Eremit schrieb:
Rorschach hat geschrieben:Wie es so schön heißt: Ein Leopard kann seine Flecken nicht ändern …
So ein Schmarn...
Hier geht es doch gar nicht um irgendwelche körperliche Merkmale, sondern um eine Haltung und die kann man jederzeit ändern. Wenn man es denn will.
Wenn man sowas legitimiert, entwickelt man sich nicht weiter, sondern bleibt auf der selben Entwicklungsstufe hängen wie die Täter – und gibt solche Verhaltensweisen an die nachfolgende Generation weiter. Dann ist man nicht erwachsen geworden bzw. der Situation entwachsen, gereift, sondern einfach nur älter geworden.
Wenn man was legitimiert?
Es ging um "verzeihen". Jemanden zu verzeihen, ist aus meiner Sicht
immer eine Weiterentwicklung. Verzeihen heißt nicht vergessen oder gutheißen und schon gar nicht legitimieren.
Man kann einem Peiniger verzeihen, aber die
Handlung des Peinigers trotzdem verurteilen.
Einfach auseinander zu gehen, wenn man miteinander nicht kann, ist eine zivilisierte Form der Konfliktvermeidung.
Wo man noch nicht zusammengekommen ist, kann man auch nicht auseinander gehen!
Du zeigst mit Deinen Aussagen recht gut, wie wenig Menschen sich ändern, auch nach dreißig Jahren. Wie leicht es ist, sich mit "Selbst schuld!" oder "Ich habe ja nichts gemacht!" moralisch abzuputzen. Und wie richtig man als Überlebender mit der Entscheidung liegt, jeden Kontakt mit Mobbern und deren Helfershelfern (wozu eben auch die passiven Beobachter zählen) zu vermeiden.
Du maßt Dir hier ein Urteil über eine Situation an, die Du gar nicht kennst und spekulierst einfach wild drauflos.
Die Schulzeit ist auch nicht 30 Jahre her, sondern über 40. Früher war der Schulalltag etwas anders als heute. Ich hatte mit dem besagten Menschen keine Probleme. Ich gehörte weder zu der mobbende Clique, noch habe ich mir eine Unterlassung vorzuwerfen.
So weit ich mich erinnern kann, hatten wir damals auch recht guten Kontakt, auch wenn wir nicht befreundet waren.
Aber das spielt hier auch gar keine Rolle.
Er hat von mir eine Anfrage bekommen, mit der Bitte bei Nichtinteresse kurz abzusagen. Das überfordert keinen.
mio schrieb:
Gar nicht reagieren zeigt doch: Kein Interesse. Wenn Du da dann "hinterher rennst" ist das allein Dein Problem. Ich glaube Du bist einfach narzisstisch gekränkt, weil Du - mitsamt Deiner ach so wohlmeinenden Bemühungen - ignoriert wurdest. Das sagt etwas über Dich aus, nicht über die Person die Dich ignoriert. Du hättest die "Nichtreaktion" ja auch einfach hinnehmen und akzeptieren können und gut wäre es gewesen.
Hinterherrennen ist also eine narzistische Kränkung...
Ich habe lediglich nachgefragt, ob die Nachricht überhaupt angekommen ist!
Die Schulzeit ist über 40 Jahre her, da hat man einen größeren Rechercheaufwand und teils nur alte Adressen, die nicht mehr stimmen.
Über´s Net und das Einwohnermeldeamt sucht man sich dann Infos zusammen und weiß nicht einmal, ob der angeschriebene, die besagte Person ist.
Also bittet man um eine kurze Rückmeldung, ob man richtig liegt und Interesse besteht.
Da muss man bei einer Absage nicht einmal einen Grund angeben, sondern lediglich signalisieren, "angekommen, aber kein Interesse".
Dieses Minimum an Höflichkeit erwarte ich, ja.
Ich lag ja auch zig mal daneben und wildfremde Personen schreiben dann einem ebenfalls zurück, dass man die falsche Person erwischt hat. Dann weiß man abhaken und weiter suchen.
Nachfragen hat hier also den Hintergrund, eine Liste abzuarbeiten und nicht etwas mit einer narzisstischen Kränkung zu tun.
Natürlich geht es um eine narzisstische Kränkung. Die "Anfrage" wurde "unhöflich" ignoriert. Wie kann der nur...
Die Anfrage wurde nicht unhöflich ignoriert, sondern lediglich ignoriert, was ein unhöflicher Akt ist!
Wenn ich jemanden begrüße,
kann er es natürlich ignorieren. Kommt in den Augen des Grüßenden dann aber unhöflich an.
Das hat auch rein gar nichts mit Narzissmus zu tun, was eh völliger Nonsens ist,
sondern mit guten Umgangsformen.
Man kann natürlich die ganze Welt dafür bestrafen, dass man mal gemobbt wurde, ob man sich damit aber einen Gefallen tut, wage ich zu bezweifeln.
Keiner muss sich mit einem Täter an den Tisch setzen und Kaffee trinken. Verzeihen ist ein innerer Prozess, mit dem der andere, der Täter, erst einmal gar nichts zu tun hat und der Täter muss es nicht einmal erfahren.
So lange man den Hass auf seine Täter pflegt, kann aus meiner Sicht, kein innerer Frieden entstehen.