Nähe/Distanz zur Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Philosophia
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Beitrag Fr., 07.02.2020, 21:04

Sagen wir so, ich kenne Menschen, die nicht loslassen können. Und das finde ich halt schwierig.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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_Marie_
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Beitrag Fr., 07.02.2020, 21:25

Und wenn wir das beide nicht wollen?
Wo ist das Problem?

Wir mögen uns verdammt gerne, warum darf man daran nicht festhalten?
Warum eine Verbindung „zerstören“ nur weil sie auf dem falschen Grundstein gebaut wurde ?

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mathilda1981
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Beitrag Fr., 07.02.2020, 22:34

_Marie_ hat geschrieben: Fr., 07.02.2020, 21:25 Und wenn wir das beide nicht wollen?

Wir mögen uns verdammt gerne, warum darf man daran nicht festhalten?
Hallo,

ich sehe es zwar wie die anderen....aber, angenommen, ihr habt bei der Therapie gemerkt, dass ihr eigentlich "beste Freunde" seid.... Und ihr euch so verdammt gerne mögt - warum möchte sie dann den Kontakt im Muschu nicht haben?

Lg Mathilda

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_Marie_
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Beitrag Fr., 07.02.2020, 22:39

Sie möchte.. !
Beim letzten Mal waren wir auch in Kontakt, ich hab auch gleich ein Foto von Kleinen bekommen.
Ich fürchte das ist grade der arge Einfluss der neuen Therapeutin..

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Philosophia
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Beitrag Fr., 07.02.2020, 22:57

Aber diese "Freundschaft" ist unter sehr präkären Umständen entstanden und es ist ja auch keine wirkliche Freundschaft auf Augenhöhe, oder? Sonst könntet ihr euch ja einfach treffen und ein Käffchen trinken jede Woche.
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_Marie_
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Beitrag Fr., 07.02.2020, 23:10

Ist grade auch eher mein Ding dass ich das nicht wollte. Mich nicht in einem Café treffen wollte Montag, sondern bei ihr ihr in der Praxis.
Jetzt grade den geschützten Rahmen brauche den wir früher hatten.
Wobei das schon auch war.. Kaffee trinken, Park, zusammen mit dem Zug heimfahren..

Steht schon im Raum... die Suchttherapeutin meinte das auch.. rein freundschaftliche Basis schaffen ..
Aber finds nach so langer Zeit grade schwierig die wir uns nur am Telefon hatten.

Ich will da grade einfach sie abwarten..

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 07.02.2020, 23:19

_Marie_ hat geschrieben: Fr., 07.02.2020, 21:25 Warum eine Verbindung „zerstören“ nur weil sie auf dem falschen Grundstein gebaut wurde ?
Weil das Fundament bröckelig ist. Da sollte kein Stein draufgesetzt werden.

Deine Therapeutin kann für ihr Tun angezeigt werden. Sie hat die Abstinenz zu wahren. Wenn sie das nicht kann, zeigt das ihre Unprofessionalität.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Philosophia
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Beitrag Sa., 08.02.2020, 08:42

Marie, da siehst du, wie schwammig das alles ist. Du warst Patientin und brauchst sie irgendwie auch noch als Therapeutin, Mutterersatz oder so aber als Freundin siehst du sie auch nicht, siehe Abschiedsschmerz vom wirklichen Freund und Angst vor der Trennung von ihr. Und darum ist es eben blöd, dass sie das so laufen lässt. Und richtig blöd, dass deine neuen Therapeutinnen sich da gar nicht recht positionieren.
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mathilda1981
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Beitrag Sa., 08.02.2020, 10:13

