Emotionale Abhängigkeit - die andere Seite

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Mo., 11.06.2018, 17:51

GlaubAnDieSonne hat geschrieben: So., 10.06.2018, 15:00 Ich weiß nur nicht, wie sehr die Arbeit an der Nähe von Erfolg gekrönt sein wird, wenn ich Nähe nur will, um von Menschen besser weg zukommen :D
Ich finde diesen "Gedanken" übrigens überhaupt nicht "absurd" weil das, was Du in diesen "zu nahen" Beziehungen erlebst ja keine "echte" Nähe ist. Zu echter Nähe gehört auch Abstand (nehmen können/dürfen) vom Anderen. Ich mag da das Wort "Aus-einander-Setzung" ganz gern. Nur wenn ich in der Lage bin/mir gestattet wird mich mit jemandem offen aus-einander-zusetzen kann Nähe entstehen (in Form von echtem Verständnis/Einfühlung).

Was in Beziehungen wo so "geklammert" und "benutzt" wird ja gar nicht "stattfinden" darf und kann.

Für Dich mag das anfangs vielleicht tatsächlich "erleichternd" sein, weil Du so auch nicht so viel "aktiv einbringen" musst in die Beziehung, Dich also nicht so "angreifbar" machen musst indem Du Dich öffnest und die Kontrolle behältst und trotzdem "vermeintliche Nähe" erleben kannst. Aber irgendwann kippt es halt, weil Dir auffällt, dass Du zwar "gefahrlose" Psyeudonähe hast aber im Grunde gar nicht "vorkommst" in der Beziehung, Dir also niemand wirklich "nah" ist weil Du gar nicht wahrgenommen wirst.

Wenn Du Dich nun mehr öffnest - also selbst "nahbarer" wirst - dann ziehst Du wahrscheinlich auch eher Leute an, die wirklich ein Interesse an DIR haben und nicht nur solche die nach einer Projektionsfläche suchen, für die wirst Du dann ja eher uninteressant und sie auch uninteressanter für Dich, weil Du diesen "Schutz" des "nichts eigenes einbringen müssens" nicht mehr brauchst.

Für mich klingt das sehr logisch.

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lisbeth
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Beitrag Mo., 11.06.2018, 20:09

Liebe GlaubAnDieSonne, muss mich noch einmal mit OT dazwischenschieben, dann sollte hoffentlich auch gut sein...

Hallo spirit-cologne,
muss gestehen, dass auch ich deinen Beitrag inhaltlich schon ziemlich auf den Punkt und treffend fand. Was mir quer im Magen lag war vor allem die Tatsache, dass du als "unbeschriebenes Blatt" hier auftauchst und Fachinfos dozierst und vor allem, dass du dich (nach meinem Empfinden) dahinter auch "versteckt" hast. Vielleicht ist das eher das ausschlaggebende Element. Denn die Fachinfos gibt es hier auch noch von vielen anderen Unsern frei Haus. Aber die meisten (nicht alle) schreiben hier in diesem Selbsthilfe- (nicht Fach-) Forum mehr oder weniger aus einer Position ihrer persönlichen Betroffenheit heraus. Und das blitzt dann auch immer wieder durch. Das macht es aber für mich hier auch lebendig/er und auch greifbarer.
Ja, für mich klingeln dann die Alarmglocken. Weil es hier schon genug Möchtegern-Therapeuten (oder solche in Ausbildung) gab, die hier mal ein wenig ausprobieren wollten... Und wenn dann der Nutzername in der Suchmaschine eine Eso-Seite rauswirft, dann klingelt es nicht nur, sondern es schrillt. Aber da du mit Eso nix am Hut hast, umso besser - und nix für ungut... Schau dich weiter um, und vielleicht kriegen wir ja im Laufe der Zeit noch ein wenig mehr von dir mit als nur das Fachwissen ;-) .
VG lisbeth.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott


mio
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Beitrag Mo., 11.06.2018, 20:39

Woher kommt eigentlich dieser "Drang" nach der "Unterwäsche der anderen" Lisbeth?

Ich meine diese vielleicht flapsig klingende Frage durchaus ernst und sehe sie im Kontext des Threads auch als durchaus "Themanah".

So nach dem Motto: Nur, wenn auch Du "minderwertig" bist darf auch ich "minderwertig" sein?

(Das mit dem "minderwertig" interpretiere ich jetzt mal ganz gewagt so, weil ich den Eindruck habe dass nur wer "Schwäche" demonstriert "vollwertig" zu sein scheint in den Augen einiger hier was ich gelinde gesagt ziemlich absurd finde.... Eine Schwäche hat man aber man ist sie ja nicht...weshalb die Existenz einer Schwäche - und irgendeine hat ja jeder - für mich auch keine Aussagekraft über das Wesen einer Person hat und schon gar nicht leite ich aus der "Nichtdemonstration dieser" eine Gefahr ab?)

