Gesetzentwurf: 'Zuweisung' von Therapieform und Therapeut geplant

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Rosie47
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Beitrag Do., 29.11.2018, 22:39

stern hat geschrieben: Do., 29.11.2018, 20:17 Heute hat sich zufällig ein kurzes Gespräch über dieses Gesetz ergeben (aufgrund einer Bemrkung von mir). Sie meinte ua als Patient würde sie auf die Barrikaden gehen.
Gute Idee, mal mit der Therapeutin/dem Therapeuten drüber zu sprechen.
Die Petition gegen diesen Gesetzentwurf ist vom bundesweiten und schulenübergreifenden Psychotherapeuten-Dachverband sowie von etlichen Landes- und Fachverbänden auf den Weg gebracht worden ...

(Aber wer seinem Thera ohnehin grundsätzlich misstraut, der wird so ein Gespräch nicht führen - man könnte ja "manipuliert" werden. - Mit Erstaunen habe ich hier davon gelesen, dass es so eine Patienten-Grundhaltung gibt. Ob die aber aktuell in Therapie sind, hat sich mir nict erschlossen.)

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stern
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Beitrag Fr., 30.11.2018, 12:37

Psychotherapeuten sollten eigentlich gar keine Diagnosen stellen dürfen, das sollte ausschließlich Psychologen und Psychiatern vorbehalten sein.
Das verstehe ich nicht ;) Psychotherapeuten sind doch Psychologen mit einer Ausbildung zum Psychotherapeuten bzw. Mediziner mit einer Therapieausbildung.
Was meinste du damit?
Eben. In D können Diagnosen nur Leute stellen, die entweder Arzt sind oder Psychotherapeut. Um Arzt zu werden braucht man ein Medizinstudium und macht ggf. noch eine oder mehrere Facharztausbildungen. Und Psychotherapeuten sind entweder Ärzte mit einer mehrjährigen Psychotherapieausbildung (und ggf. Facharztausbildungen) oder studierte Psychologen mit einer mehrjährigen Psychotherapieausbildung (praktisch und theoretisch) und ggf. diversen Fortbildungen. Es ist also davon auszugehen, dass diese Leute so gut ausgebildet sind, dass sie Diagnosen erstellen können und Behandlungspläne und Gutachten. Diese beide Studiengänge sind zudem (so kenne ich es zumindest) massiv zulassungsbeschränkt, dass das noch nicht einmal jeder studieren kann (Medizin und Psychologie). Und zum Ausschluß körperlicher Erkrankungen muss man auch noch zum Arzt bevor man eine Psychotherapie bei einem PT startet, der Psycholgoge ist.

In Ö ist der Zugang zur PT-Ausbildung viel breiter... daher sollte man unterschiedliche Ausgangslagen nicht vermengen:
In Österreich besteht, anders als in Deutschland, jedoch keine Beschränkung auf spezifische Studiengänge wie Medizin oder Psychologie. So sind auch Krankenpfleger, Soziologen, Publizisten, Ehe- und Familienberater, Pädagogen, Philosophen, Theologen und Sozialarbeiter zur Ausbildung zugelassen. Wer nicht zu diesen Berufsgruppen zählt, kann einen Antrag auf Zulassung beim Bundesministerium für Gesundheit stellen.
Das neue Gesetzesvorhaben (D) scheint ein recht umfassendes Gesetz zu sein und beschränkt sich nicht auf die PT, sondern schafft auch div. Neuregelungen für die Körpermedizin. Auch von der Seite wird Kritik geübt.
Liebe Grüße
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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 30.11.2018, 13:51

Rosie47 hat geschrieben: Do., 29.11.2018, 22:39 (Aber wer seinem Thera ohnehin grundsätzlich misstraut, der wird so ein Gespräch nicht führen - man könnte ja "manipuliert" werden. - Mit Erstaunen habe ich hier davon gelesen, dass es so eine Patienten-Grundhaltung gibt. Ob die aber aktuell in Therapie sind, hat sich mir nict erschlossen.)
Mit Erstaunen lese ich, dass manch eine (r) offenbar Vertrauen für das Gespräch über einen solchen Gesetzesentwurf vonnöten hält. Oder die Behauptung aufgebracht wird, dass manche Patienten ihrem Therapeuten aus Grundsatz misstrauen. Wenn ich meiner Therapeutin misstrauen würde, hätte ich hier gerade ein seichtes Gesprächsthema gefunden.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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stern
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Beitrag Fr., 30.11.2018, 14:00

:lol: :lol: :lol: Jetzt muss ich aber laut lachen... ohne Hintergrundinfos zum Anlaß und ohne dass ich schrieb, worum es überhaupt ging bzw. was der Gesprächsinhalt dieses kurzen Ausflugs konkret war, interpretiert Anna-Luisa via Forendiagnose ein seichtes Gespräch und Misstrauen zur Therapeutin hinein, wenn man diesbzgl. etwas einbringt. Na ja, ist anscheinend eine Standardprojektion. Vielleicht lasse ich das nächste mal den Kommentar und meine Reaktion darauf analysieren. :love:
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Eremit
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Beitrag Fr., 30.11.2018, 18:36

Jenny Doe hat geschrieben:Das verstehe ich nicht
Genauer formuliert: Die Diagnose sollte auf Analyse spezialisierten Fachkräften vorbehalten sein. Hauptberufliche Psychotherapeuten spezialisieren sich ja auf die Behandlung und weniger bzw. selten auf die Analyse.
Anna-Luisa hat geschrieben:Wenn ich meiner Therapeutin misstrauen würde, hätte ich hier gerade ein seichtes Gesprächsthema gefunden.
Na ja, aber bedingungslos vertraust Du Deiner Therapeutin ja auch sicher nicht. Damit würdest Du ja auch Deine Selbstständigkeit und Mündigkeit komplett abgeben sowie Deine eigenen Selbstheilungskräfte.

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 30.11.2018, 18:50

Eremit hat geschrieben: Fr., 30.11.2018, 18:36 Na ja, aber bedingungslos vertraust Du Deiner Therapeutin ja auch sicher nicht. Damit würdest Du ja auch Deine Selbstständigkeit und Mündigkeit komplett abgeben sowie Deine eigenen Selbstheilungskräfte.
Nein, ich stelle sogar zahlreiche Bedingungen um ihr vertrauen zu können:

1)Ich muss leben
2)Sie muss leben
3)Sie muss eine Approbation besitzen
4)Sie muss Deutsch, Englisch oder Französisch können
5)..........
6)...........
.........................
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Jenny Doe
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Beitrag Fr., 30.11.2018, 18:52

Hallo Eremit
Die Diagnose sollte auf Analyse spezialisierten Fachkräften vorbehalten sein.
Ich verstehe was Du meinst, teile Deine Einstellung zum Teil, da mir in meinen Psychotherapien die Differentialdiagnostik fehlte, also das Vorgehen nach dem Ausschlussverfahren. Die Diagnostik war mir zu sehr ideologiengeleitet. Ich erhielt nur die Diagnose-Fragebögen, von denen die Therapeuten ausgingen, dass sie zutreffend wären. Lange Geschichte, ... sollte hier auch nicht Thema sein.

Hallo Anna-Luisa
Wenn ich meiner Therapeutin misstrauen würde, hätte ich hier gerade ein seichtes Gesprächsthema gefunden.
Also, ... da musste auch ich schmunzeln. Passt nicht zu deiner sonstigen Unabhängigkeits- und Skepsis-Erklärung.
Trotzdem stimme ich dir zu. Ich habe keine Grundmisstrauen Therapeuten gegenüber. Was ich berichte sind meine Erfahrungen. Doch ich begegne neuen Therapeuten mit neuem Vertrauen und dem Wissen, dass ich aus meinen schlechten Erfahrungen gelernt habe und mir gewisse Dinge kein zweites Mal passieren. Vertrauen und gesunde Skepsis schließen sich nicht aus.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


Eremit
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Beitrag Fr., 30.11.2018, 19:01

Jenny Doe hat geschrieben:Ich verstehe was Du meinst, teile Deine Einstellung zum Teil, da mir in meinen Psychotherapien die Differentialdiagnostik fehlte, also das Vorgehen nach dem Ausschlussverfahren.
War bei mir auch der Fall, deswegen habe ich die abenteuerlichsten Diagnosen kassiert. Und fast jedes Mal war es eine völlig andere.

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stern
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Beitrag Fr., 30.11.2018, 21:51

Genauer formuliert: Die Diagnose sollte auf Analyse spezialisierten Fachkräften vorbehalten sein. Hauptberufliche Psychotherapeuten spezialisieren sich ja auf die Behandlung und weniger bzw. selten auf die Analyse.
Ich weiß nicht, wie in Österreich Diagnosen vergeben werden... da ticken die Uhren ja anders. Aber in D können nur hochqualifizierte Fachkräfte Diagnosen stellen, nämlich Ärzte und Psychotherapeuten, die jahrelange Medizin bzw Psychologie studierten sowie eine bzw. mehrere Facharztausbildungen absolvierten bzw. eine mehrjährige Psychotherapieausbildung sowie ggf. weitere Fortbildungen. Mehr geht nicht.

Dabei hat in D jeder Arzt und Psychotherapeut eigenverantwortlich zu diagnostizieren und zu behandeln. Psychotherapeuten sind Ärzten in D ziemlich gleichgestellt, stellen Diagnosen, Indikationen, behanden und rechnen direkt über die KK ab...sie sind entweder bereits selbst Ärzte oder haben als Psycholgrn eine ähnlich umfangreiche Ausbildung "genossen".

Man kann sich, wenn man seinem Behandler misstraut, auch eine externe, unabhängige Zweitmeinung einholen... bei einem Guru der Wahl. Noch.

Spahn geht es darum, Hürden für die PT aufzubauen.
Liebe Grüße
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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 01.12.2018, 09:11

Jenny Doe hat geschrieben: Fr., 30.11.2018, 18:52 Also, ... da musste auch ich schmunzeln. Passt nicht zu deiner sonstigen Unabhängigkeits- und Skepsis-Erklärung.
Trotzdem stimme ich dir zu. Ich habe keine Grundmisstrauen Therapeuten gegenüber. Was ich berichte sind meine Erfahrungen. Doch ich begegne neuen Therapeuten mit neuem Vertrauen und dem Wissen, dass ich aus meinen schlechten Erfahrungen gelernt habe und mir gewisse Dinge kein zweites Mal passieren. Vertrauen und gesunde Skepsis schließen sich nicht aus.
Hallo Jenny Doe,

schmunzeln musste auch ich gerade. Dein an mich gerichteter Beitrag passt nicht gut dazu, dass du erst kürzlich schriebst, du würdest dir doch große Mühe geben um zum Kreis der von mir Ignorierten zu gehören. :-D

Ich würde nicht behaupten, dass ich total unabhängig und skeptisch bin. Allerdings (und damit meine ich nicht dich), finde ich die Er-ist-doch-dein -Therapeut-also-musst-du-ihm-sofort- hundertprozentig -vertrauen Haltung so mancher Personen kritikwürdig.
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Beitrag Sa., 01.12.2018, 14:47

Anna-Luisa hat geschrieben:Allerdings (…), finde ich die Er-ist-doch-dein -Therapeut-also-musst-du-ihm-sofort- hundertprozentig -vertrauen Haltung so mancher Personen kritikwürdig.
Finde ich auch. Das hat teilweise schon fast etwas sektenartiges, wie die Unterwerfung unter einen Guru.

Ich verstehe nicht, warum man einem Psychotherapeuten mehr Vertrauen entgegen bringen sollte als z.B. einem KFZ-Mechaniker. Oder sonst einer fremden Person, die man genau genommen überhaupt nicht kennt.

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stern
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Beitrag Sa., 01.12.2018, 15:12

Anna-Luisa hat geschrieben: Sa., 01.12.2018, 09:11 Allerdings (und damit meine ich nicht dich), finde ich die Er-ist-doch-dein -Therapeut-also-musst-du-ihm-sofort- hundertprozentig -vertrauen Haltung so mancher Personen kritikwürdig.
Ach so. Und weil das deine Prämisse ist, fühlst du dich berufen, in Threads User auf therapeutischen Machtmissbrauch wegen Sitzungsüberziehung zu beharren, selbst wenn die User dem mehrfach widersprochen haben?!
Liebe Grüße
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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 01.12.2018, 22:29

Eremit hat geschrieben: Sa., 01.12.2018, 14:47 Ich verstehe nicht, warum man einem Psychotherapeuten mehr Vertrauen entgegen bringen sollte als z.B. einem KFZ-Mechaniker. Oder sonst einer fremden Person, die man genau genommen überhaupt nicht kennt.
Eben. Dabei muss ich dem KFZ-Mechaniker doch eigentlich mehr vertrauen als einem Psychotherapeuten.
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Beitrag So., 02.12.2018, 10:29

Ich oute mich :love: : Zu einem von mir selbst ausgesuchter Therapeuten, bei dem ich mich gut aufgehoben fühle, habe ich in der Tat mehr Vertrauen als zu einem vorgesetzten Gutachter, in den hier anscheinend alle mögliche Hoffnungen und Erwartungen projiziert werden. Mal abgehen davon, dass dieser Gutachter wahrscheinlich auch PT oder Psychiater sein wird und nicht etwa der Automechaniker des Vertrauens ums Eck - speziell ausgebildet für die Auslese. Wobei... günstiger wäre der Automechaniker vordergründiger alle mal...

Schaut doch an, wie seit den 90igern das Gesundheitswesen zunehemend durchökonomisiert wurde, Stichwort auch: DRG oder Fallkostenpauschalen (und welche Auswirkugen das zB für die stationäre Versorgung hatte... Auswirkungen, auf die Kritiker auch schon im Vorfeld hinwiesen). Und nein, dass es in der stationären Psychotherapien fast ausschließlich auf Gruppenkonzepte gesetzt wird, ist kein Beweis dafür, dass das im Vergleich zu anderen Möglichkeiten besonders hilfreich ist. Oder druckfrisch aus der Presse:

"Hebammenmangel
Immer mehr Kreißsäle bleiben geschlossen"
30. November 2018, 14:28 Uhr
Wegen des großen Hebammenmangels müssen die Geburtshilfe-Abteilungen schließen.
Ministerin Huml hält dennoch an ihrer Meinung fest, dass die Geburtshilfe in Bayern nach wie vor auf hohem Niveau gesichert sei.
https://www.sueddeutsche.de/bayern/heba ... -1.4232115


Personalmangel in Kliniken führt immer häufiger zu Stationsschließungen

Der Mangel an Fachärzten und Pflegekräften wird auch in rheinland-pfälzischen Krankenhäusern immer mehr zum Problem. Schon jetzt kommt es zur Schließung von stationären Angeboten.
16.11.2018 | Quelle: dpa
https://www.kma-online.de/aktuelles/kli ... en-a-39057

Wer glaubt, wird selig, aber gesund?

Und apropos: Euren Automechaniker sucht ihr euch ja idR selbst aus. Ujnd Versicherungsgutachter wollen selbstverständlich nur das beste für die Autos... :stumm:
Liebe Grüße
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Jenny Doe
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Beitrag So., 02.12.2018, 11:33

Ich oute mich auch mal. Ich beziehe eine geringe EU-Rente und habe keine Lust darauf, dass die Krankenkassenbeiträge noch mehr steigen. Es reicht, dass erneut die Beiträge für die Pflegeversicherung erhöht werden, wie ich heute früh erfuhr.
Wer hier darüber meckert, dass die Krankenkassen nicht mehr alles zahlen, was man gerne gezahlt sehen möchte, der sollte auch Vorschläge machen, wie der steigende Bedarf an Psychotherapie (und anderen medizinischen Leistungen, die man gerne haben möchte) finanziert werden soll, und zwar ohne dass dafür die Beiträge für die Krankenkassen auf Kosten aller erhöht werden müssen oder Kredite aufegnommen werden müssen. Kredite müssen schließlich auch zurückgezahlt werden, was wiederum Kürzungen nach sich ziehen würde. Nur meckern, aber keine Finanzierungsvorschläge machen geht nicht. Nur jammern "ich will!!!!" bringt kein Geld ein.
Wer mit dem Gesundheitssystem nicht zufrieden ist, der kann sich ja einen privaten psychotherapeuten suchen und ihn selbst finanzieren, dann kann er solange ambulante Einzel-Therapie beim Traumtherapeuten machen wie er mag.
Ich jedenfalls begrüße es, wenn meine Rente nicht noch mehr sinkt und stattdessen gruppengeeignete Klienten und jene bei denen eine Kurzzeittherapie ausreicht, in die Gruppentherapien geschickt werden und ambulanten Psychotherapien für die Klienten vorgesehen ist, die tatsächlich eine solche brauchen.
Letzteres gilt übrigens auch für mich. Mir würde eine ambulante Gruppentherapie reichen, mehr noch, ich würde von ihr mehr profitieren als von einer Einzeltherapie. Aber da es sowas nicht gibt, "klaue" ich den schwergeschäfigten Klienten einen ambulanten Einzel-Therapieplatz. Denkt auch mal über sowas nach anstatt nur zu jammern, wie böse doch unser deutsches Gesundheitssystem ist.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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