Achtsamkeit neue Methode oder alter Hut in neuem Gewand?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.

Waldschratin
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Beitrag Di., 28.01.2020, 13:28

Ich geh da auch eher "spielerisch" damit um.
Ich hab schon zu Anfang tatsächlich ernsthaft geübt, so mit mir ne bestimmte Zeit dafür nehmen und egal, ob es klappt oder nicht : Einfach machen, Erfahrung sammeln (und dazu gehört halt auch ein "gelingt grad nicht, gelingt in diesen und jenen Situationen, mit diesen und jenen Umständen nicht") und dran bleiben.

Aber je gewohnter mir das wurde, desto spielerischer mein Umgang damit.

Jetzt gehört Achtsamkeit schon ne ganze Weile zu meinen Morgenritualen. Wie das Zähneputzen eben. Und "extra Zeit" nehm ich mir da auch nur noch zu bestimmten Anlässen dafür. Man kann das praktisch auf alles anwenden, was man so tut, und sei es "achtsam rumliegen und nix tun". :->

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Waldschratin
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Beitrag Di., 28.01.2020, 13:34

erdbeerstiel hat geschrieben:Das hier kennt bestimmt jeder: "Man ist was man isst".

Ich möchte diese Weisheit mal umformulieren: "Man ist was man denkt"
Ich denk, das gilt beides gleichermaßen. Und da kommt noch viel mehr dazu.

Ich seh mich als Person in "Wechselwirkung" zu allem, was mich umgibt und womit ich "kommuniziere".
Das hat alles auf mich Einfluss, umgekehrt aber auch.

Alles, was an "Input" kommt, dem bin ich aber nicht komplett willenlos ausgeliefert, sondern da macht wohl den größten Teil meine Interpretation der "Information" aus, was das Jeweilige "mitbringt".

Wenn ichs ganzheitlich betrachte : Es hat nicht nur einen physiologischen Stoffwechsel, sondern viele davon, z.B. einen emotionalen. Oder auch einen spirituellen.

Der jeweilige "Stoffwechsel" produziert dann wieder "Neues", das weiterverwertet werden kann und wiederum seinerseits "formt". Wie in der Chemie : Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Wenn sich Wasserstoff und Sauerstoff auf ne bestimmte Art und Weise verbinden, kommt halt auch ein ganz anderer "Stoff" bei raus, der wiederum ganz anderen Umgang möglich macht, sowie aber auch erfordert.

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erdbeerstiel2019
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Beitrag Di., 28.01.2020, 14:20

Wie ich schon schrieb, ich beziehe mich hier auf Depressionen. Ich meine keine depressive Verstimmung, oder eine Depression die man an ein, zwei Traumata festmachen kann. Ich meine hier massive (über Jahrzehnte andauernde Depressionen).

Ich meine Depressionen, deren Ursache nicht greifbar sind. Auch nicht nach Jahrzehnten der verschiedensten Therapieformen.

Ich denke da hilft es auch nicht die Ernährung umzustellen, oder Sport zu treiben.
Übrigens haben Studien ergeben, dass Sport nur im geringsten Maße, und nur kurzzeitig hilft.

Auch Wissenschaftler kommen immer mehr zu der Einschätzung, dass Depressionen eine Erkrankung des Hirn sind.

Die Frage ist also, womit erreiche ich den größtmöglichen Einfluss auf mein Hirn? Aus Erfahrung kann ich sagen, Therapie und Medikamente helfen nur bedingt, und auch nicht auf Dauer.


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Beitrag Di., 28.01.2020, 15:31

erdbeerstiel hat geschrieben:Ich meine keine depressive Verstimmung, oder eine Depression die man an ein, zwei Traumata festmachen kann. Ich meine hier massive (über Jahrzehnte andauernde Depressionen).
Ich auch. :ja:

Inzwischen wird aber ja auch schon ziemlich dran rumgeforscht, welchen Einfluss z.B. die Ernährung auf das psychische Wohlbefinden bzw. psychische Krankheiten haben. Stichwort "Mikrobiom".

Und Bewegung/Sport ist halt nunmal was rundum Essentielles für den Menschen, in jeder Hinsicht.

