Kränkungen durch Therapeuten
Jetzt wo ich es so lese, das mit der Vermischung von Kind und Erwachsenenebene bei den Gefühlen hat er mir auch schon mal gesagt. Das ist sogar schon eine ganze Zeit lang her. Ich verstehe nicht warum ihr da schon so klar seid in allen Sachen. Ihr könnt ganz klar die Dinge benennen die bei euch Thema sind und die dann völlig strukturiert durch arbeiten. Ich bin jetzt seit zwei Jahren bei ihm inzwischen und bei mir ist wieder etwas klar noch strukturiert, es ist alles so diffuß und schwammig. Ich versteht es einfach nicht. Wieso dauert das bei mir so lange? Irgendwie bekomme ich dadurch dann halt das Gefühl, dass ich mich vielleicht doch zu doof anstelle. Aber vielen lieben Dank für den Drücker
Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.
Martin Johannes Walser
Martin Johannes Walser
- Werbung
Ich denk mal, dass du noch nach außen auslagerst, was du eigentlich in dir selber noch nicht getrennt bekommst.
Da kann ich aber nur wild rumspekulieren, was das sein könnte.
Vielleicht "gut und böse", dass du da noch ein Entweder-oder suchst, Stichwort Selbstverdammnis.
Wie meinst du das? Das schnall ich noch nicht ganz.
Da kann ich aber nur wild rumspekulieren, was das sein könnte.
Vielleicht "gut und böse", dass du da noch ein Entweder-oder suchst, Stichwort Selbstverdammnis.
Wie meinst du das? Das schnall ich noch nicht ganz.
Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.
Martin Johannes Walser
Martin Johannes Walser
-
- Helferlein
- , 14
- Beiträge: 93
Genau das kannst/musst Du ihm sagen! Dann könnt Ihr Euch das zusammen anschauen. Dass Du kein Gefühl mehr zu der Situation und zu ihm bekommst, ist das Signal, dass Du etwas ganz Wichtiges, Angstbesetztes verdrängst. Auch Deine Fluchtgedanken gehören dazu. Ich kenne das Spiel auch von mir sehr gut.Henryette hat geschrieben: ↑Sa., 08.06.2019, 08:33 Ich fühl mich seit Tagen jetzt irgendwie völlig taub und starr. Ich bekomme zu dieser Situation und auch zu ihm kein Gefühl mehr. Es ist als wäre ich geistig ausgestiegen. Ich weiß nicht...ich spiele permanent mit dem Gedanken die nächste Stunde abzusagen. Eigentlich weiß ich das es Blödsinn ist, aber ich weiß gar nicht was ich ihm sagen soll, ich fühle ja nichts dazu! Das Einzige was mir permanent aufsteigt ist Wut auf mich selbst. Wut darüber, dass ich permanent so grenzüberschreitend bin weil ich es irgendwie nicht hinbekomme meine Gefühle zu ihm ebenfalls auf einer „professionellen“ Ebene zu betrachten.
Also muss es erst Recht in die Therapie. Angst muss aufgedeckt werden, damit sie ihre Wirkung verlieren kann. Ja, sie schützt Dich, wahrscheinlich vor den riesigen Verlustschmerzen, die Du vermutlich irgendwann in Deinem Leben erlitten hast. Schau da mal genauer hin, vielleicht kennst Di die Situation/nen ja. Mein Weg war von Verlusten gepflastert. Wenn Du diese Ängste nicht bewältigst, kommst Du aus dieser Leidensspirale nicht raus.
Fall nicht auf die Stimme der Angst rein, sie vernebelt das Gehirn
Also: Hinschauen, gemeinsam mit dem Therapeuten, nicht weglaufen ist die Lösung. Dann geht es auch bei Dir vorwärts.
___________________________________________________________
Ich bin mein Heimathafen
"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."
Ich bin mein Heimathafen
"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."
-
- Helferlein
- , 14
- Beiträge: 93
Vielleicht weil Du die letzten 30% nicht in die Therapie bringst
___________________________________________________________
Ich bin mein Heimathafen
"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."
