Vom Therapeuten leihen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stern
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Beitrag So., 24.02.2019, 08:56

Gerade wenn es eine psychoanalytische Therapie ist, gehört das besprochen, vorher... und es wird nicht einfach etwas getan.

Hintergründe kann hier kein Mensch sagen... wäre auch nicht Sinn einer Therapie. Also besprechen.

Sie äußerte, die Pause sei lang (14 Tage). Das ist doch nicht die erste, oder? Oder wie kommt sie jetzt auf das Angebot? Will auch heißen: Wenn Pausen bewältigbar waren, macht das das ungute Gefühl auch nocht etwas nachvollziehbarer.
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blade
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Beitrag So., 24.02.2019, 09:03

wenn es etwas Vorbewusstes ist, welches Anstalten machte zum Vorschein zu kommen nach einiger Arbeit, dann ist es schon eine Möglichkeit diesen Zustand erstmal durch ein Übergangsobjekt bis zur Fortsetzung der Therapie stabilisieren zu wollen. (keine Angst...ist nichts Bedrohliches)
somit wäre diese Pause anders als die davor.

für mich und manche andere hier ist das irgendwie ein Tanz um den heißen Brei herum.
aber es ist nicht bös gemeint, von mir und manchen anderen hier.

es ist jedoch wirklich besser, auf den Wiederbeginn der Therapie zu warten, glaube ich wirklich.
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lisbeth
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Beitrag So., 24.02.2019, 09:28

Bunststift, ihr habt diese Woche noch eine Stunde vor der Pause, oder? Kannst du dir vorstellen, dein "Dilemma" mit ihr zu besprechen? Und dann zu entscheiden, ob du es zulassen magst, dass sie dir etwas leiht?

So wie du das beschreibst, ist ihr Angebot ja nicht Verursacher für deine Empfindungen. Sondern einfach Auslöser, dass diese Empfindungen (die du ja nicht haben willst) näher an die Oberfläche kommen und von dir wahrgenommen werden. Und darum geht es ja (auch) in einer Therapie, sich das, was an die Oberfläche kommt, einfach mal genauer anzuschauen. Zusammen, mit der Therapeutin. Und da gibt es erstmal nicht richtig oder falsch. Das sind deine eigenen Bewertungen. Genau deshalb könnte es ja "spannend" sein: Warum empfindest du das als "falsch", dir etwas von ihr zu leihen? Und andererseits möchtest du es ja auch, ganz tief in dir (so verstehe ich dich jedenfalls).

Du schreibst ja hier immer wieder schon selbst, warum du es schwierig findest. Oder warum du es vermeidest. Das wird deine Therapeutin auch irgendwie mitbekommen, vielleicht bietet sie es dir deshalb auch an, um da näher dran zu kommen?
Buntstift hat geschrieben: Di., 05.02.2019, 16:46 Ich kann grundsätzlich nicht gut was von jemanden leihen. Auch aus dem Grund Mitt dem Objekt könnte etwas passieren.
Buntstift hat geschrieben: Di., 05.02.2019, 18:28 Mir hat sie schon des öfteren mal was zum ausleihen von sich angeboten.
In mir drin, hätte ich es gerne gemacht, dennoch habe ich es immer abgelehnt.
Ich kann das nicht, auch wenn ich es eigentlich schön fänd.
Buntstift hat geschrieben: Di., 05.02.2019, 20:20 Und dann hat man sich an dem Ding gewöhnt und muss es wieder zurück geben. Das fände ich auch schwierig.
Genau diese Dinge würde ich an deiner Stelle mal in der Stunde besprechen. Und dann einfach schauen was passiert.

Warum führt das Wissen, was ein "Übergangsobjekt" ist, für dich dazu, dass du erst recht nix leihen magst? Weil es zu "kindisch" ist? Oder weil es dich an die Therapeutin irgendwie bindet? Weil sich das wie ausgeliefert anfühlt? Das wäre auch Stoff, um es mit der Therapeutin zu klären...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Lilli-E
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Beitrag So., 24.02.2019, 10:05

Ich beziehe hier mal die Gegenposition. Ich hätte mir niemals etwas von meiner Therapeutin ausgeliehen, schon gar kein Übergangsobjekt. Mag ja sein, dass viele damit etwas anfangen können - ich nicht.
Es tickt doch nicht jeder Mensch gleich. Es steckt auch nicht hinter jedem Gefühl, Zweifel oder Widerstand etwas analytisch "Großes". Vielleicht passt es einfach nicht zur eigenen Persönlichkeit.

