Analytische Therapie: Therapeutin fühlt sich nicht wertgeschätzt

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Philosophia
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 05:56

Ja son bissl komisch ist die Regel schon. Ich glaube, grundsätzlich stellt sich die Frage womöglich gar, wenn jemand sich gut fühlt mit der Therapie. Ich reise zum Beispiel gar nicht bzw. wenig - wäre aber auch nicht auf die Idee gekommen, in meiner Urlaubszeit die Therapie auch zu beurlauben - nur, wenn ich wirklich auch Urlaub davon gebraucht hätte. Zumal Therapie auf jeden Fall auch Arbeit ist ;-)
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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candle.
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 06:20

Mit dem Lügen meine ich, dass du Urlaub vorschiebst und ihr nicht sagst, dass es dir zu viel ist und deshalb gerne eine Pause hättest. Würde wohl hilfreicher sein!

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Eremit
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 13:54

Anna-Luisa hat geschrieben:Makaber finde ich es, dass die Patientin jedoch entschuldigt wäre, wenn sie eine Reise geplant hätte. Dieser Umstand hätte es also entschuldigt, dass der Urlaub eine Therapiepause beinhaltet hätte....
Ich empfinde das sogar als Frechheit. Das ist genauso wie vom Gegenüber zu fordern, immer und überall erreichbar zu sein, nur, weil es ein Mobiltelefon besitzt.

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Haithabu
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 14:04

Ich würde schon sagen, dass analytisch denkende Therapeuten aus dem Umstand "Widerwillen gegen die Therapie/brauche eine Pause" mehr machen als eventuell da ist. Es kann sicher gerade dann wichtig sein, trotzdem zu kommen und zu schauen, was genau das ist, was dieses Bedürfnis weckt.
Andererseits sehe ich aber, dass gerade in dieser Therapieform die Forderung nach Mündigkeit und der Selbstwirksamkeitsanspruch ziemlich hoch sind, so dass ich denke, der Patient soll dann doch bitte auch selbst entscheiden wie und ob er eine Pause macht. Und manchmal ist eine Pause auch einfach nur eine Pause.

Bei mir ist es so, dass ich nicht ewig lange vorher weiß, wann der Therapeut Urlaub macht. Selbst wenn ich wöllte (und ich wöllte das glaube ich nicht ;-)), könnte ich mich nicht nach seinem Urlaub richten. Mal abgesehen von meiner eingeschränkten Flexibilität was Ferienzeiten etc. betrifft. Er wiederum weiß gar nicht wie und wo ich urlaube, es sei denn ich thematisiere es von selbst. Wir "verhandeln" recht oft Termine, weil nur ein Wochentermin fix ist. Noch nie musste ich begründen, warum ich wie nicht kann. Das würde mich glaube ich in so eine Rechtfertigungsposition bringen, die ich als erwachsener Mensch nicht haben will.

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Anna-Luisa
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 14:57

candle. hat geschrieben: Mo., 24.09.2018, 06:20 Mit dem Lügen meine ich, dass du Urlaub vorschiebst und ihr nicht sagst, dass es dir zu viel ist und deshalb gerne eine Pause hättest. Würde wohl hilfreicher sein!
Sie schiebt doch keinen Urlaub vor, sie ist tatsächlich im Urlaub - auch ohne zu verreisen!

Und Urlaub IST doch eine Pause vom Alltag. Bräuchte ich diese Pause nicht, hätte ich keinen Urlaub nötig.

Ich fände es seltsam, wenn meine Chefin mich im Urlaub träfe, und verlangen würde, dass ich an der Konferenz abends teilnähme "da ich ja eh nicht verreist wäre."
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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candle.
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 15:00

Anna-Luisa hat geschrieben: Mo., 24.09.2018, 14:57 Ich fände es seltsam, wenn meine Chefin mich im Urlaub träfe, und verlangen würde, dass ich an der Konferenz abends teilnähme "da ich ja eh nicht verreist wäre."
Dann bist du eben in manch Arbeitsrealität nicht gewesen oder überhaupt im Leben?!

