Heißhungerattacken bei einem BMI von 17.5

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Greenapple05
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Beitrag Fr., 12.07.2024, 18:09

Mir scheint du bist damit beschäftigt reflexartig alles an Vorschlägen abzuwehren mit Vorwänden warum es nicht geht.
[/quote]

ich kann einfach irgendwie nicht mehr und habe kein Vertrauen mehr in irgendeine Art von Therapie
LG

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 12.07.2024, 18:16

Dann lass es und wurstel alleine weiter.

Im Medizinbetrieb gibt es halt auch Angebote die nicht gut oder für dich nicht passend sind. Die für dich passenden Angebote werden dir nicht hinterhergetragen. Um die musst du dich schon selbst bemühen.

"Ach ich hab ja kein Vertrauen mehr" zu sagen ist auch eine Strategie sich darum zu drücken sich Hilfe zu suchen. Depressives, "kann nicht, mag nicht, die sind eh alle blöd" kann auch eine Strategie werden nichts verändern zu müssen.

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saffiatou
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Beitrag Fr., 12.07.2024, 18:21

Der erste Schritt ist der schwerste und das ist zu sich selbst ehrlich zu sein. Wenn du diese Entscheidung hinter dir hast, geht es eventuell auch leichter dich auf Hilfe einzulassen.
never know better than the natives. Kofi Annan

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~~~
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Beitrag Fr., 12.07.2024, 18:32

Sinarellas hat geschrieben: Do., 11.07.2024, 20:35
~~~ hat geschrieben: Do., 11.07.2024, 19:11 Du willst also Tipps, wie du am besten weiter essgestört bleibst.

Zu ner Ess-Störung gehören halt Heißhungerattacken. Also ich würde sagen: Dann komm damit klar. Das ist ja das Leben, was du führen möchtest.
das lese ich so tatsächlich gar nicht raus.
Ich schon. 17,5 ist halt ein Diagnosekriterium. Ich denke, sie belügt sich selbst. Aber ist nur meine Meinung und Erfahrung. Kann natürlich auch falsch liegen. Muss sie selbst wissen.

Aber:

Greenapple05 hat geschrieben: Do., 11.07.2024, 14:08 "Willst Du das? Und warum ist 17,5 die magische Zahl?"


Weil ich höher auf keinen Fall will und das wird oft noch so akzeptiert.
"You cannot find peace by avoiding life."
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lisbeth
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Beitrag Fr., 12.07.2024, 18:38

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 12.07.2024, 18:05 Ne, DBT gibt es in der Regel nicht in Akutkliniken.
Nee. Akutklinik ist einfach eine Abgrenzung zur Rehaklinik. Eine Psychosomatische Klinik, in der du mit KH-Einweisung behandelt wirst, ist eine Akutklinik, auch wenn es in der Regel (nicht unerhebliche) Wartezeiten geben dürfte. Reha läuft nur nach Antrag beim Kostenträger (Rentenversicherung oder Krankenkasse). Fürs Akutkrankenhaus reicht eine Einweisung und die Zusage der Klinik, dass sie dir zu einem bestimmten Datum einen Behandlungsplatz geben.
Hier sind die Begriffe Kur-Reha-(Akut)Klinik mal ganz gut erklärt.
https://www.verus-klinik.de/mutter-vate ... ha-klinik/
Bei einer psychosomatischen Akutklinik hat man freie Krankenhauswahl, solange die Klinik einen aufnimmt.

Und dann gibt es noch die Akutpsychiatrie - das sind psychiatrische Kliniken/Stationen, die nach Wohn- bzw. Aufenthaltsort bei Notfällen (zB akute Suizidalität) zuständig sind. Geht nach PLZ und in der Regel hat man da wenig Einfluss drauf, wo man dann aufgenommen wird. Dort findet meistens (Ausnahmen bestätigen die Regel) auch kein therapeutisches Programm statt, während in einer psychosomatischen Klinik stationäre Psychotherapie durchgeführt wird, eben intensiver und vielseitiger als das ambulant möglich wäre. Oder eben strukturierte Behandlungsprogramme wie DBT angeboten werden.
münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 12.07.2024, 18:05 Und eine psychotherapeutische Klinik wo zB DBT angewendet wird ist EXPLIZIT keine Akutklinik. Alleine schon weil man viel zu lange warten muss bis man einen Platz bekommt. Leute die eine Akutklinik brauchen schicken die wieder nach hause weil die darauf nicht ausgelegt sind.
Siehe oben. Klar ist der Begriff Akutklinik verwirrend, wenn es trotzdem Wartezeiten gibt. Aber deine Aussage, dass dort kein DBT stattfindet ist einfach nicht wahr.
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 12.07.2024, 18:39

~~~ hat geschrieben: Fr., 12.07.2024, 18:32
Ich schon. 17,5 ist halt eine Diagnosekriterium. Ich denke, sie belügt sich selbst.