Ich hatte aber auch nie ein Problem mit Therapiepausen (eher im Gegenteil fand ich sie wichtig, um innerlich nachzukommen). Zwei Wochen sind lang? Finde ich viel seltsamer, als etwas nicht ausleihen zu wollen.

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CrazyChild
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Beitrag So., 24.02.2019, 11:08

Federchen hat geschrieben: So., 24.02.2019, 08:34 mich einsam und allein gelassen fühle.
Aber das ist doch nur ein GEFÜHL, wie Du selbst schreibst. In der Realität bist Du doch gar nicht einsam und verlassen. Denk da doch auch mal dran.
Lilli-E hat geschrieben: So., 24.02.2019, 10:05 Zwei Wochen sind lang?
Zwei Wochen Pause ist extrem kurz. Eigentlich ist es gar keine Pause. Vielleicht ne Unterbrechung. Was machst Du denn wenn Du mal krank bist. Da kannst Du dann vielleicht auch mal 2 Wochen nicht hin. Da ist das dann ganz normal.
Nicht zu viel reinsteigern.
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Pianolullaby
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Beitrag So., 24.02.2019, 12:15

ja und Crazy, manchmal können Gefühle auch arg schlimm für einen sein. Und dass man das in der Realität nicht ist, heisst nicht dass man sich arg so fühlen kann, und da kann es auch schlimm sein.
Für jemanden der vllt 2-3x die Woche Therapie hat, können 2 Wochen schon eine recht lange Pause sein, denkt doch mal weiter als bis vor die eigene Nasenspitze.
Da ist einfach jeder anders.
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Philosophia
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Beitrag So., 24.02.2019, 12:32

Ja, am Anfang der Analyse war mir selbst das Wochenende arg lang...hab ich nie drüber gesprochen. Ich denke, man wächst da langsam raus.
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Federchen
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Beitrag So., 24.02.2019, 12:35

Gut, bei mir waren es 4-7 Wochen Pause teilweise und da kam es mir nun mal so vor. Dass meine Gefühle nicht immer angemessen sind, ist mir bewusst. Und ich lerne noch, damit umzugehen. Ich wollte hier nur deutlich machen, dass es solche Gefühle eben auch geben kann und diese mit Sicherheit auch irgendwo ihre Berechtigung haben. Für mich steht jetzt mal an erster Stelle, solche Gefühle zu akzeptieren, sie zu erkennen und dann zu hinterfragen. Mit einem "so ist es doch gar nicht", ist es leider nicht getan.

Ich denke, dass mein Thera mir genau deshalb kein Objekt mitgibt. Wir haben das mit 2 Terminen bei seinem Kollegen "überbrückt".

Aber das soll hier ja nicht Thema sein.

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Pianolullaby
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Beitrag So., 24.02.2019, 12:48

Ich hatte das bei meiner 1. Therapie 1x, als sie 6 Wochen Sommerurlaub gemacht hat,
und nun bei meiner jetzigen, als ich 8 Wochen in der Klinik war.
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stern
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Beitrag So., 24.02.2019, 13:04

- Hier hat die Therapeutin 14 Tage als lang bezeichnet.

- es wurde anscheinend nicht besprochen, was Hintergründe angeht, sondern es wird ein Forum befragt... fremde Empfindungen, Ansichten oder Hintergründe zu übernehmen (die womöglich NULL mit einem selbst zu tun haben), ist nicht Sinn einer Analyse... mal abgesehen von dem insgesamt unüblichen Vorgehen.

- das Angebot weckt ein ungutes Gefühl (bei Ambivalenz).

- Man kann als User doch nicht von sich auf andere schließen... und man hat es hier nicht mit einem Kind zu tun.
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Anna-Luisa
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Beitrag So., 24.02.2019, 13:21

Ich frage mich gerade, ob es wohl Therapeuten gibt, die ihr getragenes Halstuch (vielleicht auch parfümiert) ihren Patienten mitgeben (wollen).

