Ende der Therapie spüren?
@caduta: Danke für deine Schilderung, dein Weg und deine Art erinnert mich tatsächlich auch öfter an mich.
Was würdest du denn sagen, war der ausschlaggebende Punkt, dass du die ES hinter dir lassen konntest? Die engmaschige Betreuung in der Tagesklinik? Dass was du in der Tagesklinik gelernt hast? Oder wirklich die Zeit dazwischen, um es reifen zu lassen?
Ich bin ein sehr unsicherer Typ und habe auch unsicher-vermeidende Persönlichkeitszüge zugeschrieben bekommen. Ich bin mir nie sicher, was die Ambivalenz dieses Therapieendes angeht. Ist es einfach diese Angst vor dem Abschied, die ja viele haben? Ist es die Vorahnung oder Angst, dass es nicht klappen könnte? Ist es die Angst, jetzt zu sagen „doch, ich will weiter machen“ und dem Therapeuten dann aber „Ergebnisse“ liefern zu müssen? Ich weiß durchaus, dass das dysfunktionale Gedanken sind, es ist nur für mich einfach unheimlich schwer zu spüren, was diese Angst vor dem Ende in mir auslöst.
Was würdest du denn sagen, war der ausschlaggebende Punkt, dass du die ES hinter dir lassen konntest? Die engmaschige Betreuung in der Tagesklinik? Dass was du in der Tagesklinik gelernt hast? Oder wirklich die Zeit dazwischen, um es reifen zu lassen?
Ich bin ein sehr unsicherer Typ und habe auch unsicher-vermeidende Persönlichkeitszüge zugeschrieben bekommen. Ich bin mir nie sicher, was die Ambivalenz dieses Therapieendes angeht. Ist es einfach diese Angst vor dem Abschied, die ja viele haben? Ist es die Vorahnung oder Angst, dass es nicht klappen könnte? Ist es die Angst, jetzt zu sagen „doch, ich will weiter machen“ und dem Therapeuten dann aber „Ergebnisse“ liefern zu müssen? Ich weiß durchaus, dass das dysfunktionale Gedanken sind, es ist nur für mich einfach unheimlich schwer zu spüren, was diese Angst vor dem Ende in mir auslöst.
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@ Scars: ja mag sein. Ich hab mich in dem Moment schon ziemlich abgelehnt und „rausgeschmissen“ gefühlt. Gleichzeitig war mir aber sofort klar, dass das wieder was altes ist. Und dass er es so sicher nicht meint. Das zumindest deute ich als positive Entwicklung, diese direkt Zuordnung war mir lange nicht möglich.
Ich weiß, dass es rational echt Sinn macht. Ich weiß auch, dass ich meine Angst abmildern könnte, in dem ich mit ihm
kläre, ob ich mich melden kann, wenn es gar nicht geht oder akut ein Thema auftaucht. Und trotzdem bleibt das Gefühl am Ende doch wieder versagt zu haben. Mein Ziel war eigentlich, dass das meine letzte Therapie ist und ich erst aufhöre, wenn ich alles los geworden bin. Das war vermutlich ziemlich naiv von mir. Und vermutlich bin ich einfach sehr unsicher ohne die Therapie als Rückfallebene. Als Ort, wo ich die Dinge, die ich nicht zuordnen kann aufarbeiten und klären kann. Wo ich Ideen und Impulse für eine andere Sichtweise bekomme. Dass soll ich auf einmal ganz alleine hin bekommen.
Ja und auch das ist verzerrt: ich bin nicht alleine. Ich kann schon vieles alleine.
Was ist das denn aber dann für eine Angst vor dem Ende?
Ich weiß, dass es rational echt Sinn macht. Ich weiß auch, dass ich meine Angst abmildern könnte, in dem ich mit ihm
kläre, ob ich mich melden kann, wenn es gar nicht geht oder akut ein Thema auftaucht. Und trotzdem bleibt das Gefühl am Ende doch wieder versagt zu haben. Mein Ziel war eigentlich, dass das meine letzte Therapie ist und ich erst aufhöre, wenn ich alles los geworden bin. Das war vermutlich ziemlich naiv von mir. Und vermutlich bin ich einfach sehr unsicher ohne die Therapie als Rückfallebene. Als Ort, wo ich die Dinge, die ich nicht zuordnen kann aufarbeiten und klären kann. Wo ich Ideen und Impulse für eine andere Sichtweise bekomme. Dass soll ich auf einmal ganz alleine hin bekommen.