Wieso ist es soooo schwer auch mal einfach zu lesen was jemand schreibt ohne da gleich ein "Unterbuttern" oder einen "Missbrauchsversuch" drin zu sehen nur weil derjenige nicht stante pedes die eigene Unterhose auszieht? DAS werde ich wohl nie kapieren...

Wer sich gleich "nackig" machen möchte der darf das ja. Aber das dann auch von allen anderen zu fordern? Wir sind hier doch nicht in der Sauna sondern in einem Forum in dem es um psychotherapeutische Themen geht und mit denen geht jeder so um, wie es für ihn hilfreich ist. Finde ich echt strange wenn da dann immer gleich und ohne Grund in "Panik" verfallen wird nur weil sich jemand mal zur Hilfestellung eines "theoretischen Unterbaus" bedient anstatt mit der eigenen dreckigen Unterhose zu wedeln ... Mir hilft es sogar meist mehr, wenn mir jemand Anregungen gibt, die NIX mit seiner eigenen dreckigen Unterhose zu tun haben sondern mit meinem THEMA. Aber so ist halt jeder Jeck anders wie es scheint. Darf auch, nur sollte dann auch umgekehrt dürfen. ;-)

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GlaubAnDieSonne
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Beitrag Mo., 11.06.2018, 20:57

Ich finde diesen "Gedanken" übrigens überhaupt nicht "absurd" weil das, was Du in diesen "zu nahen" Beziehungen erlebst ja keine "echte" Nähe ist. Zu echter Nähe gehört auch Abstand (nehmen können/dürfen) vom Anderen. Ich mag da das Wort "Aus-einander-Setzung" ganz gern. Nur wenn ich in der Lage bin/mir gestattet wird mich mit jemandem offen aus-einander-zusetzen kann Nähe entstehen (in Form von echtem Verständnis/Einfühlung).


Liebe Mio,

danke. Wie viel der Zuspruch, dass man doch nicht so verquer denkt, wie man meint, doch immer wieder in einem bewirken kann. :-)

Das mit dem "aus-einander-setzen" finde ich auch sehr treffend. Aufgrund dieser Abhängigkeiten hat Nähe für mich auch eine Negativbesetzung, weil ich sie als "nicht gesund" abgespeichert habe, "ohne Maß" eben. Obwohl ich es nicht so ganz verstehen kann, da ich ja überwiegend positive Erfahrungen mit Menschen gemacht habe und daher durchaus "weiß", dass das die Ausnahme ist. Aber die anderen waren wohl einfach zu einschneidend.

Da hat der Verstand erstmal keine Chance :lol: Zumindest nicht, bis es auch emotional aufgearbeitet ist.

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mio
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Beitrag Mo., 11.06.2018, 21:20

Na ja, es IST gefühlt "vernichtend" für andere "nicht existent" zu sein, aber es hat halt auch eine "Schutzfunktion" wenn die eigene Existenz immer dann wenn sie "sichtbar" wird "vernichtet" wird vom anderen . Who kills you better?

Und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das von Deiner Grundschulfreundin her rührt sondern das die "Samen" da schon viel früher gelegt wurden...

Meiner Meinung nach gehen Menschen mit solchen Erfahrungen unterschiedlich um. Die einen "fügen" sich und werden "genauso". Die anderen "rebellieren" und kippen "ins Gegenteil". Beides ist nicht sonderlich "gesund".

Ich bin auch eher so "überautonom", weshalb ich es wohl auch ein Stück weit nachempfinden kann. Gleichzeitig ist es aber auch bei mir so, dass mir bewusst ist, dass es auch viele "gute" Beziehungen gibt in denen es "anders" läuft und ich habe solche auch (und sie auch immer gehabt). Wie das mit den "unguten" so passiert, das war mir bis vor einigen Jahren gar nicht so bewusst. Und ich bin wohl "ähnlich" damit umgegangen wie Du. Aber was - zumindest im Hintergrund - immer "blieb" das war das "schlechte Gewissen" und DAVON musst Du meiner Meinung nach halt wegkommen. Gefühle sind IMMER auch BINDUNG. Und Dein "schlechtes Gewissen" ist "gewollt". Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dir das vor Augen führst?

Dass Menschen nach Bindung suchen und streben ist "normal", wenn "Bindung instrumentalisiert wird" dann ist das missbräuchlich und hat mehr mit "Machtmissbrauch" zu tun als mit "Liebe" oder "Nähe".

