Therapeutenwechsel?
Das sehe ich ganz genauso. Es ist gut, wenn du gleich im ersten Gespräch erleben kannst, wie der Therapeut damit umgeht, dass du bist, wie du bist. Das ist auch durchaus so gewollt, denn darum gibt es solche Kennenlernphasen. Ansonsten könnte man ja gleich einen Therapieantrag stellen und damit zum ersten freien Therapeuten gehen.
Bei mir ist es so, dass mich langes Schweigen belastet und es nach wenigen Minuten unmöglich wird, da nochmal rauszukommen. Obwohl ich raus will. Mein aktueller Therapeut weiß das inzwischen, nach über einem Jahr. Und es stellte sich heraus, dass es zwischen uns ein Missverständnis gab. Er dachte, es sei gut, mir Gelegenheit zu geben, meine eigenen Themen einzubringen. Und so wartete er zu Beginn jeder Stunde geduldig ab. Während ich totalen Stress hatte, weil ich ein Gespräch wollte, aber nicht konnte. Um Hilfe bitten konnte ich aber auch nicht, weil ich dachte, ich müsse es hinkriegen, alleine, und würde sowieso keine Hilfe bekommen. Weil diese Schweigerei des Therapeuten eine Art Erziehungsmethode ist. Weil mit Absicht Druck aufgebaut werden soll, bis der Patient es irgendwann schafft. So kannte ich das aus 5 Jahren Analyse, die ich vorwiegend schweigend verbracht hatte, ohne selbst eine Lösung zu finden. Ja, aber da das der aktuelle Therapeut anders sieht, und jetzt von meinem Problem weiß, ist es plötzlich anders. Er ist immer noch geduldig, lässt mich aber nicht im Schweigen absaufen, so dass die wertvolle Zeit einfach verstreicht.
Bei mir ist es so, dass mich langes Schweigen belastet und es nach wenigen Minuten unmöglich wird, da nochmal rauszukommen. Obwohl ich raus will. Mein aktueller Therapeut weiß das inzwischen, nach über einem Jahr. Und es stellte sich heraus, dass es zwischen uns ein Missverständnis gab. Er dachte, es sei gut, mir Gelegenheit zu geben, meine eigenen Themen einzubringen. Und so wartete er zu Beginn jeder Stunde geduldig ab. Während ich totalen Stress hatte, weil ich ein Gespräch wollte, aber nicht konnte. Um Hilfe bitten konnte ich aber auch nicht, weil ich dachte, ich müsse es hinkriegen, alleine, und würde sowieso keine Hilfe bekommen. Weil diese Schweigerei des Therapeuten eine Art Erziehungsmethode ist. Weil mit Absicht Druck aufgebaut werden soll, bis der Patient es irgendwann schafft. So kannte ich das aus 5 Jahren Analyse, die ich vorwiegend schweigend verbracht hatte, ohne selbst eine Lösung zu finden. Ja, aber da das der aktuelle Therapeut anders sieht, und jetzt von meinem Problem weiß, ist es plötzlich anders. Er ist immer noch geduldig, lässt mich aber nicht im Schweigen absaufen, so dass die wertvolle Zeit einfach verstreicht.
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Hallo Betti,
vielleicht hilft dir dieser alte Thread weiter:
Den Therapeuten um Stille bitten
viewtopic.php?f=20&t=40623
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Den Therapeuten um Stille bitten
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Danke für eure Antworten captcha und Montana. Beim ersten Gespräch bzw. bei den ersten Terminen fiel es mir nie schwer zu reden. Da kamen ja meistens die Fragen zur Biographie, dem Hintergrund warum Therapie etc. Dies alles nüchtern zu erläutern und ohne Emotion darüber zu berichten war für mich nie ein Problem. Als ich bei der letzten Thera startete und ihr meine Geschichte erzählte meinte diese nur "Sie berichten ihre Lebensgeschichte so trocken und emotionslos, als würden sie mir erzählen, dass es gestern geregnet hat" o.ä. Bei der ersten Thera war mir ja sowieso lange nicht bewusst um was es überhaupt geht in der Therapie, was Therapie bedeutet. Ich wollte damals nur meine extrem belastenden Symptome loswerden, für was die stehen und was alles Auslöser dafür sind, war mir lange nicht bewusst.
