Technologien, Klimapolitik) vorantreiben oder blockieren.

Politischer Einfluss

In Demokratien sind Politiker zwar theoretisch den Wählern verantwortlich, aber in der Praxis beeinflussen Lobbyarbeit, Parteispenden und Interessengruppen die Politik oft stärker als die breite Bevölkerung.

Sozialer Einfluss

Bildung, Medien und Kultur werden von bestimmten Werten und Meinungen geprägt, die häufig von der "Elite" definiert werden. Das kann die Wahrnehmung und Entscheidungen der Menschen lenken.

3. Gibt es eine zentralisierte Steuerung?

Die Vorstellung, dass eine einzige, geheime Elite die Welt steuert, entspricht eher einer Verschwörungstheorie als der Realität:

Realität: Macht ist fragmentiert, und viele Gruppen (z. B. Regierungen, Unternehmen, NGOs, Bürgerbewegungen) konkurrieren miteinander.
Komplexität: Globale Ereignisse wie Pandemien, Kriege oder Klimakatastrophen entziehen sich oft der Kontrolle selbst mächtiger Gruppen.

4. Kann die Bevölkerung etwas ändern?

Möglichkeiten der Mitgestaltung: In demokratischen Systemen können Bürger durch Wahlen, Proteste, Organisationen oder Social Media Einfluss nehmen.
Herausforderungen: Ungleichheiten (z. B. Zugang zu Bildung oder Ressourcen) machen es der breiten Masse schwerer, mit den Eliten gleichzuziehen.

5. Fazit: Werden wir gesteuert?

Ja, in gewisser Weise: Mächtige Gruppen und Personen beeinflussen unsere Welt erheblich, vor allem in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur.
Nein, keine totale Kontrolle: Es gibt keine monolithische "Elite", die alle Entscheidungen zentral trifft. Macht ist fragmentiert, und es gibt Mechanismen, die Einflussnahme begrenzen können.

Die bessere Frage könnte sein: Wie können wir dafür sorgen, dass Macht gerechter verteilt wird und mehr Menschen Einfluss auf Entscheidungen haben?
Was ist deine Meinung dazu? Glaubst du, dass der Einfluss der Eliten gerecht ist?
Zuletzt geändert von wauwau am Fr., 17.01.2025, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.

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