Ja und auch das ist verzerrt: ich bin nicht alleine. Ich kann schon vieles alleine.
Was ist das denn aber dann für eine Angst vor dem Ende?
Puh, gar nicht so leicht zu beantworten. Irgendwie alles zusammen. Alles war wichtig und doch kann man sicherlich auch anders zum Ziel kommen. Die Tagesklinik war auf jeden Fall sehr gut, weil sie dort auf ES spezialisiert waren und man ziemlich gefordert wurde. Und auch die Zeit zwischen den Kliniken war wichtig, weil Veränderung einfach Zeit braucht. Es heißt doch so schön, das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Kliniken und Therapeuten können helfen, aber sie können einem die Arbeit nicht abnehmen.Saly hat geschrieben: ↑So., 16.04.2023, 20:02 @caduta: Danke für deine Schilderung, dein Weg und deine Art erinnert mich tatsächlich auch öfter an mich.
Was würdest du denn sagen, war der ausschlaggebende Punkt, dass du die ES hinter dir lassen konntest? Die engmaschige Betreuung in der Tagesklinik? Dass was du in der Tagesklinik gelernt hast? Oder wirklich die Zeit dazwischen, um es reifen zu lassen?
Ich merke gerade, dass es mir echt schwer fällt da eine schlüssige Antwort zu schreiben. Es war kein einfaches 'hinter sich lassen' und es lief auch längst nicht so glatt wie es sich vielleicht liest, auch wenn ich damals eigentlich nur noch 'ein bisschen' Bulimie hatte. Dieser Rest war nämlich immer noch ganz schön hartnäckig.
Hallo Saly,
hattest du jetzt noch ein Abschlußgespräch oder wie geht es weiter?
candle
hattest du jetzt noch ein Abschlußgespräch oder wie geht es weiter?
candle
Now I know how the bunny runs!
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Liebe candle,
nein, ich hatte keinen Termin mehr seit dem letzten Mal. Ich hab ja einen 2-wöchentlichen Rhythmus momentan. Und nein, die nächste Stunde wird auch definitiv nicht die letzte sein. Er meinte, ich soll mir seine Gedanken mal durch den Kopf gehen lassen und wir reden beim nächsten mal drüber. Und vereinbaren gegebenenfalls dann so langsam mal eine Abschlusssitzung.
Lg Saly
nein, ich hatte keinen Termin mehr seit dem letzten Mal. Ich hab ja einen 2-wöchentlichen Rhythmus momentan. Und nein, die nächste Stunde wird auch definitiv nicht die letzte sein. Er meinte, ich soll mir seine Gedanken mal durch den Kopf gehen lassen und wir reden beim nächsten mal drüber. Und vereinbaren gegebenenfalls dann so langsam mal eine Abschlusssitzung.
Lg Saly
Liebe Saly,Saly hat geschrieben: ↑So., 16.04.2023, 20:04 Und trotzdem bleibt das Gefühl am Ende doch wieder versagt zu haben. Mein Ziel war eigentlich, dass das meine letzte Therapie ist und ich erst aufhöre, wenn ich alles los geworden bin. Das war vermutlich ziemlich naiv von mir. Und vermutlich bin ich einfach sehr unsicher ohne die Therapie als Rückfallebene. Als Ort, wo ich die Dinge, die ich nicht zuordnen kann aufarbeiten und klären kann. Wo ich Ideen und Impulse für eine andere Sichtweise bekomme. Dass soll ich auf einmal ganz alleine hin bekommen.
ein Abschied muss ja nicht das komplette Ende bedeuten?!
Auch der Gedanke dass es Deine letzte Therapie sein MUSS sehe ich ganz ganz anders. Das muss es natürlich nicht.
