Unstimmige Therapiesituation
Worüber ich mir gerade Gedanken mache: Eigentlich hat er mir wieder Verantwortung übergeholfen. "Wenn Sie merken, dass ich wieder gemein werde, gehen Sie einfach." Praktisch kann er mal einen schlechten Tag haben oder was weiß ich und ich soll dann abschätzen, ob es wieder mies läuft oder ein Aussetzer ist? Außerdem lebt doch auch eine Therapiebeziehung davon, dass man Probleme zusammen meistert. Ich kann doch gar nicht wissen, ob er an einem Punkt ist, wo ich besser das weite suche. Ich würde eigentlich erwarten, dass er mir dann sagt, dass wir an Grenzen kommen. Bin ich da falsch gewickelt?
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Wenn Dein Therapeut für Dich gemein wird, dann sollte er meiner Meinung nach mit Dir besprechen, was Du an seinem Verhalten gemein findest und es im besten Fall auflösen.MariJane hat geschrieben: ↑Do., 10.01.2019, 14:27 Worüber ich mir gerade Gedanken mache: Eigentlich hat er mir wieder Verantwortung übergeholfen. "Wenn Sie merken, dass ich wieder gemein werde, gehen Sie einfach." Praktisch kann er mal einen schlechten Tag haben oder was weiß ich und ich soll dann abschätzen, ob es wieder mies läuft oder ein Aussetzer ist? Außerdem lebt doch auch eine Therapiebeziehung davon, dass man Probleme zusammen meistert. Ich kann doch gar nicht wissen, ob er an einem Punkt ist, wo ich besser das weite suche. Ich würde eigentlich erwarten, dass er mir dann sagt, dass wir an Grenzen kommen. Bin ich da falsch gewickelt?
Wenn er Dir sagt, dass Du dann einfach gehen kannst, dann gibt er Dir damit die Erlaubnis zu gehen. Du bist nicht dazu gezwungen bei ihm zu bleiben, wenn es Dir mit ihm nicht gut geht.
Anders ausgedrückt: Friss oder stirb.
Jup, so sehe ich das irgendwie auch und wir haben auch schon über Probleme in unserer Beziehung gesprochen- er kann das also. Ich weiß ehrlicherweise auch nicht, was ich damit anfangen soll- wenn ich merke(!), dass er gemein wird. Das heißt für mich, ich merke es, nicht ich empfinde einfach so... Und dann soll ich eben einfach gehen. Statt dass er mir dann in aller Deutlichkeit sagt: Liebe Frau MariJane, ich mag Sie, aber Sie nerven mich so sehr, dass ich denke, wir beenden die Zusammenarbeit jetzt besser.
Der bekommt jetzt doch eine Mail zu eben diesem Thema. Er soll mir einfach sagen, dass ich nerve, bevor er anfängt gemein zu werden. Wir werden das alles vermutlich elendig lang durchkauen.
Der bekommt jetzt doch eine Mail zu eben diesem Thema. Er soll mir einfach sagen, dass ich nerve, bevor er anfängt gemein zu werden. Wir werden das alles vermutlich elendig lang durchkauen.
Dass Du ihn wirklich nervst, hat er doch nicht gesagt.MariJane hat geschrieben: ↑Do., 10.01.2019, 20:21 Jup, so sehe ich das irgendwie auch und wir haben auch schon über Probleme in unserer Beziehung gesprochen- er kann das also. Ich weiß ehrlicherweise auch nicht, was ich damit anfangen soll- wenn ich merke(!), dass er gemein wird. Das heißt für mich, ich merke es, nicht ich empfinde einfach so... Und dann soll ich eben einfach gehen. Statt dass er mir dann in aller Deutlichkeit sagt: Liebe Frau MariJane, ich mag Sie, aber Sie nerven mich so sehr, dass ich denke, wir beenden die Zusammenarbeit jetzt besser.
Er hat gesagt, dass Du gehen kannst, wenn Du ihn gemein findest. Du kannst übrigens IMMER gehen, auch ohne seine Erlaubnis.
Hat er gesagt, dass er Dich mag?
Wenn ich jemanden wirklich mag, dann kann er mich nicht so nerven, dass ich keinen Kontakt mehr möchte.
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Es ist doch nicht seine Aufgabe, es anzusprechen, wenn in der Beziehung was schlecht läuft. Es ist normal Aufgabe von beiden, aber in einer Therapie meiner Meinung nach hauptsächlich Aufgabe des Patienten. Zumindest ab einem gewissen Punkt in der Therapie, wo man davon ausgehen kann, dass der Patient das kann. Wie der Patient das macht, egal, es darf alles ausprobiert werden. Ansprechen, abhauen, Email schreiben. Das ist ja das schöne an Therapie. Wenn man mit sowas umzugehen lernt, dann ist das wertvoll. Beispiel: mein Mann und sein Vater hätten beide gerne mehr Kontakt, aber keiner will so richtig den ersten Schritt machen. Der jeweils andere ist ja Schuld und trägt deshalb die Verantwortung dafür. Lösungskompetenz für dieses Problem auf beiden Seiten null. Top, oder?
