Sich selbst therapieren
Nein, sie freut sich ja, wenn ich aktiv bin und mir Gutes tue. Kritisch sieht sie Maßnahmen wie Pillen schlucken, um den Schmerz nicht zu spüren ... Allerdings fände sie es auch gut, wenn ich, wenn es mir schlecht geht, meine Gefühle zulassen und mich selbst trösten könnte und nicht alles wegdrücken müsste, also weder durch Aktivitäten noch durch "Pillen", aber das geht irgendwie (noch) nicht.
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Hallo Sandrin,
meine Therapeutinnen (erst VT jetzt TfP) haben mich immer wieder herausgefordert und auch nachgefragt, was ich jetzt selbst tun kann, wie ich mir selbst etwas "Gutes" tun kann und wir haben oft auch gemeinsam überlegt, wie das in einer bestimmten Situation für mich aussehen könnte. Stichwort: Ressourcen finden und stärken.
Von daher ergänzt sich für mich beides, meine eigenen Ansätze und die Therapiestunden. Mein Leben muss ich alleine ändern, die Therapeutin begleitet und unterstützt mich dabei, aber die Veränderungen sind meine Verantwortung.
Ich sehe meine Depressionen auch eher als eine "chronische Krankheit". Sie haben mich eigentlich schon immer begleitet und werden mich auch weiter begleiten, davon gehe ich aus. Die Intensität verändert sich immer wieder mal und ich werde hoffentlich immer besser in der Lage sein, mit diesen Gefühlen und Stimmungen so umzugehen, dass es mich nicht in ein total tiefes Loch und aus allem völlig heraus reißt. Aber genauso wie ich bei Diabetes oder anderen chronischen Krankheiten meine Lebensführung darauf anpassen muss, wenn es mir "gut" gehen soll, muss ich auch mit meiner Depression umgehen. Es gibt einfach bestimmte Dinge, die fördern und verstärken bei mir die depressiven Schübe. Und es gibt andere Dinge, mit denen kann ich ihnen aktiv entgegen wirken. Hoffe, das ist einigermaßen nachvollziehbar.
LG von lisbeth.
meine Therapeutinnen (erst VT jetzt TfP) haben mich immer wieder herausgefordert und auch nachgefragt, was ich jetzt selbst tun kann, wie ich mir selbst etwas "Gutes" tun kann und wir haben oft auch gemeinsam überlegt, wie das in einer bestimmten Situation für mich aussehen könnte. Stichwort: Ressourcen finden und stärken.
Von daher ergänzt sich für mich beides, meine eigenen Ansätze und die Therapiestunden. Mein Leben muss ich alleine ändern, die Therapeutin begleitet und unterstützt mich dabei, aber die Veränderungen sind meine Verantwortung.
Ich sehe meine Depressionen auch eher als eine "chronische Krankheit". Sie haben mich eigentlich schon immer begleitet und werden mich auch weiter begleiten, davon gehe ich aus. Die Intensität verändert sich immer wieder mal und ich werde hoffentlich immer besser in der Lage sein, mit diesen Gefühlen und Stimmungen so umzugehen, dass es mich nicht in ein total tiefes Loch und aus allem völlig heraus reißt. Aber genauso wie ich bei Diabetes oder anderen chronischen Krankheiten meine Lebensführung darauf anpassen muss, wenn es mir "gut" gehen soll, muss ich auch mit meiner Depression umgehen. Es gibt einfach bestimmte Dinge, die fördern und verstärken bei mir die depressiven Schübe. Und es gibt andere Dinge, mit denen kann ich ihnen aktiv entgegen wirken. Hoffe, das ist einigermaßen nachvollziehbar.
LG von lisbeth.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Finde ich im wahrsten Sinne des Wortes grenzwertig, dass das jetzt bei den "Grenzbereichen" gelandet ist. Geht doch auch gerade um die Frage, was kann ich selbst tun, in Ergänzung zur Therapie und vielleicht auch mit Unterstützung der Therapeutin?
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― Anne Lamott
― Anne Lamott
Lisbeth, stimme dir hunder Prozent zu. Muss nur jetzt meinen Zug kriegen. Bis später!!!
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@sandrin:
Was genau tust du denn, was deine Therapeutin kritisiert?
