Mama aus Telefon verbannt

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.

mio
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 22:22

Maskerade hat geschrieben: Mo., 16.07.2018, 22:16 Engstirnigkeit hat noch in den wenigsten Fällen geholfen.
Engstirnigkeit schafft vor allem eins: Neue Fronten.

Man hat immer auch einen eigenen Anteil am erwachsenen Geschehen, auch als "Opfer". Wenn ich sowieso nur "vorwurfsvoll" auf den andere zugehe, ohne auch mal dessen Perspektive mit einzubeziehen, dann habe ich für meine Begriffe von vorneherein verloren. Wer Frieden will muss sich auch entsprechend stiftend verhalten meiner Meinung nach.

Nur scheint es oft nicht um Frieden zu gehen sondern um Wiedergutmachung. Die gelingt aber nur in Friedenszeiten.

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Noenergetik
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 22:23

Das ist ja klasse das es bei Dir so ist! Da kannst Du wirklich glücklich schätzen!

Leider ist das nicht oft so.


Maskerade
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 22:37

Liebe Tuspy,

dass Du im Moment durcheinander bist, kann ich gut verstehen. Du suchst Deinen Weg, Du willst, dass Deine Mutter zu dem steht, was war, stattdessen glaubt sie Dir nicht und entzieht sich einer unbeholfenen Art und weise, aber sie tut es und dabei verletzt sie Dich auch noch. Diese seelische Schmerzen sind so schlimm und manchmal kaum auszuhalten. Es zeigt sich allerdings, dass Deine Wünsche wohl eher nicht in Erfüllung gehen werden und Du sie aus Deinem Leben verabschieden musst. Das ist vielleicht gerade das einzige, was klar ist.

Und ich finde es trotzdem gut, dass Du ihr den Brief geschrieben hast, denn so kann sie, wenn es sie mal überkommt, nachlesen, was Du geschrieben hast. Sie wird ihn gut aufbewahren, nur ob sie den Mut hat, sich dem zu stellen, ist fraglich. Du hast diesen wichtigen Schritt getan und darauf darfst Du stolz sein, auch wenn das Ergebnis ein anderes ist, als Du es Dir gewünscht hast. Du hast Klarheit, die Dir den Weg eigentlich vor gibt. Jetzt gilt es, diesen Schmerz auszuhalten und wie schon oft gesagt wurde, Dein Leben eigenverantwortlich zu leben. Das musst Du nicht von heute auf morgen können, denn es ist ein langer Prozess, aber Dich dem zu stellen und Dich auf den Weg zu begeben, ist sehr viel.

Weißt viele Menschen in diesem Alter können das auch tatsächlich auch gar nicht. Dass Briefe meistens nichts bringen, sehe ich anders, denn ich erlebe es mit meiner Mutter anders. Ich finde, da kann man halt gut überlegt und treffend formulieren. Meine Mama hat darauf reagiert.

Vielleicht kannst Du dieses Thema mit Deiner Therapeutin angehen, sie kennt Dich vermutlich am besten.
Vielleicht kannst versuchen, Dich jetzt nicht zu sehr durcheinander bringen zu lassen. Das kostet nur viel Kraft und führt nicht zum Ergebnis.
Liebe Grüße, Maskerade

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Maskerade
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 22:45

Noenergetik hat geschrieben: Mo., 16.07.2018, 22:23 Das ist ja klasse das es bei Dir so ist! Da kannst Du wirklich glücklich schätzen!

Leider ist das nicht oft so.
Ja, das stimmt schon, mir ist schon klar, dass das eher sehr selten geschieht, aber mir ging es einfach nur darum, dass es so gar nicht für möglich gehalten wird. Und wenn man das ausspricht ist es doch wirklich so, dass man gleich angegangen wird. Ich meine das liegt in der Sache, und ich kann es auch verstehen, ich finde es traurig, wenn nur so festgefahren in eine einzige Richtung gedacht wird.
Liebe Grüße, Maskerade

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Maskerade
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Beitrag Mo., 16.07.2018, 22:57

mio hat geschrieben: Mo., 16.07.2018, 22:22
Maskerade hat geschrieben: Mo., 16.07.2018, 22:16 Engstirnigkeit hat noch in den wenigsten Fällen geholfen.
Engstirnigkeit schafft vor allem eins: Neue Fronten.

