Therapieende bei nicht (richtig) aufgelöster Übertragung

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candle.
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Beitrag Mo., 06.03.2023, 11:12

ChocolateWizard hat geschrieben: So., 05.03.2023, 23:32 dass ich eine meiner Mitpatienten, die noch immer in der Klinik ist, gebeten hab,
Also Menschen zu benutzen für eigene Zwecke geht ja schon mal. :kopfschuettel:
Ich hätte das abgelehnt!

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SinnIch
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Beitrag Mo., 06.03.2023, 11:22

Shukria hat geschrieben: Mo., 06.03.2023, 11:09
WahnSinnIch hat geschrieben: Bashing gegen die Therapeutin finde ich wenig zielführend, das hab ich leider selber erlebt durch die nächste Therapeutin (die sich dann ironischerweise selber höchst unprofessionell verhielt). Ich kam erst besser klar, als nicht alles direkt in Grund und Boden zerstampft wurde mit "total unprofessionell", was einen ja in erneute innere Konflikte bringt.
Es bringt nen Realitätsabgleich darauf hinzuweisen das es offensichtlich keine Skills gibt mit denen die Patientin sich selber regulieren kann

Und es ist sinnvoll klar zu haben, wer für das Erarbeiten und darauf hinarbeiten das es Skills geben muss verantwortlich ist - und das ist immer! der/die Therapeut*in
Das stimmt, es sollte auch gar kein Vorwurf hier sein, auf das, was du geschrieben hast, war wohl eher meiner eigenen Erfahrung geschuldet bzw. dem, was man sonst schon mal hier liest. War hier an der Stelle vllt etwas unpassend, sorry.

Du hast schon Recht, darauf hinweisen, dass es eigentlich im professionellen Kontext anders laufen sollte, sollte man schon.

Ganz nachvollziehbar ist für mich auch nicht so richtig, warum diese Therapeutin da so besorgt ist, dass sie sich sogar meldet, weil es ja erstmal nicht wirklich nach Notfall klingt und schon etwas "konstruiert" als Grund für den Kontakt (was ich absolut nicht als Vorwurf meine, es wäre die Aufgabe der Therapeutin sich da abzugrenzen!).

Aber vielleicht fehlen da Infos, was da genau gesagt wurde.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 06.03.2023, 11:39

Ich würde als allererstes mal überdenken ob das hier überhaupt eine Übertragung ist.

Emotional abhängig werden vom Therapeuten oder generell einem anderen Menschen muss ja nicht unbedingt eine Übertragung sein.

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ChocolateWizard
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Beitrag Mo., 06.03.2023, 12:25

@reddie Ja, ich weiß, dass meine Thera für mich praktisch unerreichbar ist und dass ein normaler Kontakt mit ihr außerhalb der Therapie höchstwahrscheinlich nicht möglich sein wird. Trotzdem fällt es mir schwer, sie loszulassen, besonders, da ja noch ein Gespräch ansteht. Tatsächlich fällt mit auf, dass die meisten Personen außerhalb der Familie, zu denen ich mich hingezogen gefühlt, bzw. in die ich mich verliebt hatte, zu diesen Unerreichbaren (Schauspieler, Lehrer, Dozenten, meine Thera) gehören. Vielleicht sollte ich das auch mal ansprechen, wenn ich wieder in ambulanter Therapie bin *grübel*.

@alatan Meine Thera hat bestimmt nicht zu viel Freizeit in ihrem Job, wie du ihr eben unterstellt hast. Sie ist wirklich extrem engagiert - um einiges engagierter als die andere Therapeutin in unserem Team - und lässt auch mitunter ihren Patienten zuliebe ihre Mittagspause ausfallen bzw. verschiebt sie nach hinten. Ich nehme mal an, dass sie bei mir gerade sowas ähnliches macht. Außerdem sie die Gesprächstermine auch mit der Chefärztin der Klinik abgesprochen. Meine Thera setzt sich also über nichts und niemanden hinweg.

