Maskentragen

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Sadako
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Beitrag Mo., 19.10.2020, 21:22

Kaonashi hat geschrieben: Mo., 19.10.2020, 21:05
Ja, es ist Ärger. Bei manchen vielleicht nur aus Missgunst entstanden, weil sie glauben, man würde sich um die Maskenpflicht herummogeln, bei anderen aus Angst, weil die Ansteckungsgefahr überbewertet wird. Der Ärger auf Menschen ohne Maske wurde und wird ja gezielt geschürt.
Der Ärger wird doch auch dadurch geschürt, dass jede Menge Covidioten mit Gefälligkeitsattesten wedeln. Das macht es für die Menschen, die wirklich nicht mit Masken klarkommen echt viel schwerer. Was das Thema Angst vor Ansteckung angeht.... Angst lässt sich nicht einfach abstellen und genauso wenig, wie man ermessen kann, was für eine Alptraum das Maskentragen für manche Menschen ist, kann mannauch nicht abschätzen, wie gefährdet die Person, die mit Angst auf „Unmaskierte“ reagiert, ist. Es gibt definitiv Menschen, die ein sehr hohes Risiko haben, dass Corona bei ihnen mehr als nur eine Erkältung wird und es sind nicht nur die Menschen in Pflegeheimen. Ich bin in der paradoxen Haltung, dass ich sowohl große Schwierigkeiten mit Masken habe, als auch bin ich extrem gefährdet durch den Virus. Um es abzurunden, stehe ich komplette Isolation für zig Monate psychisch nicht durch.
Es ist einfach zum :kotz:

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stern
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Beitrag Mo., 19.10.2020, 22:03

Farideh hat geschrieben: Mo., 19.10.2020, 21:14
ich bin mir auch nicht ganz sicher, wie Du es gemeint hast mit dem Begriff "Angst - Unterstellung". Falls in Deinem Umfeld die Angst kein großes Thema ist, dann ist das ja angenehm für Dich.
Und ich bin (wie Anna-L.) nicht sicher, wer mit "wir" gemeint ist. Da in deinen vorangegangen und nachfolgenden Absätze von der Gesellschaft die Rede war, ging ich davon aus. Ferner möglich: Threadteilnehmer, wovon ich mich aber ebenfalls nicht angesprochen fühle.

Jedenfalls würde ich zwischen näheren Beziehungen bzw. Bekanntschaften unterscheiden (zu denen tatsächlich eine Beziehung besteht) und Begegnungen an anderen Orten, an denen einen Maskenpflicht besteht. Z.B. Öffentlichen Plätzen, Supermarkt, Theater, etc. Letztere sucht man öfters zu einem bestimmten Zweck auf bzw. mit bestimmten Bedürfnissen.... und weniger bis nicht zur Beziehungspflege. Was jetzt nicht heißt, dass ich einem Rollifahrer nicht den Zucker aus dem Regel holen würde oder nicht jemandem den Vortritt lassen würde. Aber ich finde, das ist jedem selbst überlassen, ob er singend durch den Markt tänzelt oder eben mit grimmiger Visage. Und gerade wenn es heißt rüder Ton oder böser Blick, halte ich die Annahme von Angst eher für eine Unterstellung (und mglw. für eine Verkennung dessen Situation oder abweichenden Bedürfnissen). Für sich selbst oder das nahe Umfeld kann man (aus meiner Sicht) schon eher sprechen... wenn das für dich und dein Umfeld gilt, das Angstreduktion sinnvoll wäre, dann ist das so.
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stern
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Beitrag Mo., 19.10.2020, 22:43

