Ist ihr Verhalten normal ?

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Erdbeere02
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Beitrag Di., 11.10.2022, 18:37

Ich möchte hier noch etwas wichtiges ergänzen was bisher zu kurz gekommen ist. Zu Beginn habe ich mir wir folgende Therapieziele gewünscht: 1. Depression und Ängste abbauen, 2. fähig werden, neue Leute kennenzulernen. Wobei der 2. Punkt bei ihr der wichtigere ist und sie das umformuliert hat in "Kontakte knüpfen". Da mir das unheimlich schwerfällt bzw. fast unmöglich ist, habe ich solche Probleme damit. Sie reitet da in den letzten Sitzungen immer wieder drauf rum und nervt mich damit. Als ob man als Alleinlebender ein Mensch 2. Klasse ist. Das hat sie zwar nicht so direkt gesagt, es kommt bei mir aber so an. Evtl. sollten wir die Therapieziele mal abschwächen, damit es mir leichter fällt.

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Candykills
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Beitrag Di., 11.10.2022, 20:27

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber nach dem, was ich gelesen habe, wirkst du auf mich allerdings auch überempfindlich. Das hört sich jetzt abwertend an, ich meine das aber einfach erstmal nur als Feststellung.
Ich verstehe überhaupt nicht, wo du da "Mensch 2.Klasse" raus hörst.
Natürlich reitet sie darauf rum, das ist ja auch ein grundlegendes Problem bei dir, was du ändern möchtest. Wie willst du das denn bearbeiten, wenn du dich gleichzeitig damit nicht auseinandersetzen willst, weil du bei jeder Formulierung oder was auch immer sie macht, du dich verletzt und angegriffen fühlst?

Ich weiß nicht, ob ihr nicht erstmal an dieser Überempfindlichkeit vielleicht arbeiten solltet. Das meine ich so, dass du vielleicht lernst nicht mehr alles nur negativ aufzufassen und zu interpretieren, sondern im Hinterkopf zumindest lernst die Option bereit zu halten, dass es auch noch ganz anders gemeint sein könnte: zum Beispiel "positiv, unterstützend, motivierend, helfend.....".
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Montana
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Beitrag Di., 11.10.2022, 20:57

Vielleicht ist "Kontakte knüpfen" auch gar nicht das wirkliche Ziel. Weil viel zu allgemein formuliert.

Also, ein Beispiel: ich würde vielleicht gern mehr Kontakt haben zu Müttern mit Kindern im Alter meiner Tochter.
Da könnte jemand den wohlmeinenden Vorschlag machen, ich solle mit ihr auf den Spielplatz gehen. Der ist fußläufig erreichbar.
Und ich würde sagen: Nein, das hilft mir nicht.
Was der andere aber nicht weiß: ich war da schon oft und habe da auch Mütter kennengelernt, aber da war keine einzige dabei, mit der ich näheren Kontakt MÖCHTE. Unter denen bin ich nämlich ein Alien.
Ich müsste also mein Ziel ganz anders formulieren und dann könnte es vielleicht auch in die richtige Richtung gehen. Vielleicht bin ich das Problem, weil ich mich wie ein Alien unter den Müttern fühle. Dann müsste ich schauen, wie ich das ändern kann. Oder ich bin wirklich ein Alien (in dem Fall bin ich das wirklich, weil ich zu einer anderen sozialen Schicht gehöre), dann muss ich woanders nach Leuten suchen, mit denen ich etwas anfangen kann.

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Erdbeere02
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Beitrag Mi., 12.10.2022, 18:28

Ich verstehe überhaupt nicht, wo du da "Mensch 2.Klasse" raus hörst.
Natürlich reitet sie darauf rum, das ist ja auch ein grundlegendes Problem bei dir, was du ändern möchtest. Wie willst du das denn bearbeiten, wenn du dich gleichzeitig damit nicht auseinandersetzen willst, weil du bei jeder Formulierung oder was auch immer sie macht, du dich verletzt und angegriffen fühlst?
Mag sein, daß ich da etwas empfindlich bin, sie hat das auch so nicht formuliert, es kam halt bei mir so an. Es ist natürlich schwierig, bzw. unzureichend, nur einen Aspekt der Therapie herauszugreifen und daraus auf das Ganze zu urteilen. Es ging mir ja generell um ihre Vorgehensweise, und die scheint ja in Ordnung zu sein.