Es ist "nur" eine Chance mal zu schauen wie es ohne Therapie läuft. Wenn Du nach 4 Monaten sagst, dass es eher schlechter als besser läuft, besteht immer noch die Möglichkeit wieder nachzufragen ob Du Gespräche (Krisengespräche beim Therapeuten) bekommen könntest. Das ist keinesfalls eine Niederlage, sondern es zeigt dass Du besorgt bist und Dich um Hilfe bemühst und sie auch brauchst. Wie es dann weiter geht, kann man immer noch dann besprechen, denn es gibt immer Lösungen und Wege.
Eine Essstörung, gerade wenn sie sich chronifiziert hat, ist nicht innerhalb eines Jahres behandelt. Sie kommt und geht und wird schlimmer und besser und dann fühlt man sich wieder wie auf Wolken weil man 2 Tage so gesund und gut gegessen hat. Ich kenne das leider auch, so rum und auch anders herum.
Gibt es bei Dir einen sozialpsychiatrischen Dienst oder eine Frauenberatungsstelle? Ich habe durchaus gute Erfahrungen gemacht der guten Input zu bekommen und es war jemand da, einfach der mich nicht verurteilt hat. Ist nur so eine Idee.
Du könntest auch mit Deinem Therapeuten besprechen wie es weiter gehen könnte, was es git für Anlaufstellen oder ob er so ganz weg bricht. Das muss doch vorher geklärt werden, wenn er Dich so ganz hängen lässt, wäre das ein absolutes NOGO.
Es gibt immer Wege und Möglichkeiten.
Ich drücke Dir sämtliche Daumen und Pfötchen.
Liebe Leute,
ich bin gerade sehr unsicher was ich denken soll. Ich habe mit einer Freundin gesprochen, die auch in Therapie ist (nicht beim gleichen Therapeuten).
Sie fand es vom Therapeuten voll daneben. Neben meinen ganzen Überlegungen, die ja irgendwie logisch sind. Sie macht mich auf was aufmerksam was mich unsicher macht.
Eigentlich ist es bereits das 3. Mal das der Therapeut von sich aus das Ende anspricht. Diesmal sagte er sehr konkret, dass er mit seinem Latein am Ende ist. Das er kein Ass mehr im Ärmel hat. Und er hat mir sogar eine andere Therapeutin genannt, die auf ES spezialisiert ist. Die Stundenreduktion kam auch von ihm aus.
Ich hatte ehrlich gesagt nie so krass das Gefühl, dass er mit seinem Latein am Ende ist. Ich hab aus jeder Stunde was mitgenommen. Klar, ich kotze immer noch. Das war sein Argument, dass es bei mir nicht weitergeht. Ich persönlich denke allerdings das bestimmte Dinge Zeit brauchen. Und wenn ich es einfach nicht schaffe aufzuhören oder die ES loszulassen, sollte man da nicht schauen woran das liegt? Und nicht immer wieder vom Ende und meiner fehlenden Motivation liegen?
Ich hätte denke ich eine Art Beistand gebraucht, der mir Zeit gibt, mich nicht unter Druck und zum funktionieren drängt.
Dieses Ende geht halt ganz klar nicht von mir aus. Ist das normal? Also klar, wenn er nicht weiter weiß ist es ja sehr verantwortungsvoll mit das auch zu sagen. Mein subjektives Empfinden war so allergibgs nicht, mit hat es was gebracht. Zwar langsam, aber stetig.
Also ehrlich frage ich mich eben langsam, ob das was persönlich mit mir zu tun hat er hat öfter gesagt, dass es bei mir alles sehr komplex ist und viele Muster ineinander greifen.
Ich bin mir einfach unsicher mittlerweile, ob ich mich einfach nur mit der Situation anfreunde und es mir schön rede. Sollte eine Stundenreduktion oder ein Ende nicht eher vom Patienten kommen? Also klar kann der Therapeut das ansprechen, das steht außer Frage. Aber bei uns ist das (von ihm aus) alle paar Monate schon das dritte mal das Thema. Irgendwie fühle ich mich abgelehnt…
ich bin gerade sehr unsicher was ich denken soll. Ich habe mit einer Freundin gesprochen, die auch in Therapie ist (nicht beim gleichen Therapeuten).
Sie fand es vom Therapeuten voll daneben. Neben meinen ganzen Überlegungen, die ja irgendwie logisch sind. Sie macht mich auf was aufmerksam was mich unsicher macht.