Und ja, es dauert, wenn man was "anderes" eingetrichtert bekommen hat, das dann auch "emotional" besser hinzubekommen. Aber es geht. Und ich denke dass Du Dir da auch in der Therapie viel Unterstützung holen kannst, wenn Du Dich traust drüber zu sprechen. Du bist kein "Unmensch" nur weil Dich so ein Verhalten nervt. ;-)

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GlaubAnDieSonne
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Beitrag Mo., 11.06.2018, 21:30

Liebe Mio,

wieder einmal Danke für deine Worte.

Ja, dass das schlechte Gewissen beabsichtigt ist, das ist mir schon damals als Kind bewusst gewesen, weswegen ich mich nie davon hab beeinflussen lassen in dem Sinne, dass ich dennoch immer gemacht habe, wie ich wollte und das tue ich jetzt auch, aber es "funktioniert" halt trotzdem in dem Sinne, dass ich mich deswegen schlecht fühle. Woran das liegt könnte ich mir nicht anders als durch sie erklären tatsächlich, weil ich das vorher so nie erlebt hatte. Familie/Kindheit samt Großeltern, Tanten etc. haben wir alles kleinhaar durch. Alles gut. Sie ist der erste Konflikt da in der Hinsicht und ich weiß noch wie geschockt ich damals von ihrem Verhalten und ihren Forderungen, Lügen etc. war. Das ist alles extrem präsent, einfach weil ich so ein Verhalten nicht kannte. Das war mir völlig fremd und nicht nachvollziehbar. Aber weiß, vielleicht kristallisiert sich doch noch was raus.
Das mit dem schlechten Gewissen werde ich nochmal mit ansprechen (ist aber auch nicht unerwähnt).

Ja wird schon alles werden. Bin gespannt wie sie auf meine "Agendaliste" reagieren wird, wenn ichs schaffe alles aufn Teller zu bringen. Hab auch noch andere (hier nicht angesprochene) Punkte, die ich mit ihr bearbeite und da auch noch einiges, was ich ansprechen möchte. Quasi ein "Büffet", aus dem wir dann wählen können^^


mio
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Beitrag Mo., 11.06.2018, 21:52

GlaubAnDieSonne hat geschrieben: Mo., 11.06.2018, 21:30 Quasi ein "Büffet", aus dem wir dann wählen können^^
Klingt erst mal gut, auch wenn ich das "Büffet" eher andersrum kenne. ;-)

Gab es denn einen Grund warum Du so auf diese Mädchen "angewiesen" warst? Da würde sich vielleicht irgendwas finden lassen...

Kinder sind ja ihrer "Umgebung" noch stärker ausgeliefert als Erwachsene es sind und können faktisch einfach noch nicht so sehr "wählen". "Normal" finde ich es trotzdem nicht, dass Du - wenn es ohne jede "Vorerfahrung" geschah - diesem anderen Kind soviel "Macht" über Dich gegeben hast, es sei denn, es gab dafür irgendwelche anderen Gründe als Vorerfahrungen?

Denn auch wenn Du Dich da "innerlich" schon damals "rausgenommen" hast bist Du ja "im Kontakt" geblieben und hast "erduldet". Und dafür wird es Gründe geben.

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GlaubAnDieSonne
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Beitrag Mo., 11.06.2018, 22:02

Genau das ist auch für mich ganz schwer einzuordnen. Emotional gesehen hatte sie Macht, weil sie dafür sorgte, dass ich mich schlecht fühlte, "faktisch" hatte sie keine, weil ich nie gemacht hatte, was sie wollte. Versucht hatte sie es trotzdem immer wieder auf andere Art und war selbst immer frustriert, dass nichts klappte und machte mir halt deswegen ja auch immer die Vorwürfe, dass ich auf ihre Gefühle keinerlei Rücksicht nehme. Ja, wenn ich mit jemandem befreundet sein will, dann bin ich das auch, ob ihr das passt oder nicht.

Warum wir trotzdem so lange "Freunde" geblieben sind. Keine Ahnung. Zum einen war nicht alles schlecht, sondern sie hatte ja auch durchaus gute Qualitäten. Ich denke, dass dabei aber vor allem zwei Faktoren eine Rolle spielten:

1. Klare Überforderung mit der Situation (ich hatte sowas noch nie, war noch ein Kind und hatte keinen Plan, wie man mit sowas umgeht und was richtig ist)

2. ihre emotionale "Macht" in dem Sinne, dass das schlechte Gewissen wirkte, vielleicht nach dem Motto "wenn ich sie schon ständig vor den Kopf stoße und zurückweise, muss ich wenigstens ("treu")bleiben

Vielleicht werden aber noch ganz andere Dynamiken deutlich, wenn ich schaffe alles anzusprechen und wir uns für den Beginn mit der "Chronik der Ereignisse" entscheiden. Aber vielleicht würde sie mich ja auch erstmal anders an das Thema Nähe ranführen wollen, oder erstmal auf das vorbereiten, wird man sehen.