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Erdbeere02
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Beitrag Mi., 12.10.2022, 18:38

Es erscheint sicherlich zunächst (oder auch immer wieder) gewöhnungsbedürftig, dass man im Grunde genommen in der Therapie keine "Lebensberatung" bekommt, sondern eher eine "Lebensbegleitung" für ein kleines Teilstück seines Lebens. Man stellt sich das sicherlich erst mal ganz anders vor - der Therapeut/die Therapeutin gibt Ratschläge, macht Vorschläge und dadurch wird alles besser.
Leider funktioniert das so nicht. Denn damit etwas "besser" wird, musst Du erst für Dich selbst verstehen, warum etwas so ist oder auch warum Du Dich so verhältst oder so denkst, wie Du eben denkst. Und selbst herausfinden, wie Du das verändern kannst. Dabei hilft Dir die Therapeutin, aber sie kann Dir keine Vorschläge für Dein Leben machen, weil es Dein Leben ist. Sie begleitet Dich.
Ich finde das sehr mühsam - aber dann auch immer wieder nachvollziehbar.
Das finde ich einen guten Beitrag, ich hatte mir das auch anders vorgestellt. Auch wenn ich best. Vorschläge bei ihr ein paar Mal eingefordert habe, blockt sie jedesmal ab. Aber woher weiß ich denn, was ich für mich richtig ist ? Es können ja eigentlich nicht meine bisherigen Ansichten sein, sonst hätte ich die Probleme jetzt nicht.

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LovisTochter
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Beitrag Mi., 12.10.2022, 18:57

Erdbeere02 hat geschrieben: Mi., 12.10.2022, 18:38 Aber woher weiß ich denn, was ich für mich richtig ist ?
Aber Deine Therapeutin soll es wissen?

So funktioniert es doch nicht. Auch, wenn Deine Therapeutin Dir Tipps geben würde, was eher in einem Coaching aber eher weniger in einer Therapie der Fall ist, dann weißt Du doch auch noch nicht, ob das für Dich passt. Es geht nur über das Ausprobieren. Selber. Langsam, Schritt für Schritt sich annähern. Und dann gemeinsam schauen, was war gut daran, was nicht. Ist es so für Dich stimmig, oder fehlt eventuell noch etwas, passt nicht richtig kann aber noch verändert werden. Das ist ein anstrengender Weg, aber den muss man gehen. Sonst nützt leider auch die beste Therapie nix.
Therapie ist Hilfe zu Selbsthilfe. Du wirst dabei begleitet eigene Strategien, die für Dich passend sind, zu entwickeln. Wenn andere das könnten, dann würde ein Ratgeber Buch vollkommen ausreichen. Da stehen Tipps drin.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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candle.
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Beitrag Mi., 12.10.2022, 19:40

Erdbeere02 hat geschrieben: Mi., 12.10.2022, 18:38 Es können ja eigentlich nicht meine bisherigen Ansichten sein, sonst hätte ich die Probleme jetzt nicht.
Was sind denn deine bisherigen Ansichten? Vielleicht wäre ein Beispiel von DIR aus DEINER Lebenswirklichkeit mal hilfreich.

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Erdbeere02
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Beitrag Sa., 15.04.2023, 15:45

Es geht nur über das Ausprobieren. Selber. Langsam, Schritt für Schritt sich annähern. Und dann gemeinsam schauen, was war gut daran, was nicht. Ist es so für Dich stimmig, oder fehlt eventuell noch etwas, passt nicht richtig kann aber noch verändert werden. Das ist ein anstrengender Weg, aber den muss man gehen. Sonst nützt leider auch die beste Therapie nix.
Hier möchte ich nochmal ansetzen. Das ist genau mein Problem: Mir ist das viel zu ungenau. Was soll oder muß ich tun, damit es mir besser geht ? Wo soll ich genau hingehen ? Muß ich mich dafür interessieren oder soll ich auch irgendwo hingehen, wenn es mich nicht interessiert ? Ist es generell sinnvoll/hilfreich/ notwendig, irgendetwas bestimmtes zu machen ? Ist es schlimm, wenn man bestimmte Dinge nicht machen kann oder möchte, zB fremde Menschen ansprechen ? Wie kann ich erstens Interesse dafür entwickeln und 2. ich die Angst dafür überwinden, irgendetwas in der Richtung zu unternehmen ? Wenn ich ein konkretes Ziel hätte, zB eine/n Freund/in zu bekommen, dann könnte ich das eher nachvollziehen. Leider hapert es dann an der Umsetzung, die schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit nehmen mir die Hoffnung. Vielleicht versteht mich jemand, danke schonmal.