Ich glaub ja, dass es eher die Mischung bzw. Ergänzung vieler Faktoren sind, die "entscheidend" sind für die Gesundheit. "Das" Heilmittel oder nur "den einen" Weg gibt es da nicht.

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Kaonashi
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Beitrag Di., 28.01.2020, 15:33

Ich glaube, Achtsamkeit kann auch helfen, besser auf seine eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu achten bzw. diese überhaupt wahrzunehmen. Was dann wiederum Voraussetzung dafür ist, zu erkennen, was man im Leben ändern müsste, damit es einem besser geht.

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stern
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Beitrag Di., 28.01.2020, 18:15

Ich würde sagen, man "muss" auch etwas darauf aufpassen, was jemand darunter versteht bzw. damit verbindet. Die einen eine meditative Praxis (bei der es auch verschiedene Unterarten gibt... von fernöstlicher-religiös bis verwestlichter). Andere eher aufmerksamer in Bezug auf andere, sich selbst bzw. der Umwelt zu sein. Und wieder andere eher als etwas therapeutisches. Als (alte) Methode zum Umgang mit Bewertungen (in einem neuem Gewand) sagt es mir wenig zu, weil das nicht mein Thema ist.
Ich denke da hilft es auch nicht die Ernährung umzustellen, oder Sport zu treiben.
Bei Sport ist ein antidepressive Effekt vergleichbar wie mit Antidepressiva auch nachgewiesen... Ich möchte mich nicht allzu sehr darüber auslassen, aber wie Meditation würde ich das trotzdem nicht als Heilmethode ansehen... Studien kann man viele Erstellen. Ich finde auch das davon ausgehende Signal nicht so günstig (a la wenn ich nur genügend tue, dann...). Aber wie gesagt: Ich spreche hier für mich. Mit der damaligen Dosis an Sport hätte ich (unter Berücksichtigung der Studienlage) nie depressiv werden können.
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Broken Wing
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Beitrag Di., 28.01.2020, 20:35

Mir wird einfach viel zu abgehoben diskutiert, so als ob ihr Tonnen an Literatur hierzu verschlungen hättet. Erinnert mich irgendwie zum teil auch an die ehemalige Analytikerfraktion hier. Aber ein normaler Patient lebt nicht um Therapie zu machen, sondern umgekehrt. Ich bewundere Menschen, die mühelos ihre Umgebung/einen Sachverhalt erfassen können und denen Dinge auffallen, die den meisten Menschen durch die Lappen gehen. Aber ich glaube kaum, dass dies auf ein Training beruht und schon gar nicht ist der Müll als Training/Therapie zu betrachten, der in Psychiatrien verzapft wird. Ich finde es tatsächlich nicht achtsamkeitsfördernd, sich beim Essen seltsam zu benehmen, den Vögeln zu lauschen u.u., ebenso spüre ich wahrlich keinen Unterschied bei Atemübungen. Nein, es hilft auch nicht gegen Stress, auch wenn es noch so oft und in der Gruppe wiederholt wird. Eher ärgere ich mich.
Eine herausfordernde Radtour mit anschließender Belohnung, sei diese nun eine Leistungsanerkennung Dritter oder ein gutes Essen, hilft tatsächlich und fördert beim Fahren tatsächlich auch die Achtsamkeit, weil ich im Hier und Jetzt bleiben muss, der Körper sorgt schon dafür. Aber das macht kein Achtsamkeitstherapeut so. Klapsenerfahrungen habe hier sicher nicht nur ich. Da gibts maximal Seniorengymnastik und Beschäftigung für Mehrfachbehinderte. Wie die Situation ambulant aussieht, weiß ich nicht. 'Erlaubt ist, was gut tut' lasse ich mal außen vor. Zu einem Verfahren gehört eine Methode und daran muss sie sich auch messen lassen.
Die Praxis ist von dem, was Anna-Luisa beschrieben hat, nicht weit weg. Wer es braucht zu hören, dass er sich ein Stück Schoko auf der Zunge zergehen lassen soll mit voller Aufmerksamkeit, bei dem sind nicht nur die Geschmacksknospen hinüber. Und viel mehr kommt da einfach nicht.

