Probleme mit Gutachter
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Circa 12 als der Missbrauch anfing. Zuvor ist meine Familie auseinandergebrochen. Ich habe heute noch Probleme, mich von Menschen, die mir nicht gut tun, zu lösen. Eben weil ich keine Familie hatte und daher meine Sucht nach Aufmerksamkeit enorm war. Nur als ich Kind war, war mir dies ja nicht bewusst.
Ich weiß nicht, worum es ging, aber Psychologie und Beurteilung jur. Fragen sind nicht das gleiche. So dürfte es rechtlich nicht in jedem Fall das gleiche sein, ob man zB selbst Kontakt suchte oder von jemanden dazu mir Gewalt gebracht wurde, auch wenn das psychologisch nachvollziehbar ist.traumakind hat geschrieben: ↑Fr., 27.07.2018, 10:42 Ich verstehe nicht, warum der Gutachter mehrfach kritisiert, dass ich Kontakt zum Peiniger suchte, wobei ich es ihm doch erklären sollte und auch erklärt habe.
Muss nichts mit dir zu tun haben, nur als Beispiele, aber ich denke zB an No means No, was ja nicht allzu lange der Fall verankert ist. Und so gab bzw. gibt es eben manche Freisprüche, weil es juristisch keine Handhabe gibt. Man nennt das zB Schutzlücken.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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… die es eigentlich gar nicht gibt:stern hat geschrieben:Man nennt das zB Schutzlücken.
https://www.tagesspiegel.de/politik/sex ... 34294.html
Falschbeschuldigungen sind aber auch kein neues Phänomen, auch nicht, dass sich Menschen mit psychischen Störungen teilweise extrem in Vorstellungen hineinsteigern können, die nicht der Realität entsprechen, das habe ich selbst mehrmals miterlebt. Deswegen müssen solche Sachen vor Gericht hieb- und stichfest sein. Dabei kommen dann leider auch Menschen wie Du unter die Räder. Aber die Alternative – die schuldige Person um jeden Preis zu erwischen – wäre noch schrecklicher, denn es würde darauf hinauslaufen, dass sowohl Täter als auch Opfer gleichermaßen eingesperrt werden. Immer.traumakind hat geschrieben:Und es ist ja nun kein neues Phänomen, dass Opfer trotz Gewalt aus bestimmten Gründen sich abhängig machen bzw. nicht los kommen.
Jetzt ist erst einmal wichtig, dass Du Dich aus der emotionalen Abhängigkeit von der Täterperson befreist, dafür musst Du lernen, loszulassen. Und die Last, die Dir aufgebürdet wurde, zu (er)tragen. Erst dann kannst Du wahrhaftig ein unabhängiges Leben führen, das Dir gehört. Das ist eine immense Aufgabe, dessen bin ich mir bewusst – die meisten Menschen schaffen das ihr ganzes Leben lang nicht.
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Dass dir nicht geglaubt würde, kann ja nicht nur an dem Faktor festgemacht werden, dass du freiwillig Kontakt zum täter hattest. Das ist ja nun nicht untypisch und sicher auch nicht dem Richter fremd.
Da muss ja weit mehr unklar geblieben sein.
Da muss ja weit mehr unklar geblieben sein.
Vielleicht hat sie (unter anderem) auch einen zu positiven Eindruck beim Gutachter hinterlassen. Die Erwartungshaltung ist ja gemeinhin die, dass man als ehemaliges Opfer völlig zerstört zu sein hat, also rein gar nichts auf die Reihe bringt. Insofern wirkt es dann paradox, wenn man als ehemaliges Opfer die Stärke an den Tag legt, juristisch gegen den Täter vorgehen zu wollen, ist untypisch.Schnuckmuck hat geschrieben:Da muss ja weit mehr unklar geblieben sein.
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Das ist doch Quark, es gehen viele Opfer gegen die Täter vor, es ist nur bei kindlichem Missbrauch extrem schwer damit Erfolg zu haben. Aber geht es um ein aktuelles Vergehen landet das normal vor Gericht und die Leute holen sich entsprechende Hilfe.
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Na ja, "Quark" finde ich übertrieben, es gehen zwar viele Opfer gegen die Täter vor, aber noch mehr Opfer tun es nicht...Schlendrian hat geschrieben: ↑Fr., 27.07.2018, 12:25 Das ist doch Quark, es gehen viele Opfer gegen die Täter vor, es ist nur bei kindlichem Missbrauch extrem schwer damit Erfolg zu haben. Aber geht es um ein aktuelles Vergehen landet das normal vor Gericht und die Leute holen sich entsprechende Hilfe.