Wobei es auch Leute mit ES gibt die völlig normalgewichtig sind. Das ist ein Kriterium, aber nicht das Hauptkriterium.

Ich kenne eine Frau die ist jetzt 50 und hat ihr Leben mit Magersucht/Ess-Brechsucht gelebt. Die kann es nicht ablegen weil sie immer wenn sie zunimmt massive Trauma-Flashbacks bekommt. Hab ich miterlebt, ist wirklich extrem schlimm.

Ich kenne auch eine Frau die trotz Traumafolgestörung mit Mitte 20 ihre ES losgeworden ist. Die ist jetzt auch Mitte 50. Und die ist es losgeworden weil sie es irgendwann wollte. Sie hat es sogar ohne Therapie geschafft das Kotzen zu lassen und mit ihrem Zunehmen nicht mehr zu hadern. (sie hat einige Lebensmittelunverträglichkeiten und Probleme mit dem Verdauungssystem sodass sie immer noch sehr dünn ist, aber sie versucht alles um so gut sie kann zuzunehmen, sie will zunehmen)

Du bist jetzt Anfang 20. Du musst dir halt in dem Alter jetzt überlegen, willst du die ES längerfristig los werden oder willst du den Rest deines ggf ja noch langen Lebens mit dem Mist verbringen. Wenn du für den Rest deines Lebens was anderes haben willst.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 12.07.2024, 18:50

lisbeth hat geschrieben: Fr., 12.07.2024, 18:38 Siehe oben. Klar ist der Begriff Akutklinik verwirrend, wenn es trotzdem Wartezeiten gibt. Aber deine Aussage, dass dort kein DBT stattfindet ist einfach nicht wahr.


Tut mir leid, aber eine Akutklinik ist eine Klinik die spontan krank gewordene Menschen aufnimmt und Notfallbehandlung macht. Ein Krankenhaus bei dem man terminierte Behandlungen durchführen lässt die nicht sofort durchgeführt werden müssen und wo man auf die Behandlung erst mal warten muss sind keine Akutkliniken.

Klar gibt es Krankenhäuser die beides machen, zB akute Unfallopfer notoperieren und auch die lange geplante Bandscheibenoperationen.

Ein Krankenhaus das auf Krankenkassenkosten mit Krankenhauseinweisung stationäre Psychotherapie macht ist keine Akutklinik.
Akutklinik im psycho-Bereich ist einzig und alleine die Akutpsychiatrie.

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Beitrag Fr., 12.07.2024, 18:58

Du kannst ja sagen, MOMENTAN schaffe ich es nicht mehr als BMI xy zu wiegen. Das spiegelt den momentanen Stand wieder. Aber wenn du sagst, ich kann nicht mehr als BMI xy wiegen, basta, dann zementierst du quasi ein dass das für immer so sein wird.

Du kannst sagen, MOMENTAN kann ich gerade nicht anders und damit die Türe offen lassen dafür dass du das in der Zukunft ändern kannst.

Willst du wirklich für den Rest deines hoffentlich langen Lebens an diese beschissene ES gekettet sein? Überleg mal, eine Familie gründen, Kinder, das kannst du so komplett knicken.

Andere Leute haben es geschafft eine ES, Körperschemastörungen etc hinter sich zu lassen. Die stört der höhere BMI heute nicht mehr. Aber wenn du nicht daran glaubst dass das für dich möglich sein kann, dann hast du keine Chance zu dieser Gruppe zu gehören.

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Greenapple05
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Beitrag Fr., 12.07.2024, 19:00

Danke euch allen für eure Hilfe. Euch alles Gute

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lisbeth
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Beitrag Sa., 13.07.2024, 09:10

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 12.07.2024, 18:50 Ein Krankenhaus das auf Krankenkassenkosten mit Krankenhauseinweisung stationäre Psychotherapie macht ist keine Akutklinik.
Akutklinik im psycho-Bereich ist einzig und alleine die Akutpsychiatrie.
Immer noch Nö. Viele der psychosomatischen Akutkliniken haben in den letzen Jahren genau deshalb das "Akut" aus ihrem Namen gestrichen weil es genau zu diesem Missverständnis kam, das du hier auch verbreitest.
Trotzdem sind sie sozialrechtlich Akutkrankenhäuser, das ist im SGB V geregelt.

Wenn du Recht hättest, dann müssten ja zB diese Kliniken (alles keine Psychiatrischen Kliniken!) in einem Paralleluniversum liegen.
Die aktuelle Wartezeit für einen Aufenthalt beträgt derzeit mehrere Wochen. Genauere Informationen können Sie gerne telefonisch oder per E-Mail bei der Patientenverwaltung erfragen.