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Anna-Luisa
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 15:07

candle. hat geschrieben: Mo., 24.09.2018, 15:00 Dann bist du eben in manch Arbeitsrealität nicht gewesen oder überhaupt im Leben?!
Offenbar nicht. Ich besitze sogar die Frechheit mein Diensthandy im Urlaub auszuschalten und meine Dienstmails nicht zu lesen. Mit derselben Dreistigkeit genieße ich einfach meinen Urlaub, auch manchmal ohne zu verreisen.

Völlig realitätsfremd. :-D
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candle.
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 15:11

Tut mir leid, das ist nicht mehr mein Niveau.

Ich würde nicht mal das Diensthandy mit nach Hause schleppen. ,-)

Nun habt ihr die TE ja fleißig bestärkt, dass sie in ihrer Art richtig ist und da gibt es für mich nichts mehr zu sagen. Komische Nebendiskussionen machen es auch nicht besser.

candle
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Anna-Luisa
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 15:27

candle. hat geschrieben: Mo., 24.09.2018, 15:11 Tut mir leid, das ist nicht mehr mein Niveau.

Ich würde nicht mal das Diensthandy mit nach Hause schleppen. ,-)
Das muss dir nicht leid tun. Ich finde es praktischer, dass Diensthandy mit nach Hause zu nehmen, da ich am ersten Arbeitstag in aller Frühe erreichbar sein muss.

Ob die "Art der TE" richtig (?) ist, weiß ich nicht. Ihre Sicht hat sie m.E. schlüssig dargestellt.
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mio
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 15:29

Therapie ist aber doch keine "Arbeit für den Therapeuten" sondern eine "Arbeit für sich selbst" bei der einen der Therapeut nur unterstützt. Dafür stellt er die regelmässigen Termine bereit und auf die hohe Frequenz wurde sich ja freiwillig eingelassen.

Wenn ich nun also selbst keine "Lust" auf diese Arbeit habe weil ich mich durch die bereitgestellten Termine in Bezug auf meine Freizeitaktivitäten eingeengt fühle dann ist der Therapeut meiner Meinung nach zu Recht mugsch. Und drei Stunden die Woche hindern einen ja nicht daran den Rest der Freizeit dennoch schön und erholsam zu gestalten. Wenn man hingegegen verreist dann kann man ja gar nicht zum Termin kommen, weil man ja nicht da ist.

Aber zu sagen: Ich bin zwar da, aber auf meine Termine hab ich trotzdem keine Lust weil die nicht zu meinen Freizeitaktivitäten passen in meiner Urlaubszeit...dann klingt das schon ziemlich nach Anspruchshaltung meiner Meinung nach.

Und das Argument: Der Therapeut ist ja schließlich für mich während seines Urlaubs auch nicht greifbar zieht halt nicht..denn DER macht ja tatsächlich nur seinen (Geld)Job. Der Patient hingegen macht das für sich selbst weshalb es auch in seinem Interesse sein sollte die Termine wahrzunehmen die ihm bereit gestellt werden.

Eine Auszeit von der Therapie kann man ja schon durchaus mal brauchen finde ich und die kann auch gut tun und hilfreich sein, aber eben nicht mit der Begründung dass die Therapie mit den eigenen Freizeitwünschen kollidiert (=Luxusproblem) sondern weil es einem emotional sonst einfach zu viel wird.