Das Schweigen begann meist erst, wenn keine Fragen mehr von den Theras kamen. Also wenn ich von alleine meine Themen einbringen sollte. Und bei mir ist alles so extrem schambehaftet. Ich weiß nicht ob andere das auch kennen, aber ich habe/hatte sooft das Gefühl ich sei nicht würdig für Therapie, meine Probleme nicht groß genug, nicht interessant genug. Und natürlich weiß ich, dass das so nicht stimmt. Dass ich meine Geschichte habe und meine ganzen Probleme ja daraus entstammen. Und sehr oft wusste ich wirklich einfach nicht, was ich erzählen oder berichten sollte. Gleichzeitig tobte es aber in mir und ich hasste mich jedesmal aufs Neue für das nicht Reden können.
Aber das kenne ich auch aus meinem Alltag. Sooft fällt es mir extrem schwer ein Gespräch mit Bekannten oder Familie (mit Fremden noch schwieriger) zu führen. Ich weiß nicht was ich schon großartiges erzählen sollte. Da ich immer denke, dass interessiert die ja alles nicht. Ich habe nichts großartiges zu berichten. Ich weiß noch wie ich einmal zu einer Kollegin sagte, welche noch keine Kinder hatte damals, was soll ich dir schon viel erzählen. Ich sitze tagaus, tagein zu Hause bei meinen Kids. Sonst ist eh immer alles dasselbe. Sie war dann so erstaunt darüber und meinte, Betti wenn du mit deinen Kids nicht viel zu berichten hast wer dann? Und darüber war ich wirklich sehr erstaunt.
Mit guten Freunden und meinem Mann hingegen kann ich sehr gut, sehr viel und ausgiebig reden. Das ist auch einer unserer besten Grundlagen zwischen mir und meinem Mann - unsere Gespräche (auch wenn sie aufgrund unserer Kinder momentan sehr kurz ausfallen und wenig Möglichkeit dafür vorhanden ist )
Und eigenartiger Weise halte ich Stille und Schweigen im Alltag kaum aus, sprich bei Gesprächen. Wenn ich mit jemanden rede und es entstehen zu lange Pausen ist mir das total unangenehm.
Hinzu kommt, dass ich leider ein sehr schnelles Sprechtempo habe und mich das oft zusätzlich belastet. Es passiert mir immer wieder, dass ich mich dann "verhaspel" beim Reden, mich mein Gegenüber aufgrund meiner Redegeschwindigkeit nicht versteht etc. Was ich da schon geübt und probiert habe, bisher mit wenig Erfolg.
Ich vermute, dass auch das schnelle Sprechtempo für was steht. Für was habe ich noch nicht herausgefunden.
Ich glaube, das ist auch ein Mitgrund, dass mir das Schreiben in der Therapie so viel leichter fiel.
Naja mal sehen wie sich die zukünftige Therapie gestaltet. Das Problem mit dem Schweigen werde ich sicher ansprechen. Hab ich bei der letzten Thera schon gemacht. Sie hat mir aber nicht wirklich rausgeholfen. Und ich zähle halt eher zu der Sorte, die das ewige Schweigen sehr unangenehm empfindet. Gleich zu Beginn zu fragen, wie man mir raushelfen könnte, welche Ansätze und Möglichkeiten es gibt ist sicher ein guter Ansatz. Somit habe ich gleich eine Idee in welche Richtung es gehen könnte.
Ich habe die letzten Tage wieder etwas mehr gelesen hier im Forum. Bei manchen liest sich das wirklich sehr schön, sehr vertrauensvoll. Ich frage mich manchmal ob ich im therapeutischen Setting je so vertrauen kann, dass ich mal so viel rede wie mit anderen Vertrauenspersonen in meinem Umfeld. Aber ja, da sind die Themen natürlich komplett andere und nicht so sehr mit Emotionen bzw. erst recht nicht mit meiner Vergangenheit verbunden.
