Mal noch was zu den Verfahren an sich:
Ich hab ne TfP gemacht, übertragungsfokussiert. (Geht in der Haltung des Theras in Richtung Analyse, also so, dass er sich als "Projektionsfläche" für alles, was in mir ist an Ungelöstem, mir selber aber im Moment noch weder bewusst oder zugänglich ist. Was heißt, im Miteinander mit dem Thera zeigen sich dieselben Probleme, die ich auch sonst mit mir in Beziehungen und mit Beziehungen an sich habe und dann kann man anhand dieser "Modellbeziehung" zum Thera dran arbeiten, und wenn man einen fähigen Thera erwischt hat, hält der das Seinige möglichst raus bzw. reflektiert das möglichst ehrlich mindestens vor sich selber und seinem Supervisor. Das nur zur Erklärung, liebe Somnia, dass du nachvollziehen kannst, was ich meine)
Die Therapie war zu nem großen Teil retraumatisierend für mich.
Wohlgemerkt : Nicht das, was sich da gezeigt hat bei mir, hat mich retraumatisiert.
Sondern der Umstand, dass besagter Thera
in eben derselben Art abwehrend, verachtend, mich demütigend, da drauf reagiert hat wie diejenige, der ich diesen inneren Zustand "verdanke". Empört bis beleidigt, dass ich "so etwas" auf ihn zu übertragen wage.
Und ich hab mir den Mund fusselig geschwätzt und die Seele wund dran, hab nix unversucht gelassen, mich ihm zu vermitteln.
Das Problem war aber nicht, dass ich mich nicht "adäquat" zu verständigen wusste, sondern dass er
nicht "hören" wollte, weil es zu nah an seinen eigenen "blinden Flecken" war.
Das, was ich in der TfP nicht bearbeiten konnte, aber definitiv "TfP-Arbeitsinhalt" gewesen ist, habe ich in der anschließenden VT bearbeitet.
Und DA ging das!
Weil mein stinknormaler VT-Thera mit Zusatzausbildung Traumatherapie weitaus mehr und differenzierter tiefenpsychologisch "mitgearbeitet" hat, als ichs bei nem TfP-ler mir hätte erträumen können.
Der wesentliche, ausschlaggebende, mir tatsächlich zu
meiner eigenen Selbstständigkeit im Umgang mit Meinem verhelfende Umstand war, dass er einfach genommen hat, was sich gezeigt hat.
Was ICH gezeigt hab.
Zu MEINER Zeit.
Und dann :
Durfte das erstmal ausgiebig sein!
In aller Dramatik und Tragik und Verzweiflung und sogar die Resignation.
Und : Er hats mit ausgehalten,
ohne dran "rumzudoktern".
Selbst wenn das sein ureigenster "Auftrag" ja ist als Thera.
Er war so
bei mir (und
nicht bei der "Technik" seines Verfahrens oder irgendwelcher kognitiven Hintergründe, wissenschaftlicher Erkenntnisse und dergleichen "Verkopftes"), dass er einzig drauf guckte:
- Was ich grade im Moment zu brauchen schien seiner Meinung nach von ihm.
Und, noch wichtiger in meinem Fall :
- Wie es
ihm selber damit erging, auch in diesen Momenten unseres Miteinanders.
Ohne "Gefälle" dabei : Ich Thera, du kleines Klient oder sowas in der Art.
NICHT "besserwisserisch", was ich
seiner Meinung nach zu brauchen "habe".
Und halt auch nicht ausgerichtet auf die gesammelten bisherigen Erkenntnisse und Erforschtes, was in Therapieverfahren abzugehen "habe" im "Normalfall".
Dabei hat er mich immer für "normal" genommen. Kein Mitleid, kein "Bedauern" meiner "gescheiterten Existenz" und ohne Drama drumrum.
Was für mich bedeutet:
Er hatte es einfach nicht nötig, sich vor mir und Meinem zu schützen, weil er sich als sein "Hauptmanual" ausgesucht hatte,
in sich selber ins Reine zu kommen und den "Stand" zu finden und zu bewahren, dass er sowas eben nicht nötig hat.
Dazu seine Ehrlichkeit mir gegenüber.
Wenn er was nicht sagen wollte, was ich ihn gefragt habe, hat er das eben klar so gesagt. Ohne "Was WAGST du da, Unberufene??!", wie das der TfPler durchaus nötig hatte und "lebte".
Dieses "Mitaushalten" und Draufgucken, ohne abzuhauen, sich schützen und mich abwehren zu müssen (und ein "Lass uns dir schnellschnell raushelfen aus deinem Leid, das hält ja keiner um dich aus!!" ist da nix anderes für mich
), war für mich DER tragende Boden, den ich brauchte für meinen eigenen "Anfang" mit dem, was sich da gezeigt hatte. Und ich da dran
mich selber rausentwickeln konnte (und ja nach wie vor dabei bin, obwohl die Therapie ja nicht mehr läuft).
So, "Roman", aber grade ein Herzensanliegen von mir, das mal ein bissl "lebendiger" zu vermitteln und weg vom "Theoretisieren".