Sich nicht öffnen können

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Montana
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Beitrag So., 10.09.2023, 14:59

Nimm das bitte nicht persönlich. Alles, was hier kritisch geäußert wurde, geht in keiner Weise gegen dich. Du kannst ja schließlich nichts anderes tun als dich von Ärzten beraten zu lassen und Vorschlägen zu folgen. Vielleicht kannst du es mitnehmen als eine Sammlung von Erfahrungen. So dass du einordnen kannst, dass so viele Medikamente zumindest ungewöhnlich sind.

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candle.
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Beitrag So., 10.09.2023, 14:59

alatan hat geschrieben: So., 10.09.2023, 14:25
dieSteffi hat geschrieben: So., 10.09.2023, 13:41 Kurze Frage alatan , bist du Arzt ?
Ja, für Psychiatrie u. PT sowie für Psychosomatische Medizin und PT.
Wow, hätte ich nicht gedacht!

candle
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diesoderdas
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Beitrag So., 10.09.2023, 20:20

Montana hat geschrieben: So., 10.09.2023, 14:00 Zopiclon ist ein Schlafmittel, eines mit Abhängigkeitspotential. Bevor man sowas nimmt müsste man zig andere Möglichkeiten durchprobiert haben und müsste mit allen auf Dauer gescheitert sein.
Montana hat geschrieben: So., 10.09.2023, 14:00 Wenn es, wie hier beschrieben, ohnehin nur ein Bedarfsmedikament ist und selten genommen wird, dann macht es erst recht keinen Sinn. Es gibt ja andere Möglichkeiten, wo man dann auch leichter eine Entscheidung treffen kann, ob man was nimmt oder nicht. Man muss ja bei Zopiclon schon früh am Abend wissen, woran man ist, denn nach ein paar Stunden Schlaflosigkeit ist die Nacht zu weit vorangeschritten und man kommt am Morgen nicht hoch.
Ich bin voll dabei, wenn es darum geht, Medis auf Minimum zu halten.
Will nur kurz anmerken, dass die Dinger auch ziemlich unterschiedlich wirken können bei unterschiedlichen Menschen.

Ich nehme selbst Zopiclon bei Bedarf. Bedarf heißt in meinem Fall z.B. 1 Jahr gar nicht, dann 3 Tage hintereinander am Abend 7,5mg, dann wieder 1 Jahr nicht....

Und obwohl ich das Zeug also absolut nicht gewohnt bin und auch ansonsten keine regelmäßigen Psychopharmaka nehme, wirken die Dinger bei mir (leider) nur ca 2 Stunden. Ich schlafe zwar gut ein damit, bin aber nach den 2 Stunden wieder wach. Und im besten Fall quietschfidel und im schlechten genauso gestresst wie zuvor ohne Tablette.
Ich kenne es gar nicht, dass ich morgens noch Auswirkungen davon hätte.

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Shukria
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Beitrag Mo., 11.09.2023, 05:30

@Steffi, kannst du denn für Dich was aus den Beiträgen zu deinem Eingangsthema für dich nehmen?

Da gab es ja auch viele dazu und da schreibst du jetzt noch gar nicht ob dich da was weiter bringt wenn du die liest

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Thread-EröffnerIn
dieSteffi
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Beitrag Mo., 11.09.2023, 08:08

@Shukria, ja Entschuldigung, du hast recht, bei der ganzen Diskussion um die Medikamente bin ich da jetzt drüber weg gekommen.

Ja, ich werde mal versuchen für mich das alles zu sortieren. In meinem Kopf herrscht nämlich ein totales Durcheinander. Ich werde versuchen Dinge aufzuschreiben, aber nicht in der Therapie vorlesen oder so. Sondern für mich nochmal klar zu bekommen woran es liegt und das in der Therapie anzusprechen. In der 3.Personen zu reden ist auch eine gute Idee. Und das große Thema Scham hat mich auch nochmal zum nachdenken gebracht..

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Montana
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Beitrag Mo., 11.09.2023, 08:12

@diesoderdas
Das stimmt natürlich. Diese Möglichkeit habe ich aber ausgeklammert, weil es meist erwähnt wird, wenn ungewöhnlich Reaktionen auf Medikamente auftreten und man deshalb ungewöhnliche Kombinationen wählt. Ich bin ja auch so ein Kandidat. Was andere umhaut ist für mich vergleichbar mit Kaffee. Das scheint aber zumindest nicht so häufig zu sein, dass es von Ärzten einkalkuliert wird. Mir wurde das teilweise erst nach eindeutigem Beweis geglaubt.