Ich bin mein Heimathafen
"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Mich hat dein Idealisieren des Theras drauf gebracht.Henryette hat geschrieben:Waldschratin hat geschrieben:Ich denk mal, dass du noch nach außen auslagerst, was du eigentlich in dir selber noch nicht getrennt bekommst.
Da kann ich aber nur wild rumspekulieren, was das sein könnte.
Vielleicht "gut und böse", dass du da noch ein Entweder-oder suchst, Stichwort Selbstverdammnis.
Wie meinst du das? Das schnall ich noch nicht ganz.
Wenn man jemanden idealisiert, bedeutet das ja, dass man nicht wahrnehmen will (vielleicht noch nicht kann, da es zu bedrohlich und destabilisierend werden würde), dass das Gegenüber nicht "nur und einzig" gut und toll etc. ist und einem eben nicht alles so geben wird, wie man es sich selber "ideal" für sich vorstellt. Der Andere wird sich also "ideal zurechtgedacht", so dass er die Bedrohlichkeit für einen selbst verliert bzw. das relativiert werden kann.
Ist also auch wieder Kindebene, denn Kinder haben ja noch nicht so viel Eigenstabilität in sich, dass sie Frustrationen und Enttäuschung auf gleicher Ebene verkraften könnten.
Jetzt kann es sein, dass man, obwohl erwachsen, so ein Denkschema "mitgenommen" hat : Ich bin mir auch selber nur und einzig dann erträglich, wenn ich tatsächlich durch und durch NUR "gut" bin und alles, was dem nicht entspricht (Defizite, "Versagen" , unliebsames Verhalten und Charakterzüge etc.) nicht "bei mir haben" muss.
Dazu kann man dann verdrängen oder abspalten oder oder oder.
Und im Miteinander mit nem Thera passierts dann schnell mal, dass mans überträgt und somit auslagert in ihn.
So in die Richtung meinte ich das.
Muss aber ja nicht zutreffen auf dich, ich hab ja auch schon geschrieben : Wild drauflos sinniert von mir.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Da möchte ich mal dezent dazwischenfunken.Lebenswanderin hat geschrieben:Henryette hat geschrieben:Ich bin jetzt seit zwei Jahren bei ihm inzwischen und bei mir ist wieder etwas klar noch strukturiert, es ist alles so diffuß und schwammig. Ich versteht es einfach nicht. Wieso dauert das bei mir so lange?
Vielleicht weil Du die letzten 30% nicht in die Therapie bringst
Ich bring seit Jahr und Tag in die Therapie fast nur "Verkopftes" mit.
Schon die 50min machen es nötig, all diese zig Millionen noch dazu intensiver Gefühle, die sich so in mir abspielen, "vorsortieren" zu müssen und in einen Rahmen zusammengefasst zu bekommen, der es mir möglich macht, einigermaßen den Kern der Sache zu erzählen. Und andererseits es meinem Thera möglich macht, durch diesen ganzen verwoben-verworrenen Wust noch halbwegs durchzusteigen.
Mein Innerstes (Was mein "Wesentliches" ist und ich somit nicht direkt in Prozent angeben kann, wie viel von "mir" das ist) war und ist da die meiste Zeit "Zuschauer", wenn überhaupt. Und nur selten bin ich inzwischen so weit, dass es mal "live" im direkten Erleben mit dabei ist.
Meist erzähle ich "von" und "über".
Macht es meinem Thera nicht gerade leicht, mich verstanden zu bekommen. V.a. hapert es regelmäßig da dran, dass er nicht mitbekommen kann, was für Ausmaße, welche Bedeutung da manches für mich hat.
Aber :
1. Ist das genau mein wichtigster wunder Punkt, um den es in meiner jetzigen Therapie (und der TfP davor, die das aber leider nicht hergab zu bearbeiten) samt und sonders geht
2. Mache ich dennoch meine Fortschritte, wenn auch (mir) viel zu langsam und in Miniminischrittchen, dafür aber in Richtung echter Stabilität und Integration.
Offenheit gehört natürlich zu ner Therapie, und je mehr möglich, desto besser.