Nein, er hat mir mehrfach gesagt, dass er mich wirklich mag. Das glaube ich ihm auch. Irgendwie spürt man ja, ob da Sympathie ist und da ich ihn wiederum echt gerne mag, wird das schon so sein und auf der Ebene passen. Trotzdem können meine Probleme, ich, meine Themen ihn durchaus an Grenzen bringen, an seinen Nerven zehren und das ist eben so ein bisschen mein Gefühl. Er hätte ja sagen können, wenn Sie finden, ich werde wieder gemein, machen Sie schleunigst den Mund auf und sagen mir das, damit wir reden können. Andere Aussage, als ich soll einfach gehen, wenn er gemein ist... Faktisch bin ich da eher Miss Diskussionswut und Klärungswut. Und naja, seine Aufgabe in Therapie ist doch, eben nicht fies zu werden und eben, wenn er merkt, dass er das nicht vermeiden kann, einfach die Zusammenarbeit zu beenden (wenn es wirklich nicht geht...). Denke ich zumindest.
Wie handhabst Du das denn im RL? Also was tust Du da, wenn da jemand über Deine Grenzen geht?
Das passiert eher mit Menschen, die ich nicht kenne, nicht gut kenne und da ziehe ich mich zurück. In eher engen Beziehungen rede ich darüber; kommt aber nicht so häufig vor, dass ich das muss. Er ist für mich eine enge Beziehung und da würde ich reden wollen. Wir waren auch mitten in der Klärung, als es dann wirklich zuviel wurde... ich verstehe es eher nicht, dass ich dann "einfach gehen" soll...
Da wertest Dich in meinen Augen ordentlich ab.MariJane hat geschrieben: ↑Do., 10.01.2019, 21:38 Faktisch bin ich da eher Miss Diskussionswut und Klärungswut. Und naja, seine Aufgabe in Therapie ist doch, eben nicht fies zu werden und eben, wenn er merkt, dass er das nicht vermeiden kann, einfach die Zusammenarbeit zu beenden (wenn es wirklich nicht geht...). Denke ich zumindest.
Etwas zu klären, ist doch keine Klärungswut, sondern ein legitimes Bedürfnis!
Deine verständlichen (Klärungs-) Bedürfnisse sollten nicht auf eine fiese Art beantwortet werden.
Was geht denn in der Zusammenarbeit eigentlich für DICH noch?
Das verstehe ich auch nicht so recht.. Ich meine klar, er ist nicht für Deine Grenzen verantwortlich, die musst Du selbst vertreten, er ist nur für seine verantwortlich. Aber irgendwas läuft da schräg?
Entweder projizierst Du was auf ihn (??? Oder er hat das Gefühl dass es so ist?) und er sieht sich nicht als "gemein" an weshalb er auch keinen "Klärungsbedarf" für sich sieht und der Meinung ist, dass Du dann halt "gehen" musst, wenn Dir seine Grenzen nicht "passen" oder aber er hat da echt einen "blinden Fleck".
Was meint "mitten in der Klärung" denn konkret? Wie hast Du versucht die Situation zu klären?
Geht mir eindeutig anders. Ich habe auch wenn ich jemanden mag persönliche Grenzen und wenn die immer wieder überschritten werden, dann ist es mir irgendwann egal, ob ich jemanden mag. Im Grunde "erübrigt" sich das "mögen" dann bei mir auch ein Stück weit, wenn jemand meint mich dauernd "nerven" zu können und zu dürfen weil ich ihn ja mag.
Finde ich ziemlich daneben, so ein Verhalten.
@ Solage Nee, ich war etwas ironisch. Ich denke, so läuft Therapie: Es gibt Unstimmigkeiten und dann wird darüber auch mal geredet. Er hat sich schon mal bei mir entschuldigt.
Die letzte Sitzung war er genau der Therapeut, den ich so enorm mag- auf meiner SEite, aufgeräumt, total toll. Mir sitzen einfach die Probleme von damals im Nacken und ich denke, ich muss das klären. Und eben auch, warum ich gehen soll, wenn ich merke, er wird gemein... Gut, es gibt Situationen in meinem Leben, da wäre es klug gewesen, dass ich einfach gehe, statt reden zu wollen. Aber Therapie ist ja eher nicht die Situation, wo das angebracht ist? Das ist einfach in Männlein-Weiblein-Beziehungen sinnvoll, wenn Typ Arschloch wird und man weiß, dem geh ich besser aus dem Weg. Gut, so war die Situation gefühlt auf verbaler Ebene mit ihm, aber letztlich ist der eben mein Therapeut und muss durch eine Klärung durch... dachte ich zumindest.
@ mio, keine Ahnung. Kann sein, dass er eine Projektion vermutet- gemeiner Typ Projektion... aber auch das muss er mir dann freundlich beibringen und nicht einfach sagen: Merken Sie, ich werde wieder gemein, gehen Sie einfach. Ich meine, letztlich sagt er damit, ich kann voll fies werden, ich war fies und dann rennen Sie besser.
