Hochsensibel (HSP)

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Wandelröschen
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Beitrag Mo., 23.06.2014, 16:01

Hallo Betthupferl,

was du geschrieben hast, könnte zu 98% aus meiner Feder sein. Danke

Jetzt aber zu den anderen.

Bin ja auch HS`ler, erlernt, musste ja von klein auf alle mögliche Reize aufnehmen und möglichst richtig zur Gefahrenabwehr interpretieren. Wirkt sich natürlich heutzutage immer noch aus, sowohl in der Intensivität der empfangenen Signale als auch in der Fülle. Die Filter sind halt extrem empfindsam geeicht.
Wie erkannte/sagte mein jetziger Thera schon nach ein paar Stunden: „Ihnen kann man nichts vor machen, sie merken alles“

Manchmal wäre ich froh, wenn ich nicht so viel mitbekommen würde, so was zwischen den Zeilen steht, im Umgang mit den Menschen, würde dann nicht so viel auch noch davon im Kopf rumgehen. Und es ist manchmal für mich auch beängstigend festzustellen, wie oft ich mit dem, was mir im Kopf rumging, dann ins Schwarze getroffen habe.

Um zwischendurch wieder etwas herunterzufahren, lege ich zunehmend bewusst immer mehr Pausen ein. Wenn ich nach Hause komme (vom Einkaufen/Arzt/Arbeit) als erstes Fenster zu (keine Geräuschquelle) und ne viertel Stunde aufs Sofa legen (Augen zu) -> Außenreizminimierung. Langsam bewusst in den Bauch atmen, (->zwingt aufkommende Gedanken zurück). Wenn ich auf der Arbeit feststelle, dass es zu viele Reize sind, verschwinde ich entweder aufs Klo (Augen zu und Atmen geht auf jeden Fall, Geräusche/Gerüche halt nicht, aber besser als gar nichts). Kann ich mich körperlich nicht entfernen, wird’s natürlich gefährlich für unsereins, dann kann es halt passieren, dass ich innerlich abhaue oder switche, was ich aber zunehmend vermeiden möchte.
Vielleicht könnt ihr ja damit was anfangen.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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ENA
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Beitrag Mo., 23.06.2014, 16:15

Ich würde gerne wissen, wie man damit besser umgehen kann. In den Büchern heißt es immer, es sei eine besondere Gabe, etwas Besonderes, im positiven Sinne. Ich finde es aber schwierig, im normalen Alltag, in der normalen Gesellschaft, manchmal damit zu leben, jetzt mal ganz unabhängig davon, ob damit geboren oder durch Erlebnisse so geworden.
Ich finde es an sich nicht schlimm und auch schön, feinere Antennen zu haben, mehr mitzubekommen, sich besser hineinversetzen zu können, etc. . ...aber irgendwie erscheint es mir im Leben mit dem Umfeld eher schwer zu sein, eben weil es draußen rauher, weniger mitfühlend, schneller, etc. vor sich geht.
Von daher fände ich es schön, herauszubekommen, wie man damit besser umgehen kann. Es kann ja nicht sein, dass man sich deswegen dauernd verschließen, auswandern, an den Rand der Gesellschaft bewegen, aus dem Kontakt rausbewegen, krank werden,...etc. muss, denn so wird aus etwas eigentlich Positiven, doch wieder eher etwas, was sich eben nicht so gut integrieren lässt, wo man sich schützen muss (was an sich auch positiv sein kann, nur ich finde, es kippt dann mitunter, wenn es dazu führt, dass man aus dem Kontakt raus muss, nicht soviel dabei sein kann, nicht soviel leisten kann,...so, als wäre man krank oder behindert,...aber...das ist man ja nicht).