Aber, liebe TE, das wäre für dich evtl. auch eine interessante Überlegung. Wenn ein Medi nicht so wirkt, wie es das "sollte", dann ist das eine wichtige Information und man begegnet dem besser nicht mit "noch mehr vom gleichen oder einer ähnlichen Wirkstoffgruppe", sondern mit neuem Überlegen. Fass das jetzt bitte nicht wieder als Kritik auf, das ist nur Brainstorming. Vielleicht bist du nicht so wahnsinnig "schlimm", dass man dich mit Medis zuschmeißen muss, sondern das wurde einfach nicht gut gemacht. Mir tut das nämlich echt weh, wie du dich selbst beschreibst, dass du ohne diese Medis gar nichts könntest, nicht mehr da wärst usw. Dieser lange Leidensweg mit so viel Klinik, trotz Kindern Zuhause. Ich kann mir mit allen Erfahrungen, die ich mit diesem System habe (und das sind einige), sehr gut vorstellen, dass das einfach schlecht gelaufen ist und man dir sehr viel schneller und besser hätte helfen können. Das System hat aber Fehler und die machen es zum Glücksfall, ob das klappt oder nicht. Das ist aber in jedem Fall nicht DEIN Fehler, überhaupt gar nicht.

PS: das mit dem Aufschreiben ist eine sehr gute Idee. Einfach zum Sortieren, nur für dich selbst. Ich schreibe auch, und dabei erkenne ich oft Zusammenhänge. Das ist ein bisschen so, als würde man einem Mitschüler Mathe erklären und es dabei selbst noch besser verstehen.

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diesoderdas
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Beitrag Mo., 11.09.2023, 19:41

Montana hat geschrieben: Mo., 11.09.2023, 08:12 Ich bin ja auch so ein Kandidat. Was andere umhaut ist für mich vergleichbar mit Kaffee.
Kenne ich. Weiß selbst nicht so genau, ob ich das gut oder schlecht finde. Manchmal ist es doof. Da hätte ich gern mehr davon/mehr Wirkung - wenn ich mir so Zeug schon reinballere... (und das eigentlich gar nicht will) ::?
Ich werde sogar ab und an (selten) total hibbelig, wenn ich (selten) Tavor oder so nehme. Scheine da manchmal komisch zu reagieren.


kaja
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Beitrag Mo., 11.09.2023, 20:31

dieSteffi hat geschrieben: So., 10.09.2023, 14:26 Ehrlich gesagt ist es mir jetzt wohl ein bisschen unangenehm mit der Diskussion über meine Medikamente..
Das finde ich sehr nachvollziehbar.

Ich rate dazu, entsprechende Postings zu ignorieren. Dein Körper, deine Entscheidung.
Das ist eine Sache zwischen dir und deinen behandelnden Ärzten.

Wie wäre es damit sich auf das eigentliche Thema zu konzentrieren?

Ich hatte ja bereits gesagt, dass mein Therapeut damals meinte, es müsse nicht immer alles ausgesprochen werden.
Aber du hast ja scheinbar das Bedürfniss einiges zu kommunizieren.

Evtl. hilft es dir das Setting in der Therapie etwas zu verändern?

Mir hat es immer geholfen dabei zu laufen, das hat richtig gut den Stress abgebaut.
After all this time ? Always.

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Scars
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Beitrag Mo., 11.09.2023, 20:56

Gibt es irgendetwas, was dir als erstes in den Sinn kommen würde, damit du dich besser öffnen kannst?

Bei mir war es immer, dass ich nicht frontal gegenüber sitzen möchte und mir ein langsames Herantasten an die Beziehung gewünscht hätte. Da hat sich leider nie jemand drauf eingelassen. Erstmal oberflächliche Gespräche oder sachliche Themen, Kartenspiel, Spaziergang… ich würde sogar ins Museum gehen oder so. Eigentlich geht’s nur darum erstmal „aus der Ferne“ abzuklären: ist die Person sicher? Gruppentherapie fand ich dafür auch hilfreich, weil zum einen die Gruppe schützend war, zum anderen konnte man die Therapeuten in Interaktion mit anderen Gruppenteilnehmern beobachten.