@Shukria Eigentlich habe ich mir während des Aufenthaltes durchaus einige Skills erarbeitet. Allerdings frage ich mich gerade, ob wir beide das gleiche meinen, wenn wir von Skills sprechen. Meine Skills sind Dinge, die gegen innere Anspannung und selbstschädigendes Verhalten helfen sollen (z.B. Igelball, scharfe Bonbons etc.). Aber im Bezug auf meine derzeitige Situation und meine Therapeutin empfinde ich ja keine Anspannung, sondern eher Trauer, Frustration, Sehnsucht und Angst vorm Verlassenwerden. Die Skills, die ich habe, helfen mir eben nicht, den Abschied zu bewältigen, da diese ja Gefühle sind, das zwar nicht so intensiv ist, dass sie zu Panikattacken führen kann, aber dennoch bleiben sie sehr lange in meinem Kopf und ziehen mich ziemlich runter. Sollte ich also die Thera im letzten Gespräch mal auf meine Abhängigkeit von ihr ansprechen und sie nach Tipps fragen? Ich befürchte aber, dass das den Rahmen des Gesprächs sprengen würde.

@Wahnsinnich Was meinst du mit "mal so richtig vor die Wand fahren"? Soll ich mich so verhalten, dass meine Thera mich mit 100%er Wahrscheinlichkeit ablehnt. Das bekomme ich nicht hin, weil dafür meine Angst vor Ablehnung viel zu groß ist. Und ich will ja, dass meine Thera mich mag bzw. in guter Erinnerung behält. Deshalb hätte ich sie auch nicht mehr kontaktiert, wenn ich nicht krank geworden wäre. Ich verstehe ehrlich gesagt dieses Bashing gegen meine Thera auch nicht. Denn ich (und übrigens auch alle anderen Patienten aus meinem ehemaligen Team) mag sie wirklich sehr und sie kann ja nichts dafür, dass sie nicht auf Übertragung spezialisiert ist. Es ist ja nicht so, dass sie absolut nichts darüber weiß, nur denke ich, dass der Umgang damit auch den Rahmen meiner Therapie gesprengt hätte und weil es so viel anderes zu besprechen gab. Zu der Frage, warum meine Thera recht besorgt war um mich: Sie weiß, dass ich emotional recht instabil bin und zu Suizidgedanken bzw. Essensverweigerung neige. Daher wollte sie mich glaube ich abchecken. Ich meine, ich kann ja auch nicht ihre Gedanken lesen und ich war beim Gespräch zwischen ihr und der Patientin auch nicht dabei, aber das ist glaube ich der plausibelste Grund, warum sie den Kontakt zugelassen hat.
Zuletzt geändert von ChocolateWizard am Mo., 06.03.2023, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.

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ChocolateWizard
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Beitrag Mo., 06.03.2023, 12:27