Eigentlich ist es bereits das 3. Mal das der Therapeut von sich aus das Ende anspricht. Diesmal sagte er sehr konkret, dass er mit seinem Latein am Ende ist. Das er kein Ass mehr im Ärmel hat. Und er hat mir sogar eine andere Therapeutin genannt, die auf ES spezialisiert ist. Die Stundenreduktion kam auch von ihm aus.
Ich hatte ehrlich gesagt nie so krass das Gefühl, dass er mit seinem Latein am Ende ist. Ich hab aus jeder Stunde was mitgenommen. Klar, ich kotze immer noch. Das war sein Argument, dass es bei mir nicht weitergeht. Ich persönlich denke allerdings das bestimmte Dinge Zeit brauchen. Und wenn ich es einfach nicht schaffe aufzuhören oder die ES loszulassen, sollte man da nicht schauen woran das liegt? Und nicht immer wieder vom Ende und meiner fehlenden Motivation liegen?
Ich hätte denke ich eine Art Beistand gebraucht, der mir Zeit gibt, mich nicht unter Druck und zum funktionieren drängt.
Dieses Ende geht halt ganz klar nicht von mir aus. Ist das normal? Also klar, wenn er nicht weiter weiß ist es ja sehr verantwortungsvoll mit das auch zu sagen. Mein subjektives Empfinden war so allergibgs nicht, mit hat es was gebracht. Zwar langsam, aber stetig.
Also ehrlich frage ich mich eben langsam, ob das was persönlich mit mir zu tun hat er hat öfter gesagt, dass es bei mir alles sehr komplex ist und viele Muster ineinander greifen.
Ich bin mir einfach unsicher mittlerweile, ob ich mich einfach nur mit der Situation anfreunde und es mir schön rede. Sollte eine Stundenreduktion oder ein Ende nicht eher vom Patienten kommen? Also klar kann der Therapeut das ansprechen, das steht außer Frage. Aber bei uns ist das (von ihm aus) alle paar Monate schon das dritte mal das Thema. Irgendwie fühle ich mich abgelehnt…
Naja, wenn er sich mit seinem Latein am Ende fühlt ist es sein Recht die Therapie zu beenden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ohnmacht + Hilflosigkeit zu ganz komischen Dynamiken in der That führen können. Es klingt komisch, aber ich hatte gelegentlich das Gefühl, dass es „ansteckend“ war. Egal ob der Patient es mitbringt oder ob der Therapeut an seine Grenzen gerät. Letztes Jahr hatte ich eine Therapeutin, die sich mit mir überfordert gefühlt hat, das war erstmal richtig mies aber letztlich sehr gut für mich, dass sie die Therapie beendet hat. Ich könnte mir schon vorstellen, dass du von einem Wechsel zu jemandem, der sich dir gewachsen fühlt, profitieren könntest.
Vielleicht ist deine Angst vor dem Ende auch so groß, weil du dir innerlich verbietest, dir wieder Unterstützung zu holen und gleichzeitig noch nicht das Gefühl hast, ausreichend therapiert zu sein?
Vielleicht ist deine Angst vor dem Ende auch so groß, weil du dir innerlich verbietest, dir wieder Unterstützung zu holen und gleichzeitig noch nicht das Gefühl hast, ausreichend therapiert zu sein?
Remember to leave pawprints on hearts.
@Scars: ja das seh ich schon auch so. Es ist ja gut wenn er das sagt. Allerdings beendet er das Ding halt nicht wirklich, sondern sagt: sie müssen meine Sicht ja nicht übernehmen und wir können weiter machen. Aber wie soll ich denn mit ihm weiter machen, wenn er mit seinem Latein am Ende ist?
Er sagt nicht konkret: ich weiß nicht weiter, wir müssen das beenden. Er sagt: ich kann das auch anders sehen, dann machen wir weiter.
Dann muss ich aber „abliefern“ so habe ich das Gefühl.
Er sagt nicht konkret: ich weiß nicht weiter, wir müssen das beenden. Er sagt: ich kann das auch anders sehen, dann machen wir weiter.
Dann muss ich aber „abliefern“ so habe ich das Gefühl.
