Ich finde das auch überhaupt nicht peinlich. Wenn in einer Therapie emotionaler Missbrauch passiert ist - da entstehen tiefe Verletzungen und das Vertrauen in Therapie und Therapeuten ist erstmal völlig weg.
Es ist doch gut, dass die Krankenkasse die Verfehlungen des Therapeuten anerkennt und du nochmal Therapie machen kannst. Auch meine Krankenkasse hat sich sehr kulant gezeigt und hat über das Maximum hinaus Stunden für VT bewilligt.
Was du beschreibst - das genaue "Nacharbeiten" der Therapiegespräche, die Sätze analysieren - das war bei mir im ersten Jahr auch ganz schlimm! Aber es wurde besser - auch weil der Therapeut das geduldig aufgenommen hat. Er hat sich meinen Fragen gestellt, meinen Zweifeln... Ich durfte bessere Erfahrungen machen, durfte meine Anteile erkennen und bearbeiten... Und dieses Analysieren wurde immer weniger.
Ich konnte mich früher auch kaum selbst wieder beruhigen. Inzwischen, nach gut drei Jahren, ist das in den meisten Fällen kein größeres Problem mehr.
Danke auch noch für deine mitfühlenden Worte. Es war eine schlimme Erfahrung, dennoch bin ich froh und dankbar für das, was ich danach an Hilfe und Unterstützung erfahren durfte.
Gib dir einfach noch ein bisschen Zeit! So eine negative Therapie - das braucht eine ganze Weile, bis das verarbeitet ist!!
Wie echt ist die therapeutische Beziehung?
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Ich würde auch sagen, dass das im Moment eben noch dazu gehört.
Du kannst dich ja nicht zum Vertrauen zwingen. Das dauert eben solange es dauert.
Du kannst dich ja nicht zum Vertrauen zwingen. Das dauert eben solange es dauert.
Gutergeist2019
wie lange warst du in der unguten Therapie?
Bei mir ging es 2 Jahre, dann erst schaffte ich den Absprung. Aber auch nur durch den jetzigen Therapeuten.
Jetzt bin ich eineinhalb Jahre bei ihm. Klar gab es auch zwischen uns schon mal Unstimmigkeiten, aber er gab mir nie einen Grund ihm zu Misstrauen und trotzdem tue ich es.
Ich hoffe ihm geht nicht bald die Puste aus.
Ich brauche das Nachanalysieren der Sätze/Gespräche noch sehr stark. Die Angst etwas nicht mitzubekommen ist immens.
Wie bekommst du dich beruhigt? Denn da stößt auch der Therapeut etwas an seine Grenzen und ist da hilflos, denn in solchen Momenten kann ich ihn nicht an mich ranlassen.
Ich habe immer das Gefühl dass das alles nicht echt sein kann.
Ja, vielleicht gehört das zu mir, aber es belastet einfach sehr. Sich da nicht frei zu fühlen.
wie lange warst du in der unguten Therapie?
Bei mir ging es 2 Jahre, dann erst schaffte ich den Absprung. Aber auch nur durch den jetzigen Therapeuten.
Jetzt bin ich eineinhalb Jahre bei ihm. Klar gab es auch zwischen uns schon mal Unstimmigkeiten, aber er gab mir nie einen Grund ihm zu Misstrauen und trotzdem tue ich es.
Ich hoffe ihm geht nicht bald die Puste aus.
Ich brauche das Nachanalysieren der Sätze/Gespräche noch sehr stark. Die Angst etwas nicht mitzubekommen ist immens.
Wie bekommst du dich beruhigt? Denn da stößt auch der Therapeut etwas an seine Grenzen und ist da hilflos, denn in solchen Momenten kann ich ihn nicht an mich ranlassen.
Ich habe immer das Gefühl dass das alles nicht echt sein kann.
Ja, vielleicht gehört das zu mir, aber es belastet einfach sehr. Sich da nicht frei zu fühlen.
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Hallo Ponita,
leider war ich deutlich länger in in diesem unguten "Dunstkreis" als du. Ich bin langsam reingerutscht, weil ich den Therapeuten schon aus einem anderen Kontext kannte und ihm vertraut habe. Ich habe vieles verdrängt oder mir schön geredet.