Waldschratin
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Beitrag Mo., 23.06.2014, 17:15

Die HS hat halt,wie alles andere auch,schlichtweg zwei Seiten.Eine,die einem "mehr" ermöglicht als vielen anderen Menschen,andererseits braucht es halt auch nen gut für sich sorgenden Umgang damit.
ENA hat geschrieben:Es kann ja nicht sein, dass man sich deswegen dauernd verschließen, auswandern, an den Rand der Gesellschaft bewegen, aus dem Kontakt rausbewegen, krank werden,...etc. muss, denn so wird aus etwas eigentlich Positiven, doch wieder eher etwas, was sich eben nicht so gut integrieren lässt, wo man sich schützen muss (was an sich auch positiv sein kann, nur ich finde, es kippt dann mitunter, wenn es dazu führt, dass man aus dem Kontakt raus muss, nicht soviel dabei sein kann, nicht soviel leisten kann,...so, als wäre man krank oder behindert,...aber...das ist man ja nicht).
Mir scheint,du fragst eher,wie du die dich einschränkenenden Anteile dran "wegbekommst",um dich besser ans üblich Gängige um dich rum anpassen zu können.
Wenn ich mal ein anderes Beispiel hernehme : Jemand,der blind geworden oder blind geboren ist,kann sich als krank oder behindert empfinden,muß es aber nicht. Klar ist man dann eingeschränkt gegenüber der Mehrheit der anderen Leute,für die "sehen können" normal und gängig ist.
Man fällt halt aus dem Rahmen.

Aber wie eingeschränkt man dann tatsächlich damit lebt,im Hier und Jetzt,ist abhängig davon,welche Sicht drauf man hat und welche Einstellung dem gegenüber.Ob man sich als "Opfer" sehen will und "benachteiligt",oder es akzeptiert,was ist,wie es ist und das auszubauen versucht,so gut es einem mit den individuellen Möglichkeiten möglich ist,was man HAT.Außer der Blindheit oder sogar wegen der Blindheit.Z.B. bessere Hörfähigkeit,bessere Wahrnehmung etc.

Ein Blinder hat nur eins meist nicht : Die Möglichkeit,wieder sehen werden zu können.Jetzt kann er dem hinterherjammern (Was es natürlich auch immer mal wieder ne Zeit lang braucht) und sich auch ständig drin bewegen,was ihm da alles entgangen ist und warum es grade IHN trifft und wie schwer es jetzt dadurch ist etc.,in der Welt dieser "Anderen",die sehen können,als was Besonderes zurechtzukommen und mitzumischen.Und er kann immer wieder versuchen,wie ein Sehender erscheinen und agieren zu können,um nicht "auffallen" zu müssen.

Oder er kann sich mit dem,wie es ist,auseinandersetzen und sich seinen ganz eigenen Weg des besten Umgangs damit für sich und sein Gutgehen suchen und es den anderen um sich rum selber überlassen,wie sie mit seiner Besonderheit klarkommen.

Mal wieder rückübertragen auf meine HS ist es meine Erfahrung (auch mit dem Umstand,daß ich wegen meiner Krankheit immer eingeschränkter und "unangepasster" in der Welt da draußen unterwegs sein muß,wenn ich weiterhin etwas mitmischen will),daß,je selbstverständlicher und unkomplizierter und "undramatischer" ich selber meine Besonderheiten in der Gemeinschaft lebe und handhabe,desto unkomplizierter kommt auch mein Umfeld damit klar.

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Betthupferl
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Beitrag Mo., 23.06.2014, 20:03

Hallo nochmal,

es gibt einige Internet Seiten über Hochsensibilität - ich denke darin findet ihr einpaar Antworten auf eure Fragen.

Ich finde, das was ihr beschreibt, zeigt sehr deutlich wo der Unterschied zwischen PTBS und Hochsensibilität liegt.
Wenn, wie ihr es beschreibt, euch "alles" an Gerüchen, Eindrücken, Lautstärke ect. überfordert,
dann beschreibt es ja dieses Wort schon:
dann liegt das an der Belastung das euch da entgegenströmt...

hochsensibel ist für mich die Folge aus einer bewältigten PTBS...
wenn man es POSITIV SEHEN WILL...

die Wahrnehmung der Dinge,
bzw. die Sichtweise ist klarerweise immer individuell...