Man hat immer auch einen eigenen Anteil am erwachsenen Geschehen, auch als "Opfer". Wenn ich sowieso nur "vorwurfsvoll" auf den andere zugehe, ohne auch mal dessen Perspektive mit einzubeziehen, dann habe ich für meine Begriffe von vorneherein verloren. Wer Frieden will muss sich auch entsprechend stiftend verhalten meiner Meinung nach.

Nur scheint es oft nicht um Frieden zu gehen sondern um Wiedergutmachung. Die gelingt aber nur in Friedenszeiten.
Hallo mio,

ich verstehe Deine Worte gerade nicht so recht. Mag daran liegen, dass ich nicht weiß, ob ich sie persönlich auffassen soll, oder nicht.

Also Fronten schaffen möchte ich nicht.
Vorwurfsvoll mögen vielleicht die Worte in dem einen Posting geklungen haben.
Die Erfahrungen mit einbeziehen versuche ich ja immer wieder mal, allerdings selten mit Erfolg, ganz im Gegenteil.
Frieden stiften, mach ich schon manchmal, aber meist ziehe ich es vor, hinzuschauen und mitunter auch zu konfrontieren, allerdings nicht nur in meinem eigenen Interesse.
Wiedergutmachung: Ja, ich denke auch, dass es vielleicht sogar meistens um Wiedergutmachung geht. Und wenn diese tatsächlich geleistet wird, dann bin ich der Meinung, diese ruhig annehmen zu können, natürlich nur, wenn es nicht wieder in ein Abhängigkeitsverhältnis u/o eine ein Täter Opfer Beziehung

Bim Schreiben merke ich, dass Du Deine Worte NICHT persönlich gemeint hast. Trotzdem war es gut für mich, die einzelnen Punkte durchzugehen.
Liebe Grüße, Maskerade

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Philosophia
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Beitrag Di., 17.07.2018, 05:54

Mio, ich teile deine Auffassung, dass man auch als Opfer Anteil am Geschehen hat. Es gibt immer einen, der macht, und einen, der machen lässt.
- Nur es gibt wohl eine Ausnahme, würde ich sagen: Wenn ein Mensch so in die Ecke gedrängt und bedroht wird, dass es den Tod zur Folge hätte, wenn er sich nicht fügt. Vor allem Babys können noch nicht mal weglaufen. Also finde ich, kann man einem Baby nicht die Verantwortung für ein Nichtgelingen der Mutterkindbeziehung zusprechen (zum Beispiel). Wenn dieses einstige Baby allerdings älter wird, sich fortbewegen kann, dann kann es schon die Entscheidung treffen, ob es das mit sich machen lässt. Ich kenne jemanden, der sich komplett von der Mutter zurückgezogen hat, so lange, bis er endlich ausziehen und sein eigenes Leben führen konnte. Er ist jetzt glücklich. Achso: kein Kontakt selbst verständlich. Er braucht sich nicht vorwerfen, vor der Mutter gekuscht zu haben, wenn sie übergriffig wurde. Ich für meinen Teil habe das perfide Spiel meiner Mutter lange mitgespielt. Immerhin hatte ich da auch eine Rolle: Diejenige die gebraucht wird - das gab mir einen Sinn. Insofern hatte auch ich als Opfer etwas davon und habe das System somit länger am Laufen gehalten, als es hätte sein müssen.
Liebe Tupsy, ja das ist komisch, dass deine Mutter mit anderen Mitgefühl empfinden kann und mit dir nicht...wenn sue es bei dir täte, würde es sie wohl innerlich vor Schuldgefühlen zerreißen. Vermutlich schützt sie sich. Mein Vater ignoriert völlig, dass er mich geschlagen hat - wenn ich es ihm sagte, konnte er nix damit anfangen. Ich schätze, er gat die eigene Tat abgespalten. Auch er war ein Kind von Gewalt, das es gelernt hat schlimme Gefühle abzuspalten. So vielleicht auch deine Mutter
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Noenergetik
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Beitrag Di., 17.07.2018, 07:57

