Psychiater-Gespräche bringen mir nichts

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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saffiatou
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Beitrag Mi., 31.01.2018, 19:24

Hallo Kaja,
kann es sein, daß da mal ein Notfall war. Normalerweise achtet meine Psychiaterin auch darauf, daß sie die Zeit nicht überschreitet, damit niemand lange warten muss, aber es ist mir auch schon mal passiert, daß es da einem Patienten super schlecht ging und sie die Stunde überzogen hat, das hat sie bei mir auch mal gemacht, da wurden aus 50 min zwei Stunden. Ich habe damit kein Problem, denn es passiert hier nur selten und sie gibt mir auch die Zeit, wenn ich sie mal brauche.

Wenn Du allerdings immer wieder warten musst, ist es ärgerlich und ich würde mal nachfragen


Grüße,
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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isabe
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Beitrag Mi., 31.01.2018, 19:42

Man muss doch bei vielen Ärzten warten, manchmal stundenlang. Gerade Ärzte, die Menschen mit psychischen Störungen behandeln, müssen sich darauf einstellen, mehr Zeit anzubieten als Ärzte, die vorwiegend Infektionskrankheiten behandeln und bei denen Gespräche, die länger als fünf Minuten dauern, die Ausnahme sind.

Deswegen ist man kein schlechter Arzt und die Patienten sind auch nicht doofer, nur weil sie reden (wobei bekannt ist, dass reden sowieso viel sinnvoller sind und übrigens auch keine Pillen ohne reden verschrieben werden sollen).

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 31.01.2018, 19:49

Bei uns wartet definitiv niemand stundenlang, weil die Termine getaktet sind, und jeder seine eigene Zeit benötigt. Manche 10 Min, und andere halt eine Stunde, aber das weiss der Arzt ja nach 2-3x. Und da muss er dann halt eben planen. Dass es mal eine Ausnahme gibt, klar kann passieren, aber dadurch dass ein jeder seinen Termin hat, gibt es keine ungeplanten Patienten welche den Zeitplan gröber durcheinander bringen und somit die anderen stundenlang warten lässt.
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stern
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Beitrag Mi., 31.01.2018, 20:11

In der Schweiz gibt es diese NotfallTermine gar nicht.
Da hat jeder Patient einen genauen Termin.
Da kann man nicht einfach mal hin, wenn was ist, vorher wird ein Termin vereinbart.
In D gibt es das auch... aber nur wenn jemand eine Bestellpraxis führt.

IdR gibt es in D zwar "offiziell" meist Termine, aber auch Patienten, die ohne Termin frühzeitiger untergebracht werden müssen, nämlich Not- oder Akutfälle, die man nicht ohne weiteres erst in ein paar Wochen einbestellen kann.

Wie handhabt ihr das bei Notfällen bzw. Akutfällen...? Also wenn jemand eine Blinddarmentzündung oder einen komplizierten Bruch hat, kann man ja nicht sagen, also der nächste Termin ist in 4 Wochen frei. Kommen Sie dann. Sondern: Sie können kommen (sofort oder evtl. zu einer bestimmten Uhrzeit), müssen sich aber auf Wartezeit einstellen (nur muss man das oft auch mit Termin :crazy: ). Und in der psychiatrischen Praxis kann es z.B. sein, dass jemand mit einem psychotischen Wahn eine Sofortversorgung braucht oder jemand, der selbstmordgefährdet ist, muss eingewiesen werden (was auch ein organisiatorischer Aufwand ist).

Klassische Notfälle (bei denen in alle Regel das Leben auf dem Spiel steht) muss an sich jeder Arzt behandeln. Behandlungspflicht - also z.B. auch unabhängig von Dokumenten, meine ich.

Es soll auch Patienten geben, die etwas vorgeben, um schneller zum Zug zu kommen (habe ich mal in einer Zahnarztpraxis erlebt, dass sich die Arzthelferin darüber aufregte).