Kaonashi hat geschrieben: Mo., 19.10.2020, 21:05
Ja, es ist Ärger. Bei manchen vielleicht nur aus Missgunst entstanden, weil sie glauben, man würde sich um die Maskenpflicht herummogeln, bei anderen aus Angst, weil die Ansteckungsgefahr überbewertet wird. Der Ärger auf Menschen ohne Maske wurde und wird ja gezielt geschürt. ein Beispiel ist das bekannt gewordene Plakat des Berliner Senats mit der Oma, die Leuten ohne Maske den Stinkefinger zeigt. ...
Das Plakat wurde ja (soweit ich das mitbekommen habe) gleich dem dem Erscheinen wieder zurückgezogen. Aber ansonsten geht es hier um Empfindungen anderer. Die sind eben, wie sie sind... und hier wird das (aus meiner Sicht) das Pferd von hinten aufgezäumt, wenn man sagen würde: Die anderen sollten am besten an ihrer Angst (respektive Ärger, etc.) arbeiten, denn das belastet mich, vgl.
aber derzeit belastet es mich stärker.
Würde in meiner Therapie übrigens ähnlich laufen. Also nicht: Aha, xy triggert sie (z.B. wenn ich mich ärgere), also schauen wir, wie ich meine Gefühle aus der Therapie heraushalte. Sondern daran arbeiten.
Wenn man aber in Panik verfällt und kopflos handelt, dann hat die Angst keinen Nutzen mehr, sondern schadet.
Wer verfällt den in Panik und handelt kopflos? Derjenige, der jemanden (aus welchen individuellen Gründen auch immer) schräg anschaut, der keine Maske trägt oder meckert?
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Kaonashi
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Beitrag Di., 20.10.2020, 07:37

Sadako hat geschrieben: Mo., 19.10.2020, 21:22 Der Ärger wird doch auch dadurch geschürt, dass jede Menge Covidioten mit Gefälligkeitsattesten wedeln.
Nein, das sehe ich nicht so, weil ich glaube, dass auch das verzerrt dargestellt wurde, um Abweichler ins Abseits zu stellen und die Leute auf Linie zu bringen. Mein Eindruck ist im Gegenteil, dass die allermeisten Ärzte sich sogar in begründeten Fällen weigern, Atteste auszustellen. Und wenn jemand mit einem Attest von Schiffmann rumläuft, wird er damit wohl nicht weit kommen. Diese Ärzte, die praktisch Blanko-Atteste ausstellen, haben sicher bereits Ärger mit der Ärztekammer bekommen, da das Ausstellen falscher Atteste Strafen nach sich zieht. Daher wird das sicher nicht in großem Umfang gemacht.

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Kaonashi
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Beitrag Di., 20.10.2020, 08:03

stern hat geschrieben: Mo., 19.10.2020, 22:43Wer verfällt den in Panik und handelt kopflos? Derjenige, der jemanden (aus welchen individuellen Gründen auch immer) schräg anschaut, der keine Maske trägt oder meckert?
Gerade hat in einem andern Forum jemand geschrieben, er hätte gerade Fieber gemessen, weil er am Vortag mit Menschen in einem Raum war und diese keine Maske trugen. Nicht etwa, weil Symptome da wären (wäre nach einem Tag nicht der Fall).
Also hypochondrische Angst vor Ansteckung. Sowas würde ich Panik nennen, und solche Leute gibt es haufenweise.
Die meisten haben viel zu viel Angst, die dem tatsächlichen Krankheitsrisiko nicht angemessen ist. Daher reagieren sie übermäßig aggressiv auf Menschen ohne Maske, ohne sich dafür zu interessieren, was der Grund ist, weshalb jemand keine Maske trägt. Zum Beispiel werden Menschen ohne Maske beschimpft, selbst mit deutlich sichtbarer Behinderung (z.B. Rollstuhlfahrer mit geistiger Behinderung), es gab Einzelfälle auch mit körperlicher Gewalt, oder manche gehen einfach her und fotografieren die Person ohne Maske z.B. im Supermarkt, um sich mit dem Foto bei der Marktleitung zu beschweren. Natürlich ohne vorher zu fragen.