Aber wenn eins der Grundgefühle Scham ist (Bei mir ist das so, ich nenn das mittlerweile Urscham, weil eins der ursprünglichsten Gefühle in mir, auf die alles Weitere aufbaut und sich drauf entwickelt hat), dann geht das nicht einfach so durch "Man muss nur wollen und sich überwinden".
Bei mir hat das z.B. auch nur sehr wenig mit Vertrauen zu tun.
Ich vertrau meinem Thera schon sehr lange und ziemlich "fast ganz".
Bei mir liegt der Punkt eher im "Nichtseindürfen", obwohl ich "da sein" soll. Als "Werkzeug", aber als Person halt eben nicht.
Doppelbotschaft von "Mach dich weg, sei für mich da"
Ich muss mir dieses "Seindürfen" erst langsam, Räumchen für Räumchen, "erobern".
Und dazu gehört eben auch der Raum für meine Gefühle - die nie sein durften, nicht nur unerwünscht waren, sondern "lebensbedrohlich" von meiner Mutter empfunden wurden und entsprechend auch schon mal bekämpft wurden.
Und da bin ich wieder beim "Titrieren", was ich in Le_na´s Blog heut schonmal beschrieben hab : Tröpken for Tröpken. Damit es mir nicht "explodierend" um die Ohren fliegt.
-
- Helferlein
- , 14
- Beiträge: 93
Liebe Waldschratin,
ich verstehe Dich sehr gut. Mir erging es genauso im Prinzip. Das allerwichtigste hab ich erst gegen Ende der Therapie erwischt. Es geht mir auch nicht um das Tempo, das ist bei jedem unterschiedlich.
Aber ich habe Henriette so verstanden, dass sie sich fragt, warum sie nicht vorwärts kommt. Darauf zielte meine Antwort. Nur dass es daran vielleicht liegen könnte, nicht wie schnell es geht. Nur die Richtung.
Wie lange es dauert, sich zu öffnen kann keiner sagen, aber dass es sein muss, um klarer zu werden, ist für mich notwendig.
Ich hoffe, ich konnte mich verständlich machen.
ich verstehe Dich sehr gut. Mir erging es genauso im Prinzip. Das allerwichtigste hab ich erst gegen Ende der Therapie erwischt. Es geht mir auch nicht um das Tempo, das ist bei jedem unterschiedlich.
Aber ich habe Henriette so verstanden, dass sie sich fragt, warum sie nicht vorwärts kommt. Darauf zielte meine Antwort. Nur dass es daran vielleicht liegen könnte, nicht wie schnell es geht. Nur die Richtung.
Wie lange es dauert, sich zu öffnen kann keiner sagen, aber dass es sein muss, um klarer zu werden, ist für mich notwendig.
Ich hoffe, ich konnte mich verständlich machen.
___________________________________________________________
Ich bin mein Heimathafen
"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."
Ich bin mein Heimathafen
"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Ich wollte dich auch nicht "korrigieren", liebe Lebenswanderin.
Eher wollte ich Henryette signalisieren, dass sie da nicht die Einzigste ist, die nicht "einfach so" loslegen kann im Sichöffnenkönnen.
Damit sie ein bissl rauskommt aus dem "Ich sollte doch eigentlich längst....".
Eher wollte ich Henryette signalisieren, dass sie da nicht die Einzigste ist, die nicht "einfach so" loslegen kann im Sichöffnenkönnen.
Damit sie ein bissl rauskommt aus dem "Ich sollte doch eigentlich längst....".
-
- Helferlein
- , 14
- Beiträge: 93
Das habe ich auch nicht so verstanden, liebe Waldschratin. Ich hatte nur das Bedürfnis genauer zu sagen, was ich mit dem kurzen Satz ausdrücken wollte. War ja auch ein bisschen knapp.Waldschratin hat geschrieben: ↑Sa., 08.06.2019, 15:44 Ich wollte dich auch nicht "korrigieren", liebe Lebenswanderin.