Wenn man außerdem keine Ahnung hat und sich dafür interessiert, wird man leicht Opfer eines Bestseller-Ratgebers, weil sowas die Regale füllt. Wie sonst sollte man den Geschmack vieler treffen außer mit leicht verständlich, billigem Humor und billiger Produktion? Die Verlage wissen, dass der Kunde eher eine Frau ist, weil Frauen mehr lesen. Die haben einfach mehr Zeit und kein Interesse an körperlich oder geistig harter Arbeit und harten Fakten.
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stern
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Beitrag Mi., 29.01.2020, 08:28

Nun, die einen rauchen... und andere geben Geld für teure Autos aus... und dritte für vegane Ernährung und... manche lesen den Playboy und die Bild. Will heißen: Das muss Gott sei Dank noch jeder selbst wissen, was wert ist, Geld auszugeben. Nötig ist es nicht... es gibt ferner auch viel frei verfügbares im Netz.

Wenn man darunter nicht vorwiegend "etwas aufmerksamer sein" bei dem, was man tut versteht: Z.B. in Form der Zen-Meditation gäbe es auch Lehrer. Je nach dem, wie man "Achtsamkeit" für sich umsetzt, kann es schon hilfreich sein, ein paar Grundlagen kennen, wenn man mehr oder weniger autodiktisch vorgeht. Gerade wenn es häufiger praktiziert wird. Kann zB schon beim (längeren) Sitzen anfangen: Schäden möcht man sicherlich nicht davon tragen. Warum nicht von Erfahrungen profitieren, die es schon seit vielen Jahrhunderten gibt. Käufliche Material ist sicherlich auch nicht in jedem Fall vergleichbar mit frei verfügbaren Quellen - was nicht heißt, dass alles gut ist, was Geld kostet. Das gilt aber für vieles.

Zu einer Ummodelung zu einer angeblich effizienten (kognitiven) Therapiemethode halte ich persönlich jedoch nicht so viel. Aber alles mögliche zusammenzuwerfen, was es bereits gibt und es als etwas Neues zu verkaufen, liegt wohl auch im Trend.

Nicht zu bewerten, mag Teil best. Therapiekonzepte sein. Bei Achtsamkeit geht es (meines Verständnisse nach... andere mögen ein anderes haben) eher darum, wahrzunehmen, wenn man bewertet. Im Buddhismus selbst werden, glaube ich, Empfindungen/Gefühle durchaus in angenehme, unangenehme und indifferent unterschieden... und somit auch bewertet. In der stat. Therapie habe ich mal eine Anleitung erhalten (und auch versucht, das umzusetzen). Fand ich in der Form ziemlich unnatürlich (und auch therapeutisch nicht so hilfreich). Hätte der Mensch aufgehört zu bewerten, hätte er es nicht in die Neuzeit geschafft... und wahrscheinlich auch die nicht, die alles möglich fehlbewerteten. Wichtig finde ich eher, möglichst passende Beratungen für sich vorzunehmen.
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stern
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Beitrag Mi., 29.01.2020, 14:08

Und was Achtsamkeit im Sinne von Aufmerksamkeit, Konzentration angeht. Die Gegenbewegung wäre Zerstreuung o.ä. ich würde nicht behaupten, dass das eine aus sich heraus "besser" oder "gesundheitsdienlicher" als das andere ist. Sondern beides hat seine Berechtigung. Die Frage ist vllt. eher, was die Schwachstelle ist und das nicht zu vernachlässigen. Vllt. ähnlich wie beim Sport: Hier ist es auch wichtig, dass Phasen der Anspannung und Phasen der Entspannung in einem guten Verhältnis stehen. Mehr von einem bringt hingegen vllt. sogar Verschlechterung. Analog anstrengend und unnatürlich würde ich es empfinden, die ganze Zeit im Konzentrationsmodus unterwegs zu sein (weil man glaubt, bisher zu wenig Achtsamkeit gepflegt zu haben). Kann vielmehr auch schon viel wert sein, wenn man merkt dass man gerade abschweift und Phasen der Zerstreuung sozusage geplanter einbaut.