Oder anderer Gedanke: er hält mich einfach für gesund genug und ich brauch keine Therapie mehr. Vielleicht stelle ich mich an? Ist es ein für mich vergleichsweise tolerabler Zustand und mehr ist nicjt zu erwarten? Ich bin ratlos….
Spricht er wirklich das Ende an, oder "nur" dass er mit seinem Latein am Ende ist?Saly hat geschrieben: ↑Sa., 22.04.2023, 13:39 Eigentlich ist es bereits das 3. Mal das der Therapeut von sich aus das Ende anspricht. Diesmal sagte er sehr konkret, dass er mit seinem Latein am Ende ist. Das er kein Ass mehr im Ärmel hat. Und er hat mir sogar eine andere Therapeutin genannt, die auf ES spezialisiert ist. Die Stundenreduktion kam auch von ihm aus.
Das sind für mich zwei Paar verschiedene Schuhe. Wenn er mit seinem Latein am Ende ist, dann kann es ja durchaus sein, dass er trotzdem weiteren Therapiebedarf sieht, aber dass er vielleicht nicht die richtige Person ist, um dir zu helfen.
Ich hatte mit der Analytikerin mehrfach Situationen wo sie es in den Raum gestellt hatte, dass sie ratlos ist, nicht weiter weiß und sich fragt, ob sie für mich noch die passende Unterstützung bieten kann. Das war für mich jedes Mal ziemlich furchtbar und das hatte auch zu ziemlichen Therapiekrisen geführt.
Und nach dem ersten Schrecken bin ich mit ihr in die Auseinandersetzung gegangen, habe nachgefragt: Woran macht sie das fest? Habe auch meine Wahrnehmung dagegen gestellt: Es geht voran und ich mache Fortschritte, vielleicht andere als sie erwarten würde. Wir haben abgeglichen, liegen unsere Wahrnehmungen wirklich sooo weit auseinander? Wenn ja, woran liegt das? Rede ich eventuell zu wenig über das, was ich als Fortschritt wahrnehme? Und wenn nein, woran liegt es dann, dass wir zu so unterschiedlichen Konsequenzen kommen?
Sie hat auch immer wieder nachgefragt: Was brauche ich, was wünsche ich mir? Wie sieht für mich die passende Unterstützung aus?
Bei einigen dieser Krisen kam dann (indirekt) raus, dass es eher ihr Problem war, dass sie mit dem (vermeintlichen) Stillstand nicht gut umgehen konnte und da sozusagen ihre eigenen Ansprüche an sich selbst und ihre Arbeit mit in den Raum gebracht hatte. Bei anderen konnten wir immerhin gut und offen reden und auch schauen, was verändert werden könnte, um den Prozess wieder mehr in Bewegung zu bringen.
Erstmal würde ich sagen, es spricht für deinen Therapeuten, dass er sich selbst die Frage stellt, ob er für dich noch die passende Unterstützung ist. Es gibt nix Schlimmeres als Therapeuten, die sich für allmächtig halten und denken sie können jedes Problem in den Griff bekommen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass er sowas als SEINE Frage an dich kennzeichnet und als SEINE Wahrnehmung. Und deutlich macht, dass du das durchaus anders sehen kannst und darfst. Wenn es für dich immer noch passt und stimmig ist und du aus den Stunden genug mitnimmst, dann ist das doch ok. Vielleicht kann es auch eine gute Übung sein, dass du da zu dir selbst und deiner eigenen Wahrnehmung stehst und nicht automatisch die Vorgaben der "Autoritätsperson" übernimmst?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Vielleicht möchte er dich auch mehr in die Verantwortung nehmen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich sein fehlendes Latein eher darauf bezieht, wie er mit der „Blockade“ umgehen soll. Es ist ja so ein ambivalenter Zustand zwischen: eigentlich kann und will ich gerade nicht tiefer gehen - aufhören mag ich aber auch nicht. Dann will er dich vllt nicht fallen lassen aber weiter geht’s halt auch nicht. Gleichzeitig ist nicht so recht geklärt, was der „Arbeitsauftrag“/ das Anliegen in den Stunden ist. Das kann er aber nicht für dich lösen (… sag ich aus leidvoller eigener Erfahrung )
Ich denke diese Gedanken (zu gesund, Leistungsdruck), sind genau die, die dich weiterbringen könnten, wenn du sie ansprechen würdest. Wenn dein Plan ist aufzuhören ist es aber vielleicht schon etwas „deep talk“…
Ich denke diese Gedanken (zu gesund, Leistungsdruck), sind genau die, die dich weiterbringen könnten, wenn du sie ansprechen würdest. Wenn dein Plan ist aufzuhören ist es aber vielleicht schon etwas „deep talk“…
Remember to leave pawprints on hearts.