Ansonsten: Ich musste 68 Jahre alt werden und schwerst krank, um es zu wagen, mich zu öffnen. Aber auch da nicht eigentlich freiwillig, nur weil ich drohte seelisch zu verrecken. Bis dahin war mein Innerstes stumm
___________________________________________________________
Ich bin mein Heimathafen
"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."
Ich bin mein Heimathafen
"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Bei mir läuft das ganz verquer irgendwie...
Ich bin ja "eigentlich" offen und direkt, ich "trau" mich alles sagen, halt vorsortiert, siehe weiter oben.
Nur mein Innerstes getraut sich nicht so im "direkten" Miteinander, weil wegen Lebensgefahr, ausgelöscht werden sollen etc.pp.
Aber "stumm" ist es deswegen auch nicht...
Es hat sich halt anderweitig Gemeinschaft und Kommunikation gesucht : Die Tiere z.B.
Und immer wieder mal in der Gemeinschaft mit "ähnlich Strukturierten" wie ich nunmal selber bin.
Nur eins weiß ich inzwischen, da oft genug ausprobiert : "Zwingen" lässt es sich nicht, da es sowas wie "älter" ist als "ich".
Echt blemblem, oder?
Ich bin ja "eigentlich" offen und direkt, ich "trau" mich alles sagen, halt vorsortiert, siehe weiter oben.
Nur mein Innerstes getraut sich nicht so im "direkten" Miteinander, weil wegen Lebensgefahr, ausgelöscht werden sollen etc.pp.
Aber "stumm" ist es deswegen auch nicht...
Es hat sich halt anderweitig Gemeinschaft und Kommunikation gesucht : Die Tiere z.B.
Und immer wieder mal in der Gemeinschaft mit "ähnlich Strukturierten" wie ich nunmal selber bin.
Nur eins weiß ich inzwischen, da oft genug ausprobiert : "Zwingen" lässt es sich nicht, da es sowas wie "älter" ist als "ich".
Echt blemblem, oder?
Ganz genau dasselbe hätte ich über mich gesagt, hätte ich diese Worte dafür gefunden.Waldschratin hat geschrieben: ↑Sa., 08.06.2019, 15:08 Bei mir liegt der Punkt eher im "Nichtseindürfen", obwohl ich "da sein" soll. Als "Werkzeug", aber als Person halt eben nicht.
Doppelbotschaft von "Mach dich weg, sei für mich da"
Es berührt aber irgendwie viel mehr, sie von jemand anderem zu hören...
LG nulla
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)
(Kafka)
-
- Helferlein
- , 14
- Beiträge: 93
Und bei mir liegt der Punkt im "Nichtvorhandensein" obwohl ich "vorhanden" war. Nur innere Leere und außen funktionieren. Null Bezug zu irgendwas. Irgendwo im NirgendwoWaldschratin hat geschrieben: ↑Sa., 08.06.2019, 15:08 Bei mir liegt der Punkt eher im "Nichtseindürfen", obwohl ich "da sein" soll. Als "Werkzeug", aber als Person halt eben nicht.
___________________________________________________________
Ich bin mein Heimathafen
"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."
Ich bin mein Heimathafen
"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."
Das kommt mir dann tatsächlich beides seeehr bekannt vor. Das mit dem idealisieren hab ich so noch gar nicht betrachtet. Aber es macht Sinn. Ich hab mich schon manchmal gefragt, wie er wohl privat so ist, welche Macken er hat, ich kann da gar nicht hin denken weil ich mir immer denke...ne das willst du gar nicht wissen. Er ist perfekt so wie ich ihn mir vorstelle in meiner Phantasie. Alles andere wirkt tatsächlich irgendwie bedrohlich.
