Die Zeit danach
Dermitleider sagt das die Krankenkasse? Ich finde das immer beängstigend wenn Therapeuten die Therapie beenden. Wie lange bist du schon dort?
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Wie ist das denn grundsätzlich mit Floskeln, die Therapeut:innen zum Abschied verwenden? Sind es wirklich nur Floskeln, um Patient:innen ein gutes Gefühl im letzten Moment des Abschieds zu geben oder ist es schon irgendwo ernst gemeint? Meine Therapeutin hat mir, als ich ihren Raum verlies, noch als Letztes zum Abschied gesagt, dass ich mich gerne mal bei ihr melden kann. Ich wusste es in dem Moment nicht richtig einzuordnen. Natürlich würde man gerne irgendwann mal einen Status Quo melden, aber nicht, wenn es doch nur eine Floskel war.
Meine Erfahrung nach meiner ersten langen Therapie als Jugendliche war folgende:
Es gab so halbprivaten Kontakt, durch besondere Umstände, die ich gar nicht näher erklären will. Wir haben uns nach der Therapie hin und wieder gesehen und gehört, ich habe mich dabei meistens aber nicht so wohl gefühlt. Sie war nicht mehr "meine Therapeutin", aber mit der Rolle ihr irgendwie auf Augenhöhe zu begegnen bin ich auch nicht so gut klargekommen. Irgendwann habe ich diesen Kontakt dann auslaufen lassen. Erst als in meiner aktuellen Therapie, 6 Jahre nach Abschluss der früheren, wieder viele Themen aufgetaucht sind, habe ich meine frühere Therapeutin kontaktiert und sie um eine Stunde gebeten um ihr ein paar Fragen zu stellen (warum sie sich damals entschieden hat so und so zu handeln, usw). Auf diese Mail bekam ich sehr schnell eine Antwort und der Termin war ebenfalls schnell möglich.
Mittlerweile denke ich, es hätte mir deutlich besser getan, wenn sie einfach als Therapeutin geblieben wäre. Wenn ich sie ab und zu für eine Stunde in der Praxis hätte besuchen können, wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte bei auftauchenden Krisen wieder zu ihr zu kommen. Die Therapie war sehr erfolgreich, ich fühle mich meiner früheren Therapeutin noch immer verbunden und weiß (und das finde ich sehr schön), wenn ich in große Not gerate, dann kann ich sie kontaktieren. Das ist sehr wertvoll.
In meiner aktuellen Therapie war das Ende damals trotzdem Thema und es war gut da nochmal hinzuschauen und auch sehr klar herauszufinden, was ich mir dieses Mal wünsche. Und da sind wir uns sehr einig, dass es keine private Ebene geben wird nach der Therapie, dass sie aber als "meine Therapeutin" da bleibt und ich sie kontaktieren oder auch mal in der Praxis besuchen kann. Das ist eine Vorstellung die mir sehr viel Sicherheit gibt.
Ich glaube vier Jahre in Therapie zu gehen, eine enge Bindung aufzubauen und dann einfach zu gehen und nie wieder Kontakt haben, entspricht so gar nicht meiner Persönlichkeitsstruktur. Aber den Erfolg von Therapie würde ich davon nicht abhängig machen.
Es gab so halbprivaten Kontakt, durch besondere Umstände, die ich gar nicht näher erklären will. Wir haben uns nach der Therapie hin und wieder gesehen und gehört, ich habe mich dabei meistens aber nicht so wohl gefühlt. Sie war nicht mehr "meine Therapeutin", aber mit der Rolle ihr irgendwie auf Augenhöhe zu begegnen bin ich auch nicht so gut klargekommen. Irgendwann habe ich diesen Kontakt dann auslaufen lassen. Erst als in meiner aktuellen Therapie, 6 Jahre nach Abschluss der früheren, wieder viele Themen aufgetaucht sind, habe ich meine frühere Therapeutin kontaktiert und sie um eine Stunde gebeten um ihr ein paar Fragen zu stellen (warum sie sich damals entschieden hat so und so zu handeln, usw). Auf diese Mail bekam ich sehr schnell eine Antwort und der Termin war ebenfalls schnell möglich.
Mittlerweile denke ich, es hätte mir deutlich besser getan, wenn sie einfach als Therapeutin geblieben wäre. Wenn ich sie ab und zu für eine Stunde in der Praxis hätte besuchen können, wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte bei auftauchenden Krisen wieder zu ihr zu kommen. Die Therapie war sehr erfolgreich, ich fühle mich meiner früheren Therapeutin noch immer verbunden und weiß (und das finde ich sehr schön), wenn ich in große Not gerate, dann kann ich sie kontaktieren. Das ist sehr wertvoll.