Danke fürs Lesen.
Das Schweigen begann meist erst, wenn keine Fragen mehr von den Theras kamen. Also wenn ich von alleine meine Themen einbringen sollte. Und bei mir ist alles so extrem schambehaftet. Ich weiß nicht ob andere das auch kennen, aber ich habe/hatte sooft das Gefühl ich sei nicht würdig für Therapie, meine Probleme nicht groß genug, nicht interessant genug. Und natürlich weiß ich, dass das so nicht stimmt. Dass ich meine Geschichte habe und meine ganzen Probleme ja daraus entstammen. Und sehr oft wusste ich wirklich einfach nicht, was ich erzählen oder berichten sollte. Gleichzeitig tobte es aber in mir und ich hasste mich jedesmal aufs Neue für das nicht Reden können.
Aber das kenne ich auch aus meinem Alltag. Sooft fällt es mir extrem schwer ein Gespräch mit Bekannten oder Familie (mit Fremden noch schwieriger) zu führen. Ich weiß nicht was ich schon großartiges erzählen sollte. Da ich immer denke, dass interessiert die ja alles nicht. Ich habe nichts großartiges zu berichten. Ich weiß noch wie ich einmal zu einer Kollegin sagte, welche noch keine Kinder hatte damals, was soll ich dir schon viel erzählen. Ich sitze tagaus, tagein zu Hause bei meinen Kids. Sonst ist eh immer alles dasselbe. Sie war dann so erstaunt darüber und meinte, Betti wenn du mit deinen Kids nicht viel zu berichten hast wer dann? Und darüber war ich wirklich sehr erstaunt.
Mit guten Freunden und meinem Mann hingegen kann ich sehr gut, sehr viel und ausgiebig reden. Das ist auch einer unserer besten Grundlagen zwischen mir und meinem Mann - unsere Gespräche (auch wenn sie aufgrund unserer Kinder momentan sehr kurz ausfallen und wenig Möglichkeit dafür vorhanden ist )
Und eigenartiger Weise halte ich Stille und Schweigen im Alltag kaum aus, sprich bei Gesprächen. Wenn ich mit jemanden rede und es entstehen zu lange Pausen ist mir das total unangenehm.
Hinzu kommt, dass ich leider ein sehr schnelles Sprechtempo habe und mich das oft zusätzlich belastet. Es passiert mir immer wieder, dass ich mich dann "verhaspel" beim Reden, mich mein Gegenüber aufgrund meiner Redegeschwindigkeit nicht versteht etc. Was ich da schon geübt und probiert habe, bisher mit wenig Erfolg.
Ich vermute, dass auch das schnelle Sprechtempo für was steht. Für was habe ich noch nicht herausgefunden.
Ich glaube, das ist auch ein Mitgrund, dass mir das Schreiben in der Therapie so viel leichter fiel.
Naja mal sehen wie sich die zukünftige Therapie gestaltet. Das Problem mit dem Schweigen werde ich sicher ansprechen. Hab ich bei der letzten Thera schon gemacht. Sie hat mir aber nicht wirklich rausgeholfen. Und ich zähle halt eher zu der Sorte, die das ewige Schweigen sehr unangenehm empfindet. Gleich zu Beginn zu fragen, wie man mir raushelfen könnte, welche Ansätze und Möglichkeiten es gibt ist sicher ein guter Ansatz. Somit habe ich gleich eine Idee in welche Richtung es gehen könnte.
Ich habe die letzten Tage wieder etwas mehr gelesen hier im Forum. Bei manchen liest sich das wirklich sehr schön, sehr vertrauensvoll. Ich frage mich manchmal ob ich im therapeutischen Setting je so vertrauen kann, dass ich mal so viel rede wie mit anderen Vertrauenspersonen in meinem Umfeld. Aber ja, da sind die Themen natürlich komplett andere und nicht so sehr mit Emotionen bzw. erst recht nicht mit meiner Vergangenheit verbunden.
