Dauer Psychoanalyse-Sitzungen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

isabe
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Beitrag So., 01.07.2018, 08:05

Vielleicht könnte es auch damit zusammenhängen, was passiert, wenn der Th. sagt: "Wir müssen Schluss machen": Es gibt Patienten, die sofort aufspringen und nach einer halben Minute die Praxis verlassen haben. Und es gibt Patienten, die langsamer sind, vielleicht noch ein bisschen "schnaufen" oder gar noch regelmäßig etwas sagen oder gar erzählen wollen. Oder / und die dann noch regelmäßig aufs Klo müssen oder ewig brauchen, um sich anzuziehen, sodass für diesen Vorgang fünf Minuten eingeplant werden.

Das sollte vielleicht noch berücksichtigt werden.

Wenn der Th. um .50 sagt, dass die Stunde beendet ist, dann auch deshalb, weil er darauf vertrauen kann, dass der Patient das so annimmt.

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Gedankentanz
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Beitrag So., 01.07.2018, 09:49

Ich gehe immer pünktlich. Ich habe bisher noch nie überzogen, auch wenn ich es mal gebraucht hätte.
Nach 45 Minuten ist die Sitzung zu Ende. Sprich kurz vorher schaut sie auf ihre Uhr und ich weiß Bescheid, stehe auf und gehe. Kein Theater, kein rumdrucksen, kein in die Länge ziehen.
Egal wie ich mich gerade fühle, ich gehe, denn bisher hatte ich auch nie das Gefühl dass ich da Spielraum hätte. Denn sie hat schon ein paar mal mitbekommen das es mir ziemlich schlecht geht, aber es kam nie ein Angebot noch etwas sitzen zu bleiben.
Ihre Grenzen sind ganz klar 45 Minuten und nicht dehnbar.
Ich brauche also nicht mal eine halbe Minute, geschweige 5 Minuten ;-).
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?


kaja
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Beitrag So., 01.07.2018, 09:58

Ihre "Grenzen" sind Betrug. Was gibt es da noch groß zu diskutieren?
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candle.
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Beitrag So., 01.07.2018, 11:00

Gedankentanz sie muß dir doch eine Erklärung geben. Sieht aber eher so aus als wenn sich das nur in deinem Kopf abspielt und du keinen realen Bezug hast.

Wie kannst du nur so lethargisch und teilnahmslos einer Therapiestunde folgen?
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Gedankentanz
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Beitrag So., 01.07.2018, 11:37

candle. hat geschrieben: So., 01.07.2018, 11:00 Gedankentanz sie muß dir doch eine Erklärung geben. Sieht aber eher so aus als wenn sich das nur in deinem Kopf abspielt und du keinen realen Bezug hast.

Wie kannst du nur so lethargisch und teilnahmslos einer Therapiestunde folgen?
Was sollte nur in meinem Kopf abspielen? Das mit den 45Minuten? Schön wär's...

Ihre Erklärung ist, dass sie es sich für sich entschieden hat, das 45 Minuten optimal für sie sind und dementsprechend auch für mich.
Meinen Widerspruch kann sie nachvollziehen, ändert aber nichts an dem von ihr gesetzten Rahmen.
Als ich entgegnete, dass sie das zu ihren Gunsten entscheidet, erwiderte, dass ich das so empfinde, weil ich in der Vergangenheit wenig gutes erlebt habe und ich jetzt nicht sehe oder annehmen kann dass sie diese Entscheidung bewusst und in Sinne des Patienten trifft.
Und das ist keine Fantasie, sondern daran habe ich mir schon 2 Sitzungen dran abgekämpft
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?


shesmovedon
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Beitrag So., 01.07.2018, 11:39

Du kannst das jetzt über 100 Seiten diskutieren, dass dich das nervt und alle anderen das als Betrug sehen. Dir bleibt aber wohl nur zu gehen oder das zu akzeptieren. Warum tust du nicht eines von beidem, sondern regst dich darüber Ewigkeiten auf?

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candle.
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Beitrag So., 01.07.2018, 11:42

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles ist was sie sagt. Also gibt es keine Begründung. OK dann sage ihr, dass du das erstmal der Krankenkasse meldest. Das dürfte sie ja nicht so witzig finden.
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Philosophia
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Beitrag So., 01.07.2018, 11:45

Also ich finde diese Probleme da schon von außen beim Lesen energieraubend - es muss dir doch echt Kraft entziehen diese ganzen Dinge und so kommt ihr nie zum eigentlichen. Es ist doch frustrierend ohne Ende. Ich check nicht, was dich hält - nur der Wunsch, sie möge es endlich gut machen?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


mio
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Beitrag So., 01.07.2018, 12:26

Gedankentanz hat geschrieben: So., 01.07.2018, 11:37 das 45 Minuten optimal für sie sind und dementsprechend auch für mich.
Du merkst denke ich selbst welche "Arroganz" in dieser Aussage drin steckt?

Sie WEISS (besser als Du selbst) was GUT FÜR DICH ist und das ist natürlich was GUT FÜR SIE ist...

Zwischen "gut für sie" und "gut für Dich" können aber Welten liegen, Welten derer SIE sich bewusst sein sollte. Wenn sie das NICHT IST (worauf eine solche Argumentation stark hindeutet) dann sollte sie ihre Lehranalyse wiederholen...

Ganz ehrlich: GEH! Und zwar so schnell wie möglich.

Melde das mit den 45 Minuten Deiner Krankenkasse, das bist Du nicht nur DIR schuldig sondern auch allen anderen Beitragszahlern. SIE ist nicht die die an dieser Stelle entscheidet wie IHRE LEISTUNG auszusehen hat sondern sie hat sich an mit der KK geschlossene Behandlungsverträge zu halten. Unabhängig davon was "gut für sie" ist (für mich wäre es auch super wenn ich für weniger "Leistung" die gleiche Kohle bekäme...für wen nicht?).