Das mit dem „sein dürfen“ kenne ich auch nur zu gut. Ich habe immer das Gefühl ich bin zu viel oder mit meinen Gefühlen und Gedanken zu „drüber“. Ich frage mich immer ob andere auch so denken. Ich habe Angst das, wenn ich alles rauslasse er feststellt:“Huch, Henryette ist ja doch verrückt. Die hat paranoide Tendenzen oder schizophrene Anteile“ oder was weiß ich. Ich habe Angst das ich tief im Kern „nicht richtig“ und somit auch nicht liebenswert bin und es es eine Zumutung ist, diese Kranken und intensiven Gefühle und Gedanken vor ihm hervor zu bringen. Letztes Jahr in seinem Sommerurlaub stand ich mit dem Auto vor seinem Haus und habe geheult weil ich ihn so sehr vermisst habe. Ich hab ihn nicht präsent wenn er nicht vor mir ist. Ich habe ihm das letztens gestanden und er hat gut reagiert. Also irgendwie zeige ich mich ja offensichtlich schon. Ich mache dann auch ausnahmslos die Erfahrung, dass ich nicht abgelehnt werde. Soweit ist das alles gut. Aber wenn ich wirklich tiefste Wünsche, Phantasien, Gedanken, Gefühle etc. raus lasse weiß ich eben nicht, ob er das erträgt, ob er es normal findet oder vielleicht doch ablehnt.
Die Scham lässt mich dann in solche Angstzustände fallen das ich dann eben nichts hervorbringen kann oder mich hinter meinem Sessel verstecke und es gestehe. Ich denke schon das ich ein Problem habe diese Ebenen auseinander zu halten (Kind Erwachsene). Offensichtlich bin ich vor ihm immer Kind. Es ist so frustrierend:( Ich wünschte ich könnte das so strukturiert sehen und erklären wie einige von euch hier. Ich dachte immer ich bin schon jm der recht reflektiert ist, aber wenn ich hier einige Beiträge lese staune ich immer.
Was hingegen ich offensichtlich recht gut hinbekomme ist, dass ich bei meinem eigenen Kind sehr heut erkenne, was es emotional braucht und ich ihm all die Liebe, Wärme, Geborgenheit und Zuneigung schenken kann, die ich als kleines Mädchen so sehr gebraucht hätte. Bei meinem Kind habe ich diese Probleme mit körperlicher Nähe bzw. Nähe überhaupt gar nicht. Gott sei dank!!! Bei meinem Hund auch nicht bemerkte mein Therapeut mal juchu.
Den inneren Schmerz kanalisiere ich dann immer über das Klavier spielen. Ich habe das Hefühl, mir fließt es dann regelmäßig aus den Händen. Oder ist gestalte das Kinderzimmer neu wenn mein Sohn mal nicht da ist. Der hat jetzt so ein wunderschönes Zimmer. So verarbeite ich Schmerz, halte Angst aus etc. Also ich versuche es in meine Kreativität zu verlagern. Das ist zwar manchmal ganz praktisch da die Resultate meist sehr schön sind, aber für mich bringt das halt auch nichts in der Entwicklung. Ich gehe raus aus der Beziehung (so wie jetzt-nichts mehr fühlen für ihn), oder werte ab...
was ist das? Warum kann man nicht ehrlich sagen: „ich glaube ich hab sie sehr lieb, zumindest fühlt es sich so an.“ könnt ihr sowas sagen. Ich weiß das er liebevoll drauf reagieren würde. Ich brauch da also gar keine Angst zu haben. Zumal er es mit Sicherheit eh schon weiß weil er es spürt. In der Stunde mit der Körperübung haben wir uns wie immer beim Abschied die Hand geheben und ich hatte auf einmal ganz kurz aber sehr doll den Impuls ihn zu umarmen! Ich habe es nicht getan sondern habe beschämt den Blick gesenkt und die Flucht ergriffen. Ich war erschrocken über meinen Impuls und fand die Idee das zu tun allein schon grenzüberschreitend. In der nächsten Stunde hab es dann folgenden Dialog:
Ich: „Ich hatte in der letzten Stunde einen Impuls!“
Er: „Beim Verabschieden ich weiß. „
Ich: „Wie was wissen Sie???“
Er: „Ja sie hätten mich gerne umarmt.“
PAUSE
Er (schmunzelnd): „Aber sie sind ja im letzten Moment noch abgebogen.“
Er weiß alles schon bevor ich es weiß oder überhaupt spüre glaub ich. Er sagt mir auch ständig, ich würde aus dem Kontakt gehen oder nicht da bleiben wenn ich ihn anschaue. Ich merke das gar nicht!! Ich kann aber zb nicht spüren, was in ihm vorgeht. Oder wie es ihm geht wenn ich zb so schlimme Dinge erzähle, oder so sehr weine. Also ich spüre ihn gar nicht. Wie ist das bei euch so?