@Sydney-B Du scheinst ja eine besonders gute Meinung von meiner Thera und mir zu haben... :kopfschuettel: Zum einen mal habe ich keine niedrige Frustatriontoleranz, sondern ich hab zur Zeit teilweise wirklich Probleme mit meinen Eltern, weil ich z.B. Ärger bekomme, wenn ich tagsüber Promethazin nehme, wenn ich die Anspannung/Suizidgedanken mit meinen anderen Skills nicht in den Griff bekomme. Das kommt wirklich nicht oft vor, aber meine Eltern machen da einen Elefanten aus einer Mücke. Die Patientin, die ich um Hilfe gebeten hab, hat meine Thera nicht mal als Einzeltherapeutin. Sie hat meiner Thera nur kurz nach einer Gruppentherapiesitzung mein Anliegen geschildert, was allerhöchstens 5 Minuten gedauert hat. Ich hätte es ja auch gar nicht zugelassen, wenn sie dafür wertvolle Zeit ihrer Therapie hätte opfern müssen; da hätte ich natürlich Schuldgefühle gehabt. Klar, das kannst du ja gar nicht wissen, weil ich die genauen Umstände nicht erwähnt habe, aber deshalb musst du trotzdem nicht vom Schlimmsten ausgehen und mir derartige Dinge unterstellen. Außerdem hat mir die Patientin gerne geholfen, weil sie meine Lage sehr gut versteht, und weil ich in anderen Situationen auch für sie da war. Meine Thera hat mich auch nicht gleich zurückgerufen und mich stabilisiert, sondern mich anrufen lassen, was mir wie gesagt, eine Menge Überwindung abverlangt hat. Ich sehe meine Situation auch nicht als Notfall an und hätte ja auch ein "Nein" von meiner Thera akzeptiert. Und das nächste Gespräch wird, wenn sie nicht kurzfristig einen Patienten dazwischenschiebt und mich auf einen anderen Tag verlegt - wieder 30 Minuten dauern, weil sie sich Zeit für mich nehmen will. Schließlich hat sie mir den Termin angeboten, ohne dass ich danach gefragt hab.

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Shukria
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Beitrag Mo., 06.03.2023, 12:37

Sie übernimmt Verantwortung für dich wo es nicht ihre Verantwortung ist eben sowas wie Suizidgedanken , Essensverweigerung und reagiert mit Fürsorge und Zuwendung auf dein mögliches, selbstschädigendes verhalten.

Dafür lässt sie vielleicht sogar noch ihre Mittagspause ausfallen oder verschiebt diese - geht also ebenso in Selbstschädigung um sich um dich zu kümmern…

Eigentlich müsste sie dir vorleben wie sie gut selbstfürsorglich mit sich umgeht, Pausen werden nicht zum Spaß eingeplant im Arbeitszeitgesetz oder weil der Arbeitgeber so nett ist.

Und warum muss sie sich überhaupt um dich sorgen? Was nützt es dir denn nur wegen der Verschiebung die Selbstfürsorge so schleifen zu lassen. Es ändert doch nichts außer das du dir emotionale Zuwrndung einholst. Und das, dich bei sowas selber trösten zu können solltest du dringend lernen. Andere Menschen mögen so ein Verhalten als Kommunikationsmittel auf Dauer einfach nicht und fühlen sich dadurch eher unter Druck gesetzt.

Und das andere , klar kann man auch an negativen Gefühlen wie Angst und Traurigkeit arbeiten und wie man die lernt auszuhalten (Skills ist ja eher ein Sammelbegriff)
Wäre auch Thema für die Tagesklinik oder ambulante Therapie

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SinnIch
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Beitrag Mo., 06.03.2023, 12:46

Ich habe nicht gemeint, dass du bewusst das Verhältnis vor die Wand fahren sollst, wollte damit nur zum Audruck bringen, dass man ein richtiges Ende braucht um da rauszukommen, egal ob gut oder schlecht, wenn man es nicht in der Therapie selber "ausschleichen" oder bearbeiten konnte - aus meiner Sicht - wo auch ganz klar ist, dass es keine Fortsetzung gibt.

Hmm, jetzt muss ich aber auch sagen, auch wenn deine Therapeutin keine Ahnung von Übertragung hat, sollte sie schon EIGENTLICH wissen, dass sie da deine emotionale Abhängigkeit weiter füttert (oder wie auch immer man es nennen will). Sie wusste ja davon, man kann also nicht sagen, dass sie es nicht sehen konnte. Da kann man sich auch nicht mit Unerfahrenheit rausreden aus meiner Sicht. Heißt ja nicht, dass sie nicht ein toller Mensch ist usw., aber an der Stelle macht sie eben einen Fehler.

War aber leider bei meiner damals nicht anders und es ist gruselig, wieviel Schaden mit sowas angerichtet wird und man das immer und immer wieder hier liest.

