Therapeutin lehnt Geschenk ab (Fortsetzung)

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

isabe
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Beitrag So., 17.12.2017, 15:06

Ich denke schon, dass Geschenke hier eine Grenze mindestens berühren. Üblicherweise geht der. Th. Irgendwie damit so um, dass der Patient davon nicht viel mitbekommt. Ist auch eine Frage der Erfahrung. Aber es gibt da schon eine Botschaft, die eben nicht mit Worten ausgedrückt wird.

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Noenergetik
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Beitrag So., 17.12.2017, 15:36

Das mag ja alles sein.
Mir geht es darum, dass niemand für die Reaktionen der anderen verantwortlich ist.
Wie man sie findet ist dann wieder eine andere Sache.

Das Coconekochan nicht begeistert ist von der Reaktion der Therapeutin kann ich persönlich nachvollziehen, andere mögen das anders sehen.


isabe
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Beitrag So., 17.12.2017, 19:04

Mir geht es darum, dass niemand für die Reaktionen der anderen verantwortlich ist.
Ja, das wäre schön, wenn es so einfach wäre. Ist es aber nicht. Man kann Menschen unter Druck setzen, sie eben manipulieren, lähmen. - Und es hinterher so darstellen, als habe man es doch nur gut gemeint. Gerade Geschenke eignen sich ganz wunderbar hierzu.

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Noenergetik
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Beitrag So., 17.12.2017, 20:22

Ja, aber gesetzt den Fall jemand möchte tatsächlich solche Spielchen spielen, kommt es doch immer noch darauf an wie man auf so etwas reagiert, oder?

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mio
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Beitrag So., 17.12.2017, 22:26

Also die beste Reaktion ist eigentlich das Spielchen nicht mitzuspielen. Und es wurde ja bereits geklärt, dass die Therapeutin sich überrumpelt gefühlt hat und den Igel in den Praxisschrank getan hat.

Ich denke die ganze Situation wäre anders gelaufen, wenn sie kommentiert worden wäre und das Geschenk nicht einfach wortlos hingehalten worden wäre. Das meine ich nicht als Vorwurf, aber ein Geschenk was einem einfach so überraschend "ohne Worte" einfach so (auffordernd?) hingestreckt wird ist schon ein wenig "bizarr" unter Erwachsenen. So getreu dem Motto: Und was soll ich jetzt damit? Mich wundert die spontane Reaktion da jetzt nicht so sehr.


Alyssa
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Beitrag Mi., 20.12.2017, 02:31

Zu deiner Frage aus deinem Eingangspost:
Ich würde mir den Igel geben lassen, ihn vor Augen der Therapeutin zerdeppern, die Schokolade gemütlich essen, die Verpackung zusammenknüllen und genüsslich in ihren Papierkorb werfen, grinsen und fragen "Können wir jetzt neu starten?"
Dann klar machen, dass von beiden Seiten ab jetzt ehrlich miteinander geredet wird und störende Einflüsse (die immer mal aufkommen), direkt angesprochen werden. Und dann würde ich einfach mal loslegen und die Fragen stellen, die du hier immer wieder äusserst, dich aber nicht traust, deiner Therapeutin zu stellen. Und dann würde ich abwarten, wie sie reagiert. Es auf mich zukommen lassen, ohne Vorabszenarien, ohne Spekulationen, ohne Erwartungen, ohne Manipulationsgedanken.

Zu Deiner Esstörung und dem "Spiel", das du diesbezüglich spielst (und selber sehr gut erkennst) möchte ich nichts sagen. Ich habe nämlich aktuell den Eindruck, dass du hier im Forum versuchst, das zu bekommen, was deine Therapeutin dir nicht gibt (geben will). Und da kann ich nur sagen: Da spiele ich nicht mit.


Marilen
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Beitrag Mi., 20.12.2017, 06:24

Alyssa, sau coole Idee den Igel aufzuessen, wäre ich Therapeutin ich müsste fett grinsen. Schöner, symbolischer Akt!
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Marilen
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Philosophia
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Beitrag Mi., 20.12.2017, 07:15

Stimmt, dachte ich auch - aber ob der noch gut ist? Nicht, dass Coco sich selbst den Magen daran verdirbt.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


isabe
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Beitrag Mi., 20.12.2017, 11:04

Man kann nie wirklich neu anfangen. Gute wie schlechte Erfahrungen bleiben in einem. Die Szene, ihn aufzuessen, mag ein special effect sein, aber Probleme lösen sich so nicht.


isabe
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Beitrag Mi., 20.12.2017, 11:06

"ab jetzt aufrichtig" kann und muss man nur für sich selbst entscheiden. Das kommt von innen und muss nicht feierlich erklärt werden.