Ansonsten ja, es ist in unserer Gesellschaft verankert, klar. Aber warum? Weil doch, so denke ich, viele Leute oder die meisten mit so einem internalisierten Anteil rumrennen, der dieses viele tun und machen verlangt und der ein schlechtes Gewissen produziert, wenn man sich mal ausruht.
Das mit der sinnvollen Investition hat übrigens ne Freundin von mir gesagt (die trotzdem ne ganz nette Karriere am Start hat). Aber meine Therapeutin ist da auch hinterher. Ich würde das auch garnicht so trennen in Beziehungsaspekt und Selbstmanagementaspekt. Auch da denke ich, bedingt es sich.
Bei mir ist es zum Bsp. so, dass meine Therapeutin mich schon zur Selbsttätigkeit anregt, was Gutes für mich zu tun, bewusst Pausen einzulegen, Pensum bewusst runterschrauben. Gleichzeitig gibt sie mir die Erlaubnis dieses zu tun und Widerspricht da meinem inneren Antreiber. Ohne Beziehung hätte sie ja garnicht die Macht, meinem ineren Anreiber zu widersprechen.
Gleichzeitig wiederum fließt es in die sagen wir Erforschung meiner Innenwelt ein, das sich für mich herausstellt, warum habe ich so einen brutalen inneren Antreiber? Woher kommt das? Warum habe ich depressive Tendenzen? Woher kommt das? Bei mir ist es so eine seltsame Mischung aus unnachgiebiger Aktivität, grimmiges Müssen und gleichzeitig Hoffnungslosigkeit, Mutlosigkeit, Hilflosigkeit.
Klar kann man jetzt sagen, wenn man meine Geschichte kennt, na weil da ein brutaler äußerer Antreiber war, dem du ausgeliefert warst, daher das Rastlose, Unnachgiebige und gleichzeitig die Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit. das wirklich für mich, meine Person zu verstehen, ganz zu begreifen und nicht nur kognitiv zu formulieren, den Zusammenhang hat lange gedauert. Und jetzt erst konnte ich auch durch einen anderen Ansatz den wir in der Therapie fahren sehen, dass dieser brutale innere Antreiber meine Lebensversicherung damals war. Damals war es richtig. Wobei ich die Symptome damals ja auch schon gezeigt habe, weil auch ein Kind nicht über seine Kräfte hinaus leben kann.
Heute... ist das nicht mehr nötig. Das versteht nur dieser Antreiber, der Beschützer nicht.
Sind natürlich alles Zusammenhänge, die schon in x Therapien von x Leuten durchgekaut und in zig Büchern beschrieben und wie oft hat man es schon gelesen? Aber das wirklich für sich greifbar, fühlbar machen und eben nicht nur kognitiv wissen, das finde ich zumindest schwer. Und nun habe ich es begriffen, aber das heißt nicht, mein innerer Beschützer, der mich so antreibt hat es auch begriffen. Und der hat ganz gut Macht über mich. Also muss ICH aktiv werden.
Und ich glaube mittlerweile dieser Antreiber oder Beschützer, wie immer man es nennt, lernt, wenn er merkt, er ist 1. willkommen bei mir und in der Therapie, was auch wieder ne tiefgehende Beziehungsarbeit war bei mir und ein Ringen um Beziehung. Und 2. wenn ich es mal durchsetze lockerer zu lassen, was ich in den letzten Monaten tat und es mir besser geht, ich mehr Energie habe, weniger krank bin, trotzdem auf der Arbeit da nichts nach hinten losgeht. Anfangs war es ein innerer Kampf. Jetzt ist es eeeeetwas ruhiger geworden, da der Beschützer merkt, seine Ziele werden auch so verwirklicht, bzw. erstaunlicherweise so vielleicht sogar besser.
Was genau tust du denn, was deine Therapeutin kritisiert?
Ansonsten ja, es ist in unserer Gesellschaft verankert, klar. Aber warum? Weil doch, so denke ich, viele Leute oder die meisten mit so einem internalisierten Anteil rumrennen, der dieses viele tun und machen verlangt und der ein schlechtes Gewissen produziert, wenn man sich mal ausruht.
Das mit der sinnvollen Investition hat übrigens ne Freundin von mir gesagt (die trotzdem ne ganz nette Karriere am Start hat). Aber meine Therapeutin ist da auch hinterher. Ich würde das auch garnicht so trennen in Beziehungsaspekt und Selbstmanagementaspekt. Auch da denke ich, bedingt es sich.