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candle.
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Beitrag Mo., 06.03.2023, 12:52

Also wenn ich das alles so lese, läuft das für mich auf emotionale Erpressung heraus, einfach nur bekommen was man will und möglicherweise mit Suizid drohen. :kopfschuettel: Mit einer emotionalen Anhängigkeit hat das gar nichts zu tun.

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Sydney-b
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Beitrag Mo., 06.03.2023, 13:21

ChocolateWizard hat geschrieben: Mo., 06.03.2023, 12:25

@alatan Meine Thera hat bestimmt nicht zu viel Freizeit in ihrem Job, wie du ihr eben unterstellt hast. Sie ist wirklich extrem engagiert - um einiges engagierter als die andere Therapeutin in unserem Team - und lässt auch mitunter ihren Patienten zuliebe ihre Mittagspause ausfallen bzw. verschiebt sie nach hinten. Ich nehme mal an, dass sie bei mir gerade sowas ähnliches macht. Außerdem sie die Gesprächstermine auch mit der Chefärztin der Klinik abgesprochen. Meine Thera setzt sich also über nichts und niemanden hinweg.

Oh, es wird ja immer besser.
Die Therapeutin ist in der Klinik so dermaßen ausgelastet, dass sie für ihre Patienten die Mittagspause ausfallen lassen muss.
Auch wisst ihr Patienten davon, weil die Therapeutin natürlich davon berichtet.

Trotzdem hat sie Zeit, mit einer Patientin über dich zu sprechen.
Aber nicht nur das, sogar die Chefärztin und die Therapeutin finden die Zeit, sich über dein Problem zu unterhalten und zu beschließen, wie mit dir umzugehen ist.
Abrechnen können sie auch nichts bei der Krankenkasse, weil du keine stationäre Patientin mehr bist.

Du bist nach eigenen Angaben kein Notfall, aber trotzdem so sehr selbstmordgefährdet, weil deine Eltern aus einer Mücke einen Elefanten machen wegen deiner Medikamenteneinnahme.

Gleichzeitig hilft dir ein kurzes Gespräch mit der ehemaligen Klinik Therapeutin, um dich wieder in die Spur zu bringen.
Sensationell.
Super Sache.

Und jetzt geht es dir nur noch darum, wie du das vermeintlich letzte Gespräch vorbereiten kannst, damit dir der Abschiedsschmerz nicht so schwer fällt.

Du kannst sehr gut für dich sorgen, findest Wege, um deine Bedürfnisse erfüllt zu bekommen.
Um dich muss man sich keine Sorgen machen.
Du schaffst das prima.

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ChocolateWizard
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Beitrag Mo., 06.03.2023, 16:34

@Shukria Vielleicht musste sie dieses mal für mich ja auch gar nicht ihre Mittagspause opfern. Wenn ich's mir recht überlege, sind meine beiden telefonischen Termin doch recht spät am Nachmittag. Ein Paar meiner Mitpatienten und mir ist nur mal aufgefallen, dass sie 3 von uns hintereinander während der Mittagszeit Einzelgesprächstermine gegeben hat, sodass für sie theoretisch keine Zeit für die Mittagspause übrig gewesen wäre. Das soll ja auch nicht heißen, dass sie jeden Tag ihre Mittagspause sausen lässt, sondern, dass sie bei Bedarf durchaus dazu bereit ist.
Ich hab ihr ja auch nicht mitteilen lassen, dass es wegen mir ernsthaften Grund zur Sorge gibt, sondern habe eben nur Vermutungen aufgestellt, warum sie vielleicht besorgt reagiert hat. Jedenfalls hab ich ihr bei unserem letzten Gespräch gesagt, dass sie sich keine Sorgen machen muss, dass ich mir was antue. Sie hat mir ja auch Tipps gegeben, wie ich das beste aus meiner Situation machen kann. Mein nächster Termin ist ja auch erst in 11/2 Wochen, also glaub ich nicht, dass ich allzu viel ihrer Zeit in Anspruch nehme. Und wenn ein Notfall ihrerseits dazwischenkäme, würde sie mir das ja auch am Telefon mitteilen und einen anderen Termin ausmachen.
Zum Thema Selbstführsorge weiß ich ja, dass ich da noch richtig dran arbeiten muss. Generell neige ich ja eher dazu, mir keine Hilfe zu holen und andere Leute überhaupt nicht an mich ranzulassen. Ich hab auch jahrelang versucht, allein mit meinen Depressionen und sozialer Phobie klarzukommen. Also muss ich einen gesunden Mittelweg zwischen "ich sag absolut niemandem, wenn's mir schlecht geht, sondern setzte meine Maske auf und tue als ob nichts los wäre" und "ich geh immer wenn's mir schlecht geht zu meiner Thera und mach mich von ihr abhängig" finden.