Na, ich halte es nach wie vor für keine gute Idee solche Briefe abzuschicken, eben weil es oft zu Retraumatisierungen führt.
Ich denke es ist besser solche Briefe nur für sich selbst zu schreiben und nicht abzuschicken und diese Dinge z.B. in einer Therapie symbolisch aufzuarbeiten.

Das hat aber nichts damit zu tun das ich es für ausgeschlossen halten würde das einige Eltern auch anders reagieren können.

@Maskerade: Tut mir leid wenn Du es bisher so erlebt hast das sich andere nicht mit Dir mitgefreut haben.
Wenn Du hier im Forum für solche Dinge "gesteinigt " wirst ist das natürlich auch echt blöd.
So sollte es ja nicht sein.

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Philosophia
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Beitrag Di., 17.07.2018, 08:10

Mir hat das Abfassen des Briefes geholfen, indem ich klipp und klar schriftlich fixiert habe, warum ich keinen Kontakt mehr wünsche und welche Konsequenzen ich gezogen habe und ziehen werde bei Übertretung. Aber es is bei mir auch so, dass meine Mutter geklammert hat.
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Beitrag Di., 17.07.2018, 10:26

Noenergetik hat geschrieben: Di., 17.07.2018, 07:57 Na, ich halte es nach wie vor für keine gute Idee solche Briefe abzuschicken, eben weil es oft zu Retraumatisierungen führt.
Ich denke es ist besser solche Briefe nur für sich selbst zu schreiben und nicht abzuschicken und diese Dinge z.B. in einer Therapie symbolisch aufzuarbeiten.

Das hat aber nichts damit zu tun das ich es für ausgeschlossen halten würde das einige Eltern auch anders reagieren können.

@Maskerade: Tut mir leid wenn Du es bisher so erlebt hast das sich andere nicht mit Dir mitgefreut haben.
Wenn Du hier im Forum für solche Dinge "gesteinigt " wirst ist das natürlich auch echt blöd.
So sollte es ja nicht sein.
Hm, was die Briefe angeht, da gebe ich Dir recht, es KANN zur Retraumatisierung kommen, aber es KANN auch zu einem großen Befreiungsgefühl. Für mich persönlich ist es ein guter Weg. Und wichtig, denn ich kann nicht nur über Symbole verarbeiten, es muss schon real sein.

Ja mitfreuen wäre jetzt vielleicht auch übertrieben, es würde ja schon reichen, wenn es als Möglichkeit stehen gelassen werden könnte. Denn nur weil man etwas nicht erlebt hat, einzelne, in dem Fall wahrscheinlich die meisten, bedeutet das ja nicht, dass es nicht möglich ist. Bin halt bei manchen Themen anderer Meinung und habe immer das Gefühl, mich auch noch dafür rechtfertigen zu müssen, manchmal sogar angegriffen zu werden. Ich lebe nach der Devise: " es gibt nichts was es nicht gibt! auch was unser Thema hier angeht.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Di., 17.07.2018, 10:39

Schnuckmuck hat geschrieben: Mo., 16.07.2018, 20:06 Vielleicht ändern sich manche Menschen, weil ihr Schicksal Ihnen ein Bein stellt und sie sich Gedanken um ihr Ableben machen. Aber ich halte es eher für unwahrscheinlich, dass sich die diese Menschen freiwillig und uneigennützig eingestehen, dass sie so waren wie Sie waren.