Da gibt es nichts zu diskutieren, das ist einfach eine Tatsache. Sie begeht an dieser Stelle einen klaren Abrechnungsbetrug wenn sie Dir weniger zur Verfügung stellt als sie abrechnet und mir wäre kein Modell bekannt in dem eine 45 Minuten Einheit zur Abrechnung kommen könnte. 25 Minuten, 10 Minuten...aber auf 45 Minuten kann man eigentlich nicht kommen...

180 x 5 Minuten sind ganze 18 (!!!!!!) Therapiestunden, 18 x ca. 93,00 € = 1674,00 €, 1674 € x ca. 10 Patienten = 16740,00 € FÜR NICHTS!!!!!!! (in ca. 1 Jahr!)
Zuletzt geändert von mio am So., 01.07.2018, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.


kaja
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Beitrag So., 01.07.2018, 12:30

@mio

Meine Worte. Sehe ich auch so.
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Kirchenmaus
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Beitrag So., 01.07.2018, 13:00

Boah, Gedankentanz, mit dir kann man's aber auch echt machen ...
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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Gedankentanz
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Beitrag So., 01.07.2018, 16:14

Puh.....
Mir wird das ganze Außmass ja gerade erst bewusst.
Sie hat mir ja gesagt, das Analytiker das mit 45 Minuten meist so handhaben.
Darum die Fragestellung hier. Ich wollte hier, ihre Aussage prüfen. Sprich schauen ob mein ungutes Gefühl Berechtigung hat.
Denn aus ihrem Munde hörte es sich erstmal so an, als würde ich mich grundlos beschweren und hätte ich keinen Anspruch das einzufordern.
Und wenn ich dass alles hier so lese, werde ich immer fassungsloser. Ich fühle mich gerade sehr veräppelt von ihr.
Vor allem weil sie meine Geschichte kennt, sie weiß, wie "hörig" und duldsam ich meinen Eltern gegenüber war. Wie meine Eltern mich finanziell benutzt haben. Jetzt erlebe ich das Gleiche in einer "light" Version wieder.
Für euch scheint es glasklar. Für mich ist es erschütternd.
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Philosophia
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Beitrag So., 01.07.2018, 16:19

Ja und nun? Willst du es erdulden und dir die Retraumatisierung abholen?
Ich meins im Ernst...ich war einst so opfermäßig drauf und dachte auch immer, ich könnte, nein, ich dürfte mich nicht wehren. Falsch! Ich habe mehrere agierende Therapeuten erlebt und ich hoffte stets, diese zum Umdenken bewegen zu können und wohl dadurch indirekt mich vom Trauma befreien zu können. Fehler! Lass nicht zu, dass du retraumatisiert wirst. - Heilung geschieht durch eine gute Beziehung!
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


isabe
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Beitrag So., 01.07.2018, 16:27

Möchte aber zu bedenken geben, dass man nicht einfach so woanders reinspazieren kann, wenn man gerade ca. 140 Analysestunden hinter sich hat. Der neue Th. müsste schnell einen neuen Antrag schreiben, und nach 160h ist das kein Spaziergang, wenn man den Patienten nicht kennt. Außerdem ist es nicht selbstverständlich, dass ein anderer Therapeut jemanden nimmt, der keine therapeutische Jungfrau mehr ist. Heißt nicht, dass es ausgeschlossen ist, aber besonders einfach muss es nicht sein.

Das heißt nicht, dass du bei ihr bleiben solltest, aber das heißt, dass du dir parallel oder vorher überlegen müsstest, wie du von einer Frequenz von 4 Wochenstunden auf zunächst Null runterfahren kannst.

Und eine vierstündige Analyse ist ja nicht nichts im Leben des Patienten. Das muss aufgearbeitet werden, aber zunächst mal muss es aufgefangen werden.

Das musst du einfach wissen, bevor du dich dort verabschiedest.

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Gedankentanz
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Beitrag So., 01.07.2018, 16:48

Danke Isabe,
Da hast du einige meiner Bedenken aufgegriffen.
Zumal ich schon um die 180 Sitzungen von 300 bewilligten, in Anspruch genommen habe.
Wer nimmt mich da noch? Und macht die KK das mit?
Der neue Therapeut/in hätte ja noch ein schwereren Stand, denn mein Mißtrauen ist noch größer geworden.
Kann ich überhaupt noch einen anderen Therapeuten trauen.
Wie fühlt sich das an von 100 auf 0.
Einfach ne ziemlich bescheidene Situation.

Philosophia, dass ist ja so schwierig. Meine Therapeutin sagt, wir hätten eine gute Beziehung, aber ich möchte/kann sie nicht annehmen. Ich vertraue ihr nicht genug und sehe an ihrem Handeln nicht das Positive sonder, aus meiner Traumatisierung heraus, nur das Negative.
Wenn ich bei ihr sitze, habe ich das Gefühl mein gesunder Menschenverstand setzt aus. Und ich will das sie recht hat, das sie wirklich um mich bemüht ist. Das sie es ehrlich mit mir meint. Wünsche die wahrscheinlich jeder in seiner Therapie hat. Doch verlasse ich den Raum und bekomme ich wieder Luft zum durchatmen, dann löst sich der Nebel in meinem Kopf auf und das ungute Gefühl meldet sich.
Der Wunsch und die Sehnsucht das meine Therapeutin authentisch ist, ist so present. Es ist einfach ein ganz gruseliges Gefühl, es an mich ranzulassen, dass meine "vertrauensperson" nicht zu vertrauen ist.
Mir geht's nicht gut damit....
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