Angst vor der Altersarmut

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Malia
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 13:38

Malia hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 11:12 Ich habe jetzt verstanden, dass es in diesem thread darum geht, zu klagen/anzuklagen, nicht um Lösungen.
Und das das hat ja auch seine Berechtigung.
Alles hat seine Zeit:
das Klagen und - vielleicht irgendwann - das Ändern oder Akzeptieren.
:cool:

Du darfst gern deine eigenen Möglichkeiten entdecken.
"Der Unterschied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist lediglich eine Illusion”
Albert Einstein

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Thread-EröffnerIn
candle.
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 13:44

Malia hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 13:38
Du darfst gern deine eigenen Möglichkeiten entdecken.
Danke, die kenne ich ja schon, sonst hätte ich nicht geschrieben! :kopfschuettel:

candle
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Malia
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 13:50

Dann bleibt wohl doch erst einmal nur: weiter "klagen".
Du hast ja anfangs auch nicht nach Lösungen gefragt, sondern wolltest dich mit jenen Userinnen austauschen, die dein Problem so sehen wie du selbst.
Das hab ich jetzt verstanden.

Für allgemeine Lösungsvorschläge wäre vielleicht ein neuer thread geeignet ?
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Maskerade
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 13:51

CrazyChild hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 08:26 Aber es wird doch schon seit ewigen Zeiten geraten eben wegen der Altersarmut auch mit eigenen Mitteln der Altersarmut entgegenzuwirken.
Das kann man aber nur machen, wenn man arbeiten KANN. Und wenn man nicht schon seit Jahren EU Rente bezieht und es keinen Weg zurück ins Arbeitsleben gibt.
Das gilt für die Menschen, die es können und die andern ? Ich beziehe nicht aus Lust an der Freude Rente und es macht mir auch kein Spaß, unter der Armutsgrenze zu liegen. Wie weiter oben geschrieben, ich schaffe tatsächlich nicht einmal einen 450€ Job.
Die Hand aufhalten, wahrscheinlich gibt es auch solche, für mich ist das jedenfalls sehr schlimm.
Liebe Grüße, Maskerade

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luciabava
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 13:56

Ich lese da heraus, dass das Hauptproblem - neben dem Fakt, der sich ja nun nicht ändern lässt, dass deine gesetzliche Rente eben zu klein ausfallen wird - das Gefühl der Ohnmacht ist und auch eine Perspektivlosigkeit, ein Ausgeliefertsein.

Vielleicht kannst du einfach für dich in kleinen Schritten deine eigenen Strategien entwickeln, um dem entgegenzuwirken.
Denn klar ist auch: wir brauchen seit Jahrzehnten eine umfassende Rentenreform, an die sich bis heute niemand gewagt hat und das wird mittelfristig auch NICHT passieren. Es ist sinnlos, zu warten, bis sich an der Politikfront etwas ändert.

Vielmehr würde ich mich fragen: was kann ICH für MICH in den nächsten 15 Jahren noch konkret TUN?
Stichwort private Vorsorge. Mein Gedanke: ein Versicherungsprodukt wie Riester u.ä. wird dir wenig bringen, die Abschlusskosten fressen in den ersten Jahren deine Rendite, das lohnt sich nur auf längere Sicht (und eher mit Kinderzulage etc. pp.)
Dann also: z.B. Notgroschen aufbauen. Wenn ich es recht verstanden habe, arbeitest du momentan angestellt und kannst dich auch selbst finanzieren? Oder stockst du jetzt auch auf? Welchen Betrag x könntest du monatlich beiseitelegen?
Ein Notgroschen sollte mindestens drei Monatsgehälter betragen und für alle unvorhergesehenen Kosten gedacht sein (Waschmaschine kaputt etc.). Wenn du da - vielleicht in kleinem Rahmen - besser aufgestellt wärst, könnte man sich später auch überlegen, ob man einmal im Jahr einen Betrag x daraus entnimmt, um ein paar Tage ans Meer zu fahren oder sich mal was Schönes zum Anziehen zu leisten. Wie gesagt: kleiner Rahmen und es löst das Grundproblem ja nicht, aber es ginge darum, dich "handlungsfähiger", weniger ohnmächtig fühlen zu lassen.