@Lisbeth: naja beides. Er hat mir erst seine Sichtweise erklärt. Dass er verstehen kann dass es mir schwerfällt die ES loszulassen. Weil mein Leben gerade auch so voll von Zwängen ist und ich evtl auch einfach nicht mehr Kraft habe.und dass man auch sagen kann, man lässt es so und schaut zu einem späteren Zeitpunkt nochmal drauf. als ich ihm dann erklärte was das mit mir macht, sagte er dass er mit seinem Latein am Ende ist.
Vielleicht ist es ein bisschen so wie Scars sagt mit der Blockade. Aber für mich geht es voran, wir haben öfter das Thema, dass er für meine Verhältnisse sehr „schnell und effizient“ arbeitet und ich manchmal auch denke, ibm fehlt da ein bisschen Geduld. Und dann kommt halt gleich der Gedanke auf: naja mit anderen (einfacheren) Patienten hat er’s leichter, ich geh ihm mit meinem Gejammer auf die Nerven usw.
Ja theoretisch, wenn ich genügend mitnehme könnte ich es so lassen. Allerdings habe ich das Gefühl kein Anrecht darauf zu haben, wenn ich jetzt „nicht wirklich radikal“ was verändere. Und Angst, dass er bald wieder mit dem Thema kommt. Da leider das Vertrauen und ein bisschen fühle ich mich nicht mehr willkommen.
@lisbeth: wie oft kam das bei dir vor? Und bist du jedes Mal geblieben? Ich tu mir so schwer damit. Wie scars ja sagt: er kann das für mich nicht lösen und ihn aber auch nicht „zwingen“ weiter zu machen, wenn ich das unterschwellige Gefühl habe er WILL irgendwie nicht.
Vielleicht ist es ein bisschen so wie Scars sagt mit der Blockade. Aber für mich geht es voran, wir haben öfter das Thema, dass er für meine Verhältnisse sehr „schnell und effizient“ arbeitet und ich manchmal auch denke, ibm fehlt da ein bisschen Geduld. Und dann kommt halt gleich der Gedanke auf: naja mit anderen (einfacheren) Patienten hat er’s leichter, ich geh ihm mit meinem Gejammer auf die Nerven usw.
Ja theoretisch, wenn ich genügend mitnehme könnte ich es so lassen. Allerdings habe ich das Gefühl kein Anrecht darauf zu haben, wenn ich jetzt „nicht wirklich radikal“ was verändere. Und Angst, dass er bald wieder mit dem Thema kommt. Da leider das Vertrauen und ein bisschen fühle ich mich nicht mehr willkommen.
@lisbeth: wie oft kam das bei dir vor? Und bist du jedes Mal geblieben? Ich tu mir so schwer damit. Wie scars ja sagt: er kann das für mich nicht lösen und ihn aber auch nicht „zwingen“ weiter zu machen, wenn ich das unterschwellige Gefühl habe er WILL irgendwie nicht.
Das kann ich sehr sehr gut verstehen. Da kann ich dir nur raten: frag ihn! Diskutiere das mit ihm aus, notfalls jede Stunde bis ihr zu einem Ergebnis kommt.
Vielleicht ist das Ergebnis auch, dass dein Therapeut nicht länger geeignet ist. Dann suchst du dir jemanden, mit dem es besser passt.
Remember to leave pawprints on hearts.
Ich würde mich auch nicht von Floskeln abspeisen lassen. Wenn ihr weitermachen wollt, dann ist es wichtig, dass du sein Ja auch fühlen kannst. Meistens ist an so unterschwelligen Gefühlen ja auch was dran. Es ist nur manchmal schwierig zwischen den eigenen Mustern und diesen „realistischen“ unterschwelligen Gefühlen zu unterscheiden.
Remember to leave pawprints on hearts.
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