Erwachsen sein....
Ich sag ja
Feigling
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Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Hm, Menschen in solchen und vergleichbaren Notsituationen tendieren durchaus vermehrt zu Regression …Nico hat geschrieben:Sind der 24 Stunden Pflegefall und der 20 Jahre Knasti nun erwachsen oder nicht?
Ich würde das ganz pragmatisch daran fest machen dass ich die "Volljährigkeit" erreicht habe und damit auch die Verantwortung für alle meine Entscheidungen selbst trage, inklusive aller daraus erwachsenden Konsequenzen. Dass ich mich also nicht mehr darauf berufen kann, dass andere verantwortlich für mich oder meine Handlungen sind. Ich mündig bin, frei entscheiden/wählen kann.
Ob es so was wie ein generelles "Erwachsenengefühl" gibt? Vielleicht wenn man das wirklich verinnerlicht hat? Es also keine Zweifel und Ausflüchte mehr gibt/braucht diesbezüglich.
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Boah, da wird aber jetzt ganz tief in die Agitationskiste gegriffen, ich fühl mich ein bisschen, wie auf der Jugendweihefeier meiner Cousine zu DDR-Zeiten, der Kapitalismus als Ursprung aller Probleme der Welt...~~~ hat geschrieben: ↑So., 30.12.2018, 17:33 Erwachsen sein ist für mich vernüftige Entscheidung und optimale Problemlösungsstrategien immer vor dem Hintergrund des kapitalistischen Systems. Geld verdienen, Kinder bekommen, Familie gründen, nicht arbeitlsos werden, "kindliche" Gefühle unterdrücken um ein guter Arbeitnehmer zu sein, .... das was man schon in der Schule lernt, um sein Kind sein zu unterdrücken: Still sitzen und funktionieren.
Was schlicht und ergreifend falsch ist. Der Begriff wird ja in verschiedenen Zusammenhängen benutzt, einerseits in biologischer und andererseits in kultureller/soziologischer oder auch in rechtlicher Hinsicht. Biologisch gibt es natürlich einen objektiv feststellbaren Zustand des Erwachsenseins, nämlich mit Abschluss des Reifungsprozesses, der in jedem Menschen biologisch verankert ist. Dazu zählt neben der allgemeinen körperlichen Reife vor allem die Reifung des Gehirns. Vollständig abgeschlossen gilt die so ab Mitte 20. Danach finden zwar weiterhin noch Veränderungen in Form eines Umbaus des Gehirns statt, aber keine Wachstumsprozesse im eigentlichen Sinne. Insofern gibt es da schon eine eindeutige Unterscheidung zwischen Kind (= noch im potentiellen körperlichen und/oder neuronalen Wachstum befindlich) und Erwachsenem (= Wachstumsphase beendet). Dabei ist das Alter Mitte 20 als Obergrenze zu verstehen, es gibt auch Menschen, die sich schneller entwickeln, und daher früher "fertig" sind, aber spätestens ab diesem Alter ist auch der langsamste Mensch "ausgewachsen". Aber auch bei individueller medizinischer Untersuchung würde sich im Einzelfall feststellen lassen, ob ein Mensch adult, also erwachsen ist oder nicht.~~~ hat geschrieben: ↑So., 30.12.2018, 17:33 Davon lösgeslöst ist alles andere für mich emotionale und rationale Intelligenz. Die man immer besitzt, die sich einfach nur weiter entwickelt. Die schon ein Kind besitzt. Die Unterscheidung ist für mich künstlich, da es einfach alles fließende Übergänge sind. Es gibt keinen Zustand Kind und keinen Zustand Erwachsen.