Bei mir ist es zum Bsp. so, dass meine Therapeutin mich schon zur Selbsttätigkeit anregt, was Gutes für mich zu tun, bewusst Pausen einzulegen, Pensum bewusst runterschrauben. Gleichzeitig gibt sie mir die Erlaubnis dieses zu tun und Widerspricht da meinem inneren Antreiber. Ohne Beziehung hätte sie ja garnicht die Macht, meinem ineren Anreiber zu widersprechen.
Gleichzeitig wiederum fließt es in die sagen wir Erforschung meiner Innenwelt ein, das sich für mich herausstellt, warum habe ich so einen brutalen inneren Antreiber? Woher kommt das? Warum habe ich depressive Tendenzen? Woher kommt das? Bei mir ist es so eine seltsame Mischung aus unnachgiebiger Aktivität, grimmiges Müssen und gleichzeitig Hoffnungslosigkeit, Mutlosigkeit, Hilflosigkeit.
Klar kann man jetzt sagen, wenn man meine Geschichte kennt, na weil da ein brutaler äußerer Antreiber war, dem du ausgeliefert warst, daher das Rastlose, Unnachgiebige und gleichzeitig die Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit. das wirklich für mich, meine Person zu verstehen, ganz zu begreifen und nicht nur kognitiv zu formulieren, den Zusammenhang hat lange gedauert. Und jetzt erst konnte ich auch durch einen anderen Ansatz den wir in der Therapie fahren sehen, dass dieser brutale innere Antreiber meine Lebensversicherung damals war. Damals war es richtig. Wobei ich die Symptome damals ja auch schon gezeigt habe, weil auch ein Kind nicht über seine Kräfte hinaus leben kann.
Heute... ist das nicht mehr nötig. Das versteht nur dieser Antreiber, der Beschützer nicht.
Sind natürlich alles Zusammenhänge, die schon in x Therapien von x Leuten durchgekaut und in zig Büchern beschrieben und wie oft hat man es schon gelesen? Aber das wirklich für sich greifbar, fühlbar machen und eben nicht nur kognitiv wissen, das finde ich zumindest schwer. Und nun habe ich es begriffen, aber das heißt nicht, mein innerer Beschützer, der mich so antreibt hat es auch begriffen. Und der hat ganz gut Macht über mich. Also muss ICH aktiv werden.
Und ich glaube mittlerweile dieser Antreiber oder Beschützer, wie immer man es nennt, lernt, wenn er merkt, er ist 1. willkommen bei mir und in der Therapie, was auch wieder ne tiefgehende Beziehungsarbeit war bei mir und ein Ringen um Beziehung. Und 2. wenn ich es mal durchsetze lockerer zu lassen, was ich in den letzten Monaten tat und es mir besser geht, ich mehr Energie habe, weniger krank bin, trotzdem auf der Arbeit da nichts nach hinten losgeht. Anfangs war es ein innerer Kampf. Jetzt ist es eeeeetwas ruhiger geworden, da der Beschützer merkt, seine Ziele werden auch so verwirklicht, bzw. erstaunlicherweise so vielleicht sogar besser.
amor fati
Vielleicht darf hier mal Karin Horney erwähnt werden. Diese Freud-kritische und feministische Psychoanalytikerin veröffentlichte 1942 ihr Buch 'Selbstanalyse' das es als Taschenbuch bei Ebay&co oft zu kaufen gibt. Sie macht dem Leser eine unkomplizierte Denkweise zu eigen die erst mal die zu bearbeitenden Anteile analysieren kann. Es gibt mehrere populär-wissenschaftliche Bücher mit 'Selbsttherapie' im Titel, Horney gefällt mir aber weil mir der Tatbestand meiner Wehwehchen wichtiger ist als die Methode sie zu kurieren.
caute
Würde mir meine Thera sowas sagen, sie wäre die längst Zeit meine Thera gewesen.
Ich finde es SELBSTverständlich, dass ich die FACHkraft für MICH bin. Meine Thera ist eine "Hilfe", aber nicht die Fachkraft für mein "Ich", die bin ich selbst und deshalb DARF und KANN ich mir auch nur selbst helfen am Ende des Tages bzw. nur selbst darüber entscheiden, was ich annehmen möchte, was mir hilft und was nicht. Wenn das ein "Grenzbereich" ist? Na dann ist meine Thera wohl eine Eso-Schlampe, denn die sieht das ganz genauso.
