Dass ihr Ex Mann sie schlecht gemacht hat, hat die TE geschrieben, das ist nicht meine Erfindung. Und dann ist die Frage wie sie reagiert hat. Opfer läßt es mit sich machen oder im besten Fall ist sie stark und es "macht ihr nichts aus".
Ich denke, wie gesagt, dass diese Szene hier wirklich nicht viel hergibt, aber bei dir ist es ja nun schon zur "Fehlersuche" gekommen- ein Fehlverhalten der Mutter, was ich überhaupt nicht so sehe. Das ist wirklich nur ein Mosaikstein in der ganzen Geschichte.
Das impliziert ja wieder eine Schuldzuweisung an die Mutter. Und da läßt sich solange nichts anschauen solange der Sohn sich nicht geäußert hat was für ihn das Problem ist. Das wissen wir nicht. Es gibt ja manchmal Dinge, die man nicht beeinflussen kann. Vielleicht folgt der Sohn auch dem Einfluß des Vaters? Das wäre natürlich "dumm", aber ließe sich wohl kaum von der TE beeinflussen. Und wenn der Sohn nicht mal die Möglichkeit gibt eine Veränderung, bestenfalls gemeinsam, zu erarbeiten dann ist es auch unfair.Was ich meine ist einfach, dass man sich die ganzen Kleinigkeiten des Alltags anschauen muss.
Also Achtung mit der Bewertung der Mutter und ihr Verhalten. Wird sind alle nicht perfekt! In Therapie kann es ja auch nur um Trauerverarbeitung gehen. Was soll sie auch ändern, wenn da eh keiner mehr Interesse an einer Beziehung zu ihr hat? Und letztlich tut man es ja für sich selbst.
Finde ich gar nicht. Ich kenne eine Menge funktionierende tolle Familien. Und "kaputt" ist ja relativ. Was bedeutet schon kaputt? Und dann gibt es noch die "Kaputten", die ihrer "kaputten" Familie ihr Leben lang nach laufen und sich noch kaputter damit machen.(Kaputte Familien sind ja leider auch normal.)
Jetzt ist mein Labergen eingeschaltet.
Eben. Dennoch verschwindet man ja nicht wortlos oder doch?Es braucht keinen großen Knall um die Meinung eines Kindes über seine Eltern negativ zu beeinflussen. Das ist eine Sammlung von kleinen Dingen über lange Zeit.
Naja, die Kinder sind schon groß.Es passiert sehr schnell, dass Erwachsene sich einreden, dass sie schlau gehandelt haben, aber in Wirklichkeit war es nur Selbstbetrug und Kinder erkennen das.
Dass dein Vater das sieht finde ich toll! Passiert aber auch selten.Beispiel von mir (Aggressor war die Mutter, der Vater verließ irgendwann die Familie): mein Vater dachte "der Klügere gibt nach", aber in Wahrheit hat er aus irgendwelchen Gründen keine Möglichkeit gehabt zu kämpfen. Für uns Kinder ergab sich daraus, dass wir ihn als Allerletzten um Hilfe gebeten hätten, weil wir wussten, er kann es sowieso nicht. Von heute betrachtet, mehrere Jahrzehnte später: die Einschätzung von uns Kindern war korrekt, und er ist heute noch so. Er hat das inzwischen selber erkannt und kann manchmal darüber reflektieren. Als junger Ehemann und Vater besaß er diese Reife und Erkenntnis aber noch nicht.
Und andererseits habe ich eine leicht ähnliche Geschichte und weiß, dass ich lange Jahre meinen Vater "geschützt" habe und ihm "helfen" wollte. Er ist aber auch nicht OHNE Schuld! Immerhin konnte er auch mit dieser Frau und Mutter ins Bett gehen und Kinder zeugen. Dein Vater hätte Euch schützen müssen!
Das einzige Verständnis was ich da habe ist, dass es damals noch nicht so die Hilfen gab, die es heute gibt. Aber die Kinder bei einem Monster zurückzulassen ist an sich auch unverzeihlich.
Psychologisch brauchte ich es auch, dass ich meinen Vater auch als zu bemitleidendes Opfer sah. Wie hätte ich sonst überleben sollen? Das brauche ich heute nicht mehr und das ist gut so!
Das könntest du jetzt auch für deine Mutter anführen. Sie hatte wohl auch keine Möglichkeiten sich helfen zu lassen. Irgendwas wird sie auch mal SO gemacht haben genauso wie dein Vater SO gemacht wurde zu flüchten statt seiner Verantwortung gerecht zu werden.in Wahrheit hat er aus irgendwelchen Gründen keine Möglichkeit gehabt zu kämpfen
Ich hoffe, weil du das Beispiel brachtest, ist das jetzt nicht zu starker Tobak für dich, aber Eltern sind immer gleichermaßen verantwortlich für die Kinder.
candle