Danke fürs Lesen.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 3983
dein Problem verstehe und kenne ich sehr gut
Und ich kann dir nur raten und wünschen nach einer geeigneten Therapie UND dem richtigen Therapeuten Ausschau zu halten.
Verhaltenstherapie ist sowieso weniger strikt und diese Therapeuten sind aktiver
Aber auch da gibt es natürlich einen unterschiedlichen therapeutischen Stil und welche mit mehr oder weniger Empathie
Meine Therapeutin ist sehr aktiv und kommunikativ und geht nach Plan vor.
Da wird nicht geschwiegen! Sie fängt auch jede Stunde an, gefühlt eigentlich bevor ich richtig sitze
Mir tut das sehr gut so und sie kennt auch meine Probleme wenn geschwiegen wird und geht das aktiv an.
Such dir auch so jemand!
Ich wünsche dir dass du das findest und kann dich nur ermuntern: Es gibt Therapeuten bei denen Menschen wie wir eben keine Probleme haben
Und ich kann dir nur raten und wünschen nach einer geeigneten Therapie UND dem richtigen Therapeuten Ausschau zu halten.
Verhaltenstherapie ist sowieso weniger strikt und diese Therapeuten sind aktiver
Aber auch da gibt es natürlich einen unterschiedlichen therapeutischen Stil und welche mit mehr oder weniger Empathie
Meine Therapeutin ist sehr aktiv und kommunikativ und geht nach Plan vor.
Da wird nicht geschwiegen! Sie fängt auch jede Stunde an, gefühlt eigentlich bevor ich richtig sitze
Mir tut das sehr gut so und sie kennt auch meine Probleme wenn geschwiegen wird und geht das aktiv an.
Such dir auch so jemand!
Ich wünsche dir dass du das findest und kann dich nur ermuntern: Es gibt Therapeuten bei denen Menschen wie wir eben keine Probleme haben
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Ich hatte auch Probleme beim Übergang von Fragen gestellt bekommen und dann eigene Themen bringen sollen. Hab da auch viel geschwiegen, wusste nicht was ich sagen soll, obs wichtig genug ist und selbst wenn ich ein Thema hatte hab ichs nicht ausgesprochen bekommen.
Ich fand für mich damals die lösung das was ich besprechen will aufzuschreiben und das sies in der Stunde liest und mir dann Fragen zu stellt.
Das ging für mich ganz gut. Lief berstimmt 3Monate oder länger, bis ich irgendwann mal mich sicher fühlte und merkte ich brauch den Zettel heute mal nicht zum vorlesen, mit dabei haben is aber gut.
Ich fand für mich damals die lösung das was ich besprechen will aufzuschreiben und das sies in der Stunde liest und mir dann Fragen zu stellt.
Das ging für mich ganz gut. Lief berstimmt 3Monate oder länger, bis ich irgendwann mal mich sicher fühlte und merkte ich brauch den Zettel heute mal nicht zum vorlesen, mit dabei haben is aber gut.
Dank eurer Gedankenanstöße hatte ich heute ein Erstgespräch bei einem männlichen Therapeuten. Was soll ich sagen... am Weg dorthin war ich extrem angespannt und nervös. Am liebsten hätte ich umgedreht und mich davor gedrückt. Schließlich habe ich es doch geschafft und es war ganz ok oder gut. Kann mich noch nicht entscheiden.
Er wirkte sehr kompetent und hat ja auch laut seiner Homepage sehr viel Berufserfahrung. Laut seinen Aussagen scheint er auch nach "Plan" zu arbeiten, wenn man dass so sagen kann im therapeutischen Setting. Er hat auch ziemlich zu Beginn gefragt warum jetzt ein Mann, da ich ja zuvor zwei weibliche Therapeutinnen hatte. Da war ich selbst überrascht, dass er das gleich angesprochen hat. Er hat auch nach den vorigen Therapierichtungen gefragt und mir irgendwie durch die Blume zu verstehen gegeben, dass das bei ihm aber in die tiefenpsychologische Richtung geht und ob mir das eh bewusst ist?! Momentan war ich etwas perplex, da ich natürlich weiß welche Richtung er anbietet. Jetzt im Nachhinein frage ich mich natürlich was das für mich bedeutet? Ist eine Therapie in dieser Richtung so viel "schlimmer", anstrengender, längerwieriger oder wie kann ich das jetzt verstehen? Was sind da eure Vergleichswerte dazu?