Ist der Patient / die Patientin doch vielleicht besonders empfänglich für olfaktorische Einflüsse....
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Federchen
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Beitrag So., 24.02.2019, 13:25

Darum geht es doch auch nicht, oder? Ich finde, dass das Forum eine gute Möglichkeit bietet, sich auszutauschen und sich selbst über seine Reaktion mithilfe von Input schon mal Gedanken zu machen. Natürlich sollte man es dann in der Therapie ansprechen. Ich finde es immer hilfreich, hier über meine Gedanken zu sprechen und Rückmeldung zu bekommen, wie man sie vllt eher in “der Welt da draußen” bekommen würde (natürlich auch nicht konkret). Oft führt es dann in dem Gespräch zwischen meinem Tehhera und mir dann doch wieder in eine ganz andere Richtung, aber ich kann auch die “Anregungen von außen” mit ihm besprechen. Aber ich mache auch Tiefenpsychologische Therapie, vllt. ist sowas in der Analyse ja nicht gewollt.

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stern
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Beitrag So., 24.02.2019, 13:39

Sich Fremdes in Foren anzulesen, kann auch massiv von einem weg führen - insbes. wenn es dann gar nicht in der Therapie landet (denn user haben ja schon erklärt, was es damit auf sich hat und wie es bei ihnen ist... also wird es wohl schon so sein.). Mit einer analytischen Therapie hat das jedenfalls nichts zu tun (falls diese noch aktuell ist). Dass es ein Übergangsobjekt ist, ist ja schon ausgemachte Sache. Auch geht es nicht darum, ob die Therapeutin die Pause von 14 Tagen lang findet.
Zuletzt geändert von stern am So., 24.02.2019, 13:54, insgesamt 1-mal geändert.
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mio
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Beitrag So., 24.02.2019, 13:47

Eine "zu lange Pause" oder ein "Übergangsobjekt" kann man bei ausreichender eigener Sicherheit auch einfach mit einem Kopfschütteln quittieren...dh. allein der Umstand dass überhaupt drüber nachgedacht wird OB das jetzt lang ist oder nicht zeigt meines Erachtens nach etwas.

Ich hatte zB. auch nie ein Problem mit Unterbrechungen, meine Thera hat das aber wohl schon "mit im Kopf" (und es war eine TfP) dass ich ein Problem damit haben KÖNNTE, sie hat mir dann aber eher alternative Termine oder Gespräche angeboten und keine "Objekte".

Ob ich eins habe oder nicht das entscheide dann ja ich selbst und ich hätte das eher, wenn ich gerade an einem Thema stark dran wäre und dann da eine zu lange Pause (da meine ich jetzt sowas wie 6-8 Wochen oder so) entstehen würde, das hätte aber mehr damit zu tun, dass ich Angst hätte das "Thema" so wieder aus den Augen zu verlieren und nicht ausreichend dran zu bleiben als damit dass mir meine Thera als Mensch "abhanden" kommen könnte.

Therapeuten scheinen sowas einfach "mit im Kopf" zu haben, was ich auch nicht verkehrt finde. Es sollte halt nicht das Gefühl entstehen, dass das deshalb auch so "sein muss". Ablehnen kann man so ein Angebot - wie jedes andere Angebot - im Grunde ja immer, wenn es für einen selbst nicht "passt". Wenn man sich unsicher ist, dann könnte man es vorher zB. mal für einen kürzeren Zeitraum "ausprobieren" und kucken wie es sich anfühlt. Ob es als hilfreich empfunden wird oder als belastend.

Ich denke mal es ist für Menschen die sich im Grunde schon ausreichend "selbst kennen" (bzw. eine Verbindung zum "eigenen" haben) schwer nachvollziehbar dass es Menschen gibt, die das so eben nicht haben. Und da werden dann eben alle "Einflüsse von außen" bedeutsamer (und damit auch "gefährlicher"/"gewichtiger") als sie es wären, wenn es nicht so wäre.

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stern
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Beitrag So., 24.02.2019, 13:58

Es zeigt, dass originär die Therapeutin Unruhe durch ihr Angebot reinbrachte - die vllt. ansonsten gar nicht Thema gewesen wäre. Wie auch immer: Der einzig richtige Ort dafür ist nun die Therapie. Man kann hier nicht von sich und den eigenen Therapeuten (womöglich ganz anderer Richtungen) auf andere schließen.
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