Ihre Ansprechpartnerinnen für eine Akutaufnahme sind
[....]
Die Klinik im Überblick:

- Vollstationäre Akutversorgung: 25 Behandlungsplätze
- Teilstationäre Akutversorgung (Tagesklinik): 12 Behandlungsplätze
- Psychosomatische Rehabilitation: 25 Plätze
https://www.uexkuell-klinik.de/die-klin ... illkommen/
Fun fact: das ist die "Schwarzwaldklinik" ;-)

Oder hier:
Wann kann ich mit einer Aufnahme in der Psychosomatischen Akut-Klinik rechnen?

Wir bitten um Verständnis, dass aufgrund der begrenzten Behandlungskapazität Wartezeiten entstehen und wir keine kurzfristigen Termine zur stationären Aufnahme und Behandlung anbieten können. Bezüglich der Wartezeiten wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter der Rezeption oder das Chefarztsekretariat.

Quelle:https://www.wicker.de/kliniken/psychoso ... klinik/faq
Oder auch die Schön-Klink Bad Bramstedt:
Akutbehandlung und Rehabilitation
Unsere Klinik bietet Ihnen neben der stationären Krankenhausbehandlung (Akutbehandlung) ebenfalls eine stationäre Rehabiltiation an.
Die KIRINUS Schlemmer Klinik ist ein Akutkrankenhaus (gem. §108 SGB V) und führt Krankenhausbehandlungen nach § 39 SGB V im Bereich der Psychosomatischen Medizin aus. Rehabilitationsmaßnahmen, Sanatoriumsbehandlungen sowie Kuraufenthalte können bei uns nicht durchgeführt werden!
(Kann die restlichen URLs nicht einfügen, da es eine Beschränkung gibt...)
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Snoopy151
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Beitrag Sa., 27.07.2024, 22:09

Such doch mal im Zusammenhang mit Anorexie nach "Extremhunger" - das ist ein ganz gängiges Phänomen im Verlauf der Recovery und es wird ganz klar empfohlen, dem Körper zu geben, was er verlangt - er muss schließlich die Mangelernährung erst mal wieder aufholen - irgendwann wird es besser werden, wenn der Körper merkt, dass er regelmäßig versorgt wird.

Dass Du einen BMI von 17,5 erreicht hast, ist doch schon mal super!!! Ich kann total verstehen, dass damit erst mal ganz viel Angst verbunden ist, weiter zuzunehmen.

Fakt ist aber auch, so lange Du Dein Gewicht reglementierst, wirst Du nicht gesund und die Essstörung nicht überwinden.

An Tagen, an denen es mir besonders schwer fällt, sage ich mir immer genau das: "Ich will die Essstörung loswerden, und das kann nur funktionieren, wenn ich esse und die Zunahme in Kauf nehme!" ... die eigentliche Challenge in der Überwindung einer Essstörung ist nicht, irgendwie ein akzeptables Gewicht zu erreichen, sondern die Kontrolle loszulassen, dem eigenen Körper zu vertrauen und ihm das zu geben, was er braucht!

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Tupsy71
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Beitrag Do., 01.08.2024, 14:01

Greenapple, ich denke, solange kein gesundes Denken im Kopf angekommen ist, wird die ES weiterhin das Regiment führen. Ich kann dich da voll verstehen, denke ich, denn auch ich- obwohl nie Untergewichtig, sondern eher andersrum- fühle es auch so, dass es gut ist und stark ist, z.b. nicht zu essen. Damit meine ich, ich habe mein ganzes Leben schon eine Essstörung und seit 24 J. Bulimie und auch ich will raus. Auch wenn die Bulimie bei mir schon besser wurde, ist die Essstörung immer noch sehr stark ausgeprägt. Im Kopf kommt das "normale" nicht an und gefühlsmäßig schon gar nicht. Daher alles Gute dir und bleib dran am erarbeiten der Genesung
Tupsy

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Greenapple05
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Beitrag Do., 01.08.2024, 15:16

Tupsy71 hat geschrieben: Do., 01.08.2024, 14:01 Greenapple, ich denke, solange kein gesundes Denken im Kopf angekommen ist, wird die ES weiterhin das Regiment führen. Ich kann dich da voll verstehen, denke ich, denn auch ich- obwohl nie Untergewichtig, sondern eher andersrum- fühle es auch so, dass es gut ist und stark ist, z.b. nicht zu essen. Damit meine ich, ich habe mein ganzes Leben schon eine Essstörung und seit 24 J. Bulimie und auch ich will raus. Auch wenn die Bulimie bei mir schon besser wurde, ist die Essstörung immer noch sehr stark ausgeprägt. Im Kopf kommt das "normale" nicht an und gefühlsmäßig schon gar nicht. Daher alles Gute dir und bleib dran am erarbeiten der Genesung
Tupsy
Danke dir auch alles Gute:)

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