Die Wartezeit ist meines Eindrucks nach auch davon erheblich beeinflusst, wie "überlaufen" die Praxis insgesamt ist. Diesbzgl. gibt es Unterschiede. Manche nehmen auch gar keine neuen Patienten mehr an. Andere nehmen vielleicht mit, was geht und man sieht den Arzt dann eben nicht so lange bzw. wartet auch länger. Beim letzten Psychiater kam es mir vor wie eine Massenabfertigung... gut gefülltes Wartezimmer... und ich habe länger gewartet als jetzt, beim netten Psychiater, der sich mehr Zeit nimmt, persönlicher auf mich eingeht und immer überlegt, was man tun kann (andere, kleinere Stadt. Das Wartezimmer ist auch um einiges kleiner... hätte also gar nicht so viel Fassungsvermögen). Im Moment nehme ich nicht einmal Medikamente, aber es ist o.k. wenn ich trotzdem ab und an mal vorbeischaue... ist mir auch lieber.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 31.01.2018, 20:27, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag Mi., 31.01.2018, 20:19

Das war bisher nur 1x der Fall: Als ich mal ziemlich wackelig war, hieß es, ich kann auch eher kommen (also vor dem nächsten Termin), wenn etwas ist. Das nahm ich dann tatsächlich mal in Anspruch (das entschied dann auch nicht die Arzthelferin, sondern sie fragte den Arzt, ob ich noch untergebracht werde).

Je durchgetakter ein System ist, desto weniger Flexibilität ist u.U. möglich. Ich kenne auch eine Arztpraxis, in der es gar keine Termine gibt. Ich wartete eigentlich nicht länger als manchmal mit Termin. :crazy:
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isabe
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Beitrag Mi., 31.01.2018, 20:30

Oder aber, der Arzt ist so wohlhabend, dass er es nicht nötig hat, viele Patienten zu haben. Ich hatte mal einen Hausarzt, bei dem man auch im Akutfall relativ lange warten musste auf einen Termin (und bei akuten Beschwerden können zwei Tage schon lang sein); mittwochs und freitags ab 13 Uhr war niemand zu erreichen; an den anderen Tagen jeweils von 9-11 und 16-18 Uhr. Der Arzt war sehr gut organisiert, sehr abgegrenzt, und wenn man einen Termin hatte, musste man im Wartezimmer nie länger als 15 Minuten warten. Das hat natürlich Vor- und Nachteile. Ich würde aber nicht sagen, dass ein Arzt schlechter ist, wenn er Akutfälle sofort behandelt und sich dafür mehr Zeit nimmt. Das weiß man halt, wenn man zum Arzt geht; deshalb macht das ja auch kaum jemand zum Spaß, und man sollte sich als Patient die Zeit nehmen. Jetzt habe ich einen Arzt, der keine Termine macht, bei dem man aber ein paar Stunden einplanen sollte; dafür weiß man dann auch: Wenn was ist, ist er da.

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 31.01.2018, 20:41

Das ist kein psychiater Termin, daher für mich nicht relevant, weil nicht vergleichbar
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isabe
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Beitrag Mi., 31.01.2018, 21:06

Psychiatrie ist eine medizinische Fachrichtung wie andere auch - eher nur mit noch mehr Gesprächsbedarf. Insofern gibt es keinen Grund, sich darüber zu beschweren, dass man erstens lange warten muss und dass zweitens Menschen dort zum Reden hingehen.

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 31.01.2018, 21:36

ich habe mich nie beschwert, da ich das wie schon gesagt nicht kenne
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stern
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Beitrag Do., 01.02.2018, 08:57

Und Not- und Akutfälle kennt man in der Schweiz auch nicht (die es auch im Bereich der Psychiatrie gibt)? Oder wie handhabt ihr das, wenn jemand zeitnah einen Arzt sehen muss?