Dank eurer Inputs, habe ich es auch geschafft ihn zu fragen wie er mit dem Thema Schweigen umgeht. Er war sehr erstaunt, dass ich in 4 Jahren Therapie fast durchgehend geschwiegen habe und hat gefragt: "Die Theras sind tatsächlich stundenlang schweigend neben ihnen gesessen und haben sie schweigen lassen?" Was fang ich bloß mit dieser Aussage an? Ich fand das Schweigen auch meist bedrückend und unangenehm, dachte aber doch dass es irgendwie teil des Prozesses ist und eben irgendwie zu mir dazu gehört. Gerade bei der ersten Thera hatte ich nicht das Gefühl, dass sie was falsch macht. Sondern einfach, dass ich es nicht besser hinbekommen habe. Ich wollte ja Therapie, ich wollte was ändern und ich konnte aber nicht reden.
Nun ja was ich jetzt von dem ganzen halten soll weiß ich überhaupt nicht. Allgemein war es jetzt nicht ganz so schlimm vor einem Mann zu sitzen, wie vorher erwartet. Aber es ging in dem Sinne ja auch noch nicht wirklich um was, außer klassisch zu berichten warum, was war etc. Er hat mir auch vermittelt, dass er mich nicht schweigen lassen wird, zumindest nicht in dem Ausmaß (ob gut oder schlecht weiß ich jetzt noch nicht) und wirkt eben sehr kompetent auf mich. Auch die Richtung spricht mich an, da mal was anderes obwohl ich da auch noch nicht wirklich einen Plan habe, was das für mich bedeuten könnte. Es würde also einiges für ihn sprechen (habe natürlich noch keinen Vergleich), aber... ich weiß nicht ob ich mit IHM kann. Er ist nett, der Kontakt mit ihm war ok, aber vom erstem Gefühl her bin ich sehr unsicher ob ich mit ihm eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung eingehen kann. Ob ich da jetzt schnell was vorweg nehme, weil er eben ein Mann ist... weiß ich nicht. Er dachte schlussendlich, dass ich die Therapie bei ihm starte und wollte gleich einige Termine mit mir vereinbaren. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich gerne einen zweiten Termin hätte um noch ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, aber ich eben auch noch andere Erstgespräche habe und noch nicht weiß wie es weitergeht.
Also nächste Woche nochmals bei ihm und dann in zwei Wochen bei der neuen weiblichen Thera. Und obwohl ich die noch nicht kenne, habe ich jetzt schon das Gefühl, dass ich dort mehr vertrauen kann. Weil sie eine Frau ist, weil sie am Telefon schon sehr sympathsich rübergekommen ist, am Foto total nett ausschaut... Aber natürlich muss ich das Erstgespräch abwarten und sollte nicht voreingenommen sein.
Trotzdem habe ich jetzt schon das Gefühl, dass ich mich danach NICHT entscheiden kann. Therapiestart bei einem Mann, wo das erste Gefühl bzgl. therapeutischer Beziehung/Vertrauen so naja ist, anderes wie therapeutische Richtung, Erfahrung, Kompetenz, mir aus dem Schweigen helfen etc. gefühlt sehr gut passt. Oder dann Start bei einer Frau, wo ich mich vermutlich leichter einlassen kann, aber vl. schneller in meine alten Muster verfalle und eine Therapierichtung welche ich schon hatte und mir nichts brachte...
Meine erste Thera sehe ich dann ja sowieso erst im August, ich möchte gerne zu einem Gespräch zu ihr und mal sehen was das überhaupt in mir auslöst, aber ich glaube so lange auf einen Platz warten stellt momentan keine Option dar...
