Bei deinen Aussagen fällt mir eine ganz lange Antwort ein. Dabei halte ich mich doch so gern kurz
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Chiana hat geschrieben: ↑Do., 05.01.2023, 12:25
Ich hatte diesen Gedanken schon, und es hat mich eher erschreckt. Wahrscheinlich sterbe ich dann noch vor meiner Mutter und habe sie als Belastung bis an mein Lebensende.
So waren meine Gedanken damals auch. Mich hatte das irre erschreckt und ich musste einen Weg raus finden, wenn ich mich retten wollte.
Chiana hat geschrieben: ↑Do., 05.01.2023, 12:25
Ich müsste schon wirklich sehr krank sein, sodass ich nicht aus dem Haus kann,
Du bist sehr krank:
habe ich Mühe mit einer Zwei-Zimmer-Wohnung und bin immer am Rande eines Burnout.
Du wirst sicher nicht nur Mühe mit deiner Wohnung haben...
Hast du dir schon einmal überlegt, ob dir deine Mutter nicht die Energien abzieht, die du für dein eigentliches Leben brauchst? Sie bekommt dann ihr Haus sauber, während du auf der Strecke bleibst?
meine Wünsche gnadenlos durchzusetzen
Es geht ja nicht darum, deine Wünsche gnadenlos umzusetzen. Der erste Schritt wäre m.E. erst einmal, dir deine Wünsche zuzugestehen, um dann eine schrittweise Umsetzung zu überlegen.
Ich hatte damals damit angefangen, nur noch Wünsche meines Vaters zu registrieren, die er tatsächlich ausgesprochen hatte. Es war erstaunlich für mich, wie wenig dann nur noch übrig blieb. Alles Andere waren subtile Andeutungen darüber, wie ich mich zu verhalten hätte. Zwischen den Zeilen natürlich gut verpackt, entsprechende Blicke etc.
Der nächste Schritt war dann, über diese ausgesprochenen Wünsche, die auch durchaus Forderungen sein konnten, zu verhandeln. Wie es in einer gut funktionierenden Beziehung laufen sollte: "Ich wünsche mir dieses Verhalten von dir, ich kann dir nur so viel Verhalten entgegen bringen." Kompromisse finden eben, mit denen beide Seiten leben können.
Leider hatte das bei mir so überhaupt nicht funktioniert. Je mehr ich mich den Wünschen verweigert hatte, um so stärker wurde ich geknebelt. Nun ja, zumindest war mein Versuch da. Letztendlich blieb mir nur der Kontaktabbruch. Aber das kann ja bei dir anders laufen.
Es würde sich wie Freiheit anfühlen, endlich Luft zum Atmen, und es wäre ganz hell wie an einem Wintertag, wo es frisch geschneit hat.
Welch schönes Gefühl! Bewahre es dir auf und versuche, deine Ziele wenigstens näherungsweise umzusetzen.
sebi hat Recht: Du musst gar nichts.
Und saffiatou hat Recht. Das unsägliche Vierte Gebot. Dabei fällt mir unweigerlich Alice Miller ein: Das Drama des begabten Kindes, Du sollst nicht merken und Am Anfang war Erziehung. Vielleicht magst du die Bücher mal lesen.
Auch wenn du keine Therapie mehr machen wolltest. Mit einer solchen kannst du dieses Problem besser bewältigen. Ich würde es mir noch einmal überlegen.
Ich hoffe, meine Antwort war nun nicht zu lang und du kannst ein wenig damit anfangen
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