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sandrin
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Beitrag Mi., 20.12.2017, 11:55

Also ich finde die Idee mit dem Aufessen genial, Alyssa! :-) Muss man erst mal drauf kommen lol

Und die Symbolkraft ist ja auch da. Der Igel, der Stein des Anstoßes, wird vernichtet :-).
Dann ist das Ding wenigstens weg! Und das Manipulationsobjekt ist dann auch wieder bei dir und nicht mehr bei ihr!


Marilen
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Beitrag Mi., 20.12.2017, 12:55

Ach, manchmal tut ein bisschen Lachen ganz gut um aus einer verfahrenen Situation rauszufinden und dann wieder besser drauf schauen zu können.
Ich bin eindeutig PRO Igel futtern :-)
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lemon
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Beitrag Mi., 20.12.2017, 15:29

Ich habe mir den Eingangspost von Coconecochan im erstehen Thread durchgelesen, ich kann die Therapeutin sehr gut verstehen.

Sie wollte kein Geschenk und hat vehement abgelehnt, das ist ihr gutes Recht; keiner braucht was anzunehmen was er nicht möchte.

Dann hatte C. noch eine Mail geschrieben und die Sache nochmals aufgebauscht - man beachte, es geht um einen "Schokoigel":
...Hab das auch nochmal in einer Mail hinter her geschrieben und den Termin für nächste Woche abgesagt. Da hab ich nochmal zum Ausdruck gebracht in der Mail wie tief sie mich verletzt hat und ich net weiß ob ich ihr so nochmal :cry: vertrauen kann, dass vielleicht ein Wechsel besser ist... Die hat gar nicht drauf reagiert und nur geschrieben ok bis übernächste Woche...
Dann auch noch zu "drohen", dass ihr evtl. ein Therapeuten-Wechsel lieber wäre ...
Und ihr vorzuwerfen, dass sie dich tief verletzt hätte. Das hat sie nicht, du hast dich lediglich verletzt gefühlt.

Da wäre ich doch auch sauer als Therapeutin und würde mich ein klein wenig erpresst fühlen; das musste die Thera selbstverständlich konsequent unterbinden.

Sehen wir es doch mal sachlich so wie es auch ist, auch wenn es um die Beziehung zur Therapeutin geht:

Egal um welchen Menschen es geht, mit einem Geschenk kann jeder machen was er möchte, es gibt keinen Zwang zur Freude und der Schenker löst sich am besten beim Schenken von jeglichen Erwartungen, dann gibts auch keine Enttäuschungen. Ich schenke auch Geschenke weiter, die mir nicht gefallen oder schmecken, machen doch viele so und was ich nicht brauche stelle ich in den Schrank. Und von Kunden wollte ich auch keine Schokoigel haben.

Eine Therapie macht doch nur Sinn - meiner Meinung nach - wenn wir lernen uns wie erwachsene Menschen zu benehmen gegenüber dem Therapeuten und die Begleitung, die er uns anbietet zur Aufarbeitung unserer Probleme dankbar anzunehmen. Sicher entstehen da auch viele Gefühle, da wäre es doch eine gute Übung, diese nicht auf den Therapeuten zu übertragen sondern die Probleme angehen.
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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RoboCat
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Beitrag Mi., 20.12.2017, 17:14

lemon hat geschrieben: Mi., 20.12.2017, 15:29 Sicher entstehen da auch viele Gefühle, da wäre es doch eine gute Übung, diese nicht auf den Therapeuten zu übertragen sondern die Probleme angehen.
Ja, das wäre doch mal etwas! Finde ich gut!

Aber den Igel zerdeppern und aufessen? Und dann? Hm. Also in der Fantasie sicher eine lustige, wenn nicht gar schelmische Vorstellung, nach dem Motto "der zahl ichs jetzt heim, ha!". Aber in der Realität? Puh, also jede/r wie er/sie will, aber über den Stempel des trotzigen Kindes würde ich mich dann im Nachgang nicht wundern. Das ist doch kein erwachsenes Verhalten.
:axt:


Marilen
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Beitrag Mi., 20.12.2017, 17:17

Nö, nicht der zahl ichs heim, so würd ich das gar nicht verstehen sondern eher ein bisschen Selbstironie. Und ich find ja, es muss nicht immerzu alles so wahnsinnig reflektiert und erwachsen sein, sondern gern auch etwas spielerisch. Im Spiel zeigt sich doch auch einiges?
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.

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