Womit ich mich beruhige...? Zuerst war es schwierig und mein jetzigerTherapeut hatte es auch nicht leicht mit mir. Anfangs habe ich tatsächlich Sätze analysiert und verglichen. Und das in den Stunden mitgeteilt. Ich habe dann wirklich die Reaktionen verglichen und für mich überprüft. Dagegen konnte ich nichts machen. Mein Therapeut war sichtlich unangenehm berührt, weil er nicht mit diesem "Straftäter" verglichen werden wollte. Aber ich hab dieses Abgleichen gebraucht und er hat es akzeptiert. Er war da, immer eine sichere Bank und ein Fels in der Brandung - das hat mir nach und nach die erste Entlastung gebracht.
Später hatte ich dann ein von mir ausgesuchtes Symbol, mit dem ich regelrecht trainiert habe, mir selbst Gedankenstopps zu setzen. "Okay, ich denke jetzt mal darüber nach und grüble - aber dann lege ich das Symbol bewusst zur Seite und konzentriere mich auf etwas anderes". Das braucht Übung, es wurde aber immer besser. Jetzt klappt es automatisch. Diese Strategie konnte ich bei vielen Problemen anwenden.
Aber es dauert... Wichtig war, dass mein Therapeut immer wusste, wo ich stehe. Inzwischen läuft vieles wieder gut und ich bin dankbar.
Trotz aller positiven Gefühle für meinen Therapeuten, trotz Erreichbarkeit, trotz so mancher kreativer Idee: Die Rollen und die Grenzen waren und sind klar. Und es entstand nie eine ungute Abhängigkeit obwohl er mir sehr wichtig ist.
leider war ich deutlich länger in in diesem unguten "Dunstkreis" als du. Ich bin langsam reingerutscht, weil ich den Therapeuten schon aus einem anderen Kontext kannte und ihm vertraut habe. Ich habe vieles verdrängt oder mir schön geredet.
Womit ich mich beruhige...? Zuerst war es schwierig und mein jetzigerTherapeut hatte es auch nicht leicht mit mir. Anfangs habe ich tatsächlich Sätze analysiert und verglichen. Und das in den Stunden mitgeteilt. Ich habe dann wirklich die Reaktionen verglichen und für mich überprüft. Dagegen konnte ich nichts machen. Mein Therapeut war sichtlich unangenehm berührt, weil er nicht mit diesem "Straftäter" verglichen werden wollte. Aber ich hab dieses Abgleichen gebraucht und er hat es akzeptiert. Er war da, immer eine sichere Bank und ein Fels in der Brandung - das hat mir nach und nach die erste Entlastung gebracht.
Später hatte ich dann ein von mir ausgesuchtes Symbol, mit dem ich regelrecht trainiert habe, mir selbst Gedankenstopps zu setzen. "Okay, ich denke jetzt mal darüber nach und grüble - aber dann lege ich das Symbol bewusst zur Seite und konzentriere mich auf etwas anderes". Das braucht Übung, es wurde aber immer besser. Jetzt klappt es automatisch. Diese Strategie konnte ich bei vielen Problemen anwenden.
Aber es dauert... Wichtig war, dass mein Therapeut immer wusste, wo ich stehe. Inzwischen läuft vieles wieder gut und ich bin dankbar.
Trotz aller positiven Gefühle für meinen Therapeuten, trotz Erreichbarkeit, trotz so mancher kreativer Idee: Die Rollen und die Grenzen waren und sind klar. Und es entstand nie eine ungute Abhängigkeit obwohl er mir sehr wichtig ist.
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Hm... Ich würde sagen, dass auf jeden Fall ein Anzeichen ist, dass du es dir nicht mehr ohne den Kontakt zwischen den Stunden vorstellen kannst. Außerdem sollte es so sein, dass du zunehmend selbständiger wirst und auch sonst das Gefühl hast, den Therapeuten weniger zu brauchen.
Auf der anderen Seite sehe ich die Gefahr darin, dass der Therapeut auf alles reagiert, dich damit noch zum Weiterschreiben animiert. Und auch nicht hinterfragt, WARUM du dieses Schreiben so regelmäßig brauchst.
Auf der anderen Seite sehe ich die Gefahr darin, dass der Therapeut auf alles reagiert, dich damit noch zum Weiterschreiben animiert. Und auch nicht hinterfragt, WARUM du dieses Schreiben so regelmäßig brauchst.
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