Therapeutin Kontakt

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag So., 12.03.2023, 20:54

sunny87 hat geschrieben: So., 12.03.2023, 20:15 Das macht halt gerade die Berufsordnung noch etwas schwierig.
Für mich ist die generell eindeutig: Kein privater Kontakt zu dem Psychotherapeuten. In den Bundesländern ist das auch sehr unterschiedlich geregelt von gar nicht bis Jahresfristen.

Andererseits, wenn wirklich Interesse da ist, fände ich es auch OK mit der Freundschaft. Leider sehe ich aber nicht, dass bei dir etwas passiert. Sie wird es von sich aus nicht forcieren und du machst letztlich auch nichts.
Vielleicht könnte sich da künftig eine Freundschaft entwickeln, aber das kann nur die Glaskugel sagen. Lebenswege können sich ja ändern.
Ich denke, damit machst du dir selber etwas vor.
Was mich schon positiv stimmt, ist halt, dass sie es damals nicht komplett abgelehnt hat, sondern den Mailkontakt gewählt hat und somit die Möglichkeit offen gelassen hat.
Und das sagt was nun genau aus?

Ich habe von der letzten Therapie sowohl vom Therapeuten als auch vom Psychiater jeweils die Mailadresse bekommen mit dem "Auftrag" mich immer melden zu dürfen. Ich denke, dass das bei dir in etwa das selbe ist, hat aber mit Freundschaftsanbahnung nichts zu tun. Da habe ich allerdings auch kein Interesse dran. ;-) Und ich denke, das dient dann mehr dem Übergang zum Loslassen.
EMDR haben wir erst später gemacht. Das versteh ich gerade nicht, wie Du das meinst.
Aus meiner Erfahrung heraus, weil ich auch EMDR gemacht habe, würde ich sagen, dass die Störung zu schwerwiegend ist als dass man da baldigst eine Beziehung auf Augenhöhe mit einem Therapeuten eingehen kann.

Ich meine das jetzt nicht böse, aber dein Standpunkt wird mir irgendwie nicht klar und was du willst. Gehe ich auf die Forcierung einer Beziehung ein, kommst du mit den platten Sprüchen zum Leben, gehe ich darauf ein, dass sie Mails schreibst, dann sagst du, dass das ein guter Anfang ist. Das hat wenig Hand und Fuß. Es findet gar keine Entwicklung statt so gesehen.

Nun könnte man ja auch behaupten, dass dieser Mailkontakt noch einen therapeutischen Rahmen bedient, dann rückt die Abstinenzzeit immer weiter nach hinten raus.

Hast du denn noch Therapiebedarf?

Und wenn du nichts dazu schreiben willst, finde ich das auch OK! Aber ich habe mich gefreut von dir zu lesen.

candle
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sunny87
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Beitrag So., 12.03.2023, 21:18

Hallo Candle,

ja eben. Ich finde es legitim, sich an die Berufsordnung zu halten. Es geht schließlich um ihren Lebensunterhalt. Sie als Therapeutin hat die Verantwortung dafür und sie muss auch mit Konsequenzen rechnen. Sie hat damals klar geäußert, dass es ein Jahr nach Therapieende keinen Kontakt geben soll, was danach wäre, würde man dann sehen.

Ich glaube, das habe ich schon mal geschrieben, aber ich finde das auch für mich bzw. die Patienten gut, dass es da erstmal ein Jahr oder in anderen Bundesländern vielleicht sogar länger, keinen Kontakt geben soll, damit man sich wirklich von der Therapie lösen kann.

Es passiert nichts bei mir, weil ich das Jahr ihr und mir zuliebe einhalten möchte. Aber, es ist bald vorbei und ich werde sie in kürze auf ein Treffen ansprechen. Dann sehe ich ja, wie sie reagiert und ob ich mir was vorgemacht habe oder nicht.

Ob das, wie bei Dir, ihre Intention war mit dem Mailkontakt kann ich natürlich weder 100%ig bestätigen noch ablehnen. Fakt ist, dass sie mir sehr offen gesagt hat, dass sie mich mag und sie denkt, dass wir uns auch privat gut verstehen würden, aber dass sie sich nicht sicher wäre, ob sie den Übergang von Therapeutin zu privat zu der damaligen Zeit gut hinbekommen würde und dass das nicht gut wäre, und da wäre noch die Berufsordnung, aber man wüsste ja nie, was die Zeit bringt.

Also das EMDR wurde sehr gut behandelt. Ich habe seitdem keine Pobleme mehr in der Richtung. Ab und an habe ich noch mit sozialer Phobie zu kämpfen, aber auch da habe ich sehr viel gelernt und kann mich mehr für mich selber einsetzen und einstehen. Ich denke, da bin ich auf einem sehr guten Weg.

Vielleicht formuliere ich meinen Standpunkt hier einfach nochmal klar: Ja, ich möchte meine Therapeutin gerne privat kennenlernen, wenn sie das auch möchte. Und ja, ich werde sie darauf ansprechen.

Nein, keine Sorge, ich empfinde das auch nicht als böse von Dir. Im Gegenteil ich freue mich über einen konstruktiven Austausch und das regt auch zum nachdenken an. Dafür sind solche Foren doch letztendlich auch da, oder nicht?

Letzten September war mal eine Situation, wo es mir nicht so gut ging. Und ich daran dachte, nochmal eine (andere) Therapeutin aufzusuchen. Aber das hab ich auch ohne weitere Therapie geschafft.

Ich habe mich auch gefreut, dass sich hier noch jemand (Du und auch Miki) auf meinen Thread gemeldet hat.

Ich werde gerne weiter berichten, wenn Interesse besteht.