Was das angeht so ist es unterschiedlich, aber grundsätzlich schätzt meine Therapeutin es wenn ich mir selbst zu helfen versuche. Sie findet nicht immer alles richtig, was ich tue, aber sie würde mir nie was ausreden wollen oder so sondern versucht meine jeweilige Motivation zu verstehen und mit mir gemeinsam drauf zu schauen, ob das, was ich tue, wirklich hilfreich ist und wenn ja WOBEI es mir konkret hilft.
"Arbeitssucht" kannst Du ja zB. auch als "Ablenkungsmanöver" sehen. Je "beschäftigter" man selbst ist, desto weniger Zeit bleibt dafür sich einen Kopf über die (vermeintliche) eigene Unzulänglichkeit zu machen. Ist kein "optimaler" Weg, weil die Unzulänglichkeitsgefühle irgendwann eh wieder auf einen zurückfallen werden voraussichtlich, aber immerhin ist es eine Bewältigungsstrategie die "funktioniert". Die Frage ist halt: Warum brauche ich sowas überhaupt? Was "deckele" ich damit?
Und kann ich das nicht auch "besser" erreichen indem ich zB. lerne mit den unangenehmen Gefühlen anders, konstruktiver, umzugehen als mich sozusagen "totzuarbeiten".
Ich persönlich bin der Meinung - und meine Thera teilt diesen Ansatz - dass jedes "Symptom" auch seine "Berechtigung" (im Sinne von Bewältigunsstrategie/Selbstheilungsversuch) hat und deshalb auch eine gewisse "Wertschätzung" braucht. Das heisst nicht, dass es immer der beste Weg ist, aber es war ein in der Vergangenheit funktionaler Weg das "seelische Gleichgewicht" zu erhalten der nicht komplett zu verurteilen ist sondern verstanden werden will bevor er veränderbar wird.
-
- Helferlein
- , 39
- Beiträge: 47
Ich kann mir vorstellen, dass eine Art von Selbsttherapie einem in gewisser Weise
bei Depressionen helfen kann, so ist es auch notwendig, dass man bei einer Psycho-
therapie aktiv mitarbeitet.
Nur denke ich auch, dass Selbsttherapie nicht immer gereicht, um eine Depression
zu heilen, gerade wenn die Ursachen sehr tief liegen oder die Symptome schon
chronisch manifestiert sind.
bei Depressionen helfen kann, so ist es auch notwendig, dass man bei einer Psycho-
therapie aktiv mitarbeitet.
Nur denke ich auch, dass Selbsttherapie nicht immer gereicht, um eine Depression
zu heilen, gerade wenn die Ursachen sehr tief liegen oder die Symptome schon
chronisch manifestiert sind.
Wieder zurück.
Also, was mache ich falsch... Ich merke, dass ich nun an pragmatischen Lösungen arbeiten muss, meine Therapeutin findet, ich sollte mich erst mit dem Gefühl auseinandersetzen.
Zum Thema innerer Antreiber (warst du, montagne, oder?). Da habe ich ein tolles Buch gelesen. Das heißt "Der Feind in meinem Kopf" (Achtung: Titel nicht wörtlich nehmen, es wird schnell klar, dass es nur vermeintliche Feinde sind). Da wird beschrieben, dass diese inneren Anteile (innerer Kritiker, innerer Antreiber, innerer Katastrophisierer, innerer Harmoniesüchtiger) ja durchaus ihre Berechtigung hatten und in bestimmten Fällen auch heute noch wertvolle Dienste leisten. Ich fand das so interessant, weil das mal nicht dieser Ansatz "Bekämpfe deinen inneren Kritiker" ist. Man lernt, woher diese Anteile kommen, welche Wurzeln sie haben und wie man sie sich zu Freunden machen kann.
Ooooja. Ablenkungsmanöver kenne ich nur zu gut. Und ich finde, die haben teilweise auch ihre Berechtigung, weil ich sonst durchdrehen würde. Und manchmal helfen sie einem auch aus einer unguten Spirale heraus. Nur dauerhaft ist das natürlich nicht gut, weil sich die Seele nicht austricksen lässt.