Ich glaube, für den Menschen war schon immer beides wichtig. Achtsamkeitsübungen können sich ad absurdum führen... ebenso wie zu viel Ablenkung vielleicht nicht das wahre ist. Wenn ich aber eine bittere Medizin schlucken muss, ist es vehr von Vorteil davon abzulenken... und im Gourmetrestaurant, wenn ich die Leckerbissen bewusst genießen kann (anstelle wegen des Smartphones gar nicht mehr viel mitzubekommen, was gegessen wird).
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Coriolan
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Beitrag Mi., 29.01.2020, 19:39

Ich denke nicht, dass Achtsamkeit "was Neues" ist - zumindest im Rahmen meiner Klinikaufenthalte habe ich das schon vor über 10 Jahren kennen gelernt.

Neu ist wohl eher der Hype in den Buchläden - das Thema an sich ist sicher nicht neu.

Ich persönlich tu' mir mit Achtsamkeit sehr schwer - bin mir auch nicht so sicher, ob ich das so richtig verstanden habe und übe es deswegen auch zu wenig, um wirklich sagen können, ob es für mich hilfreich ist, oder nicht.

Wie bei allem denke ich, muss man für sich selbst einfach rausfinden, ob einem etwas hilft oder nicht. Aber nur weil ich damit momentan nicht viel anfangen kann, heißt das ja zum Glück nicht, dass es nicht von Vorteil für andere sein kann oder ein Grund ist, das Ganze abzuwerten.
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erdbeerstiel2019
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Beitrag Fr., 31.01.2020, 13:22

Was ergänzendes zu meinem Thema.

Seit meiner Kindheit leide ich an Depressionen. Dadurch habe ich etliche Therapien durchlaufen. Nach den Therapien, bin ich dann nicht mehr zu einem Arzt gegangen. Immer erst dann wenn es mal wieder soweit war, und ich in einer depressiven Phase steckte.

Das ich diese Depressionen mal gänzlich loswerde, der Illusion gebe ich mich nicht mehr hin.

Ich wende mich hier hauptsächlich an User, die ebenfalls lange, lange an Depressionen leiden. Dass soll aber nicht heißen, dass ich junge und jüngste Betroffene ausschließen möchte. Ich freue mich über jede "fundierte" Antwort.

Mache ich einen Fehler, wenn ich nicht regelmäßig zum Facharzt gehe, sollte ich nicht "auch" dann zum Arzt gehen, wenn es mir relativ gut geht?

Vielleicht rutsche ich ja auch deshalb immer wieder in solche Phasen, da mir die "regelmäßige" Konsultation fehlt?

Vielen Dank


Coriolan
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Beitrag Sa., 01.02.2020, 05:19

Geht zwar jetzt etwas weg vom Thema Achtsamkeit. Aber nun gut.

Deine Frage wundert mich ein wenig und ich denke, die Antwort musst du dir selbst geben.

Wenn du schon so lange erkrankt bist, hast du ja auch etwas Erfahrung im Umgang mit der Erkrankung. Ob du in depressive Phasen verfällst, weil dir die regelmäßige Konsultation beim Psychiater fehlt, kann hier niemand beurteilen.

Ich persönlich denke nicht, dass man regelmäßig zum Facharzt "muss", wenn es keinen Bedarf gibt und es einem relativ gut geht. Allerdings kann ich mir auch schwer vorstellen, dass man (nur) deswegen in depressive Phasen abrutscht, weil man nicht regelmäßig beim Facharzt war. Vielleicht gehe ich da auch zu sehr von meiner psychiatrischen Behandlung aus. Im Umfrage-Thread zu dem Thema schreiben ja manche, dass sie dort durchaus auch längere Gespräche haben, die ihnen gut tun. Weiß ja nicht, wie das bei dir ist. Manche Psychiater wollen einen ja auch regelmäßig sehen zur Verlaufskontrolle.

Wäre ja eher die Frage, wo du dir alternativ das holen könntest, was dir ein Psychiater "bietet" wenn du denkst, dein Befinden würde mit den Terminen dort stehen und fallen.