Wie ich die Situation klären wollte? Naja, es fing mit unheilbringenden Blicken und einer Anklage an und er wollte entkräften und dann wurde das alles noch merkwürdiger, weil er dauernd irgendwie das Wort professionell in den Mund nahm... betonte, dass er alles für mich tut, also alles was professionell möglich ist. Seine professionelle Meinung ist... Und dann war ich gefühlt weg vom Fenster, weil ich ihn in der Stunde vorher als total daneben erlebt habe. Und mein armes Gehirn hat eben angefangen sich zu fragen, warum der dauernd betont (vor sich oder mir?) dass er professionell ist... Das ist aber eher Quatsch; ich hab ihn halt direkt gefragt, wie man auf den ganzen Blödsinn kommt, den er mir um die Ohren gehauen hat und das ich mich da frage, was er für einer ist... Aus meiner Sicht musste das auch gesagt werden.
Die letzte Sitzung war er genau der Therapeut, den ich so enorm mag- auf meiner SEite, aufgeräumt, total toll. Mir sitzen einfach die Probleme von damals im Nacken und ich denke, ich muss das klären. Und eben auch, warum ich gehen soll, wenn ich merke, er wird gemein... Gut, es gibt Situationen in meinem Leben, da wäre es klug gewesen, dass ich einfach gehe, statt reden zu wollen. Aber Therapie ist ja eher nicht die Situation, wo das angebracht ist? Das ist einfach in Männlein-Weiblein-Beziehungen sinnvoll, wenn Typ Arschloch wird und man weiß, dem geh ich besser aus dem Weg. Gut, so war die Situation gefühlt auf verbaler Ebene mit ihm, aber letztlich ist der eben mein Therapeut und muss durch eine Klärung durch... dachte ich zumindest.
@ mio, keine Ahnung. Kann sein, dass er eine Projektion vermutet- gemeiner Typ Projektion... aber auch das muss er mir dann freundlich beibringen und nicht einfach sagen: Merken Sie, ich werde wieder gemein, gehen Sie einfach. Ich meine, letztlich sagt er damit, ich kann voll fies werden, ich war fies und dann rennen Sie besser.
Wie ich die Situation klären wollte? Naja, es fing mit unheilbringenden Blicken und einer Anklage an und er wollte entkräften und dann wurde das alles noch merkwürdiger, weil er dauernd irgendwie das Wort professionell in den Mund nahm... betonte, dass er alles für mich tut, also alles was professionell möglich ist. Seine professionelle Meinung ist... Und dann war ich gefühlt weg vom Fenster, weil ich ihn in der Stunde vorher als total daneben erlebt habe. Und mein armes Gehirn hat eben angefangen sich zu fragen, warum der dauernd betont (vor sich oder mir?) dass er professionell ist... Das ist aber eher Quatsch; ich hab ihn halt direkt gefragt, wie man auf den ganzen Blödsinn kommt, den er mir um die Ohren gehauen hat und das ich mich da frage, was er für einer ist... Aus meiner Sicht musste das auch gesagt werden.
Na ja, mit Eurer Vorgeschichte....MariJane hat geschrieben: ↑Do., 10.01.2019, 22:13 Und mein armes Gehirn hat eben angefangen sich zu fragen, warum der dauernd betont (vor sich oder mir?) dass er professionell ist... Das ist aber eher Quatsch; ich hab ihn halt direkt gefragt, wie man auf den ganzen Blödsinn kommt, den er mir um die Ohren gehauen hat und das ich mich da frage, was er für einer ist... Aus meiner Sicht musste das auch gesagt werden.
Ich glaube Du fährst da schon einen Film, was soll er da anderes machen, als sich auf sein professionelles Vorgehen zu berufen? Du scheinst ja nach wie vor nicht so ganz "sicher" zu sein, dass er "nix von Dir will", oder?
Das er sich auf das professionelle immer wieder berufen hat, leuchtet mir durchaus heute ein- weil er direkt gefragt wurde, was bei ihm da eigentlich nicht ok ist... Da hab ich aber noch keinen Film geschoben hinsichtlich seiner Ideen auf mich- die kamen auf, als er sich da hinter professionellen Meinungen versteckt hat. Da haben wir uns gemeinsam um Kopf und Kragen interpretiert...
Nö, der will nichts von mir- zumindest würde der, aber das war nie meine Frage und mein Problem, sowas niemals nicht ausagieren- Vollprofi. Ob er da irgendwas attraktiv, verführerisch wie auch immer findet, ist letztlich seine Sache. Will ich nicht wissen.
Nö, der will nichts von mir- zumindest würde der, aber das war nie meine Frage und mein Problem, sowas niemals nicht ausagieren- Vollprofi. Ob er da irgendwas attraktiv, verführerisch wie auch immer findet, ist letztlich seine Sache. Will ich nicht wissen.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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wie genau hat er sich dann um Kopf und Kragen interpretiert? Sieht er das auch so, dass er sich (und sein Begehren?) hinter der Betonung seiner Professionalität versteckt?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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