Ich freue mich auf jeden Fall über die ganzen Denkanstöße hier :)


mio
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Beitrag Mo., 11.06.2018, 22:26

GlaubAnDieSonne hat geschrieben: Mo., 11.06.2018, 22:02 Emotional gesehen hatte sie Macht, weil sie dafür sorgte, dass ich mich schlecht fühlte
Spontaner Gedanke: Dann wird sie vorher dafür gesorgt haben, dass Du Dich gut fühlst... Rein am "schlecht" fühlen wirst Du wohl kaum gehangen haben. Das wäre ohne Vorerfahrungen echt absurd.

Von daher: Vielleicht "hatte" sie was an sich, was Du selbst auch gerne "gehabt" hättest? (Womit wir wieder bei dem Thema "Gelebte Bedürftigkeit versus notwendige Autonomie" wären...)

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GlaubAnDieSonne
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Beitrag Mo., 11.06.2018, 22:36

Ja wie gesagt, es war ja nicht alles schlecht, sie konnte durchaus auch eine gute Freundin sein. Insofern hat sie durchaus auch dafür sorgen können, dass ich mich gut fühlte. Wir hatten ja auch Spaß. Ist halt nicht alles schwarz-weiß, das würde es manchmal leichter machen, wenn man immer klar sagen könnte "böse Person" = kein Kontakt, "tolle Person" = gerne Kontakt. Stimmt im Grundprinzip, aber praktisch läuft es so ja nicht ab.

Ob sie was hatte, was ich wollte...könnte ich mich jetzt nicht erinnern, was nicht heißen muss, dass es da nicht was gäbe. Wäre wohl rauszuarbeiten, ob da gewisse unbewusste Wünsche bedient wurden. Sie war halt einfach auch kein Unmensch an sich und ja auch noch ein Kind und schwierige Familienverhältnisse. Wird ja niemand "böswillig" geboren.


mio
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Beitrag Mo., 11.06.2018, 22:42

Wie sind denn Deine Eltern mit ihr umgegangen?

Ich frage das, weil ich mal eine Freundin hatte, die sich immer wenn sie bei uns zu Hause war als erstes - ohne zu fragen - einen Pudding aus dem Kühlschrank genommen hat. Fand ich unmöglich. Hätte ICH sowas bei anderen gemacht dann hätte auch meine Mutter das unmöglich von mir gefunden. Aber bei ihr war es "ok" weil sie "zu Hause" ja so wenig bekam (in den Augen meiner Mutter). Soviel zum Thema: Die kann ja gar nix dafür...

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Beitrag Di., 12.06.2018, 09:37

Tut mir leid, aber dein Post hat mich gerade so zum Lachen gebracht :lol:

Gar nicht im Sinne von "wie lächerlich", sondern weil ich das so gut kenne, wie eine so simple Geste einen selbst völlig ungläubig da stehen lässt, weil man einfach anders erzogen worden ist und "sowas" nie machen würde. Im Prinzip ist es ja nicht schlimm, sich ein Pudding zu nehmen, aber als Gast das ohne zu fragen mit so einer Selbstverständlichkeit zu tun, da hätte ich mich in der Situation auch gefragt "was läuft denn bei dir falsch?".

Meine Eltern konnten sie überhaupt nicht leiden und hatten mir den Kontakt mit ihr verboten. Ist bloß schwierig, wenn man in eine Klasse geht...und in der Hinsicht hatte sie mich gut im Griff. So konsequent jemanden zu ignorieren, dazu war ich als Kind nicht so im Stande und es hatte mich auch überfordert, weil sie natürlich trotzdem mit mir gesprochen hatte etc. Und wenn man in der Schule dann doch wieder redet und spielt....ging das privat auch weiter, wenn auch reduziert.
Ich wusste auch nicht so richtig, was meine Eltern jetzt von mir erwarten, wie ich das machen soll. Ich mein gab ja auch Gruppenarbeiten etc., also in der Schule musste ich quasi "kooperieren". Und dass dann sobald die Glocke klingelt völlig anders zu handhaben (wohlgemerkt nunmal als Kleinkind), das hat mich überfordert. Heute Arbeit und Privat trennen ist kein Problem. Wenn ich mit einem Kollegen nichts machen will, dann nicht. Aber als Kind da so krasse Grenzen zu ziehen.... Konnte ich persönlich nicht.

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