Sie sind es gewohnt in ihrer eigenen Welt zu leben und sich ihre Wirklichkeit zu stricken. Da ist Kritik unangebracht in ihren Augen.

Und Wunder gibt es angeblich immer wieder. Aber ich hab noch keines mitbekommen und Menschen die ich kenne auch nicht und die Menschen die diese kennen auch nicht und....
Dine Ausführung, mit der ich nicht einig bin, mag schon in einigen Punkten stimmen, ABER eben nicht nur.
Sorry, aber Du kommst ziemlich verbittert rüber, sicher mit recht, dennoch kann man nicht alles als nicht existent abhaken, was man nicht kennt. Und Verbitterung und Selbstgerechtigkeit ist die sicherste Möglichkeit, selbst einmal zu Täter zu werden. Täter heißt ja nicht nur sex. Missbrauch, da gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten. Jetzt setze ich noch eins drauf: " Jeder Menschist gewissermaßen auch Täter. Auch Du und ich, alle.
Liebe Grüße, Maskerade

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candle.
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Beitrag Di., 17.07.2018, 11:29

Philosophia hat geschrieben: Di., 17.07.2018, 05:54 Mein Vater ignoriert völlig, dass er mich geschlagen hat
Und zu dem hast du auch keinen Kontakt mehr?

Um nochmal was zu dem Brief zu sagen: Kein Therapeut (Das waren ja einige bei mir) wie auch Selbsthilfegruppen haben nie zugeraten den Brief abzuschicken. Zu schreiben ja um den Frust loszuwerden, aber niemals um Eltern damit zu konfrontieren.

Es ist echt ein schwieriges Thema. Es gibt auch Kinder, die selber abspalten und nie spüren was ihnen angetan wurde und ewig zu den Eltern "halten". Ich kenne auch finanzielle Gründe, die bei den Eltern halten.

Letztlich muß jeder selber entscheiden wie er leben will.

Mir tut es eindeutig gut alleine zu leben. Ich habe aber auch dieses gefühlte Loch nicht wie es wohl viele Mitschreiber so spüren.
Liegt aber alles wohl in mir- als spezieller Mensch- dass ich schon sehr früh gespürt habe, dass mit meiner Mutter was nicht stimmt. Davon ab: Es gab auch mal wenige schöne Erlebnisse, die zum Glück auch erhalten belieben in meiner Erinnerung.

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Broken Wing
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Beitrag Di., 17.07.2018, 12:07

Ich meine es völlig ernst. Ein Brief wäre bei mir sicher ein Grund, an des Verfassers Geistesgesundheit zu zweifeln. Wer heutzutage mit einem E-Mailprogramm nicht umgehen kann, hat möglicherweise auch alles Andere nicht verstanden und wird auch den Brief nicht mehr verstehen. Bei allen anderen wäre sowas ziemlich unangebracht, käme bei mir gleich nach diesen picksüßen Kinderdrinks ungekühlt bei 35 Grad.

Und selbst solche emotionalen E-Mails schreibe ich nicht. Ich blockiere gleich die ganze Bagage. Meine Familie ist einfach nur begrenzt zu ertragen. Wer es nicht glauben will, der soll sich selbst eine Meinung bilden. Einfach mich anschreiben und nach den Kontaktdaten fragen, die haben eh immer Redebedarf. Die labern und labern ohne Punkt und Beistrich, klingt für mich nach Logorrhoe.

Ich will mich mit dem Pack nicht beschäftigen und ich gestehe es auch ihnen zu, mich zu verstoßen. Ohnehin haben sie von mir nichts zu erwarten und ich, wenn überhaupt, eine alte Bruchbude nach ihrem Ableben. Ich kann es auch verstehen, dass man keine Lust auf die Traumata der Generation Y hat, aber die Generation X hatte schon wirksame Verhütungsmethoden. Selber schuld.