Hallo Marie,

ich sehe es auch so, es ist keine Freundschaft. Das hört sich so nach Abhängigkeit an, in jeder Zeile. Wenn ich mich mit meiner Therapeutin nach der Therapie privat treffen würde (was ich nicht tun würde...und sie schon gar nicht :anonym: ), dann sicherlich NIE und nimmer in den Therapieräumen. Da wäre ich doch gleich wieder in der Patient/Therapeut-Situation. Das kann man gar nicht anders fühlen, denke ich. Ich mag meine Theapeutin auch sehr, ihre Art ist beruhigend, sie ist eine interessante Frau, ich unterhalte mich gerne mit ihr. Es gibt keinen Menschen, der so viel über mich weiß wie sie (und das nach einer "erschreckend" kurzen Zeit). Und ich kann gut verstehen, dass man diese "Nähe" gerne behalten möchte. Und vielleicht auch gerade bei den Menschen, die diese Nähe vorher nicht gekannt haben. Weil es daher noch besonderer wird. Ich denke, es geht den meisten hier so, die eine Therapie gemacht haben und auf einer guten Wellenlänge mit der Therapeutin waren/sind. Aber es wird kaum möglich sein, eine Freundschaft auf Augenhöhe zu finden. Vielleicht, (echt nur total vielleicht....) wenn man lange Zeit keinen Kontakt mehr hat und nach Jahren wieder "anfangen" kann. Aber auch da sehe ich bei jedem Problem, welches man in einer Freundschaft bespricht, wieder diesen Therapiemoment.

Ich finde es sehr schwierig, dass deine Therapeutin das tut. Ich kann verstehen, dass man nette, tolle Patienten kennenlernt (freundschaftlich wie beziehungstechnisch) und es schade findet, sie nicht in einer anderen Situation kennengelernt zu haben. Das geht mir bei manchen Patienten auch so. Ich finde manche sympathisch und wäre wahrscheinlich privat auch mit ihnen befreundet - aber ich habe eine berufliche Ebene zu ihnen und belasse es dabei. Weil ich in vielen "privaten" Gesprächen natürlich dann wieder in meine berufliche Beratung umkippen würde (und es vielleicht auch vom Gegenüber erwartet werden würde).

Aber ich denke, wir können dir das hier schreiben und du möchtest den Kontakt weiterhin. Und solange die Therapeutin da mitspielt, wird sich nichts ändern. Aber vielleicht verbaut dir diese Abhängigkeit und die "Hintertür" zur Therapeutin einen Schritt, in deiner anderen Therapie zu wachsen und weiterzukommen. Abschiede sind traurig. Meistens, oft... Meine Stunden sind auch "gezählt" (auch wenn ich noch mehr beantragen könnte) und einerseits bin ich froh, dass es mir so viel besser geht und ich wahnsinnig viel erreicht habe - aber andererseits waren die Stunden/Gespräche auch wirklich sehr erfüllend. Trotz allem weiß ich, dass es ein Ende haben wird.

Lg Mathilda

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Beitrag Sa., 08.02.2020, 10:58

Ich möchte auch noch einmal betonen, dass es ok ist, dass du diesen Wunsch hast. Es ist nur nicht ok, wie sie damit umgeht...und irgendwie auch nicht ok, dass deine neue Therapeutinnen davon wissen und nicht wirklich etwas dazu sagen. Damit unterstützen sie das Fehlverhalten deiner ehemaligen Therapeutin auch.
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_Marie_
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Beitrag Sa., 08.02.2020, 11:24

Sie sagen ja beide ganz klar was dazu.
Eben dass es ok ist der Kontakt, ich den halten soll , die Suchttherapeutin ja sogar wir sollten versuchen eine Freundschaft aufzubauen um aus dem Wirrwarr rauszukommen was für eine Beziehung wir da eigentlich haben.
Vielleicht finde ich’s grade auch einfach schwierig weil ja eigentlich der Plan war, dass ich da ab diesem Jahr weiter zur Therapie gehe.
Weils so unklar ist jetzt wie das eigentlich weiter geht.. ob wir das nochmal angehen wenn sie zurück kommt, usw.

Inzwischen bin ich auch ein bisschen ruhiger was das Treffen angeht. Falls es mich gefühlsmäßig umhaut - ich hab eine Stunde später Therapie, hab ne Notfall-Tavor einstecken..
Aber an sich glaub ich dass das sehr schön und lustig werden wird wenn wir uns sehen.
Am Telefon ist’s ja auch immer gut, wie früher halt.

