Hallo ihr Lieben,
eigentlich wollte ich alles einzeln beantworten, aber dann sitze ich wohl noch bis morgen hier
Vielen Dank! Es hilft mir wirklich weiter, zu sortieren und Eure Gedankenanstöße sind wirklich höchst interessant!
Ich versuche einmal für mich zusammenzufassen: Es ist auf jeden Fall Fakt, dass es normalerweise gegen die Abstinenzregel verstößt, wenn ich das aber auf die Goldwaage legen würde, dann müsste ich tatsächlich eine Meldung machen und die Therapie beenden. Das ist auf gar keinen Fall meine Intension, weil ich denke, dass es nicht zu einer "Machtmissbrauchssituation" gekommen ist. So empfinde ich es nicht. Und da ich so etwas in der vorherigen Therapie wirklich erlebt habe, weiß ich, wovon ich spreche. Zumal sie außerdem gesagt hat, als ich äußerte, was das alles ausgelöst hat: "Das ist ein Punkt um genau da weiter zu machen und die Therapie nicht zu beenden". Weil das ja meine erste Reaktion darauf war, nach dieser Stunde. Mir ist bewusst, dass sie es eigentlich nicht darf oder es nicht richtig ist. Aber ich denke, solange sie offen dazu steht und ich nicht das Gefühl habe, sie hat einen "Fehler" gemacht und gesteht den nicht ein oder würde das Thema komplett abwehren, dann wäre es sicherlich für mich ein Grund, genau das weiter in Frage zu stellen.
Und mir ist durch den Austausch hier klar geworden, dass ich es wohl weiter mit ihr thematisieren muss und klar, es ist ärgerlich, so wie hier auch erwähnt wurde, dass andere Themen dadurch in den Hintergrund rücken - dass das in den letzten zwei Wochen sehr viel Raum eingenommen hat, ich mich aber auch gezielt damit auseinander gesetzt habe.
Und um die Frage zu beantworten, ob es grenzüberschreitende Situationen in meinem Leben gab. Ich habe sowohl Gewalt als auch Missbrauch in der Kindheit erleben müssen und sie weiß das. Das allein war ein langer Prozess. Und sie stellt sich immer wieder auf die Erfordernisse ein und geht nicht hinter mir oder vor mir, sondern neben mir und gibt die Arbeit mit mir nicht auf. Denn, sie wusste zu Beginn nur zum Teil, worauf sie sich einlässt. Komplexe PTBS, Depressionen und sämtliche Kormobiditäten, die dazu gehören.
Vielleicht klingt das alles auch so, als würde ich sie in den Schutz nehmen und in eine "Opferhaltung" verfallen. Aber ich denke, dass das nicht so ist, da ich diese schlimmen Therapieerfahrungen vorher gemacht habe und alles immer wieder hinterfrage. So auch diese Umarmung und Berührung. Abgesehen von dem, was es im Inneren auslöst. Hätte ich nicht den Mut aufbringen können, das zu thematisieren, denn das wäre sicherlich vor ein paar Jahren nicht möglich gewesen, hätte ich die Therapie beendet. Aber das wäre, gerade jetzt alles andere als gut. Denn die Grundbasis, die wir uns seit 2 3/4 Jahren aufgebaut haben, stimmt.
Ich sehe es auch so, dass, wenn man in einer destabilisierten Situation ist und kurz vor dem Weinen, hilfos ist und ein "Nein" auch vielleicht nicht mehr klar äußern kann oder dass es generell schwer fällt, eine klare Grenze zu setzen. Dem stimme ich total zu. Aber, sie hat gefragt und gesagt, dass sie es bei mir nicht einfach so machen würde und dass es vollkommen ok ist, wenn ich es nicht möchte. Ich habe es also keineswegs getan, um sie zufrieden zustellen oder aus Angst vor Ablehnung oder ihr nicht zu gefallen. Es war in diesem Moment und ich überlegte bestimmt eine Minute lang, bis ich nickte, vollkommen ok für mich. Das Einzige war, dass ich nicht einschätzen konnte, was es hinterher mit mir macht -
(muss den Text teilen, weil die max. Anzahl an Zeichen erreicht ist... )