Ich habe echt sehr große Sorge, dass ich bei wem Falschen lande und wieder alles nichts bringt. Und ja ich weiß, ein Schritt nach dem anderen...
Er wirkte sehr kompetent und hat ja auch laut seiner Homepage sehr viel Berufserfahrung. Laut seinen Aussagen scheint er auch nach "Plan" zu arbeiten, wenn man dass so sagen kann im therapeutischen Setting. Er hat auch ziemlich zu Beginn gefragt warum jetzt ein Mann, da ich ja zuvor zwei weibliche Therapeutinnen hatte. Da war ich selbst überrascht, dass er das gleich angesprochen hat. Er hat auch nach den vorigen Therapierichtungen gefragt und mir irgendwie durch die Blume zu verstehen gegeben, dass das bei ihm aber in die tiefenpsychologische Richtung geht und ob mir das eh bewusst ist?! Momentan war ich etwas perplex, da ich natürlich weiß welche Richtung er anbietet. Jetzt im Nachhinein frage ich mich natürlich was das für mich bedeutet? Ist eine Therapie in dieser Richtung so viel "schlimmer", anstrengender, längerwieriger oder wie kann ich das jetzt verstehen? Was sind da eure Vergleichswerte dazu?
Dank eurer Inputs, habe ich es auch geschafft ihn zu fragen wie er mit dem Thema Schweigen umgeht. Er war sehr erstaunt, dass ich in 4 Jahren Therapie fast durchgehend geschwiegen habe und hat gefragt: "Die Theras sind tatsächlich stundenlang schweigend neben ihnen gesessen und haben sie schweigen lassen?" Was fang ich bloß mit dieser Aussage an? Ich fand das Schweigen auch meist bedrückend und unangenehm, dachte aber doch dass es irgendwie teil des Prozesses ist und eben irgendwie zu mir dazu gehört. Gerade bei der ersten Thera hatte ich nicht das Gefühl, dass sie was falsch macht. Sondern einfach, dass ich es nicht besser hinbekommen habe. Ich wollte ja Therapie, ich wollte was ändern und ich konnte aber nicht reden.
Nun ja was ich jetzt von dem ganzen halten soll weiß ich überhaupt nicht. Allgemein war es jetzt nicht ganz so schlimm vor einem Mann zu sitzen, wie vorher erwartet. Aber es ging in dem Sinne ja auch noch nicht wirklich um was, außer klassisch zu berichten warum, was war etc. Er hat mir auch vermittelt, dass er mich nicht schweigen lassen wird, zumindest nicht in dem Ausmaß (ob gut oder schlecht weiß ich jetzt noch nicht) und wirkt eben sehr kompetent auf mich. Auch die Richtung spricht mich an, da mal was anderes obwohl ich da auch noch nicht wirklich einen Plan habe, was das für mich bedeuten könnte. Es würde also einiges für ihn sprechen (habe natürlich noch keinen Vergleich), aber... ich weiß nicht ob ich mit IHM kann. Er ist nett, der Kontakt mit ihm war ok, aber vom erstem Gefühl her bin ich sehr unsicher ob ich mit ihm eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung eingehen kann. Ob ich da jetzt schnell was vorweg nehme, weil er eben ein Mann ist... weiß ich nicht. Er dachte schlussendlich, dass ich die Therapie bei ihm starte und wollte gleich einige Termine mit mir vereinbaren. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich gerne einen zweiten Termin hätte um noch ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, aber ich eben auch noch andere Erstgespräche habe und noch nicht weiß wie es weitergeht.
Also nächste Woche nochmals bei ihm und dann in zwei Wochen bei der neuen weiblichen Thera. Und obwohl ich die noch nicht kenne, habe ich jetzt schon das Gefühl, dass ich dort mehr vertrauen kann. Weil sie eine Frau ist, weil sie am Telefon schon sehr sympathsich rübergekommen ist, am Foto total nett ausschaut... Aber natürlich muss ich das Erstgespräch abwarten und sollte nicht voreingenommen sein.