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 15.04.2023, 16:41

Erdbeere02 hat geschrieben: Sa., 15.04.2023, 15:45
Hier möchte ich nochmal ansetzen. Das ist genau mein Problem: Mir ist das viel zu ungenau. Was soll oder muß ich tun, damit es mir besser geht ? Wo soll ich genau hingehen ? Muß ich mich dafür interessieren oder soll ich auch irgendwo hingehen, wenn es mich nicht interessiert ?
diese Fragen kannst du dir letztlich nur selbst beantworten.
Da kann dir niemand eine genaue Anleitung geben, weder die Therapeutin noch wir hier noch andere Menschen.
Es ist ein ausprobieren, ein hinspüren.
Es gibt ja viel zwischen "interessiert mich absolut überhaupt nicht" und totalem Interesse.
Ich würde natürlich nur Dinge ausprobieren, die ich wenigstens irgendwie ganz nett finde und nicht etwas machen das mich absolut überhaupt nicht interessiert.
Es kann dir niemand eine "Bedienungsanleitung" mit Funktionsgarantie bastelt. Das ist auch nicht wie bei einer körperlichen Erkrankung wo du einen Tablettenplan kriegst oder bei Sport einen Trainingsplan mit der Angabe welche Bewegung wie oft etc.
Es bleibt dir nichts anderes übrig als es selbst auszuprobieren. Und das ist auch nicht von anderen abhängig oder von "ja wenn ich eine Freundin hätte".

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Sydney-b
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Beitrag Sa., 15.04.2023, 17:09

Bist du noch bei der gleichen Therapeutin?
Hast du das Gefühl, du kommst voran?
Kannst du Änderungen bei dir feststellen?

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Erdbeere02
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Beitrag Sa., 15.04.2023, 18:23

Bist du noch bei der gleichen Therapeutin?
Hast du das Gefühl, du kommst voran?
Kannst du Änderungen bei dir feststellen?
zu 1: leider ja
zu 2: leider nein
zu 3: Ich kenne zumindest die Ursachen für mein Verhalten jetzt besser, manches war mir vorher so nicht bewußt. Außerdem reagiere ich jetzt manchmal emotionaler, d.h. fange schneller an zu weinen, obwohl ich das nicht möchte. Ich möchte eigentlich nervlich viel stärker sein als früher, also eine sog. Resilienz entwickeln. Im Moment entwickele ich mich eher davon weg, d.h. negative Erlebnisse (Enttäuschungen) treffen mich stärker als früher.
Meine Therapeutin meint, Enttäuschungen gehören zum Leben dazu, die müßte ich akzeptieren (lernen).

Ich habe das Gefühl, daß meine Thera. mich nicht richtig versteht, ich muß meine Gedanken in der Stunde oft wiederholen. Sie antwortet dann oft, daß wir in den letzten Stunden auch schon darüber gesprochen hätten, sie sich also auch oft wiederholt. Wir reden also oft aneinander vorbei ohne wirklichen Fortschritt. Vielleicht bin ich therapieunfähig, d.h. nicht veränderungswillig. Aber wenn sie mir nicht sagt, in welche Richtung ich denken soll, komme ich nicht weiter. Soweit erstmal,

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candle.
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Beitrag Sa., 15.04.2023, 18:39

Erdbeere02 hat geschrieben: Sa., 15.04.2023, 18:23 Meine Therapeutin meint, Enttäuschungen gehören zum Leben dazu, die müßte ich akzeptieren (lernen).
Ja, und hier sehe ich einen guten Ansatz, dass du dir Gedanken machst, ob du an den Enttäuschungen festhalten willst oder dich etwas offen machst für Fehler der Menschen inklusive deiner eigenen.
Vielleicht bin ich therapieunfähig, d.h. nicht veränderungswillig.
Möglich ist das. Aber siehe obigen Satz.

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Zephyr
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Beitrag Sa., 15.04.2023, 22:35

Erdbeere02 hat geschrieben: Sa., 15.04.2023, 15:45 Das ist genau mein Problem: Mir ist das viel zu ungenau. Was soll oder muß ich tun, damit es mir besser geht ? Wo soll ich genau hingehen ? Muß ich mich dafür interessieren oder soll ich auch irgendwo hingehen, wenn es mich nicht interessiert ? Ist es generell sinnvoll/hilfreich/ notwendig, irgendetwas bestimmtes zu machen ? Ist es schlimm, wenn man bestimmte Dinge nicht machen kann oder möchte, zB fremde Menschen ansprechen ? Wie kann ich erstens Interesse dafür entwickeln und 2. ich die Angst dafür überwinden, irgendetwas in der Richtung zu unternehmen ? Wenn ich ein konkretes Ziel hätte, zB eine/n Freund/in zu bekommen, dann könnte ich das eher nachvollziehen. Leider hapert es dann an der Umsetzung, die schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit nehmen mir die Hoffnung.
Vielleicht spürst du mal hin, wieso es dir so unglaublich wichtig ist, eine möglichst genaue Anleitung zu bekommen?
Wünschst du dir vielleicht, dass deine Therapeutin mehr Verantwortung übernimmt?
Oder geht es darum, dass du Sorge hast falsche Schritte zu machen?
Oder macht es dir so viel Angst überhaupt einen Schritt zu gehen, dass es einfacher ist im “ich weiß aber nicht in welche Richtung” zu verharren?