bis vor Kurzem roch ich auch überall "Fisch"...
(mir lag noch der Geruch von damals in der Nase...)

candle,
warum "versuchst du mich eigentlich anzugreifen"?
hab ich dir irgendwas getan??? so unbekannterweise?
ich meine, wegen "zwischen den Zeilen", was ich dir hier erzähle und was nicht...
ich denke,
ich zieh mich da jetzt eher zurück,
fühle mich nämlich viel zu gut,
um hier wieder platt gemacht zu werden...

schönen Abend
B.
Liebe und Lachen wirken Wunder

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Betthupferl
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Beitrag Mo., 23.06.2014, 20:16

Danke,
Wandelröschen.

Mir fällt grad auf,
dass ich schon etwas so handle wie mein ehemaliger Therpeut,
er gab mir auch nie Tips oder Anregungen, wie ich mit meinen Problemen selber umgehen sollte,
er meinte immer,
ich muss selber herausfinden, was gut für mich ist.

Muss grad echt schmunzeln,
was aus einer Therapie alles so hängen bleibt.

Aber ein kleines Beispiel noch am Rande,
"ich nehme sehr stark Stimmungen wahr,
aus dieser früheren Belastung,
kann ich mir heute einen Nutzen ziehen...in dem ich früher merke als andere,
ob es z.B. einem Tier nicht gut geht...
Tierkommunikation"...
war nur ein Beispiel was ich damit mit Gabe verbinde...
nur für den Fall,
dass das jetzt wieder Jemand in den falschen Hals bekommt...
Liebe und Lachen wirken Wunder


Waldschratin
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Beitrag Mo., 23.06.2014, 21:17

Betthupferl hat geschrieben:Wenn, wie ihr es beschreibt, euch "alles" an Gerüchen, Eindrücken, Lautstärke ect. überfordert,
dann beschreibt es ja dieses Wort schon:
dann liegt das an der Belastung das euch da entgegenströmt...
Betthupferl hat geschrieben:bis vor Kurzem roch ich auch überall "Fisch"...
(mir lag noch der Geruch von damals in der Nase...)
Ich geh sogar so weit,daß ich sage,beides hat mit HS nix zu tun.
Das eine geht mir eher in Richtung Hyperarousal,das andere is ne Körpererinnerung,ein Flashback im körperlichen Erleben,in der Sinneswahrnehmung.

Die HS verbinde ich dagegen eher mit nem "breiteren" Spektrum an Möglichkeiten der sinnlichen Wahrnehmung.Und z.B. der Spiritualität oder der Intuition,dem "Über"-Sinnlichen sozusagen,jetzt nicht im esoterischen oder überkandidelten Sinn gemeint.

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Bergkristall
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Beitrag Di., 24.06.2014, 06:13

Ich kann nicht

mich gut fühlen, mit mehr als einer Person um mich,

mit Freunden in den Biergarten,

bewegende Filme sehen,

meine komplette Familie gleichzeitig aushalten,

mich auf Geburtstagsfeiern wohlfühlen,

in der Stadt shoppen,

Bus- und Bahnfahren ohne mich dabei schlecht zu fühlen,

Nachrichten schauen ohne mich dabei teilweise abzuspalten,

meinen Nachbarn wohlgesonnen sein, weil sie Geräusche machen,

mich bei grellem Sonnenschein gut fühlen,

ins Schwimmbad,

bei den diversen Feiern bei der Arbeit dabeisein,

nach intensiven Gesprächen abschalten -das hallt alles noch tagelang nach-,

mich von den Gefühlen meiner Lieben abgrenzen,

mir geht es nur gut, wenn ich allein zu Hause bin. Das macht mich sehr traurig. Ich hätte gerne ein "normales" soziales Leben.

Ich sehe keinen einzigen Vorteil für mich als HSP, nur Nachteile.

Für mein Umfeld bin ich als HSP sicher von Vorteil. Ich erfühle sie, spiegle sie, behandle sie vorsichtig, so wie ich gerne behandelt werden würde.