LG
Sunny

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candle.
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Beitrag So., 12.03.2023, 21:56

Die Frage bleibt?!
Abstinenz ist GAR KEIN Kontakt. Oder bin ich da falsch?
Das hieße die Wartezeit hat noch gar nicht begonnen?!

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sunny87
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Beitrag So., 12.03.2023, 22:07

:lol: :lol: Tja, das hör ich ja dann....

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candle.
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Beitrag So., 12.03.2023, 22:20

sunny87 hat geschrieben: So., 12.03.2023, 22:07 :lol: :lol: Tja, das hör ich ja dann....
Das überrascht mich. Ich dachte das war jetzt genau vereinbart.

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Miki1512
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Beitrag So., 12.03.2023, 22:27

Soweit ich verstanden hab, war das Abstinenz mit lockerem Mailkontakt?

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Beitrag So., 12.03.2023, 22:35

Miki1512 hat geschrieben: So., 12.03.2023, 22:27 Soweit ich verstanden hab, war das Abstinenz mit lockerem Mailkontakt?
Das ist aber Unsinn.
Ich mag das jetzt auch nicht mit dir besprechen, weil ich deine Umstände nicht kenne.

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sunny87
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Beitrag Mo., 13.03.2023, 15:28

Miki1512 hat geschrieben: So., 12.03.2023, 22:27 Soweit ich verstanden hab, war das Abstinenz mit lockerem Mailkontakt?
Es war jetzt nicht so "geplant" oder so. Es soll lt. Berufsordnung keinen Kontakt geben. Aber den gibt es halt doch zw. uns.

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candle.
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Beitrag Mo., 13.03.2023, 15:50

Ich glaube du schriebst, dass sie manchmal nicht antwortet und das ist für eine Freundschaft ja eher nicht der Fall.

Wie wäre es denn, wenn du es von dir aus aufgibst? Besser als eine Absage ist es allemal.

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sunny87
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Beitrag Mo., 13.03.2023, 16:46

Ich habe nicht behauptet, dass es eine Freundschaft. :lol:

Lass mich kurz überlegen: nein ;)

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candle.
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Beitrag Mo., 13.03.2023, 17:01

Ich verstehe dich leider nicht.

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reddie
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Beitrag Mo., 13.03.2023, 17:16

Man sieht halt schon, dass es eine andere Ebene ist als bei einer "normalen" Freundschaftsanbahnung.

Du überlegst lange, was du ihr schreibst und wann. Beobachte mal genau deine Gedanken beim Formulieren. Hast du z.B. Angst es zu vermasseln? Willst du unbewusst so formulieren, dass keine klare Antwort zu erwarten ist? Möchtest du ihr gefallen und spürst, dass du dazu "besonders" formulieren musst?

Ich kenn sowas und möchte jeden nur davor warnen, zu viele Hoffnungen da reinzustecken.

Wenn du es nicht lassen möchtest, könntest du sie ganz konkret bitten, sich zu melden, wenn sie mit dir privaten Kontakt haben will und kann, da du Interesse an ihr hast.

Und dann heißt es warten.

reddie

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sunny87
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Beitrag Mo., 13.03.2023, 17:18

Klar die Umstände des Kennenlernens sind auch ja eher etwas speziell.

Generell schreib ich frei Schnauze und überlege nicht großartig.

Nein, ich formuliere schon so, dass eine klare Antwort zu erwarten ist.

Genau!

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Shukria
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Beitrag Mo., 13.03.2023, 19:03

Dann schreib ihr doch das du sie jetzt nach dem Jahr gerne privat! kennenlernen und treffen möchtest.

Dann wirst du ja sehen was sie zurückschreibt. Da musst du ja nicht lange drüber nachgrübeln hier wenn du da so direkt bist.

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realo2023
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Beitrag Mo., 13.03.2023, 19:08

Hallo,
ich habe den ganzen Thread überflogen, weil es ein spannendes Thema ist. Die therapeutische Beziehung und kann daraus mehr werden? Diese Beziehung ist, wie jede andere, eine zwischenmenschliche Bindung, das soll sie auch, um Vertrauen zu ermöglichen, die eigenen seelischen Probleme zur Durchleuchtung und Lösung offenzulegen. Jedoch sie weicht in einem Punkt klar von privaten Beziehungen ab, es gibt von Vornherein ein Gefälle zwischen Therapeut und Klient. Der Therapeut führt die Situation und der Klient ordnen sich unter. Das muss auch so sein, sonst wären Interventionen nicht möglich. Nun ist die Frage, wie man mit dem Ende so einer therapeutischen Beziehung umgeht. Da ist Sympathiebekundung hilfreich, ein Jahr Kontaktpause ist kein Zufall, es soll Abhängigkeiten vermeiden. Nach über zwei Jahren regelmäßigen Treffen in der Beziehung hat jeder Mensch eine Bindung ermöglicht. Diese Bindung gilt es zu lösen, wenn die Therapie zu Ende ist. Denn die therapeutische Beziehung in eine private Beziehung zu wandeln ist nicht nur ungewöhnlich, der Therapeut setzt seinen Beruf aufs Spiel und die private Beziehung wäre völlig anders strukturiert als es bei der therapeutischen Beziehung der Fall war. Oder möchte man sich weiterhin als Klient unterordnen? Deshalb wird so sehr darauf geachtet, dass während des Therapieverlaufes kein privater Smalltalk entsteht, der die therapeutische Beziehung aushöhlen könnte. Deshalb ist für die meisten Situationen, wenn am Ende der Therapie die Beziehung allmählich im Sande verläuft. Ich habe einige Therapien als Klient und einige Sitzungen als Therapeut erlebt.

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