Und den Zusammenhang zur Beziehung zur neuen Therapeutin sehe ich immer noch nicht.
Kann man nicht miteinander vergleichen.
Die ist halt Thera, nicht mehr.
Bei der ehemaligen war ja recht schnell klar dass es von beiden Seiten mehr ist als das.

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Philosophia
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Beitrag Sa., 08.02.2020, 11:31

_Marie_ hat geschrieben: Sa., 08.02.2020, 11:24 Bei der ehemaligen war ja recht schnell klar dass es von beiden Seiten mehr ist als das.
Ja, was denn? Und wenn das so war, warum habt ihr nicht sofort beendet? Denn dann hat das nix mit Therapie zu tun. Zu ihrem Job gehört, dass Sie ihre Bedürfnisse nicht durch dich befriedigt. Wenn da von beiden Seiten mehr war, dann hat sie das aber. Ihr müsst definitiv klar kriegen, was das jetzt ist. Dass du ne Tavor vorher schlucken musst, zeigt doch aber, dass das alles andere als entspannt ist.
- Und ehrlich gesagt, finde ich es verstörend, dass deine Therapeutinnen jetzt sagen, du sollst den Kontakt halten... das zeigt ja, wie sie es für sich handhaben. Oder, wenn sie es nicht so tun, dann dass du ihnen egal bist - weil sie dir etwas empfehlen, wo sie nicht hinterstehen.
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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 08.02.2020, 11:43

_Marie_ hat geschrieben: Sa., 08.02.2020, 11:24 Inzwischen bin ich auch ein bisschen ruhiger was das Treffen angeht. Falls es mich gefühlsmäßig umhaut - ich hab eine Stunde später Therapie, hab ne Notfall-Tavor einstecken..
Wie? Du gehst zu einem Treffen, von dem du ausgehst, dass es dir derart schaden könnte, dass du ein Medikament brauchst?
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_Marie_
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Beitrag Sa., 08.02.2020, 11:45

Ich Schlucke die nicht vorher, ich will die dabei haben. ,-)
Aber eher aus dem Grund dass in der Stadt sein für mich aufgrund der vielen Menschen ziemlich die Hölle ist, ich mich da schwer orientieren kann und ich bei emotionalem Stress ganz gerne mal in eine Panikattacke rutsche und da mitten in der Stadt herzlich wenig Bock drauf habe.
Hatte das einmal hier auf dem Bahnhofsvorplatz und irgendso ein Depp hat gleich den RTW gerufen.
Gehört zum Notfallplan den ich mit der Suchttherapeutin abgesprochen habe.
Hab ich aber oft einfach einstecken wenn ich in der Stadt sein muss und muss mir da einen Plan machen vorher wo ich hinkönnte wenn Panik kommt.
Hat jetzt gar nicht so viel mit der Situation mit der ehemaligen Therapeutin zu tun.

Was es war..?
Konnten wir nie definieren.
Irgendwann fiel mal der Begriff Schwestern, fand ich für den Moment ganz passend.
Große Schwester.
Hab keine Geschwister, aber glaub das könnte sich so anfühlen.

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Philosophia
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Beitrag Sa., 08.02.2020, 11:51

Achso, na gut, dann ist die Tavor für was anderes.
Marie, aber trotzdem - Therapie ist nicht für so etwas da, damit ihr Schwestern werdet oder sonst etwas. Wenns passiert - ok, aber dann sofort die Karten auf den Tisch legen von beiden. Nicht so ein Wischiwaschi. Und übrigens... auch von einer Schwester muss ich nicht so abhängig sein, dass ich in Panik verfalle ob eines Trennungsjahres. Und mit ner Schwester kann ich mich treffen, wann ich will - im Kaffee, bei ihr zu Hause etc. Klingt mir schon nach etwas anderem.
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