Unsere Politiker handeln auch laufend kopflos. Die gerade erfolgte Verschärfung der Regelungen ist in Teilen völlig unlogisch und will Probleme lösen, die wir gar nicht haben. Zum Beispiel das Beherbergungsverbot, das es in einigen Bundesländern gibt, obwohl man weiß, dass es keine relevante Ansteckung gibt in Beherbergungsbetrieben. Oder die Pflicht, Masken zu tragen auf dem Gehweg, wenn man an vielen Menschen vorbeigeht. Es ist mittlerweile bekannt, dass man längeren Kontakt mit einer Person haben muss, um sich anzustecken, im Vorbeigehen passiert das nicht. Das gleiche gilt für die Regelung in Restaurants, dass man Maske tragen muss immer wenn man nicht an seinem Platz sitzt. Das ist völlig bescheuert, denn wenn man sich irgendwo ansteckt, dann sicher eher an seinem Platz, wo man über lange Zeit anderen Menschen nah ist, aber nicht, wenn man auf dem Gang zur Toilette an einer anderen Person vorbeigeht. Die größte Kopflosigkeit wäre ein erneuter kompletter Lockdown wie im Frühjahr, aber da wissen wohl selbst die Politiker, dass sie das nicht bringen können, ohne das Land zu ruinieren. Wenn man sich die tatsächlichen Gefahren klarmacht (derzeit weiterhin leere Krankenhäuser, viele asymptomatische und milde Verläufe, weiterhin moderate Zahl von Erkrankten), dann merkt man, dass vieles absolut unverhältnismäßig ist.

Wenn keine Angst oder übertriebenes Sicherheitsdenken dahinter steckt, dann haben wohl die Politiker Gefallen am Machtgefühl gefunden, via Verordnung einfach mal über das Privat- und Geschäftsleben aller Menschen zu bestimmen.

Okay, aber das nur zur Erklärung, weil du gefragt hast, das hier soll kein weiterer Corona-thread werden, sondern lieber den Zweck erfüllen, den der TE im Kopf hatte.

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Sadako
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Beitrag Di., 20.10.2020, 08:46

Ich habe dir im Coronathread geantwortet, Kaonashi.

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stern
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Beitrag Di., 20.10.2020, 11:05

Heute hatte ich mal wieder eine OP-Maske auf... und ich muss sagen: Seit ich häufiger FFP2-Masken tragen, empfinde ich die Op-Masken viel unangenehmer, weil sie dichter aufliegen. FFP2 liegt nur an den Rändern auf. Klar, wer generell ein Problem mit Masken hat, dem nutzt das nichts. Aber in leichteren Fällen verschafft vielleicht ein andere Art der Maske schon etwas Erleichterung.

Traumassozierte Schwierigkeiten sehe ich nacb wie vor eher als Therapiethema an. ich beziehe mich eher auf Beiträge. Und ich würde sagen, es können schlicht unterschiedliche Bedürfnisse aufeinandertreffen, die nicht in jedem Fall vereinbar sind. Z.B. wenn sich jemand für sich einen gewissen Schutzstandard wünscht, dann tut für denjenigem vllt. nicht so viel zur Sache, warum jemand keine Maske tragen kann oder ob er selbst Hypochonder ist oder nicht.

Wenn ich sowas lese:
Ich denke, daß so etwas für unsere Gesellschaft nicht gut ist. Die Grundlage der Beziehung ist ja in der Regel, daß wir uns vertrauen. Wenn wir uns nicht vertrauen würden, wären wir gar nicht mehr handlungsfähig.
Geht es vielleicht um unterschiedliche Beziehungen... oder es wird die Art der Beziehung überschätzt. In einem Supermarkt baut man nicht unbedingt vertrauensgetragene Beziehungen zu anderen Kunden auf. Im familiären Kreis kann man eher etwas aushandeln und sich über unterschiedliche Bedürfnisse und Motivationen austauschen (aber auch hier sind die Bedürfnisse nicht immer gleich).

Wenn ich demnächst beim Frisör anrufe, werde ich fragen, ob jeder Maske trägt (Personal mit Kunden), habe ich mir überlegt. Wenn mich daraufhin jemand als Hypochonder oder Narzisst bezeichnen oder schief ansehen würde, müsste ich das genauso aushalten. Aghressionen bekommen ja mitnichten nur Leute ab, die keine Maske tragen. Aus meiner Sicht, sorge ich für mich. Notfalls gäbe es auch andere Frisöre.