Für mich liegt schon ein gewisses Paradoxon darin, dass ich sehr stark sein muss, um einen Prozess durchzufechten, in dem festgestellt werden soll, wie schwach und hilflos ich in der damaligen Situation war...
(genauso wie ich es paradox finde, dass von einem Depressiven, bei dem eines der Leitsymptome ja die Antriebslosigkeit ist, erwartet wird, dass er 20 Therapeuten abtelefoniert um dann irgendwann in ferner Zukunft einen Therapieplatz zu kriegen, aber das ist ein anderes Thema, OT)
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
Ich gebe das wieder, was ich von Opferschutzverbänden und Psychologen kenne als auch von Opfern, die ich persönlich kennen gelernt habe. Dass die alle nur Quark von sich geben, ist eher unwahrscheinlich. Die meisten Opfer erstatten aufgrund der schwierigen bis unmöglichen Beweislage keine Anzeige. Der Faktor finanzielle Eigenmittel ist dabei ein nicht unerheblicher; wenn man Geld hat, kann man sich auch einen eigenen, kompetenteren Gutachter bestellen. Nur sind Koryphäen teuer und in den meisten Fällen nicht leistbar.
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Du sagst es, auf Grund der schwierigen Beweislage. Nicht weil sie zu schwach wären.
Schlendrian, lies noch einmal, was geschrieben wurde. Ich glaube, Du verstehst da ein paar Dinge falsch bzw. kriegst es in den falschen Hals.
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Ich denke, wenn es mit der Beweislage anders aussähe würden mehr Leute mit frühen Missbrauch Anzeige erstatten.
Wobei ich mit dem OEG Antrsg schon überfordert bin, wer weiß wie es mir beim Gutachter geht.
Trotzdem glaube ich, dass mehr anzeigen würden.
Wobei ich mit dem OEG Antrsg schon überfordert bin, wer weiß wie es mir beim Gutachter geht.
Trotzdem glaube ich, dass mehr anzeigen würden.
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Ja, schon, da die Beweislage aber nun mal so ist, wie sie ist (zeitlicher Abstand zwischen Tat und Verfahren, in den seltensten Fällen gibt es Zeugen, die zu einer Aussage bereit sind und "objektive" Beweise gibt es auch nur selten, solange der Missbraucher nicht auch noch so pervers war, das ganze zu filmen, ansonsten bleibt es immer im wesentlichen bei Aussage gegen Aussage), muss man eben schon sehr stark sein um das auszuhalten, wenn z.B. der gegnerische Anwalt versucht, die eigene Glaubwürdigkeit zu erschüttern. Das muss man sich erstmal zutrauen...und das spiegelt sich ja auch in deinen eigenen Aussagen zu deinem OEG-Verfahren.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
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Ja, das ist klar, aber die LEute, die jetzt Opfer wurden durch eine Gewalttat zeigen normalerweise an. Nicht die Frühmissbrauchten, sondern die, die vergewaltigt, überfallen, ausgeraubt etc. wurden und das Verbrechen nicht weit in der Vergangenheit liegt. Zumindest ist das meine Erfahrung aus Traumagruppen und Kliniken, in denen ich war.
Richtig. Alle anderen aber auch, was letztendlich dazu führen würde, dass der Anteil an verurteilten Unschuldigen prozentuell wachsen würde. Rechtssysteme, die primär auf subjektiven Aussagen und Beweislastumkehr (Nachweis der Unschuld statt Nachweis der Schuld) aufbauen, sind nicht gerade das Gelbe vom Ei, wie die Geschichte recht eindrucksvoll zeigt.Schlendrian hat geschrieben:Ich denke, wenn es mit der Beweislage anders aussähe würden mehr Leute mit frühen Missbrauch Anzeige erstatten.
"Objektive" Beweise gibt es in Hülle und Fülle, die kann sich jeder nach Belieben basteln. Deswegen sind ja auch objektive so wichtig.spirit-cologne hat geschrieben:(…) und "objektive" Beweise gibt es auch nur selten (…)
Das ist mir neu, die Statistiken, die ich dazu kenne, sagen genau das Gegenteil aus.Schlendrian hat geschrieben:Ja, das ist klar, aber die LEute, die jetzt Opfer wurden durch eine Gewalttat zeigen normalerweise an.
Aber wie repräsentativ sind diese Fälle?Schlendrian hat geschrieben:Zumindest ist das meine Erfahrung aus Traumagruppen und Kliniken, in denen ich war.
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