Ich glaube ehrlich gesagt überhaupt nicht, dass sich (chronische) Depressionen heilen lassen. Wie lisbeth schon geschrieben hat, ist das für mich etwas, was immer da war und was auch nie weggeht. Einzig die Intensität kann sich verändern. Und ja, ich glaube (weil der Vergleich mit Diabetes fiel), dass man den genetisch/biochemischen Anteil nicht unterschätzen sollte. Schön wäre es, wenn man sich da draußen genauso selbstverständlich outen könnte wie mit Diabetes bzw. dasselbe Verständnis erwarten dürfte. Aber davon sind wir meilenweit entfernt.
Also, was mache ich falsch... Ich merke, dass ich nun an pragmatischen Lösungen arbeiten muss, meine Therapeutin findet, ich sollte mich erst mit dem Gefühl auseinandersetzen.
Zum Thema innerer Antreiber (warst du, montagne, oder?). Da habe ich ein tolles Buch gelesen. Das heißt "Der Feind in meinem Kopf" (Achtung: Titel nicht wörtlich nehmen, es wird schnell klar, dass es nur vermeintliche Feinde sind). Da wird beschrieben, dass diese inneren Anteile (innerer Kritiker, innerer Antreiber, innerer Katastrophisierer, innerer Harmoniesüchtiger) ja durchaus ihre Berechtigung hatten und in bestimmten Fällen auch heute noch wertvolle Dienste leisten. Ich fand das so interessant, weil das mal nicht dieser Ansatz "Bekämpfe deinen inneren Kritiker" ist. Man lernt, woher diese Anteile kommen, welche Wurzeln sie haben und wie man sie sich zu Freunden machen kann.
Ooooja. Ablenkungsmanöver kenne ich nur zu gut. Und ich finde, die haben teilweise auch ihre Berechtigung, weil ich sonst durchdrehen würde. Und manchmal helfen sie einem auch aus einer unguten Spirale heraus. Nur dauerhaft ist das natürlich nicht gut, weil sich die Seele nicht austricksen lässt.
Ich glaube ehrlich gesagt überhaupt nicht, dass sich (chronische) Depressionen heilen lassen. Wie lisbeth schon geschrieben hat, ist das für mich etwas, was immer da war und was auch nie weggeht. Einzig die Intensität kann sich verändern. Und ja, ich glaube (weil der Vergleich mit Diabetes fiel), dass man den genetisch/biochemischen Anteil nicht unterschätzen sollte. Schön wäre es, wenn man sich da draußen genauso selbstverständlich outen könnte wie mit Diabetes bzw. dasselbe Verständnis erwarten dürfte. Aber davon sind wir meilenweit entfernt.
Ich würde versuchen beides parallel zu tun. Schließt sich ja nicht gegenseitig aus.
Du kannst Dir zB. einen Teil des Tages für Dein Gefühl hernehmen, ihm "Ausdruck" verleihen, es zulassen, leben, einfach "da sein lassen" und dann sagen: "So. Und jetzt "Stopp" liebes Gefühl. Wenn ich Dir zuviel Raum gebe, dann tust Du mir auch nicht gut. Wir hören uns morgen wieder..."
Also quasi so ne Art "Gefühlsstruktur" zu schaffen versuchen.
Und wenn es Dir hilft, dann nimm die Therapiestunden dafür her. Wenn nicht, dann nutze sie so, dass sie Dir helfen können diese Struktur zu schaffen. Meine Thera meint immer, dass es nicht wichtig ist, dass ich "das Unfühlbare" IN der Therapie (also mit ihr gemeinsam/in ihrer Gegenwart) fühle, wenn ich das nicht möchte. Aber dass es schon wichtig ist, dass ich es fühlen lerne und auch lerne es zuzulassen und bewusst zu erleben.
"Weglaufen" vor dem eigenen Gefühl funktioniert meiner Meinung nach nicht, es wird einen immer wieder einholen. Da gebe ich Deiner Thera Recht. Aber es bringt auch nix sich "lahmlegen" zu lassen vom eigenen Gefühl. Die Dosis macht das Gift meiner Meinung nach und die muss jeder für sich selbst finden bzw. den Weg, mit dem da ein gutes Gleichgewicht gelingt zwischen "zulassen" und "beherrschen".