Mir hilft halt eine wirklich sichere Beziehung am besten mit Scham/Schuldgefühlen. Habe ich bisher nur selten erlebt, aber dann war’s auch so, dass es hinterher nicht so schlimm war.
Remember to leave pawprints on hearts.

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dieSteffi
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Beitrag Mo., 11.09.2023, 21:52

Sorry, ich weiß nicht wie man richtig zitiert.. 🙈
„Ich hatte ja bereits gesagt, dass mein Therapeut damals meinte, es müsse nicht immer alles ausgesprochen werden.
Aber du hast ja scheinbar das Bedürfniss einiges zu kommunizieren.“



Ja ich habe schon das Bedürfnis reden zu wollen. Und ich stimme dem auch zu, dass nicht alles ausgesprochen werden muss, das geht auch gar nicht. Aber ich schaffe es eigentlich gar nicht zu reden. Das ist für mich so schwer. Die letzten Jahre habe ich eigentlich nur über das Symptom „nicht essen/essen und erbrechen usw.) gesprochen, also eigentlich war das eine Ablenkung und das bringt mich nun gar nicht mehr weiter.

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Thread-EröffnerIn
dieSteffi
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Beitrag Mo., 11.09.2023, 21:59

Scars hat geschrieben: Mo., 11.09.2023, 20:56 Gibt es irgendetwas, was dir als erstes in den Sinn kommen würde, damit du dich besser öffnen kannst?


Mir hilft halt eine wirklich sichere Beziehung am besten mit Scham/Schuldgefühlen. Habe ich bisher nur selten erlebt, aber dann war’s auch so, dass es hinterher nicht so schlimm war.

Ja, Sicherheit ist ein großes Thema, das brauche ich auch. Sicherheit, dass die Therapeutin nicht denkt, „so schlimm ist das ja gar nicht“. Aber diese Sicherheit gibt es ja nicht. In meinem Kopf ist alles gerade sehr durcheinander. Ist das überhaupt wahr, die Erinnerungen? Bilde ich mir das nur ein? Wo fange ich wie an? Und dann ist da diese große Scham, auch das Gefühl selbst schuld zu sein.. Das ist für mich sehr quälenden aktuell..

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candle.
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Beitrag Mo., 11.09.2023, 22:21

Und wenn du es mit Alltagsproblemen versuchst? Da findet sich ja auch viel wieder von den Traumata im Verhalten.
Nicht, dass ich wieder mit den Medikamenten anfangen will, aber in dem Zustand ist doch eigentlich kaum Therapie möglich? Da würde ich eher auf Stabilisierung setzen.

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dieSteffi
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Beitrag Mo., 11.09.2023, 22:25

candle. hat geschrieben: Mo., 11.09.2023, 22:21 Und wenn du es mit Alltagsproblemen versuchst? Da findet sich ja auch viel wieder von den Traumata im Verhalten.
Nicht, dass ich wieder mit den Medikamenten anfangen will, aber in dem Zustand ist doch eigentlich kaum Therapie möglich? Da würde ich eher auf Stabilisierung setzen.

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Wie meinst du nicht möglich mit den Medikamenten? Ich habe ehr das Gefühl, dass es gerade jetzt mit den Medikamenten möglich ist, da ich so einigermaßen stabil bin.. Oder habe ich das falsch verstanden?

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candle.
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Beitrag Mo., 11.09.2023, 22:32

Wenn du "im Nebel" bist, kannst du doch nicht viel aufnehmen oder siehst du das anders? Steht die Therapeutin auch hinter der Medikation?

Ich denke auch man muß nicht mit Wucht was sagen wollen, das destabilisiert dich doch auch? Da bleibt dann die Frage wie du das aushalten willst?

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Montana
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Beitrag Mo., 11.09.2023, 22:37

Es kann schwer sein, seine Gefühle in der Therapie zum Thema zu machen, wenn sie durch Medikamente stark beeinflusst sind (bis hin zu weg). Das ist aber ja bei dir gar nicht der Fall. Ich lese da sehr starke Gefühle, Scham usw. also echt auch typisch. Man kann mit Medikamenten beides erreichen: jemanden fähig machen für eine Psychotherapie, aber auch jemandem die Therapie verbauen.

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