Eremit
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 15:53

mio hat geschrieben:Therapie ist aber doch keine "Arbeit für den Therapeuten" sondern eine "Arbeit für sich selbst" bei der einen der Therapeut nur unterstützt.
Ist, wenn man ein Arbeitnehmer ist, auch nicht anders, man arbeitet ja auch primär für den eigenen Lohn und erst sekundär für den Gewinn des Chefs.
mio hat geschrieben:Und drei Stunden die Woche hindern einen ja nicht daran den Rest der Freizeit dennoch schön und erholsam zu gestalten.
Mit dem Argument kann dann aber auch der Chef einfordern, im Urlaub mal das eine oder andere Projekt durchzugehen. Was das mit einem macht, weiß ich selbst nur zu gut – man kriegt den Kopf dann gar nicht mehr frei, kann nicht mehr entspannen – und bricht irgendwann komplett zusammen.
mio hat geschrieben:Wenn man hingegegen verreist dann kann man ja gar nicht zum Termin kommen, weil man ja nicht da ist.
Genau genommen könnte man die Therapie mittels Smartphone weiterführen (Skype, etc). Insofern hat dann auch der Therapeut jederzeit erreichbar zu sein. Oder ist dem Therapeuten die Therapie nicht wichtig genug? :lupe:

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saffiatou
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 15:57

Sie hat sich aber freiwillig zur Therapie gemeldet, und freiwillig zugestimmt diese von einer Stunde pro Woche auf drei zu erhöhen, obwohl ihr oft die eine Stunde schon zuviel waren. Mich stört einfach, dass es auch auf Kosten der Allgemeinheit geht, es kann jemand der einen Therapeuten sucht dadurch keinen Platz bekommen und wir zahlen das alle mit.

Es hapert an der Kommunikation zwischen thera und Patientin. Beide hatten vielleicht genauer formulieren müssen, was sie gegenseitig erwarten.
never know better than the natives. Kofi Annan


mio
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 16:26

Eremit hat geschrieben: Mo., 24.09.2018, 15:53 Ist, wenn man ein Arbeitnehmer ist, auch nicht anders, man arbeitet ja auch primär für den eigenen Lohn und erst sekundär für den Gewinn des Chefs.
Ja und wenn der Chef nicht arbeitet verdient er auch nix, es sei denn es arbeiten andere für ihn...was ja für den Patienten keiner tut.

Dh. übertragen gesehen dem Patienten geht der eigene Gewinn flöten wenn er seine Therapiestunden nicht nutzt, nur dass der Therapeut eben NICHT automatisch weiter bezahlt wird wie ein Angestellter wenn der Patient nicht kommt und die ihm zur Verfügung gestellte Zeit nicht in Anspruch nimmt. Der kriegt sein Geld nur für die erbrachte Leistung und kein "Festgehalt". Und so einen "unzuverlässigen Kunden" möchte kein vernünftiger Geschäftsmann auf Dauer haben...eben weil es nicht wertschätzend ist sondern so einem "Gutsherrengetue" entspricht. Ich bestell ja auch nicht beim Bäcker 100 Brötchen und hol die dann nicht ab...


Eremit
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 17:06

saffiatou hat geschrieben:Mich stört einfach, dass es auch auf Kosten der Allgemeinheit geht, es kann jemand der einen Therapeuten sucht dadurch keinen Platz bekommen und wir zahlen das alle mit.
Das passt natürlich auch nicht, da wäre eine Stunde pro Woche wohl besser.
saffiatou hat geschrieben:Beide hatten vielleicht genauer formulieren müssen, was sie gegenseitig erwarten.
Definitiv. Sollte versucht werden, nachzuholen. Sofern es nicht möglich ist, sich da doch noch zu einigen, sollte die Therapeutin bzw. die Therapieform ausgetauscht werden, und zwar konsequent.

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Noenergetik
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 17:21

Ich sehe es nicht so, dass Freizeit auch während der Therapie ein Luxus wäre.
Ich denke es ist wichtig auch zu entspannen und zwar von all den Terminen die man im Urlaub nicht wahrnehmen möchte, weil man davon Erholung braucht und da gehört m.E.auch Therapie dazu. Ich denke das muss auch jeder für sich selbst entscheiden wie er seinen Urlaub verbringen möchte und welche Termine man wahrnehmen möchte oder nicht. Ich finde da hat niemand drüber zu urteilen.
Ich finde den Satz, sie fühle sich als Therapeutin nicht wertgeschätzt, weil sich die Patientin nicht so und so verhält sowieso manipulativ und finde es eine gesunde Reaktion der TE sich davon nicht beeindrucken zu lassen.

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