Bei mir gabs auch gelegentlich unsanfte Massagesitzungen, ganz zu schweigen von den lautstark vorgebrachten Sympathiebekundungen und unvorsehbaren, plötzlichen, tage- bis wochenlang anhaltender Taubstummheit, die sich jedesmal ebenso plötzlich auflöste. Das sind Erwachsene, die wissen, was sie tun. Sie wollen verletzen, können es aufgrund ihrer Position und freuen sich sicher auch noch über die Folgen. Daher würde ich ihnen niemals den Gefallen tun und ihnen mein Leid auf dem Präsentierteller servieren. Und selbst wenn wirklich das Interesse an einer Wiedergutmachung bestünde, so wäre das wie mit einer schwangerschaft nach 60: reichlich spät.
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RoboCat
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Beitrag Di., 17.07.2018, 12:53

In der Tat kann man sehr verbittert in dieser Welt leben und auch von dieser Welt gehen. Das wird dich jetzt irritieren, ich schreibe relativ regelmäßig Briefe und gleichzeitig am Tag bestimmt 10-15 E-Mails beruflich. Gerade wenn's um "so was" geht, ist ein handgeschriebener Brief allen anderen Kommunikationsmöglichkeiten vorzuziehen, finde ich. Schon allein weil niemand abschätzen kann, was mit so einer Mail geschieht, wo die noch so landen könnte. Gruselige Vorstellung für mich!

Aber wenn man das grundsätzlich ablehnt, ist es redunant, das zu diskutieren. Aus dem Geschriebenen und aus der Art, wie es geschireben ist, meine ich zu erahnen, was dich umtreibt, was vielleicht deine Geschichte ist. Ja, manche Eltern haben keine Chance mehr verdient, sind zu abgef*ckt, um eine versöhnliche Hand zu ergreifen und dann ist es ein Segen, wenn man es schafft, damit Frieden zu machen und die Angelegenheit zu den Akten zu legen. Problem ist nur, die wenigsten können das, denn Verbitterung, Hass und Abwertung sind kein Frieden und führen zu weiteren Komplikationen.
:axt:

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Schnuckmuck
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Beitrag Di., 17.07.2018, 12:56

Engstirnig finde ich es nicht. Es ist Erfahrung mit dieser Art von Menschen. Und da ich einem kinderschänderring entwachsen bin kann ich sagen, dass nicht einer, nicht irgendeiner am Rande beteiligter oder irgendein Mitwisser, ein direkter täter oder ein Nachbar der etwas geahnt hat, nur einen Hauch von Anwandlung gezeigt hat, sich in eine Richtung zum Kind zu wenden.

Niemand hat bis heute etwas eingestanden, öffentlich gemacht, darüber geredet, etwas angedeutet,...

Auf dem sterbebett mag da vielleicht kurz vorm letzten hoffentlich qualvollen Atemzug noch ein Zweifel entstehen, aber das war's auch schon.

Und sollte eine einzelne Person in eurem dunstkreis geläutert eingestehen, versagt zu haben, ist das die Ausnahme, und dann noch immer nicht die Regel.

Darauf wartet auch die TE vergebens, was meine Erfahrung bestätigt.

Und wenn Engstirnig sein ein Selbstschutz ist, der nach langem Hoffen einsetzt, bin ich in diesem Fall sehr sehr gerne engstirnig. Dann ist das weise und ein Kompliment.

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Broken Wing
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Beitrag Di., 17.07.2018, 13:10

Man kann damit auch seinen Friedn machen ohne sich zum nackerten Affen zu degradieren. Bei uns bin es ich, die keine Lust auf das Psychogelaber in der Familie hat. Mir graust es schon beim Gedanken dran. Wären die Eltern wenigstens reich, so würde ich die Chance ergreifen und sie aus sicherer Entfernung warm halten. Aber so gibt es für mich einfach nichts, was ich an ihnen schätzen könnte. Die Bruchbude wird wohl kaum bis zur Kredittilgung überleben.
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