In meiner aktuellen Therapie war das Ende damals trotzdem Thema und es war gut da nochmal hinzuschauen und auch sehr klar herauszufinden, was ich mir dieses Mal wünsche. Und da sind wir uns sehr einig, dass es keine private Ebene geben wird nach der Therapie, dass sie aber als "meine Therapeutin" da bleibt und ich sie kontaktieren oder auch mal in der Praxis besuchen kann. Das ist eine Vorstellung die mir sehr viel Sicherheit gibt.
Ich glaube vier Jahre in Therapie zu gehen, eine enge Bindung aufzubauen und dann einfach zu gehen und nie wieder Kontakt haben, entspricht so gar nicht meiner Persönlichkeitsstruktur. Aber den Erfolg von Therapie würde ich davon nicht abhängig machen.
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Dermitleider, das hört sich gar nicht gut an.!
Willst du uns nicht noch etwas mehr zu deiner Situation erzählen?
Was benennt sie als Gründe?
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@lena; so wie deine Therapeutin das handhabt, so sollte es sein. Die Sicherheit geben, dass man immer willkommen ist. Selbst wenn nicht persönlich, dann wenigstens per Brief.
Du kannst dich glücklich schätzen, dass du so eine Therapeutin hast!
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Ich denke schon, dass es in den meisten Fällen ernstgemeint ist.Wolkenbruch hat geschrieben:Wie ist das denn grundsätzlich mit Floskeln, die Therapeut:innen zum Abschied verwenden? Sind es wirklich nur Floskeln, um Patient:innen ein gutes Gefühl im letzten Moment des Abschieds zu geben oder ist es schon irgendwo ernst gemeint?
Ich selber hab bisher jedenfalls jedes mal diese Erfahrung gemacht, ein Mal nach einem stationären (Reha)Aufenthalt, und zwei Mal nach ambulanter Therapie.
Ich glaub, man sollte sich selber dabei aber nicht "vergessen", die eigenen Erwartungen und Wünsche sich bewusst machen und nicht einfach projizieren.
Die Theras sind ja auch, trotz aller Einseitigkeit bei ner Therapie, mit in die therapeutische Beziehung eingebunden, also interessiert es die doch auch, wie es "weitergeht" etc.
Nur darf man als Klient nicht draus folgern, dass die Bindung dieselbe ist.
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Das würde ich als keine Floskel einordnen und mich bei ihr melden, wenn es dir danach ist.Wolkenbruch hat geschrieben: ↑So., 20.06.2021, 11:03 Wie ist das denn grundsätzlich mit Floskeln, die Therapeut:innen zum Abschied verwenden? Sind es wirklich nur Floskeln, um Patient:innen ein gutes Gefühl im letzten Moment des Abschieds zu geben oder ist es schon irgendwo ernst gemeint? Meine Therapeutin hat mir, als ich ihren Raum verlies, noch als Letztes zum Abschied gesagt, dass ich mich gerne mal bei ihr melden kann. Ich wusste es in dem Moment nicht richtig einzuordnen. Natürlich würde man gerne irgendwann mal einen Status Quo melden, aber nicht, wenn es doch nur eine Floskel war.
Außerdem ist es egal was sie will, sondern das was du brauchst. Willst du ihr schreiben, dann mach es.
Mit der Antwort musst du aber dann auch allein klar kommen. Leider. Zu 99% ist man mit der Antwort nicht glücklich, nicht satt..
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Danke @Waldschratin und @Bilderbuch
Dann ordne ich das entsprechend so ein und melde mich ganz kurz und knapp bei ihr, wenn sich was bei mir getan hat. Denn in der Tat bin ich mit einem offenen Ende bei einem Thema raus aus der Therapie, womit aber alles steht und fällt.
Dann ordne ich das entsprechend so ein und melde mich ganz kurz und knapp bei ihr, wenn sich was bei mir getan hat. Denn in der Tat bin ich mit einem offenen Ende bei einem Thema raus aus der Therapie, womit aber alles steht und fällt.
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Dann schreib ihr das doch, dass da noch was offen ist bei dir und frag sie, ob und wenn ja inwieweit und auf welche Art sie bereit wäre, das mit dir nachzuarbeiten.Wolkenbruch hat geschrieben: Denn in der Tat bin ich mit einem offenen Ende bei einem Thema raus aus der Therapie, womit aber alles steht und fällt.