Trotzdem habe ich jetzt schon das Gefühl, dass ich mich danach NICHT entscheiden kann. Therapiestart bei einem Mann, wo das erste Gefühl bzgl. therapeutischer Beziehung/Vertrauen so naja ist, anderes wie therapeutische Richtung, Erfahrung, Kompetenz, mir aus dem Schweigen helfen etc. gefühlt sehr gut passt. Oder dann Start bei einer Frau, wo ich mich vermutlich leichter einlassen kann, aber vl. schneller in meine alten Muster verfalle und eine Therapierichtung welche ich schon hatte und mir nichts brachte...
Meine erste Thera sehe ich dann ja sowieso erst im August, ich möchte gerne zu einem Gespräch zu ihr und mal sehen was das überhaupt in mir auslöst, aber ich glaube so lange auf einen Platz warten stellt momentan keine Option dar...
Ich habe echt sehr große Sorge, dass ich bei wem Falschen lande und wieder alles nichts bringt. Und ja ich weiß, ein Schritt nach dem anderen...
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- Helferlein
- , 35
- Beiträge: 42
Ich hoffe es ist ok sich hier einfach einzuschalten.
Wenn ich einen Therapeuten wechseln will, wie kann ich das angehen?
Vor Beginn meiner aktuellen Therapie habe ich ja verschiedene Therapeuten angeschrieben und dann jeweils erwähnt, dass es mir schon länger nicht gut geht und ich gerne ein Erstgespräch vereinbaren möchte.
In wie weit sollte ich jetzt schon im Anschreiben darauf eingehen, dass ich aktuell schon eine Therapie mache und was mir nicht passt? Ich glaube das wäre im Erstgespräch vielleicht besser untergebracht. Liege ich da richtig?
Wenn ich einen Therapeuten wechseln will, wie kann ich das angehen?
Vor Beginn meiner aktuellen Therapie habe ich ja verschiedene Therapeuten angeschrieben und dann jeweils erwähnt, dass es mir schon länger nicht gut geht und ich gerne ein Erstgespräch vereinbaren möchte.
In wie weit sollte ich jetzt schon im Anschreiben darauf eingehen, dass ich aktuell schon eine Therapie mache und was mir nicht passt? Ich glaube das wäre im Erstgespräch vielleicht besser untergebracht. Liege ich da richtig?
Hallo Bouress,
Genau, ich würde das auch erst im direkten Gespräch (therapeutische Sprechstunde) mit dem thera mitteilen. Oft ist es besser du versuchst telefonisch Kontakt zu dem jeweiligen thera aufzunehmen, dann kannst du auch gleich einen Termin abstimmen, wenn sie einen frei haben sollten.
Genau, ich würde das auch erst im direkten Gespräch (therapeutische Sprechstunde) mit dem thera mitteilen. Oft ist es besser du versuchst telefonisch Kontakt zu dem jeweiligen thera aufzunehmen, dann kannst du auch gleich einen Termin abstimmen, wenn sie einen frei haben sollten.
never know better than the natives. Kofi Annan
Also ich hab mit vorher sagen das ich in Therapie bin und wechseln will und warum keine positiven Erfahrungen gemacht. Von 20 Therapeut:innen kam bei 1 ein Vorgespräch zustande, der Rest reagiere gar nicht oder lehnte ab mit der Begründung ich hätte ja schon eine Therapie und sie hätten viele Anfragen von Personen ohne Platz, die würden sie bevorzugen.Bouress1989 hat geschrieben: In wie weit sollte ich jetzt schon im Anschreiben darauf eingehen, dass ich aktuell schon eine Therapie mache und was mir nicht passt? Ich glaube das wäre im Erstgespräch vielleicht besser untergebracht. Liege ich da richtig?
Das meine stagniert und warum interessierte nicht.
