Hallo Ayla.
Ayla hat geschrieben:
Du möchtest Änderung, hast aber selber keine Kraft zu leben/vorzuleben wie du es gerne hättest,
erwartest es nun von deinem Mann.
Ich hab so lange vorgelebt. Ich glaub das mich das einfach müde macht, oder ich allein nicht mehr weiter gehen kann. Ich habe ihn soviele Jahre genommen, wie er war. An mir klebte Jarhelang Angst, weil er mir (
als wir jung waren) sagte, dass ich schuld bin, wenn es ihm nicht gut geht. Ich schuld bin, wenn er sich was antut...Da ging es um seine Mutter. Ich hab das mittlerweile verdauen können...vllt veranlasst mich das heute
nachzuholen, was ich dabei fühlte. Das ich mal dran bin...(so ungefähr, kanns nicht anders formulieren)
Hmm, ich erwart von ihm schon was. Das stimmt. Aber auch nicht das er Bäume ausreißt. Ich fragte ihn gestern, ob er sich "im Leben fühlt" Er sagte ja sicher. Ich fragte ihn was das für ihn bedeutet. Er sagte darauf "ich gehe zur Arbeit" und das wars. Keinen Ton von Familie. Nichts von sich zusammen fühlen...Das tat mir einfach weh, gestern. Als ich ihn auf Familie ansprach da spürte ich das er nichts "übrig" hat...Er sagte das Arbeiten reicht...
Ich finds traurig, dass Familie ihm nicht "mehr" bedeuten kann...Er konnte auch nicht seine Kinder halten. Nicht mal nach ihrer Geburt. Ich glaub langsam, das ich ihm nicht ausreiche, um sich fallen lassen zu können. Er soviel alten Schmerz in sich hat, und nicht zulassen kann...
Wenn das so ist, dann muss ich weiterhin damit leben. Weil mir Familie sehr sehr wichtig ist. Doch meine Kinder können nicht mit seinem gleich schreien umgehen. Verständlich und tut mir auch sehr weh...egal was sie grad machen, in seiner ersten Reaktion ist es immer "falsch". Sogar wenn sie nur eine Schublade öffnen um was zu suchen...
Durch Gespräche in denen du um Verständnis wirbst bei deinen Leuten, sind relativ aussichtslos. Ihnen fehlt die Motivation.
Meinem Mann fehlt sicher die Motivation. Oder auch sein eigener Zugang...Er ist ja ein lieber Mensch, wenn es sich ausschließlich um ihn dreht. Wenn er gesehen wird, man aber nichts von ihm möchte. Alles was neben ihm abläuft oder mit was man ihn konfrontiert (zb Bedürfnisse), ist störend oder gefählich. Ich würd mir wünschen, dass er eine Therapie machen würde...Ich würd sogar mitgehen, wenn er das will.
Kann mir vorstellen, dass dein Mann in naher Zukunft völlig abblockt und genervt ist.
Abgeblockt ist er immer schon, außer es geht um ihn in Hinsicht auf Essen Kaffee oder Sex. Alles andere "nervt" ihn leider an...
Ich würde dir raten, eine Mutter-Kind Kur zu beantragen um deinen Mann vor vollendete Taschen zu stellen. Dann hat er mal Zeit sich zu überlegen wie er sich in seinen Träumen eine Familie vorstellt und was er bereit ist dafür zu tun.
Ich glaube das die Kinder schon zu groß dafür sind. Aber du hast sehr recht. Er sollte mal auf sich gestellt sein. Soviel Ruhe bekommen, wie ihm gut tut...er sollte uns mal vermissen...sehen, dass wir nicht seine Feinde sind. Doch kann ich das den Kindern nicht antun...Ich mein ihn von uns zu trennen. Auch wenn er nicht anders kann, sind wir das, was er hat...und die Kinder würde es auch nicht verstehen, wenn wir eine zeitlang getrennt wären. Mir würd das Herz brechen, weil ich ihn liebe...
Möchtest du das nicht, schütt dein Herz aus, zeig ihm deinen Schmerz, bleib aber ganz bei dir ohne Vorwürfe. So das er dich in den Arm nehmen und trösten kann.
Wenn ich ihm sage das es mir nicht gut geht, dann ist er gekränkt. Er lässt mich spüren, dass er das nicht hören will. Er wird dann laut...und ich komm nicht mehr wirklich zu Wort...Er reagiert ohne Vorwürfe gleich als mit...Er kann mich nicht in seinen Arm nehmen und mich trösten. Er nimmt mich niemals einfach so in den Arm...das würd mir soviel geben...und ihm sicher auch.
Ich denke wenn er zugeben könnte, dass es da noch mehr gibt als das was er lebt, dann wär das schon mal ein Schritt in die Richtige Richtung.
Ja, wenn er das sehen könnte...Ich denke, dass das seine Art von Flucht ist. Er würde jederzeit auswandern, mit uns. Ich denk er will flüchten. Doch er muss selber erkennen, vor was er flüchten möchte.
Denn er möchte uns da dabei haben...
(...)nur mir tat es weh.... dachte ich.
Es tat ihm aber genauso weh. (...)
Ich denke dein Mann leidet genau wie du unter seinem Nichtkönnen, das übersieht man leicht wenn man mittendrin steckt.
Oh ja, ich spür wie es ihm selber weh tut. Das seine Sätze oftmals ein von sich ablenken sind...Ich glaub auch das er auch leidet...doch wenn ich mal nicht mehr kann, dann muss er sich halt auch mal zusammenreißen. Oder ich nehms wieder für ein paar Jahre an, dass ich nicht gesehen werde...und verhalt mich ganz ruhig...
Danke,
und dir auch ganz liebe Grüße
jennyfer_