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Noenergetik
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 14:10

Leider für viele Menschen aufgrund ihres geringen Lohns vollkommen utopisch drei Monatsgehälter zu sparen, geht in vielen Fällen nicht mal mit mehreren Jobs.
Ändern lässt sich da gar nischt....


luciabava
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 14:20

Ja aber wenn sich nix ändern lässt und wenn man wirklich NICHTS machen kann, dann braucht man auch gar nicht mehr weiterreden und dann erübrigen sich sämtliche Tipps. Dann wäre mein Tipp "Finde dich damit ab".

Tut mir leid, aber den meisten Menschen wäre es theoretisch möglich, monatlich einen Betrag x zur Seite zu legen. Und wenn es eben nur 5 Euro sind. Ich glaube, dass jeder so einen Notgroschen aufbauen könnte (was mit 5 Euro natürlich länger dauert als mit 50).
Selbst als ich von Hartz IV gelebt habe, habe ich am Monatsende i.d.R. noch 10-20 Euro übrig gehabt.
Ich möchte nur sagen: "Ich kann NICHTS sparen" ist zwar nicht in allen, aber in sehr vielen Fällen ein Glaubenssatz und kein Fakt.


Maskerade
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 14:27

@ crazyChild,

Sorry, aber wenn ich Deine Zeilen lese, dann steigt ein gewisser Ärger in mir hoch. Ich sage ja nicht, dass an dem, was Du schreibst nichts ist, aber Du scheinst es aus einer Warte zu schreiben, in der Du die Möglichkeit hast zu arbeiten. Und nicht aus der Warte derer, die wirklich in diesem Dilemma drinstecken.
Ich habe schon früh, als ich verheiratet war, nur anfangs100% und dann 75 % gearbeitet. Mit 35 Jahren war ich berentet.
Ich verdiene dazu, schaffe aber keine 450€. Was würdest Du denn dazu sagen ? Kannst Du Dir vorstellen, mit diesen Voraussetzungen zu leben ? Wenn Du wirklich nichts hast, als das, was Du zum Leben brauchst und das noch zu wenig
ist ?

Als ich damals zu arbeiten begann, hatte ich keine Ahnung, was man machen sollte u/o kann. Ich wäre damals gar nicht darauf gekommen, dass es so etwas gibt. Ja, klingt doof, aber in den Verhältnissen, in denen ich groß geworden bin, war das kein Thema. Vielleicht war ich dazu auch noch naiv. Und ja, ich bin auch 2 Tage nach meinem 17 Geburtstag ausgezogen und bin für mich selbst aufgekommen. Irgendwie habe ich es immer geschafft, aber da war ich jung und hatte viel mehr Kraft zur Verfügung. So richtig ausgebrochen ist meine Erkrankung ja erst viel später. Praktikums- und Lehrlingsgehalt waren damals sehr niedrig, aber es ging. Anschließend wollte ich ein Jahr nach Israel gehen, palästinensische alte Frauen pflegen und reisen. Nach 4 Monaten musste ich wegen Krieg raus.

Mit dem Studium begannen meine psychischen Probleme auffällig zu werden und ich ging das erste mal in Behandlung. Dem folgten einige Klinikaufenthalte und Therapien, Rehas, usw. . Ich habe in den Therapien immer mit ganzem Einsatz mitgearbeitet, das wird mir bis heute so gesagt. Aber durch die komplexen Traumatisierungen ( schon im Mutterleib ), die einige Jahre stattgefunden haben, scheinen mehr Schaden angerichtet zu haben, als dass die Behandler es vermuten konnten.

Warum schreibe ich das alles ? Einfach weil ich sagen möchte, dass es auch Fälle/ Menschen gibt, die eben nicht so einfach alles tun können, was sie möchten. Und dass das nicht so ist, weil sie nicht wollen, sich drücken, oder einfach die Hand aufhalten müssen. Obwohl ich froh bin, dass es die EU Rente gibt, aber letztlich ist es für mich eine Strafe.

Natürlich können wir froh sein in Deutschland zu leben, aber das ist, wenn man ganz unten ist, ehrlichgesagt kein Trost.
Es kann immer in irgendeiner Weise schlimmer sein, aber in meinem Leben verbessert sich dadurch nichts.
Liebe Grüße, Maskerade

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Emily_Erdbeer
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 14:39

Manchmal hilft reden, auch wenn sich nichts ändern lässt...

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Noenergetik
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 14:45

Das denke ich auch, Emily_Erdbeer

Und nein, viele Menschen können von ihrem bisschen Geld gar nichts zurück legen, nicht fünf nicht mal einen Euro, weil ab dem 20. - 22. spät. nichts mehr da ist, obwohl sie sich nichts gönnen, nicht rauchen, nur Angebote kaufen etc.