Der kulturelle/soziologische Begriff orientiert sich stark an diesem biologischen Reifungsbegriff. Man bezeichnet damit einen Menschen, der alle Funktionen wahrnimmt, die ausgewachsene Menschen üblicherweise wahrnehmen. Welche Funktionen das sind, ist natürlich immer auch kulturabhängig. Sie mögen sich zwar von Kultur zu Kultur unterscheiden, aber geben tut es diese Kriterien in allen Kulturen. Das ist auch notwendig, weil für Heranwachsende (um den emotional stark besetzten Begriff "Kind" mal aus der Diskussion herauszunehmen) schon aufgrund der fehlenden neuronalen Reifung (bis zum ca. 12. Lj. ist z.B. der präfrontale Kortex, der eine willentliche Kontrolle des Verhaltens und der Emotionen erst möglich macht, noch gar nicht funktionsfähig, d.h. ein Kind kann sich gar nicht wie ein Erwachsener z.B. an Regeln - von außen vorgegebene oder eigene - halten, selbst wenn es das selbst will) andere, geringere Anforderungen der Gesellschaft gestellt werden müssen, als an Erwachsene (deshalb z.B. auch Jugendstrafrecht, Rechtsfähigkeit usw.). Jetzt gibt es natürlich Menschen, die schon die Verhaltenskontrolle als solche für den Tod aller Freiheit sehen und die kindliche Unkontrolliertheit der Gefühle und des Verhaltens als die allein selig machende "kindliche Unschuld" romantisieren, aber das wäre zu Ende gedacht das Ende einer jeden Gesellschaft, keine, auch keine kleine Gruppe von Menschen kommt ohne Regeln und Verhaltenskontrolle aus, denn die beginnt ja schon da, wo das Kind lernt, dass es nicht in Ordnung ist, seinem kindlich-unschuldigen Gefühl der Wut ungebremst Ausdruck zu verleihen, indem es seiner besten Freundin einen Stein an den Kopf wirft, weil sie das Kind zum 10. mal beim Hüpfekästchen geschlagen hat.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
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Blödsinn, emotionale Intelligenz funktioniert nicht ohne ein gewisses Maß an Kontrolle über Gefühl und Verhalten. Verkümmern tut sie dann, wenn Leistung an die Stelle von Werten tritt, aber das hat gerade nichts mit Erwachsensein zu tun. Erwachsen sein in soziologischer Hinsicht bedeutet nämlich selbstbestimmt (im Rahmen seiner Möglichkeiten, bei Menschen mit Handicap gesundheitlicher, finanzieller oder welcher Art auch immer können diese Grenzen enger sein, als bei anderen Menschen), d.h. unabhängig von Eltern, Partner, Kindern usw. zu Leben und dafür auch selbst die Verantwortung zu tragen. Wenn ich mich blind irgendwelchen Leistungsmaßstäben der Umwelt beuge, obwohl es meinen Werten widerstrebt oder ohne erkundet zu haben, ob es auch andere Möglichkeiten gibt und darunter leide, dann handle ich gerade nicht selbstbestimmt und selbstverantwortlich und damit im soziologischen Sinn auch nicht erwachsen. Der o.g. Rahmen schränkt diese Selbstbestimmung natürlich mehr oder weniger stark ein, so dass selbstbestimmt ein relativer Begriff ist. Andererseits wäre ein sinnloses trotziges Aufbegehren gegen Umstände, die ich nicht zu ändern beabsichtige und das mir erhebliche Nachteile einbringt, ebenso wenig erwachsen, weil ich da keine Selbstverantwortung übernehme.
Dazu hat Eremit schon treffend Stellung genommen.
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Ui, da ging a die Post ab hier- grins-
Mio, ich gebe niemandem die Schuld für mein Handeln- denk. Es ist mir bewusst dasd ich für meine Entscheidungen selber gerade stehen muss. Ich glaub, ich habe eher die Tendenz die Fehler bei mir zu suchen. Und doch- das Erlebte ist einfach nicht zu vergessen.
Allen Anderen hier- danke für eure Antworten. Ja , erwachsen sein ist für mich auch so, dass ich schaffen muss alles alleine schaffen zu können. Und auch, dass ich zu dem stehen kann, was ich entscheide( Wunschtraum) . Leider ist es immet so, dass ich jede Entscheidung hinterfrage. Unsicher was falsches entschieden zu haben. Ich habe Angst vor allen Fehlern bzw. möglichen Fehlern..