Der umgekehrte Weg wäre: Ich komme mit xy (z.B. Masken, schräge Blicke, böse Töne) nicht klar... also sollten andere ihre Bedürfnisse den meinigen angleichen. Ja, ist auch ein Weg. Aber wie gesagt: Je nach Art der Begegnung besteht vllt. nicht einmal eine Beziehung... sondern man ist eher zu einem bestimmten Zweck am gleichen Ort... und entfällt dieser, geht man eh wieder auseinander. Da würde ich (für meinen Teil) die Erwartungen an andere nicht so hochschrauben, sondern umso mehr schauen, was ich für mich tun kann. Schräge Blicke oder auch Motzen kann man niemandem verbieten... sondern es ist von Vorteil, wenn man damit umgehen kann.
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diesoderdas
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Beitrag Do., 22.10.2020, 22:35

Ich finde es völlig okay, wenn Menschen ein Attest bekommen, wenn sie wirklich ein Problem damit haben Maske zu tragen.
Allerdings finde ich, muss man den anderen dann auch zugestehen, dass sie sich vielleicht unwohl fühlen und sich im Bus zum Beispiel umsetzen. Verständlich, dass das dann ein blödes Gefühl ist für die Attestinhaber. Da gibt es wohl keine gute Lösung.

Ich dachte schon öfter, es wäre hilfreich, es gäbe irgendein Erkennungsmerkmal dafür, dass jemand ein Attest hat. Sowas wie die gepunktete Binde bei Blinden. Als Zeichen, dass eben tatsächlich ein Attest vorhanden ist und das nicht Leute sind, die einfach keinen Bock haben. Wobei sowas schwierig sein dürfte. Was sollte das sein? Ohne dass man es nicht ratzfatz fälschen könnte?
Somit könnte man aber vielleicht Anfeindungen vermeiden. Ich spreche im Laden auch ab und an Maskenverweigerer an. Gäbe es so ein Zeichen, würde ich die Träger natürlich nicht ansprechen.

Und ich gebe zu, dass es mir schwerfällt nachzuvollziehen, dass manche anscheinend darunter nicht atmen können. Gebe aber auch zu, dass ich zu wenig über manche Krankheiten weiß, wie sehr da die Atmung eingeschränkt ist.
Ich selbst habe den Eindruck, dass OP Masken die Atmung im Grunde null beeinträchtigen.
Eine über 90 Jährige Person aus meinem Umfeld hat ohne zu murren 2 Stunden nonstop eine ffp2 getragen trotz eingeschränkter Lungenfunktion. Und zwar über der Nase und mit angedrücktem Draht. Da fällt es mir dann noch schwerer nachzuvollziehen, was an dünnen OP Masken so schlimm sein soll.

Ernstgemeinte Frage ohne Pöbeln zu wollen: Wird unter OP Masken wirklich manchen die Luft knapp? Also unter den ganz einfachen? Ich meine keine selbstgenähten oder ffp 2 oder 3 Masken. Ich selbst komme zwar auch damit gut klar, aber da kann ich dann schon nachvollziehen, dass das für bestimmte Personengruppen schwierig werden kann.

Was ich hier im thread nicht ganz verstanden habe (sorry falls überlesen), ist es ein Luftproblem, wenn ihr sagt, ihr bekommt da Panik, flashbacks usw oder reicht es, die Maske einfach vor dem Gesicht zu haben um Panik zu bekommen und hat mit Luftbekommen gar nichts zu tun?

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saffiatou
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Beitrag Do., 22.10.2020, 22:46

Bei mir gibt es tatsächlich immer mal wieder Panikanfälle, wenn ich die Maske aufhabe, dann fällt mir das Atmen schwer wird hektisch (eben eine typische Panikattacke) und ein aAbsstten wäre hilfreich, was ich in de Bahn allerdings nicht mache. Ich ziehe sie dann kurzzeitig etwas vom Mund weg, um Abstand zu schaffen, das hilft und rede mir zu versuche mich zu beruhigen.

Ein Freund von mir der ebenfalls nur eingeschränkte Lungenfunktion hat einen Teil der Lunge wegen Krebs verlor und einen Herzinfarkt hatte, trägt seine Maske (FFP2) ebenfalls lange und ohne Murren.
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diesoderdas
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Beitrag Do., 22.10.2020, 23:05