Das ist die traurige Realität.

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Hiob
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 15:05

Ich halte es inzwischen für möglich, dass es in etwa 15 Jahren das Bedingungslose Grundeinkommen gibt. "Von oben her" wird das Thema seit 2 Jahren verstärkt im Wahrheitsapparat beworben, woraus ich schließe, das es nun tatsächlich vorgesehen ist. Ob es aufgrund der Automatisierung (diesmal der Büros) irgendwann ohnehin nötig sein würde oder die Leute es wollen, spielt hier m.E. sogar eine untergeordnete Rolle. Wenn der Auftrag lautet "einführen", dann kommt es, siehe "wir schaffen das"...da war auch egal, was dadurch alles ausgelöst oder riskiert wird oder ob es jemand wollte).

Das BGE wird wieder die Gemüter entzweien, aber ich denke, für einige wäre das die Lösung ihrer gröbsten Sorgen. Das einzige, was man daran falsch machen kann, wäre, es gerade so hoch zu wählen, dass es nicht ganz ausreicht.

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Emily_Erdbeer
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 15:13

Ja, das stimmt.
Eine Bekannte musste sich sogar von ihrem Hund trennen. Traurig aber wahr.
Und die vielen Flaschensammler hier machen das bestimmt auch nicht aus Spaß an der Freude.

Ich brauch keine Medien. Ich sehe es live und in Farbe jeden Tag.

Klar kann man froh sein, dass es auch sowas wie die Tafel etc. pp. gibt. Trotzdem fühlt sich wohl niemand wohl dabei dies tun zu müssen. Schon garnicht, wenn man Zeit seines Lebens gearbeitet hat.

3 Monatsgehälter als Notgroschen sind für mich utopisch. Ich spare trotz allem monatlich etwas. Aber was bringt mir das wenn ich in Hartz4 abrutsche? Dann kann ich erstmal all meine Ersparnisse aufbrauchen.

Einer Bekannten jetzt passiert. 47 Jahre, Firma pleite, Job weg und bis heute nix Neues gefunden. 1 Jahr her. Geld bekommt sie nicht, hat ja gespart.
Bleibt es so, ist es noch vor der Rente weg.
Soll sie von gesparten jetzt sparen oder wie?


Maskerade
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 15:44

Ja, die Tafelläden, das ist auch nicht so einfach, denn bei uns stehen vor dem ersten Einlass schon 2 Stunden vor Öffnung reihenweise ausländische Frauen, die sich ihre Trollys füllen. Man steht also stundenlang da, hört sich die lauten Unterhaltungen an " freut sich " wenn es im Laden überhaupt noch etwas gibt. Mich hat das so fertig gemacht, dass ich es gelassen habe. Ich pack das einfach nicht. Ich bin auch nicht ausländerfeindlich, aber die räumen da im Nullkommanix den Laden leer. Da ist kein Bewusstsein dafür, dass andere vielleicht auch etwas brauchen. Und das nervt mich extrem. Und um vor denen da zu sein, müsste man wahrscheinlich morgens um 4 Uhr gehen. Keine Ahnung, will mich da nicht Stresssituationen begeben, die mir mehr schaden, als dass sie mir gut tun. Finde es einfach ärgerlich und das habe ich auch mehrfach zum Ausdruck gebracht, aber das ist leider untergegangen.
Liebe Grüße, Maskerade

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 16:00

Ich glaube, hier handelt es sich um Luxusprobleme. Allerdings ist es schon erschreckend zu sehen, wie viele Menschen über finanzielle Probleme klagen, andererseits ständig dabei sind, sich auch mal was zu "gönnen". So, als ob es auf ein paar Euro mehr oder weniger Schulden nicht ankäme.

Wir leben in einem sehr reichen Land, wo für ein Dach über dem Kopf, ausreichend Lebensmittel und medizinische Versorgung für jeden gesichert ist.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 16:27

Emily_Erdbeer hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 15:13 Einer Bekannten jetzt passiert. 47 Jahre, Firma pleite, Job weg und bis heute nix Neues gefunden. 1 Jahr her. Geld bekommt sie nicht, hat ja gespart.
Bleibt es so, ist es noch vor der Rente weg.
Soll sie von gesparten jetzt sparen oder wie?
Dass sie "nichts" Neues gefunden hat, glaube ich nicht. Es wird an so vielen Stellen ungelerntes Personal eingestellt.... Tankstellen, Imbissbuden, Kioske, Bäckereien usw. suchen Leute.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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