Hallo Nena,Nena04 hat geschrieben: ↑Mo., 16.10.2023, 08:54 Wie geht es dir denn mittlerweile? Ich hab deinen Thread gerade gelesen und so gehofft, dass ich am Ende auf ein Update stoße, das sagt, dass es dir besser geht und eine Lösung gefunden wurde. Es ist so belastend und beängstigend, wenn der Körper nicht mehr so funktioniert, wie wir es gewohnt sind. Ich erinnere mich so gut an die Zeit, in der ich Angst vor meinem Herzen hatte, mich nur schwach gefühlt hab, und insgesamt ausgeliefert. All meine körperlichen Symptome waren wie Warnzeichen, dass etwas Schlimmes passieren würde, und ich war dauerhaft geschwächt. Ehrlich gesagt glaube ich, dass enorme Emotionen einen tatsächlich in die Knie zwingen können. Daran musste ich direkt denken.
vielen Dank für deine Nachfrage. Nach einem Jahr Abstand kann ich sagen, dass sich leider nicht all zu viel gebessert hat. Eine Woche nach meinem letzten Post erkrankte ich an Covid19, was mich wieder etwas zurückgeworfen hat, aber letztlich habe ich keine bleibende Schäden davongetragen.
Beine Gummibeine habe ich immer noch, mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt. Kürzere Strecken kann ich gehen, aber dann macht sich eine gewisse Unruhe und ein kribbeln in den Beinen zusammen mit einem Druckgefühl in den Schläfen bemerkbar. Dann muss ich zusehen, dass ich mir der Belastung Schluss mache. In dieser Hinsicht hat sich nicht wirklich was gebessert.
Das Herzstolpern ist aber auf jeden Fall besser geworden. In diesem Kalenderjahr hatte ich nur einmal für etwa zwanzig Stunden Vorhofflimmern. Die paar Extrasystolen die ich noch habe belasten mich bei weiten nicht mehr so wie noch vor einem Jahr. Ich nehme auf Anraten einen Arztes Tromcardin, das ja auch Magnesium beinhaltet.
Insgesamt bin ich heute der Meinung, dass meine Symptome rein von der Psyche her führen. Ich habe so viel Sport getrieben und meinem Körper keine richtigen Pausen gegönnt. Wenn ich nicht trainiert habe, dann habe ich im und am Haus gearbeitet, sei es Staubsaugen, Putzen oder Rasenmähen. Als ich auch mit Erkältungssymptomen nur geringfügig weniger gemacht habe, hat es mir der Körper mittels einer plötzlichen Panikattacke klar gemacht, dass ich Ruhe brauche und so nicht weiter machen kann. Dass dies eine Panikattacke war, habe ich damals nicht erkannt. Davon habe ich mich aber einigermaßen erholen können, aber ein zweitägiger Besuch auf einer Messe, der sehr stressig war, rebellierte mein Körper erneut, diesmal mitten in der Nacht. Von da an hatte ich mit den schwachen Beinen und der Belastungsintoleranz zu kämpfen. In diesem Zustand habe ich mich leider boostern lassen und meinem geschundenen Körper damit den Rest gegeben. Ich reagierte mit Schüttelfrost, Vibrieren am ganzen Körper und Fieber. Drei Wochen später kam heftiges Vorhofflimmern dazu, das mir entgültig gezeigt hat, dass mein Körper nicht so stark und unkaputtbar ist, wie ich es immer angenommen habe.
Heute schone ich meinen Körper mehr, aber das eher auch gezwungenermaßen, da ich ja zu keinen Belastungen fähig bin. Allerdings war auf der sechswöchigen Reha durchaus mehr drin und ich habe mich schon fast selbst nicht mehr erkannt. Von dem Zustand bin ich heute weit weg, obwohl ich ein paar Mal in der Woche vorsichtig mit dem Ergometer fahre, wenn auch nur um die zwanzig Minuten. Mehr überfordert mich (Zur Erinnerung: Ich war Marathonläufer und Ironman Triathlon Finisher). Aber das Kribbeln in den Beinen und die Schwäche hören nicht so wirklich auf. Ich weiß zwar jetzt woher es rührt und bin mir zu 99 Prozent sicher, dass es von der Psyche her führt, aber ich bin nicht fähig, dass ich diese Symptome wieder abstellen kann. Ich bin zwar in Therapie, aber ich habe das Gefühl die Gespräche drehen sich nur im Kreis. Immerhin konnte ich die Herzneurose abstellen, die sich nach meinen Krankenhausaufenthalten eingeschlichen hat, erfolgreich abstellen. Zudem hatte ich einen Hang zum Hypochonder entwickelt, das ich auch im Griff habe. Wenn ich mich jetzt nur mehr belasten könnte, dann wäre ich wieder auf einen guten Weg um völlig gesund zu werden, aber in dieser Hinsicht hat sich nicht viel getan und ich befürchte fas, und dieser Gedanke schleicht sich immer öfter ein, dass ich wohl nie wieder gesund werde.
Zum Arzt gehe ich gar nicht mehr. Vor drei Monaten war ich doch mal bei einem Neurologen wegen meiner kribbelnden Beine, aber laut ihm passt alles. Wie gewohnt.
Aber ich kann wieder arbeiten, wenn auch nur weil ich eine sitzende Tätigkeit im Labor habe und mein Vorgesetzter und meine Kollegen mich unterstützen. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich hatte in diesem Jahr nur zwei Fehltage, weil an diesen Tagen mein Puls und der Blutdruck etwas verrück gespielt haben, aber damit kann ich Leben. Letztes Jahr waren es ja über neun Monate.
Tut mir leid, dass es jetzt ein bisschen viel Text geworden ist, aber das war jetzt für mich wie eine kleine Therapiestunde.