Klar, da kann dann auch ein Nein von ihr kommen, aber dann hast du wenigstens was Klares, auf das du dich beziehen kannst.
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Ich habe mittlerweile der Therapeutin geschrieben.
Einen großen Erfolg mitgeteilt. Es war mir einfach danach und in dem Moment hatte ich keine Erwartungen, aber danach doch die Hoffnung, dass sie antwortet. Natürlich aber keine Antwort bekommen. Im Moment wütet in mir der Sturm. Ich bin gleichzeitig zu einer Therapeutin gegangen, um das Ganze zu besprechen.
Mit dem Ergebnis, dass ich jede Zeit zu ihr kommen kann. Zum Beratungsgespräch oder in der Krise zur Therapie. Ein kleiner Schadensersatz wenigstens.
Und ein Anker für den Fall der Fälle.
Mittlerweile muss ich einsehen, dass „Neurose“ nicht heilbar ist und ich es als Gepäck mit mir tragen muss. Wer was anderes zu berichten kann, höre ich dankenswert gerne zu.
Nach dem Sturm kommt Sonne, davon gehe ich auf jeden Fall aus und ich nehme eine Lehre aus dem Sturm mit. Dass ich trotz des Unwetters im sicheren Ort bei mir die Zuflucht habe. Auch wenn die Wände wackeln, es fühlt sich sicher an.
Einen großen Erfolg mitgeteilt. Es war mir einfach danach und in dem Moment hatte ich keine Erwartungen, aber danach doch die Hoffnung, dass sie antwortet. Natürlich aber keine Antwort bekommen. Im Moment wütet in mir der Sturm. Ich bin gleichzeitig zu einer Therapeutin gegangen, um das Ganze zu besprechen.
Mit dem Ergebnis, dass ich jede Zeit zu ihr kommen kann. Zum Beratungsgespräch oder in der Krise zur Therapie. Ein kleiner Schadensersatz wenigstens.
Und ein Anker für den Fall der Fälle.
Mittlerweile muss ich einsehen, dass „Neurose“ nicht heilbar ist und ich es als Gepäck mit mir tragen muss. Wer was anderes zu berichten kann, höre ich dankenswert gerne zu.
Nach dem Sturm kommt Sonne, davon gehe ich auf jeden Fall aus und ich nehme eine Lehre aus dem Sturm mit. Dass ich trotz des Unwetters im sicheren Ort bei mir die Zuflucht habe. Auch wenn die Wände wackeln, es fühlt sich sicher an.
Zuletzt geändert von Bilderbuch am So., 20.06.2021, 13:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Bilderbuch, vielleicht hats ja auch mehr mit Bedürfnissen zu tun, denn mit Neurose.
Vielleicht ist das, was du da erlebst, ganz arg normal menschlich und "gesund".
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Danke für die Erinnerung, dass nicht alles krankhaft ist. Das sagt meine Ärztin auch, dass ich im Prinzip ganz normale Bedürfnisse habe.Waldschratin hat geschrieben: ↑So., 20.06.2021, 13:30 Bilderbuch, vielleicht hats ja auch mehr mit Bedürfnissen zu tun, denn mit Neurose.
Vielleicht ist das, was du da erlebst, ganz arg normal menschlich und "gesund".
Ich habe meinem Vater von dem Erfolg berichtet.
Tja.... das Resultat war niederschmetternd.
Keine Reaktion, ähnlich wie oben bei der Thera.
Ich wusste nicht, dass die beiden verwandt sind.
Spaß bei Seite: ich bin einfach nur traurig darüber obwohl ich mich so riesig gefreut habe.
Traurig wohlgemerkt, nicht instabil.
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Na, das ist ja auch traurig!
Meiner Treu!
Würde mir mein Kind sowas mitteilen, würd ich wohl erstmal platzen vor Stolz!
Sowas find ich ne kranke Reaktion... (Also die von deinem Vater mein ich jetzt)
Meiner Treu!
Würde mir mein Kind sowas mitteilen, würd ich wohl erstmal platzen vor Stolz!
Sowas find ich ne kranke Reaktion... (Also die von deinem Vater mein ich jetzt)
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Er reagierte mit Themawechsel.
Mein Verdacht ist, dass Frauen keine Karierre machen sollten, oder Töchter sich doch bitte schön um ihre kranken Väter kümmern sollten.
Danke für die Packung Mitleid Waldschratin, das hab ich mir gern zur Abwechslung eingepackt.
Mein Verdacht ist, dass Frauen keine Karierre machen sollten, oder Töchter sich doch bitte schön um ihre kranken Väter kümmern sollten.
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