Es ist so schade.

Grüße
Bergkristall


Waldschratin
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Beitrag Di., 24.06.2014, 06:31

Hallo Bergkristall,
du kannst aber

Distanzierungsmethoden erlernen

"Ableitungsmethoden" erlernen,so daß du die Flut der Gefühle nach z.B. intensiven Gesprächen aktiv und schneller wieder "entsorgen" lernst

für emotionalen Ausgleich sorgen - in kleineren Zwischenschritten,öfters am Tag,gleich nach ner Reizüberflutung etc., z.B. mit ner Entspannungstechnik oder Meditation/Achtsamkeit

den Menschen um dich rum "ihre" Gefühle und inneren Zustände aktiv "wiedergeben" lernen

zugrundeliegende Konflikte in dir selbst bearbeiten (Bei mir z.B. war/ist recht wichtig,daß ich mehr und mehr lerne,den Leuten ihr "Bierchen" zurückzugeben und selber austrinken lasse (Kennst du den Spruch : Das ist DEIN Bier! ) und nicht gleich "automatisch" und von vorneherein ohne "Auftrag" dafür mich meine kümmern zu müssen,nur weil ich schneller und deutlicher mitkriege,was im anderen vorgeht.

Siehst du,hier und jetzt dir gegenüber tu ichs schon wieder....

Deine Not damit verstehe ich,grade auch sowas wie die Sonnenstrahlen,die auch ich nicht einfach genießen kann oder der Lärm der Nachbarn,der nur für mich tatsächlicher Lärm ist,für die anderen was "Normales".Aber auch dagegen gibt es Schutzmaßnahmen.

Es ist halt nur so,daß es kein "ganz oder gar nicht" sein muß,sondern es zig "Zwischentöne" zwischen schwarz und weiß und daher Möglichkeiten gibt,sich besser damit zurechtzufinden und seine Grenzen auszuweiten.

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Bergkristall
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Beitrag Di., 24.06.2014, 06:56

Hallo Waldschratin,

danke für diese hilfreichen Ratschläge. Ich war in den letzten Monaten überfordert und erst jetzt beim Lesen Deiner Zeilen fällt mir auf, wie wenig ich in letzter Zeit für mich gesorgt habe. Kein Wunder, dass ich so resigniert und isoliert zu Hause rumhänge.

Wenn Dir noch ein paar gute Ratschläge einfallen wäre es schön, wenn Du sie mir mitteilen würdest. Ich habe anscheinend alles vergessen.

Liebe Grüße
Bergkristall


Waldschratin
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Beitrag Di., 24.06.2014, 08:51

Manchmal schlagen einem eben immer mal wieder die alten Muster gehörig um die Ohren - geht mir auch nicht anders.

Ich kann dir nur sagen,was ich mir so im Lauf der Zeit angewöhnt hab.
Wenn ich so nen anstrengenden Termin hab (sei es Geburtstag oder v.a. Familie um mich rum oder ne Veranstaltung mit vielen Leuten etc.),bereite ich mich schon mal vor mit Distanzierungs"gedanken".Geh also vorneweg schon mal durch,was ich tun kann,wenn dies oder jenes von mir Erwartete dann auch eintrifft,was ich dann brauche (z.B. 10 min abseilen vom Trubel und für mich sein,kann heißen,nen kleinen Spaziergang machen oder einfach mal nur aufs Klo gehen),schreib mir innerlich die eine oder andere Achtsamkeitsübung auf "bitte merken und dran erinnern" und sorge dafür,daß ich am Tag davor nicht allzu viel Reizüberflutung hab oder wenigstens abends ne Zeitspanne für mich alleine sein kann.

Ich hab mir ein paar Distanzierungsmethoden einfallen lassen,die ich immer parat hab für überraschende "Notfälle".Bei mir z.B.,wenn ich mal wieder schnell ins Krankenhaus muß und mich plötzlich für ich weiß nicht wie lange in nem Vierbettzimmer wiederfinde.