Denn ich glaube - und das haben hier ja auch andere schon öfter angemerkt- Es ist erst mal egal, in welche Richtung du Schritte machst.also, ob du z.B. einem Sportverein beitrittst oder eine Kollegin fragst, ob ihr gemeinsam Mittagessen geht oder dir vornimmst heute irgendeinen Menschen anzulächeln oder der Kassiererin Guten Morgen sagst oder, oder. Denn selbst wenn sich hinterher herausstellen sollte, dass die Kassiererin offensichtlich keinen guten Morgen hat, so kannst du auch aus diesem Kontakt etwas lernen. Und sei es nur, wie man ins kalte Wasser springt.
Damit das ganze Erfolg hat, musst du viele, viele solcher kleiner Schritte gehen. “Falsche” sind dabei oft genauso lehrreich wie “richtige”, meiner Erfahrung nach oft sogar mehr.
Natürlich musst du dabei darauf achten, was für dich geht. Auch das ist (ein total wichtiger) Teil dieses Lernprozesses.

Vielleicht wäre auch ein guter erster Schritt ein paar Erstgespräche bei anderen Therapeut*innen auszumachen, um festzustellen, ob du dich dort verstandenener fühlst?
Ich halte das nämlich wirklich grundlegend in einer Therapie.

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Takli
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Beitrag So., 16.04.2023, 08:59

Ich versuche mal dir meine Lösungen für deine Fragen zu geben, vielleicht gibt dir das einen Eindruck in welche Richtung es gehen könnte.
Was soll oder muß ich tun, damit es mir besser geht ?
Bei mir war es so, daß es erstmal darum ging möglichst alles zu meiden oder zu verändern, was mir nicht gut tut, was mich streßt, was mich runterzieht, was mich überfordert. Das können Menschen sein (meine Eltern z.B.), überfordernde Arbeitssituation (mittlerweile bin ich berentet), der Umgang mit sich selbst (abwertend, leistungsorientiert in nachsichtig, sich mit den eigenen Grenzen aussöhnen)

Als zweiter Schritt kommt dann das machen, was einem gut tut und Freude bereitet. Bei mir war das lange Zeit unter Depressionen verschüttet. Da ging es erstmal darum sich keine Vorwürfe zu machen und die Situation so anzunehmen wie sie ist.
Ist es schlimm, wenn man bestimmte Dinge nicht machen kann oder möchte, zB fremde Menschen ansprechen ?
Wenn dir das keinen Vorteil bringt, dann erscheint es mir nicht sinnvoll das zu machen. Wenn du dir Freunde wünscht und es nicht klappt, dann ist das Ziel für dich vielleicht zu weit gegriffen. Dann gibt es etwas in deinem Inneren, was das verhindert. Die inneren Barrieren lassen sich nur auflösen, wenn du ihnen nachspürst und sie verstehst. Das ist aber ein Prozeß, der viele Jahre in Anspruch nimmt. Das geht nicht von heute auf morgen. Wenn du Kontakte "üben" möchtest, ist es vielleicht sinnvoller deine Interessen mit anderen zu teilen ohne gleich freundschaftliche Kontakte eingehen zu wollen.

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Takli
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Beitrag So., 16.04.2023, 09:08

Erdbeere02 hat geschrieben: Sa., 15.04.2023, 18:23 Außerdem reagiere ich jetzt manchmal emotionaler, d.h. fange schneller an zu weinen, obwohl ich das nicht möchte. Ich möchte eigentlich nervlich viel stärker sein als früher, also eine sog. Resilienz entwickeln. Im Moment entwickele ich mich eher davon weg, d.h. negative Erlebnisse (Enttäuschungen) treffen mich stärker als früher.
Meine Therapeutin meint, Enttäuschungen gehören zum Leben dazu, die müßte ich akzeptieren (lernen).
Das deutet darauf hin, daß sich deine psychische Verfassung verschlechtert hat. Die Antwort deiner Therapeutin dazu finde ich wenig hilfreich. :roll:

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