chrysokoll hat geschrieben: ↑Do., 01.09.2022, 16:01
Du bist 20 und hast jetzt offenbar fünf Jahre (ununterbrochen ?) Therapie hinter dir.
chrysokoll hat geschrieben: ↑Do., 01.09.2022, 16:01
Ich meine das jetzt ausdrücklich nicht als Kritik, aber nach fünf Jahren Therapie könntest du vielleicht auch eine Pause einlegen, das erlernte anwenden, LEBEN
Als meine erste Therapie abgebrochen wurde, gab es dann eine "gezwungene" Pause. Ich habe dann nach einer anderen Therapie gesucht. Ich kann mich nicht mehr wirklich gut daran erinnern, aber ich denke, dass ich da glücklicherweise schnell wieder etwas gefunden habe, wo es auch gepasst hat, sodass die Pause nicht so lang war.
chrysokoll hat geschrieben: ↑Do., 01.09.2022, 16:01
Und du sagst selbst die Verhaltenstherapie hätte dich weiter gebraucht. Inwiefern?
Als ich die Verhaltenstherapie gemacht habe, war das die Zeit, wo ich noch in meiner früheren Schule gewesen war und dann nach dem Abschluss dieser Schule nach einer Ausbildung oder Arbeit suchen musste. Als ich dann meine Ausbildung gestartet habe, war dann auch die Therapie vorbei gewesen. Also genau da, wo ein "neuer Lebensabschnitt" begonnen hat. Ich habe mich auch motiviert gefühlt und hatte auch nicht mehr so wirklich das Bedürfnis nach Therapie. Ich wollte es anders machen als früher und mich verändern.
Ich bin dann aktiv auf Leute in der Ausbildung zugegangen und habe versucht Kontakte zu knüpfen und zu reden. (Es ist eine schulische Ausbildung, also geht man wie früher wie in eine normale Schule und arbeitet nicht in einem Unternehmen oder so). Es war relativ schwer für mich und ich hatte viele Befürchtungen und negative Gedanken. Ich habe in der Therapie gelernt, alternative Gedanken zu finden, wie z.B. "Sie hat bestimmt nur einen schlechten Tag.", "Er meint es gar nicht so".
Irgendwann kamen noch mehr Probleme dazu und die alternativen Gedanken und das "Positiv-Denken" haben dann irgendwann nicht mehr geholfen. Manche wollen einfach z.B. nichts mit mir zu tun haben und ich bin nicht blöd, irgendwann checke ich das auch. Es gab auch andere Probleme, die ich davor nicht (so häufig) hatte, und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Weil das, was ich gelernt habe, hat da nicht (mehr) so geholfen. Es ist ein Jahr vergangen und ich habe jetzt das Gefühl es nicht mehr alleine schaffen zu können.
chrysokoll hat geschrieben: ↑Do., 01.09.2022, 16:01
Dennoch besteht offenbar weiter Therapiebedarf, weitere Probleme.
Ich frag dich nochmal: Was möchtest du, woran willst du arbeiten?
Ich glaube, das habe ich schon ein wenig in einem anderen Post beantwortet. Kurz gesagt: zum Beispiel:
Probleme loswerden, Rückfall verhindern, Selbstbewusstsein und Selbstwert stärken, lernen, wie man sich sozial richtig verhält, also was richtig und falsch ist, lernen, besser sich von anderen abzugrenzen, etc.
chrysokoll hat geschrieben: ↑Do., 01.09.2022, 16:01
Vielleicht eher eine Gruppentherapie machen, oder eine homosexuelle Jugendgruppe besuchen
Meine ehemalige Verhaltenstherapeutin hat mir auch Gruppentherapie empfohlen. Ich war dann bei einer Gruppentherapeutin beim Erstgespräch (2x mal, weil nur eine für sie nicht gereicht hat) und sie hat mir dann am Ende von Gruppentherapien abgeraten, weil z.B. eine Gruppe für soziale Phobie bei meiner sozialen Phobie helfen würde, aber weniger bei meinen anderen Problemen. Es wird bei Gruppentherapien weniger individuell eingegangen und die wenigen Einzelsprechstunden, die neben der Gruppensprechstunden (freiwillig) stattfinden, dafür nicht ausreichen, um noch die anderen Probleme zufriedenstellend zu bearbeiten.
Ich habe gestern beim Erstgespräch den Therapeuten gefragt, ob Gruppentherapie oder Einzeltherapie, und dieser hat mir auch wegen den gleichen Gründen eher zu Einzeltherapie empfohlen... (Das war nicht der homosexuelle Therapeut, sondern ein anderer neuer)
Eine homosexuelle Jugendgruppe will ich nicht aufsuchen, weil ich momentan gerade genug Probleme mit Freundschaften und anderen Menschen habe...