Oropax gehören zu meiner Standardausrüstung,nicht nur nachts,auch tagsüber.Für mich ist da v.a. wichtig meine Selbstbestimmung.Also daß ICH aussuche,ob ich mich dem Lärm meiner Umgebung ganz ausliefere oder wenigstens abmildere oder auch mal mich mit entsprechender Musik über Kopfhörer vom aufgezwungenen Lärm meiner Umwelt abseile.Hauptsache,nicht ohnmächtig ausgeliefert.

Ich "erlaube" mir bei zu viel Sonne nen Strohut und langärmelige Kleidung und mich überwiegend im Schatten aufzuhalten - oder auch mal ganz ne Verabredung abzusagen,wenns mir zu heiß oder die Sonne zu intensiv ist.Heißt,ich "informiere" dann mein betreffendes Gegenüber,aber ich entschuldige oder bedauere dabei nicht,daß ich mir mein Wohlfühlen grade mal vorgehen lasse.Kommt aber immer auf die jeweiligen Umstände drauf an,ich bin ja wegen anderer Sachen noch viel mehr eingeschränkt als alleine von der HS.Von daher mag sein,daß mein Umfeld (inzwischen...) mehr Verständnis für mich hat dann.

Unvermeidliche Sachen versuch ich v.a. "einfach" zu akzeptieren - und dann zu gucken,nicht warum geschieht das jetzt grade mir schon wieder,schränkt mich ein etc.,sondern eher zu gucken : Wozu kann es mir grade dienen?Setzt mir die HS oder mein Körper grade mal energisch Grenzen,die ich sonst ignoriere etc.? Was hat es doch auch Gutes bei aller Einschränkung?Was macht es mir leichter,bei allen Nachteilen?
Bei mir z.B. : Es wundert sich keiner (mehr inzwischen),wenn ich mich alle halbe Stunde mal hinlege und/oder mal ein paar Minuten die Augen zumach und mich innerlich locker mach,mir ne Auszeit gönne.Auch nicht bei längeren gemeinsamen Treffen mit mehreren anderen.Wenn einer fragt,warum ich das mache oder sich persönlich dadurch angegriffen fühlt,dann erklär ichs ihm,daß ich das brauche und es nichts mit ihm zu tun hat,aber genauere Umstände erklär ich selten inzwischen,das geht nicht jeden was an.

Das ist überhaupt,was ich am deutlichsten merke : Es kommt weitgehend auf meine Einstellung meinen Einschränkungen gegenüber an,wie es mein Umfeld aufnimmt.Gut,ein paar plumpe Dumme laufen überall trotzdem rum ,aber die Mehrzahl der Leute reagiert auch "selbstverständlich" akzeptierend,wenn ich meine besonderen Verhaltensweisen als selbstverständlich akzeptierend mir selber gegenüber ausüben und leben kann.Wenn ich es mir nicht mehr dauernd peinlich sein lasse oder ich denke,ich sei deshalb weniger wert etc.Hat aber auch ne gute Zeit der Entwicklung gebraucht bei mir,bis ich das mal besser konnte.

Was mir auch viel hilft : Dieses "aktive" Rauswerfen der Fremdgefühle und -zustände aus mir.Braucht natürlich erstmal ein Wahrnehmen,was davon ist tatsächlich Meins,was nicht.Aber das lernt sich mit der Zeit.Um dann es - in meinem Fall - mittels Imagination irgendwo in die Tonne zu stopfen oder eben "zurück in den Rucksack des Anderen" zu geben oder dergleichen.

Was da in hartnäckigen Fällen auch gut hilft,jedenfalls mir : Mal ordentlich wo draufhauen oder so. Ich nehm mir meist nen Luftballon,blas ihn nur leicht auf und geh dann drauf auf den,bis er platzt.Und bei mickrig aufgeblasenen Luftballons braucht es da schon ordentlich was an Aggression.