saffiatou hat geschrieben: Do., 22.10.2020, 22:46 Bei mir gibt es tatsächlich immer mal wieder Panikanfälle, wenn ich die Maske aufhabe, dann fällt mir das Atmen schwer wird hektisch (eben eine typische Panikattacke) und ein aAbsstten wäre hilfreich, was ich in de Bahn allerdings nicht mache. Ich ziehe sie dann kurzzeitig etwas vom Mund weg, um Abstand zu schaffen, das hilft und rede mir zu versuche mich zu beruhigen.
Kann mich daran erinnern, als ich vor Monaten das erste Mal mit selbstgenähter 3-lagiger Maske draußen war und einen Arzttermin hatte. Da hatte ich tatsächlich auch das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. Saß gefühlt schweratmig vor der Ärztin.
Ist allerdings seither nie mehr so heftig passiert (mit der gleichen Maske). Ich tendiere also dazu mich zu fragen, ob das nur eine Kopfsache war. Dass der Kopf gesagt hat "da hast du etwas vor Mund und Nase also bekommst du weniger Luft".
Oder aber der Körper gewöhnt sich daran? Wobei ich denke, dann hätte die Gewöhnung länger dauern müssen.

Heute komme ich nur etwas außer Puste, wenn ich die Maske aus Faulheit nicht gleich absetze und zum Beispiel eine Getränkekiste herumschleppe.
Und wenn ich nervös bin, passiert es in seltenen Ausnahmefällen, dass ich kurz am heftiger atmen bin. Denke, das ist dann so ähnlich wie bei Panikattacken. Da atmet man ja anders bzw zu schnell/hyperventiliert. Und wer zu lange hyperventiliert, den kann es ja umhauen - auch ganz ohne Maske.

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Malia
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Beitrag Do., 22.10.2020, 23:18

Ich verwende nur OP-Masken und bin Asthmatikerin (und 67Jahre alt)
Wenn mir in warmen Räumen ( und nur da) das Atmen "schwerer" wird, lupfe ich das Ding einfach zum Durchatmen.
Wenn ich nicht rede, huste oder puste, verteile ich keine Viren ( falls vorhanden)
Als ehem. Krankenschwester ist es für mich in dieser Zeit einfach angemessen, den Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Manches daran finde ich sogar angenehm, z.B., dass ich draußen nicht mehr so viele Gesichter sehen muss und dass ich mich selbst "verstecken" kann.
Schwierig ist Verständigung, weil ich seit mehr als 20 Jahren mit einer Hörminderung lebe.
Ich muss eben öfter nachfragen oder gut raten ;-)
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
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saffiatou
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Beitrag Do., 22.10.2020, 23:25

Ich bin überzeugt, dass es eine Kopfsache ist. Früher hatte ich nie Probleme damit, da habe ich im OP die Maske den ganzen Tag getragen. Ich denke, sonst hätte man viel mehr von Schwierigkeiten von Ärzten und Schwestern im op etc gehört und ich habe da nie etwas in der Richtung erlebt. Ich war vollkommen überzeugt, keine Schwierigkeiten beim Tragen zu bekommen, weil ich das ja gewöhnt war. Aber ich bin mir jetzt meiner Traumen bewusst und habe Zugang zu dem ganzen Erinnerungen.
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Malia
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Beitrag Do., 22.10.2020, 23:38

Warum " aber" ?
Das bietet dir die Gelegenheit, einen guten Umgang damit zu entwickeln.
Ich bin der Überzeugung, dass Trauma-Inhalte dann kommen, wenn sie "dürfen" - wenn es sich auch nicht so anfühlt.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
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Beitrag Do., 22.10.2020, 23:46

Danke Malia, das aber. Bezieht sich darauf, dass ich durch die Bewusstwerdung der Traumatisierungen Schwierigkeiten habe, die ich vorher alle verdrängt habe, bzw nicht hatte , da ich mir das Fühlen abgewöhnen musste. Ich hatte endlose Panikattacken, aber ich habe sie nie wahrgenommen, ich kann wunderbar schmerzen verdrängen und Panik. Erst in der Therapie wurde mir klar, dass das Panikattacken sind und sie machen sich eben auch beim Maske tragen bemerkbar. Aber ich kann es gut kontrollieren. Nur ich verstehe Menschen , denen das noch größere Probleme macht. Trotzdem müssen wir da durch.
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Malia
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Beitrag Fr., 23.10.2020, 09:28

Nur noch kurz am Rande und nicht ganz zum thread gehörig:
Mir hilft es oft, meine Ausdrucksweise zu überprüfen, um eine andere Haltung zu einem Problem zu finden.
Wo ein "aber" steht, kann ein "und" schon etwas ändern.
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