Vielleicht ist die Versorgungssituation in der Schweiz insgesamt anders. In D nehmen jedenfalls manche Praxen gar keine Patienten mehr an (und andere sind überlaufen, bräuchten als mehr Kapazitäten als vorhanden sind). Die GroKo wirft jedenfalls schon ihre Schatten voraus:

"Berlin
Ärzte sollen mindestens 30 Kassenpatienten pro Woche behandeln"

https://www.abendblatt.de/politik/artic ... ndeln.html
Aus den Portemonnaies der Beitragszahler der gesetzlichen Krankenversicherung seien im Jahr 2016 im Durchschnitt an jede Arztpraxis 380.000 Euro geflossen. "Dafür kann man doch wohl erwarten, sich bei der Terminvergabe nicht hintanstellen zu müssen, wie es offensichtlich bei zahlreichen Arztpraxen der Fall ist!", empört sich von Stackelberg.
Quelle: siehe oben
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stern
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Beitrag Do., 01.02.2018, 11:16

Ganz so daneben lag ich anscheinend nicht:
https://books.google.de/books?id=xlCnAg ... onepage&q=

Die Psychiaterdichte soll in der Schweiz 3x höher sein als im OECD-Durchschnitt. Trotzdem ist der Zugang zum Psychiater (auch) nicht immer reibungslos (vgl. Beitrag). Durchschnittliche Wartezeit bei einem akuten Probleme sind 6 Tage - Psychiater (Schweiz). Es gibt eben neben Notfällen, die in der Tat meist an eine Klinik zu übergeben sind, ferner auch Akutpatienten, die quantitativ stärker ins Gewicht fallen als Notfallpatienten... und eine (längerfristige) Terminplanung durcheinanderwirbeln können (da akute Krankheiten für den Patienten ja nicht vorhersehbar sind).

Wenn man mehr oder weniger ein (bereits bekanntes) Rezept braucht, ist man meist nicht gleichzeitig ein Akut- oder Notfall. Ob das offiziell zulässig ist, weiß ich nicht, aber bei abgeklärter Diagnose kann man oft einfach anrufen und das Nachfolgerezept später (wenn es passt) abholen (um evtl. Formalien zu genügen, gibt es vielleicht beim Gehen noch einen Handschlag vom Arzt. Oder die Arzthelferin fragt beim Arzt nach). So dass man als Patient sozusagen das Wartezimmer umgeht. Weswegen der Vorpatient beim Arzt soll man (verständlicherweise) als Patient nicht mitbekommen, sprich: Vielleicht ist der Bedarf ein anderer. Ob es signifikante Unterschiede gibt, was in der Schweiz im Vergleich zu D ein Psychiater bzw. Psychotherapeut behandeln kann, wäre evtl. auch anzusehen. In D bieten Psychiater mitunter auch Gespräche an (aber auch eine Diagnostik bzw. neue Medikamentenverordnung kommt normal nicht ohne Gespräche aus).

Enge Kapazitäten können eine gute Planung auch nur zu einem kleinen Teil wettmachen... hier ist dann vielmehr ab einem gewissen Punkt ein Aufnahmestopp nötig (was die Situation in Praxen, die aufnehmen, verschärfen kann).
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Beitrag Fr., 02.02.2018, 23:54

wie geschrieben, die gehen meist direkt in die Klinik und in die Notfallversorgung eines Krankenhaus. In wenigen Fällen in die eigene Praxis. Deswegen gibt es pro Tag vllt ein Notfall und der wird dann meist während Mittagspause" gemacht, so dass Pat. nicht warten müssen, und wenn ich mal 15 Min warte stört mich das auch nicht, aber dass ich 3 std. warte habe ich weder beim Therapeuten noch bei Psychiatern egal ob Praxis oder Klinik niemals (seit über 20 j) gewartet
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Lieblingsuli
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Beitrag Sa., 03.02.2018, 10:13

Kaonashi hat geschrieben: Mi., 17.01.2018, 22:38 Ich finde es sehr gut, wenn ein Psychiater sich Zeit nimmt zum Reden. Meine macht das auch, sogar relativ lange (50 Minuten).
Kommst Du auch in den Genuss einer ambulanten Psychotherapie?

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Kaonashi
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Beitrag Sa., 03.02.2018, 10:18

Ja,, ich hatte es oben schon erwähnt, ich mache zur Zeit beides, aber die Therapie ist nicht bei der Psychiaterin.

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Lieblingsuli
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Beitrag Sa., 03.02.2018, 10:55

Mir wurde von der Klinik ein psychologischer Psychotherapeut empfohlen.

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