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Madja
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Beitrag Di., 24.06.2014, 09:14

Ich kann beim besten Willen die Verbindung zwischen HSP und PTBS nicht feststellen. Vielleicht nur das, dass PTBS bei Menschen mit HSP durch die neurologischen Bedingheiten viel stärker auftritt

@Bergkristall, ich empfehle Dir ein Buch von Rolf Sellin "Wenn die Haut zu dünn ist". Außerdem, wenn Du nicht abgeneigt gegen Facebook bist - es gibt da Gruppen für Menschen mit HSP. Auch lokale Gruppen, aus denen sich die Menschen in kleinen Kreisen treffen, um Erfahrungen und Strategien auszutauschen.
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw

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Bergkristall
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Beitrag Di., 24.06.2014, 09:32

Waldschratin und Madja, ich danke Euch.

Liebe Grüße
Bergkristall


Waldschratin
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Beitrag Di., 24.06.2014, 09:34

Madja hat geschrieben:Ich kann beim besten Willen die Verbindung zwischen HSP und PTBS nicht feststellen.
Meiner Meinung nach gibt's "von Haus aus"-HSler,die schlichtweg mit HS zur Welt kommen.Und dann eben ne "erworbene" HS,die v.a. durch PTBS entsteht.

Das,was unsereins heutzutage als "hochsensibel" bezeichnet,ist ja überwiegend "altes Erbe" aus grauer Vorzeit,als die Menschen zwecks Überleben (z.B.,um ein Säbelzahntigerchen rechtzeitig zu "wittern",zu hören,wahrzunehmen) gebraucht und deshalb entwickelt haben.Da brauchte man diese "erweiterten" Antennen,nenn es Instinkte,ich nenns Fähigkeiten,um gut und v.a. lebendig über den Tag zu kommen.

Nun löst ja ein Trauma genau das aus : die Notwendigkeit eines instinktiven,"schnellen" Überlebens,ohne erst die Situation analysieren und verarbeiten zu können.
Geschieht das öfter hintereinander,werden je nach persönlichen Umständen diese alten Anlagen wieder reaktiviert und bei Bedarf eben etabliert.

Daß wir die nicht mehr "parat" haben,mag ja auch ein wesentlicher Grund mit dafür sein,daß heutzutage gar so vieles auch gleich zu ner PTBS führt.In "alten Zeiten" war Trauma was "Alltägliches",das es zu überleben galt oder eben nicht.
Je sicherer das Umfeld im Lauf der Zeiten wurde,desto weniger mußten die Generationen lernen,mit Trauma zurechtzukommen - desto "leichter" wird aus nem Trauma ne PTBS.Aber das nur am Rande. Sind übrigens meine eigenen Gedanken dazu,da kann ich keine Quellenangabe oder nen "etablierten" schlauen Menschen dazu angeben.

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candle.
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Beitrag Di., 24.06.2014, 12:25

Madja hat geschrieben: @Bergkristall, ich empfehle Dir ein Buch von Rolf Sellin "Wenn die Haut zu dünn ist".
Ich kann das Buch nicht empfehlen. Eine nette Forumuserin hatte mir das zugeschickt. Ich bin da eher zu dem Schluß gekommen: Sehr weinerlicher Mann. Das hat mir gar nicht zugesagt und hat mit Hochsensibilität meiner Meinung nach nicht viel zu tun. Aber das ist ja auch nur meine Meinung.

Und hier nochmal ein Link: http://open-mind-akademie.de/2011/10/ho ... ressionen/ Für den, den es interessiert.

Ich finde es eigentlich schlüssig, dass Hochsensibilität nicht für sich allein steht- so in der Regel auch in Zusammenhang mit Hochbegabung. Dann paßt es auch wieder mit der Gabe.

candle
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Bergkristall
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Beitrag Mi., 25.06.2014, 06:03

Hallo an alle,

egal, wie viel ich darüber nachdenke, ich finde keine Vorteile bzgl. der HS.

Ich würde mich freuen, wenn mir jemand die GABE mitteilen könnte. Welche konkreten Vorteile bringt HS für den oder die HSP, (nicht für das Umfeld der HSP)

Viele Grüße
Bergkristall

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