Die "Kehrseite" des "Beherrschens" (der pragmatischen Lösung) ist ja, dass sie "zurückschlägt" und einen das Gefühl dann erst Recht "übermannt" und "lahm" legt, weil es sich einfach seinen Raum nimmt, so zumindest meine Erfahrung. Und das ist es ja auch nicht, da fehlt dann ja auch wieder jede "Steuerung".
Klar, ich meine das auch nicht so ausschließlich. Eher so, wie du das beschrieben hast. Dass BEIDES geht. Aber ich kann nicht Jahre mein Gefühl anschauen, da geht ja dann gar nichts vorwärts.
Wann hat man sich denn genug mit "demGefühl" auseinandergesetzt, dass man auch mal nach Bewältigungsstrategien suchen kann? Ich hab das irgendwie nicht ganz verstanden.
Aber ich gehe absolut mit dir konform, dass es auch nichts bringt, nur nach Lösungen zu suchen. Ich finde es so schade, dass ich bislang noch keine Therapie erlebt habe, wo beides möglich ist.
Wann hat man sich denn genug mit "demGefühl" auseinandergesetzt, dass man auch mal nach Bewältigungsstrategien suchen kann? Ich hab das irgendwie nicht ganz verstanden.
Aber ich gehe absolut mit dir konform, dass es auch nichts bringt, nur nach Lösungen zu suchen. Ich finde es so schade, dass ich bislang noch keine Therapie erlebt habe, wo beides möglich ist.
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- Helferlein
- , 39
- Beiträge: 47
Hallo sandrin,
ich stimme Dir da zu, dass beides wichtig ist, die Auseinandersetzung mit den Gefühlen,
aber auch das Finden pragmatischer Lösungen. Ich habe meine Gefühle lange verdrängt
und nur immer logisch und pragmatisch gelebt. Aber nun merke ich erst, dass ich beides
brauche.
Ich mache eine tiefenpsychologische Therapie und die hilft mir, um mich mehr mit meinen
Gefühlen zu befassen. Die praktische Hilfe versuche ich selbst für mich zu finden, durchs
Schreiben und Lesen, durch Sport, Musik, Gespräche etc.
Lg
Samantha
ich stimme Dir da zu, dass beides wichtig ist, die Auseinandersetzung mit den Gefühlen,
aber auch das Finden pragmatischer Lösungen. Ich habe meine Gefühle lange verdrängt
und nur immer logisch und pragmatisch gelebt. Aber nun merke ich erst, dass ich beides
brauche.
Ich mache eine tiefenpsychologische Therapie und die hilft mir, um mich mehr mit meinen
Gefühlen zu befassen. Die praktische Hilfe versuche ich selbst für mich zu finden, durchs
Schreiben und Lesen, durch Sport, Musik, Gespräche etc.
Lg
Samantha
Da sind wir in der gleichen Situation, Samantha777. Es geht nur, wenn man dann auch zusätzlich noch aktiv wird.
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- Helferlein
- , 39
- Beiträge: 47
Hallo Sandrin,
ich würde mir natürlich wünschen, dass meine Thera mir doch etwas mehr praktische Tipps
geben würde. Aber dafür ist die tiefenpsychologische Therapie wohl nicht ganz so geeignet.
Ich war nach dem S*izid einer Freundin bei einer Seelsorgerin, die mir echt ein paar gute
Ratschläge geben konnte, wie ich mit dem T*d und Verlust meiner Freundin besser umgehen
kann.
Manchmal wäre es gut, wenn Therapeuten sich weniger an die Therapieformen halten würden,
sondern individueller auf die Bedürfnisse der Klienten eingehen würden. Aber dazu braucht es
wahrscheinlich auch sehr viel Erfahrung seitens der Therapeuten.
Lg
Samantha
ich würde mir natürlich wünschen, dass meine Thera mir doch etwas mehr praktische Tipps
geben würde. Aber dafür ist die tiefenpsychologische Therapie wohl nicht ganz so geeignet.
Ich war nach dem S*izid einer Freundin bei einer Seelsorgerin, die mir echt ein paar gute
Ratschläge geben konnte, wie ich mit dem T*d und Verlust meiner Freundin besser umgehen
kann.
Manchmal wäre es gut, wenn Therapeuten sich weniger an die Therapieformen halten würden,
sondern individueller auf die Bedürfnisse der Klienten eingehen würden. Aber dazu braucht es
wahrscheinlich auch sehr viel Erfahrung seitens der Therapeuten.
Lg
Samantha
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