@WahnSinnich Puh, und ich dachte schon, du willst, dass ich absichtlich meine Thera verärgere :-> . Ich glaube schon, dass ihr in gewisser Hinsicht meine emotionale Abhängigkeit von ihr bewusst ist, aber eben nicht das genaue Ausmaß davon. Zumal ich ihr schon angedeutet hab, wie sehr ich sie mag.

@candle Ich habe sie wirklich nicht unter Druck gesetzt/erpresst; auch nicht indirekt. Von Suizid oder sonstigem selbstschädigendem Verhalten hab ich nichts erwähnt, weil gerade das Thema Suizid für mich im Moment nicht akut ist. Und ich hab ihr wie gesagt dann am Telefon auch versichert, dass ich mir nichts antue, unabhängig von unserem Gespräch. Aber trotzdem hat sie mich nach dieser Versicherung ermutigt, noch mal bei ihr anzurufen. Ich glaub, sie will mir damit die Zeit zur Überbrückung bis zur Tagesklinik so leicht wie möglich machen. Vielleicht hat die Patientin, mit der meine Thera geredet hat, auch etwas in die Situation hineininterpretiert, was gar nicht da war. Wie gesagt, ich war bei dem Gespräch nicht dabei.

@Sydney-b Nein, meine Thera hat uns nie explizit gesagt, dass sie manchmal ihre Mittagspause zugunsten der Patienten ausfallen lässt. Das ist uns nur mal so aufgefallen. Sie stellt sich also durchaus nicht in die "Heiligenrolle", wie du andeutest. Das Gespräch mit der Chefärztin wird wohl nur so nebenbei stattgefunden haben. Schließlich ging es ja nur darum, dass sie mit mir ein paar mal telefoniert. ich glaub, sie wird nach Stundenzahl und nicht nach Anzahl der behandelten Patienten bezahlt, weil sie ja in der Klinik arbeitet - daher glaub ich nicht, dass sie so große Schwierigkeiten mit der Abrechnung mit der Krankenkasse haben wird. Außerdem war es ja ihre Entscheidung, ob ich mit ihr Kontakt aufnehmen darf, oder nicht. Ich hätte wie gesagt auch ein "Nein" ihrerseits akzeptiert, ohne ihr irgendwelchen Druck zu machen. Ich bin wie gesagt nicht selbstmordgefährdet, aber das heißt ja nicht, dass es mir nicht trotzdem schlecht gehen kann. Und wenn ich wirklich im übertragenden Sinn schon auf der Brücke stünde, ist mir ja durchaus bewusst, dass da meine Thera nicht die passende Ansprechperson dafür ist.