Bei einem Richtungswechsel würde ich heute nichts mehr im Vorfeld sagen weil der /die Thetapeut:in ja die Reststunden nicht übernehmen muss sondern nen neuen, eigenen Antrag stellen kann. Bei der gleichen Richtung keine Ahnung
Betti hat geschrieben: Therapiestart [...] wo das erste Gefühl bzgl. therapeutischer Beziehung/Vertrauen so naja ist, anderes wie therapeutische Richtung, Erfahrung, Kompetenz, mir aus dem Schweigen helfen etc. gefühlt sehr gut passt. Oder dann Start bei jemandem [...]wo ich mich vermutlich leichter einlassen kann, (zu Beginn) aber vl. schneller in meine alten Muster verfalle und eine Therapierichtung welche ich schon hatte und mir nichts brachte...
Weißt du manchmal muss man gegensätzlich zum Erstimpuls handeln. Weil der lediglich aus einem gewohntem/vertrautem Muster entspringt, was nicht gleichzusetzen ist mit, das tut mir gut.
Vielleicht lässt du in deiner Betrachtung mal die Orientierung auf Mann und Frau weg (gibt ja auch noch cis und trans und was weiß ich nicht alles... ) und konzentriert dich auf dein Hauptproblem, nicht reden können. Wie gehen die Therapeuten damit um in den Vorgesprächen?
Sicher wirst du bei einem Setting das dir von Beginn an sofort zusagt weil vertraut und schon bekannt ist eher in deine ungünstigen (Kommunikations) Muster reinzurutschen, die dich nicht weiter bringen. Wenn es sich zu Beginn unvertraut anfühlt deudet das ja eher auf due Chance hin dich neu einschwingen zu müssen und so andere Anreize zu bekommen fürs Reden.
Guter Punkt. Es muss anders werden, damit es besser werden kann.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9792
Betti hat geschrieben: ↑Mi., 30.06.2021, 23:01
Und eigenartiger Weise halte ich Stille und Schweigen im Alltag kaum aus, sprich bei Gesprächen. Wenn ich mit jemanden rede und es entstehen zu lange Pausen ist mir das total unangenehm.
Naja mal sehen wie sich die zukünftige Therapie gestaltet. Das Problem mit dem Schweigen werde ich sicher ansprechen. Hab ich bei der letzten Thera schon gemacht. Sie hat mir aber nicht wirklich rausgeholfen. Und ich zähle halt eher zu der Sorte, die das ewige Schweigen sehr unangenehm empfindet.
Eine Idee die ich da hätte wäre Gruppenmeditation. Man sitzt da schweigend gemeinsam da. Da hättest du jede Menge Zeit, dich einfach dran zu gewöhnen, dich damit anzufreunden, dass man mit anderen Menschen Zeit verbringen kann OHNE das irgendeine verbale Kommunikation stattfinden muss.
Na ja, in einer Therapiestunde bedeutet ausgedehntes Schweigen aber, dass wertvolle Zeit nicht genutzt wird. Ich kenne das auch und fühle mich immer schlechter im Verlauf einer solchen Stunde, weil ich es immer eiliger habe, endlich mal anzufangen und es doch nicht kann. Bis irgendwann die Zeit um ist. Und ich von der Stunde überhaupt nichts hatte.
Aber erst, wenn das, was gerade da ist, auch da sein darf (auch von mir selbst aus), kann es anfangen sich zu verändern.
Das Problem ist ja nicht das Schweigen an sich, sondern wie ich es bewerte. Oder was ich meine, wie der andere es bewertet.
Wenn ich mich dann als doof und unfähig empfinde, oder mich ärgere, weil ich den Mund nicht aufbekomme.
Ich kann Schweigen aber auch als heilend oder wohltuend empfinden. Und als einen Raum, in dem sich in mir neue Dinge entfalten.
Beides ist möglich.
Meine Erfahrung ist: Wenn ich an einen Punkt komme, wo ich mit dem was ist meinen Frieden schließen kann (hier das Schweigen), dann erledigt sich das "Problem" meistens von alleine.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Ich habe schließlich resigniert und eine fünf Jahre dauernde Analyse nach 300 Stunden beendet, ohne das sich etwas verbessert hatte. In der neuen Therapie war es exakt genauso bis der Therapeut begann, das Schweigen zu unterbrechen. Das finde ich sehr hilfreich.
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