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Do., 02.02.2023, 21:55
Hallo Tupsy,
Ja, ich war inzwischen in einer Klinik und die Sorge die du angesprochen hast, ist bei allen ein großes Thema. Für mich war es extrem schwer, wenn eine Person nichts gegessen und nur den Teller angestarrt hat. (Egal welche Körperform diese Person hatte) Ich konnte ausweichen, weil ich die Erlaubnis bekommen habe, alleine oder mit anderen PatientInnen zu essen, die keine Essstörung hatten. Das hat mir gut getan- positive Energie was das Essen anbelangt, und plaudern beim Essen.
Den Gruppentherapien in denen ich war, waren Personen mit unterschiedlichen Diagnosen zugeteilt. Zu dem Zeitpunkt waren fast keine PatientInnen mit Essstörungen dort. Erst kurz bevor ich gegangen bin, kamen einige dazu.
Das war einfach Glück für mich..
Wie es in Eggenburg ist, kann ich nicht sagen!
Ich habe mich auf jeden Fall extrem gut abgrenzen müssen. Ich bin dort hin, weil ich weiter kommen wollte, weil ich gesund werden wollte. Da musste ich auf mich schauen, mich immer wieder erinnern warum ich hergekommen bin, Leuten aus dem Weg gehen, die mir nicht gut getan haben. Und ohne den Willen, etwas verändern zu wollen, kann der Aufenthalt nicht das bewirken, was er soll.
Ich habe sehr profitiert davon, bin von der Essstörung im weitesten Sinne los gekommen. (Das war aber nach intensiver Therapie- Vorarbeit erst möglich, zu früh wäre meine Bereitschaft noch nicht groß genug gewesen) Aktuell weiß ich mein Gewicht nicht, es gibt keine verbotenen Lebensmittel, sondern Freude und Spaß daran, das Leben wieder genießen zu dürfen!
Ich ging aber nicht stabil von dort nach Hause, es hat fortlaufende Arbeit an mir gebraucht (also weiter Therapie) und erst nachdem einige Wochen vergangen sind kann ich sagen, dass es dennoch zwischendurch große Tendenzen gab, wieder in alte Muster zu geraten.
Mir wurde dort gesagt, dass meistens mehrere Aufenthalte notwendig sind. Ich möchte keinen mehr absolvieren, momentan bin ich sehr zufrieden, nachdem es seit längerem wieder sehr stabil ist..
Ich wünsch dir alles Gute! Bleib bei dir, achte auf dich, sprich alles an, was dich belastet beim Aufenthalt. Du schaffst das! Und weg von zu Hause zu sein, raus aus dem Alltag ist glaube ich für das Überwinden von Essstörungen gar nicht so schlecht…oder manchmal sogar notwendig.