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Shukria
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Beitrag Mo., 06.03.2023, 16:43

Ich glaub mir wird das grad zu anstrengend zu dir durchzudringen 😄

Das Kernproblem bleibt, deine Selbstschädigung ist Thema zwischen Euch und niemand müsste in einem normalen Gespräch zum Ende hin noch explizit erwähnen das er sich nichts antut

Ebenso wäre es erwachsen gewesen wenn du direkt in der Klinik angerufen hättest statt eine ex Mitpatientin zu instrumentalisieren und damit der Therapeutin auf direktem Weg gar keine Chance gibst einzuschätzen wie es dir geht und sie in eine nebulöse Sorge zu schicken

Das ist einfach ungesund wie du da Beziehung gestaltest und andere für dich ins Arbeiten bringst aber auch das was Sydney meinte, ist halt deine aktuelle Stärke. Nicht gesund aber grad dein Weg.

Ps
Du bist 26Jahre, du bist erwachsen. Es geht deine Eltern nichts mehr an ob und wann du notfallmedikamente nimmst

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Beitrag Mo., 06.03.2023, 16:44

ChocolateWizard hat geschrieben: Mo., 06.03.2023, 16:34 @candle Ich habe sie wirklich nicht unter Druck gesetzt/erpresst; auch nicht indirekt. Von Suizid oder sonstigem selbstschädigendem Verhalten hab ich nichts erwähnt, weil gerade das Thema Suizid für mich im Moment nicht akut ist. Und ich hab ihr wie gesagt dann am Telefon auch versichert, dass ich mir nichts antue, unabhängig von unserem Gespräch.
Das ist ja ein einziger Widerspruch.

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Beitrag Mo., 06.03.2023, 17:07

ChocolateWizard hat geschrieben: Mo., 06.03.2023, 12:25 @reddie Ja, ich weiß, dass meine Thera für mich praktisch unerreichbar ist und dass ein normaler Kontakt mit ihr außerhalb der Therapie höchstwahrscheinlich nicht möglich sein wird. Trotzdem fällt es mir schwer, sie loszulassen, besonders, da ja noch ein Gespräch ansteht. Tatsächlich fällt mit auf, dass die meisten Personen außerhalb der Familie, zu denen ich mich hingezogen gefühlt, bzw. in die ich mich verliebt hatte, zu diesen Unerreichbaren (Schauspieler, Lehrer, Dozenten, meine Thera) gehören. Vielleicht sollte ich das auch mal ansprechen, wenn ich wieder in ambulanter Therapie bin *grübel*.


Die kann man halt besser idealisieren, wenn man nicht deren ganz normales Sozialverhalten ausserhalb dieser Rolle kennenlernen kann.

Ausserdem ist es eine Rolle der Autorität. Evtl zieht dich nicht so sehr der Mensch sondern diese Rolle an.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 06.03.2023, 17:09

ChocolateWizard hat geschrieben: Mo., 06.03.2023, 12:25 @Wahnsinnich Was meinst du mit "mal so richtig vor die Wand fahren"? Soll ich mich so verhalten, dass meine Thera mich mit 100%er Wahrscheinlichkeit ablehnt. Das bekomme ich nicht hin, weil dafür meine Angst vor Ablehnung viel zu groß ist.


Ein kompetenter Therapeut wird dich nicht persönlich ablehnen für "anstrengendes" Verhalten sondern dir nur ggf nahelegen, dass eine Therapie so keinen Sinn ergibt.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 06.03.2023, 17:12

Shukria hat geschrieben: Mo., 06.03.2023, 16:43
Das ist einfach ungesund wie du da Beziehung gestaltest und andere für dich ins Arbeiten bringst aber auch das was Sydney meinte, ist halt deine aktuelle Stärke. Nicht gesund aber grad dein Weg.

Die Therapeutin spielt das Spiel aber halt auch mit. Es ist ja der Job der Therapeutin den Rahmen zu halten und die Beziehung in gesunden Bahnen zu lenken und sich ggf auch abzugrenzen.

Shukria hat geschrieben: Mo., 06.03.2023, 16:43
Du bist 26Jahre, du bist erwachsen. Es geht deine Eltern nichts mehr an ob und wann du notfallmedikamente nimmst
Anscheindend noch so eine Abhängigkeitskiste. :kopfschuettel:

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