Die Thera hat ja jetzt auch vor, Probleme mit mir zu sortieren. Das hat vorher ganz einfach gefehlt. Immer nur von der letzten Woche zu erzählen bringt ja schließlich auch nicht weiter.lisbeth hat geschrieben: ↑Mi., 05.02.2020, 10:16 Ich bleib dabei: Die Therapeutin kann dir helfen, deine Probleme zu sortieren, zu reflektieren und einzugrenzen. Machen und "aus der Welt schaffen" musst du alleine und da wartest du auf irgendwas, aber mir scheint, du weißt gar nicht, auf was genau? Was brauchst du, damit du ins Handeln kommen kannst? Dass du für dich und dein Leben selbst die Verantwortung übernimmst?
Vielleicht brauchst du momentan auch etwas anderes als Therapie, eher "lebenspraktische" Betreuung und Begleitung im Alltag? Vielleicht brauchst du (im Moment) eher praktische Hilfe dabei, um dich aus der (emotionalen) Abhängigkeit zu lösen?
Habt ihr mal über so Möglichkeiten wie Einzelfallhilfe für junge Erwachsene oder Betreutes Einzelwohnen gesprochen?
Und ja, auch ein Klinikaufenthalt kann dir da wichtige Impulse geben, auch wenn du es nicht so sehen magst.
Du fragst, was ich brauche, um selbst Verantwortung zu übernehmen. Ich habe keine Ahnung, deshalb kommt das ja mit auf die Liste der Probleme.
Hm, sie hatte mal in einem Nebensatz so etwas angerissen, aber wirklich ohne Details oder Begriffe in den Mund zu nehmen. Ich merke, dass ich schon klarkommen kann im Leben, wenn ich einen Lebensinhalt habe. Der ist mit der Zeit aber abhanden gekommen und jetzt lebe ich von Tag zu Tag. Vielleicht ist das die Antwort auf die Frage, was ich brauche, um aktiv zu werden. Etwas, wofür es sich lohnt, aktiv zu werden.
Damit wären wir wieder bei der Therapie. Sie kann mir nicht sagen, was ich brauche, aber sie kann mich auf meinem Weg zu dieser Entdeckung hin begleiten, richtig? Dann könnte es auch sinnvoll sein, mal darüber zu sprechen in den Stunden.
Das habe ich auch versucht, anzureißen. Ich habe sie mehrfach darauf angesprochen, dass meine Ziele und Wünsche jeden Tag wechseln, jeder Tag anders ist, je nachdem, ob er Struktur hatte oder nicht. Die Wochenenden z.B. reißen mich sehr aus der Struktur heraus und schon sind einige Schritte Richtung Zielstrebigkeit wieder zunichte gemacht.
Vielleicht fehlt mir ja auch einfach nur Disziplinierheit, wer weiß. Letztendlich traue ich mich aber auch gar nicht, mich auf etwas festzulegen, Stichwort berufliche Zukunft. Denn was mich glücklich macht, hat sich zum Hass umgewandelt. Ehemalige Wünsche wurden zum Hassszenario und mit sehr viel Selbsthass verknüpft.
Wie man sieht, da ist viel Stoff für die Therapie.
Nur wie soll ich das der Thera klarmachen? Ich versuche es und es klappt nicht.