Ich glaube auch nicht daran, dass man den Grund für die Depression immer herausfinden kann. Manchmal gibt's meiner Ansicht nach dafür auch einfach keinen. Gibt ja auch glückliche Menschen, die depressiv werden und selbst keinen Grund dafür erkennen können.
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Beitrag Sa., 01.02.2020, 11:40

Coriolan hat geschrieben: Sa., 01.02.2020, 05:19 Geht zwar jetzt etwas weg vom Thema Achtsamkeit. Aber nun gut.

@Coriolan

Hallo, ja das stimmt!
Ich wollte damit ursprünglich ein neues Thema erstellen, wusste aber nicht, dass man je Woche nur eines erstellen darf.
Deshalb habe ich meinen Post in mein Thema mit reingepackt. Entschuldigung dafür!

Viele Grüße


Waldschratin
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Beitrag Sa., 01.02.2020, 12:21

Für mich passt dein "neues" Thema schon zu Depressionen. :ja:
erdbeerstiel hat geschrieben:Vielleicht rutsche ich ja auch deshalb immer wieder in solche Phasen, da mir die "regelmäßige" Konsultation fehlt?
Die Frage wäre für mich auch : Was genau bringt dir dieser regelmäßige Arztkontakt?
Da dran könntest du dann ansetzen.

Wenn es um "geschützten Menschenkontakt" ginge z.B., käme mir als Alternative bzw. Ergänzung ne Selbsthilfegruppe in den Sinn.

Du sagst, du hast schon etliche Therapien gemacht : Was hast du aus denen denn als "Handwerkszeug" für deinen persönlichen, alltäglichen Umgang mit den Depressionen mitgenommen?
Vielleicht geht's ja mehr drum, die Motivation zu bekommen, das dann auch regelmäßig-zuverlässig und eben alltäglich zu tun?

Ich hab da auch keine Hoffnung, meine Depris "loszuwerden", irgendwie gehören die zu meinem "Grundbefinden", die haben sich als "Grundmuster" von klein auf in mein emotionales Erleben eingegraben.
Aber deshalb kann ich dennoch einiges selber dazu tun, dass sie mich nicht "schlucken" und erstarren lassen.
Ich vergleich das manchmal mit nem Diabetiker, der auf Insulin angewiesen ist. Ich muss den "BZ" im Blick behalten und ein Gefühl dafür entwickeln, womit ich mich am besten "ernähren" kann und wann ich wie viel "Insulin" dazugeben muss, damit meine "Chemie" in nem halbwegsen Gleichgewicht bleibt.

In Bezug auf die Depressionen hilft mir da vielerlei, nicht nur die Achtsamkeit und Körperwahrnehmung oder das Nichtbewerten. Viel macht bei mir regelmäßige Bewegung aus (Muss nicht gleich der ganz große Sport sein), ebenso die Ernährung. Dann, was ich in der Freizeit mache, möglichst kreativ sein dabei. Da muss dann auch nicht gleich ein "Kunstwerk" draus hervorgehen, Hauptsache es macht mir Spaß und ich "kreiere" was mit eigenen Händen/eigenem Tun. Singen z.B., da kommt dann alles zusammen : Stressabbau, Bewegung, "Atemübungen", was "kreieren", auch wenns Katzengejammer sein mag. :->

Was also "bringt" dir der Kontakt zum Arzt? Ich mein das gar nicht "kritisierend", sondern eher "analysierend".

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Beitrag Sa., 01.02.2020, 13:46

Halte nichts von Selbsthilfegruppen. Sind schließlich auch Leute, die es geschafft haben, depressiv zu werden. Na super, so weit bin ich auch gekommen. Evtl infiziert man sich auch noch mit anderen Ticks und Störungen anderer Teilnehmer, weil Depressionen oft Begleiterscheinungen anderer Krankheiten sind. Deswegen rate ich auch von Gruppentherapien ab. Ja, völlig unqualifiziert, ich weiß.
Habe beides schon ausprobiert, ist nicht zu empfehlen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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