Das mit dem „sein dürfen“ kenne ich auch nur zu gut. Ich habe immer das Gefühl ich bin zu viel oder mit meinen Gefühlen und Gedanken zu „drüber“. Ich frage mich immer ob andere auch so denken. Ich habe Angst das, wenn ich alles rauslasse er feststellt:“Huch, Henryette ist ja doch verrückt. Die hat paranoide Tendenzen oder schizophrene Anteile“ oder was weiß ich. Ich habe Angst das ich tief im Kern „nicht richtig“ und somit auch nicht liebenswert bin und es es eine Zumutung ist, diese Kranken und intensiven Gefühle und Gedanken vor ihm hervor zu bringen. Letztes Jahr in seinem Sommerurlaub stand ich mit dem Auto vor seinem Haus und habe geheult weil ich ihn so sehr vermisst habe. Ich hab ihn nicht präsent wenn er nicht vor mir ist. Ich habe ihm das letztens gestanden und er hat gut reagiert. Also irgendwie zeige ich mich ja offensichtlich schon. Ich mache dann auch ausnahmslos die Erfahrung, dass ich nicht abgelehnt werde. Soweit ist das alles gut. Aber wenn ich wirklich tiefste Wünsche, Phantasien, Gedanken, Gefühle etc. raus lasse weiß ich eben nicht, ob er das erträgt, ob er es normal findet oder vielleicht doch ablehnt.
Die Scham lässt mich dann in solche Angstzustände fallen das ich dann eben nichts hervorbringen kann oder mich hinter meinem Sessel verstecke und es gestehe. Ich denke schon das ich ein Problem habe diese Ebenen auseinander zu halten (Kind Erwachsene). Offensichtlich bin ich vor ihm immer Kind. Es ist so frustrierend:( Ich wünschte ich könnte das so strukturiert sehen und erklären wie einige von euch hier. Ich dachte immer ich bin schon jm der recht reflektiert ist, aber wenn ich hier einige Beiträge lese staune ich immer.
Was hingegen ich offensichtlich recht gut hinbekomme ist, dass ich bei meinem eigenen Kind sehr heut erkenne, was es emotional braucht und ich ihm all die Liebe, Wärme, Geborgenheit und Zuneigung schenken kann, die ich als kleines Mädchen so sehr gebraucht hätte. Bei meinem Kind habe ich diese Probleme mit körperlicher Nähe bzw. Nähe überhaupt gar nicht. Gott sei dank!!! Bei meinem Hund auch nicht bemerkte mein Therapeut mal juchu.
Den inneren Schmerz kanalisiere ich dann immer über das Klavier spielen. Ich habe das Hefühl, mir fließt es dann regelmäßig aus den Händen. Oder ist gestalte das Kinderzimmer neu wenn mein Sohn mal nicht da ist. Der hat jetzt so ein wunderschönes Zimmer. So verarbeite ich Schmerz, halte Angst aus etc. Also ich versuche es in meine Kreativität zu verlagern. Das ist zwar manchmal ganz praktisch da die Resultate meist sehr schön sind, aber für mich bringt das halt auch nichts in der Entwicklung. Ich gehe raus aus der Beziehung (so wie jetzt-nichts mehr fühlen für ihn), oder werte ab...