Mio, ich gebe niemandem die Schuld für mein Handeln- denk. Es ist mir bewusst dasd ich für meine Entscheidungen selber gerade stehen muss. Ich glaub, ich habe eher die Tendenz die Fehler bei mir zu suchen. Und doch- das Erlebte ist einfach nicht zu vergessen.
Allen Anderen hier- danke für eure Antworten. Ja , erwachsen sein ist für mich auch so, dass ich schaffen muss alles alleine schaffen zu können. Und auch, dass ich zu dem stehen kann, was ich entscheide( Wunschtraum) . Leider ist es immet so, dass ich jede Entscheidung hinterfrage. Unsicher was falsches entschieden zu haben. Ich habe Angst vor allen Fehlern bzw. möglichen Fehlern..
Ich denke erwachsen sein ist verdammt schwer. Doch für Andere kann ich stark sein bzw. Currage aufbringen, wobei das auch mit Gefahr suchen zu tun hat.
Ich teile die letzten Sätze mal auf.
Damit bist du nicht allein in der Welt. So geht es vielen Menschen. Wenn es nach einiger Zeit- damit meine ich nicht nur ein paar Tage- dann kann man seine Entscheidung wieder neu anpassen.
LG candle
Das ist jetzt nur mein Vorgehen, aber ich hinterfrage nur vor der Entscheidung. Und wenn die Entscheidung nicht 100% gefühlsmäßig besteht, wird solange keine Entscheidung getroffen.
Unsicher was falsches entschieden zu haben.
Damit bist du nicht allein in der Welt. So geht es vielen Menschen. Wenn es nach einiger Zeit- damit meine ich nicht nur ein paar Tage- dann kann man seine Entscheidung wieder neu anpassen.
Was für Fehler sollte es denn geben?Ich habe Angst vor allen Fehlern bzw. möglichen Fehlern..
LG candle
Now I know how the bunny runs!
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Ich finde nicht, dass man alles alleine schaffen muss. Ich sehe es ebenso als Erwachsen an, zu sehen wann ich es nicht alleine kann, und mir dann adequat prof. Hilfe suche.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
candle: ich habe einfach Angst davor was falsch gemacht zu haben. Egal was. Ich fürchte mich vor den Konsequenzen.
Konkret? Mh. z.b., Kontaktabbruch zur Mutter, den ich nicht schaffe durchzuziehen. - ich merke, dass es mir nicht wirklich gut tut, es nicht zu tun, aber ich schaffe den Abbruch nicht. Konsequenzen? Die muss ich ertragen
Konkret? Mh. z.b., Kontaktabbruch zur Mutter, den ich nicht schaffe durchzuziehen. - ich merke, dass es mir nicht wirklich gut tut, es nicht zu tun, aber ich schaffe den Abbruch nicht. Konsequenzen? Die muss ich ertragen
Wenn es dir so schwerfällt den Kontakt ganz abzubrechen, lass es einstweilen. Überleg dir wo du deine Grenzen ziehen willst und kannst. Und übe, diese Grenzen nicht einreissen zu lassen.
Wenn die Entscheidung zu einem Abbruch so schwer fällt, ist er eh nicht lange durch zu halten.
Whale
Wenn die Entscheidung zu einem Abbruch so schwer fällt, ist er eh nicht lange durch zu halten.
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Was soll das denn für Konsequenzen haben?Tupsy71 hat geschrieben: ↑Mi., 02.01.2019, 15:29 candle: ich habe einfach Angst davor was falsch gemacht zu haben. Egal was. Ich fürchte mich vor den Konsequenzen.
Konkret? Mh. z.b., Kontaktabbruch zur Mutter, den ich nicht schaffe durchzuziehen. - ich merke, dass es mir nicht wirklich gut tut, es nicht zu tun, aber ich schaffe den Abbruch nicht. Konsequenzen? Die muss ich ertragen
candle
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