Therapiepause in Krise?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sealove
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Beitrag Mo., 23.05.2022, 09:33

alatan hat geschrieben: Mo., 23.05.2022, 05:16 Eine Therapeutin, die derartig zu umprofessionellem Verhalten in der Lage ist, wird auch in privaten Beziehungen zu Verwicklungen neigen. Denn diese Neigung hat einen Grund: umaufgelöste Neurosen, die sie aus ihrer Biographie mitbringt und die in allen nahen Beziehungen wirksam werden. Also Vorsicht vor der Vorstellung, einen "Wechsel" zur Freundschaftsbeziehung vorzunehmen, das wird mit großer Wahrscheinlichkeit eine Enttäuschung und bitter zu bereuen sein.
Darf ich fraen was genau du als so extrem unprofessionelles Verhalten siehst?
Du hast schon recht, es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass meine Erwartung/Hoffnung enttäuscht wird. Klingt vielleicht doof, aber dann wüsste ich es, hätte also Klarheit und würde mich nicht weiter mit "was wäre wenn" gedanken beschäftigen (die ja sowieso nie sinnvoll sind, egal um was es geht)

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Griselda
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Beitrag Mo., 23.05.2022, 10:17

Aber wie realistisch ist es sich nach 6 Monaten zu treffen um eine Freundschaft zu beginnen?
Ich habe dein Eingangsposting nochmal gelesen und finde deine Therapeutin ist deutlich um Abgrenzung bemüht. Ja, sie hat gesagt, dass ihr euch unter anderen Umständen befreundet hättet, aber mal ehrlich, das ist nicht so besonders. Das passiert auch in vielen anderen Situationen. Im Job, in Seminaren, im Urlaub...es gibt doch immer wieder mal Menschen mit denen man gut kann, aber aufgrund der Umstände (keine Zeit, zu weit weg, Autoritätsverhältnis usw usf) wird es halt nix.

Ich glaube du steckst da mitten in einer Übertragung. Du überträgst unerfüllte Sehnsüchte nach Anerkennung, Wertschätzung, Liebe auf sie und sie müsste dir eigentlich helfen dir darüber klarzuwerden und damit umzugehen. Mit einem Freundschaftsangebot versuchst du dir das weiter zu "sichern".

Ich glaube, der Therapieabbruch wäre verkehrt, wichtig wäre eher hinzuschauen woher dieses Verlangen kommt, ob es aus der Kindheit kommt und wodurch solche Verhaltensmuster gefestigt wurden.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 23.05.2022, 10:24

Griselda hat geschrieben: Mo., 23.05.2022, 10:17 Ja, sie hat gesagt, dass ihr euch unter anderen Umständen befreundet hättet, aber mal ehrlich, das ist nicht so besonders.
vor allem: Was sollte die Therapeutin auf so eine Frage denn sagen?
"nö, mit Ihnen möchte ich nicht befreundet sein" ? DAS würde der Therapie ja auch massiv schaden

Natürlich gibt es Patienten die einem Therapeuten näher sind, die sympathischer sind als andere, das ist nur menschlich.
Aber seltenst wird ein Patient auf die Aussage man könne sich unter anderen Umständen schon eine Freundschaft vorstellen gleich die Therapie abbrechen

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alatan
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Beitrag Mo., 23.05.2022, 10:32

Sealove hat geschrieben: Mo., 23.05.2022, 09:33 Darf ich fraen was genau du als so extrem unprofessionelles Verhalten siehst?
Das wurde hier umfänglich diskutiert, ich möchte das nicht wiederholen.

Und solche ÜbertragungsNeurosen sind auch in einer VT wirksam, auch wenn es sie dort nach offizieller Lehre nicht gibt.

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Sealove
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Beitrag Mo., 23.05.2022, 11:16

chrysokoll hat geschrieben: Mo., 23.05.2022, 10:24
Griselda hat geschrieben: Mo., 23.05.2022, 10:17 Ja, sie hat gesagt, dass ihr euch unter anderen Umständen befreundet hättet, aber mal ehrlich, das ist nicht so besonders.
vor allem: Was sollte die Therapeutin auf so eine Frage denn sagen?
"nö, mit Ihnen möchte ich nicht befreundet sein" ? DAS würde der Therapie ja auch massiv schaden

Natürlich gibt es Patienten die einem Therapeuten näher sind, die sympathischer sind als andere, das ist nur menschlich.
Aber seltenst wird ein Patient auf die Aussage man könne sich unter anderen Umständen schon eine Freundschaft vorstellen gleich die Therapie abbrechen
Das stimmt schon, es gibt nicht viele Alternativen was sie hätte antworten können und ja es gibt Patienten die Therapeuten näher sind. Wie schon gesagt, ich werde die Therapiepause nutzen um mir für mich klar zu werden was ich brauche und was die für mich passende Lösung ist

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Sealove
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Beitrag Mo., 23.05.2022, 11:20

Ich empfinde das hier gerade alles als sehr Spekulativ, vor allem von meiner Seite aus und denke ich werde erstmal die Therapiepause nutzen um mir klar zu werden was ich wirklich brauche und mit diesem Wissen dann um ein klärendes Gespräch bitten, in dem ich sie auch auf ein paar Dinge anspreche die für mich Fragen aufwerfen. Ich glaube das ist am sinnvollsten und dass wir dann eben gemeinsam besprechen was die für mich hilfreichste Lösung ist...

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candle.
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Beitrag Mo., 23.05.2022, 13:20

Im ersten Post hat sie dir die Pause angeboten bis du dir klar wirst. Und direkt versuchst du zu intervenieren und gibst die Entscheidung per Brief an die Therapeutin ab. OK, den hast du ja nicht verschickt.

Das ist nicht gut. Du solltest für dich eine klare Entscheidung treffen, denn damit wird es dir besser gehen.

Wer sagt dir denn, dass eine Freundschaft gelingt?

candle
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Hasenmaus123
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Beitrag Mo., 23.05.2022, 13:32

Du weißt garnicht, wie sie im echten Leben ist. Passt ihr dann noch zusammen? Im Übrigen entsteht Freundschaft bei Erwachsenen über gemeinsames Interesse und gemeinsame Erlebnisse. „Hallo, wollen wir Freunde sein?“, funktioniert nur bei Kindern… Das wäre es doch aber.

Wenn ihr wirklich was an dir liegt, arbeitet sie mit dir diese Gefühle durch bis du den „Klammergriff“ und das in den Himmel heben aufgehört hast… Was dann sein wird, weiß niemand. Momentan seid ihr doch garnicht auf Augenhöhe… Du brauchst den Kontakt, sie doch eher nicht.

Wahre Freundschaft ist doch nur möglich, sofern Augenhöhe gegeben ist.

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