was ist das? Warum kann man nicht ehrlich sagen: „ich glaube ich hab sie sehr lieb, zumindest fühlt es sich so an.“ könnt ihr sowas sagen. Ich weiß das er liebevoll drauf reagieren würde. Ich brauch da also gar keine Angst zu haben. Zumal er es mit Sicherheit eh schon weiß weil er es spürt. In der Stunde mit der Körperübung haben wir uns wie immer beim Abschied die Hand geheben und ich hatte auf einmal ganz kurz aber sehr doll den Impuls ihn zu umarmen! Ich habe es nicht getan sondern habe beschämt den Blick gesenkt und die Flucht ergriffen. Ich war erschrocken über meinen Impuls und fand die Idee das zu tun allein schon grenzüberschreitend. In der nächsten Stunde hab es dann folgenden Dialog:
Ich: „Ich hatte in der letzten Stunde einen Impuls!“
Er: „Beim Verabschieden ich weiß. „
Ich: „Wie was wissen Sie???“
Er: „Ja sie hätten mich gerne umarmt.“
PAUSE
Er (schmunzelnd): „Aber sie sind ja im letzten Moment noch abgebogen.“
Er weiß alles schon bevor ich es weiß oder überhaupt spüre glaub ich. Er sagt mir auch ständig, ich würde aus dem Kontakt gehen oder nicht da bleiben wenn ich ihn anschaue. Ich merke das gar nicht!! Ich kann aber zb nicht spüren, was in ihm vorgeht. Oder wie es ihm geht wenn ich zb so schlimme Dinge erzähle, oder so sehr weine. Also ich spüre ihn gar nicht. Wie ist das bei euch so?
Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.
Martin Johannes Walser
Martin Johannes Walser
-
- Helferlein
- , 14
- Beiträge: 93
Mir ging es am Anfang auch so. Wenn er mich anguckte, hab ich weg geschaut. Ich konnte den Blick nicht aushalten. Es tat richtig in den Augen weh. Ihn fühlen kann ich bisweilen auch heute noch nicht oder erst im Nachgang, wenn die Stunde vorbei ist.
Übrigens alle Phantasien sag ich auch nicht. Aber ich weiß dann das es Übertragungen sind und löse sie selber auf.
Mir ist sehr viel bewusst, deshalb mache ich die meiste Therapiearbeit selber zu Hause indem ich schreibe. Zum Beispiel den Kontakt mit meinem inneren Kind. Ich spreche mit ihr, frage sie immer, was sie von mir braucht. Und die Antworten sind oft ganz andere, als ich mir denke. Ich schalte dann meine eigene angstdurchlutende Denke aus. Das kann man trainieren. So enstehen die gesunden Trennungen zwischen dem Kind und mir als Erwachsene heute.
Ich finde, dass Dein Therapeut sehr behutsam mit Dir umgeht. Er kann eben in Deiner Körpersprache lesen, was Du nicht sehen kannst durch die Vernebelung der Angst. Das kann enorm bei der Selbsterkennung helfen.
Übrigens alle Phantasien sag ich auch nicht. Aber ich weiß dann das es Übertragungen sind und löse sie selber auf.
Mir ist sehr viel bewusst, deshalb mache ich die meiste Therapiearbeit selber zu Hause indem ich schreibe. Zum Beispiel den Kontakt mit meinem inneren Kind. Ich spreche mit ihr, frage sie immer, was sie von mir braucht. Und die Antworten sind oft ganz andere, als ich mir denke. Ich schalte dann meine eigene angstdurchlutende Denke aus. Das kann man trainieren. So enstehen die gesunden Trennungen zwischen dem Kind und mir als Erwachsene heute.
Ich finde, dass Dein Therapeut sehr behutsam mit Dir umgeht. Er kann eben in Deiner Körpersprache lesen, was Du nicht sehen kannst durch die Vernebelung der Angst. Das kann enorm bei der Selbsterkennung helfen.
___________________________________________________________
Ich bin mein Heimathafen
"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."
Ich bin mein Heimathafen
"Verletzlichkeit ist unsere wahre Natur und der Zugang zur inneren Heilung."
Wie kann ich diesen Beitrag finden?Waldschratin hat geschrieben: ↑Sa., 08.06.2019, 15:08
Und da bin ich wieder beim "Titrieren", was ich in Le_na´s Blog heut schonmal beschrieben hab : Tröpken for Tröpken. Damit es mir nicht "explodierend" um die Ohren fliegt.
Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.
Martin Johannes Walser
Martin Johannes Walser
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag