Auch Kinder gleicher Eltern haben idR keine identische Sozialisation und können in und außerhalb des Elternhauses unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben und mit unterschiedlichen Erwartungen (inklusive zB auch Erwartungen bzgl. des Wunschgeschlechts) konfrontiert worden sein, bereits ab Geburt (einige sagen sogar bereits pränatal). In der Entwicklungspsychologie versucht man sogar über Zwillingsstudien Aussagen über die Sozialisation ableiten zu können.
Es ist ein Trugschluß, dass in der Medizin alles als krank kategorisiert ist, das abweichend (von whatever ist). Es gibt in der Lebenswirklichkeit viele Varianten... nur manche werden als Krankheit eingestuft. Beispiele nannte ich bereits an verschiedenen Stellen.
Ob es heißt, dass nun alle Menschen entsprechende Mutationen aufweisen, wenn es auch Menschen mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen gibt, überlasse ich der Fantasie und dem Scharfsinn des Lesers. Wie nachvollziehbar ist, ging es hierbei vielmehr um das Argument, dass eine nicht unbeachtliche Anzahl von Menschen eben nicht unbedingt "unübersehbar" mit einem mit einem "bestimmten" (bzw. eindeutig bestimmbaren) Geschlecht geboren werden.
Hier in dem Faden geht es eben mal nicht um Menschen, die sich mit ihrem biologischen bzw. mit dem bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht identifizieren (sog. Cisgender) - sondern sozusagen um die Varianten.
Und was die Fortpflanzung angeht braucht es u.a. Ei- und Samenzellen. Es scheint nur eine Frage der Zeit bis zB auch Männer Eizellen zur Verfügung stellen können. Stichwort: Stammzellenforschung:
https://www.swr.de/wissen/eizellen-aus- ... 26/598q3y/Japanische Forscher haben direkte Vorläuferzellen menschlicher Eizellen in der Petrischale gezüchtet. Das klappte auch mit umprogrammierten Blutzellen von Männern. Ein gruseliges Experiment, findet unsere Medizinredakteurin Ulrike Till.
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Bei Mäusen sind ähnliche Versuche bereits gelungen – aus gezüchteten Eizellen ist nach künstlicher Befruchtung sogar schon lebensfähiger Nachwuchs entstanden. Genau das ist das unheimliche Szenario auch beim Menschen.
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Theoretisch könnte es also eines Tages möglich sein, dass ein Mann einen Tropfen Blut ins Labor schickt und nach einigen Wochen seine eigenen Eizellen bestaunen kann.
Edit: Selbstverständlich ist mensch auch an der Züchtung künstlicher Spermien dran:
https://m.tagesspiegel.de/wissen/erfolg ... 18186.htmlErfolg bei Zeugung mit Spermien aus der Retorte
Werden Männer entbehrlich?