Therapiepause und trotzdem Kontakt zum Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

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Alyssa
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 12:30

lisbeth hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 08:38 Seine Fragen im Hinblick auf deinen Urlaub. Kann sein, dass das der "Versuch" war, irgendwie wieder eine tragfähige Beziehungsebene (im therapeutischen Sinne) herzustellen.
Er hat ja schon während ich noch im Urlaub war, gesagt, dass er die Bilder schön findet, und dass er da auch mal hinmöchte. Wobei wir dann wieder bei ihm und seinen Wünschen wären. Versuch des Beziehungsaufbaus/der Beziehungsrettung seh ich darin nicht. Eher seinen Wunsch, mal wieder sich selber in meine Themen (wozu ich auch meinen Urlaub zähle) einzubringen.
lisbeth hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 08:38 Was sich bei mir festsetzt, ist der Eindruck, dass seine vermeintliche "Lockerheit" sich jetzt irgendwie gegen dich wendet. Weil in dieser Lockerheit nicht klar ist, wo die Grenzen liegen. Weil du (unwissentlich oder aus der Not heraus) seine Grenze/n überschritten hast, aber er kann aufgrund der nicht vorhandenen Absprachen nicht sagen: Frau Alyssa, wir haben eigentlich eine Vereinbarung, die das anders regelt. Das heißt, diese Grenzenlosigkeit holt IHN jetzt ein, aber er lässt das volle Kanne an DIR aus. Was gar nicht gut ist.
Ja, so sehe/empfinde ich das auch.
Und ich habe ihn nach der letzten Stunde ja in meiner Mail gebeten, dann eben Grenzen und Regeln aufzustellen und mir diese klar und deutlich mitzuteilen. Aber das will er gar nicht!
lisbeth hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 08:38 Und irgendwie habe ich so ein Bild von ihm: Ein Mann, der betont einen auf "jugendlich" macht, nicht nur äußerlich, sondern auch in seiner Haltung.
Ja. Er probiert jetzt gerade die Energydrinks, die bei den Leuten aus seiner Behandlungsgruppe junger Erwachsener hoch im Kurs sind...Als er das freudig kundtat, hab ich nur gedacht "Man, werd erwachsen" und mich gefragt, ob er ein so zittriges Selbstbild hat, dass er sogar so affige Dinge, die bei seinen deutlich jüngeren Patienten angesagt sind, mitmachen muss, um das Gefühl zu haben "dabei zu sein" bzw. "anerkannt zu sein".
lisbeth hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 08:38 Und dazu gehört "immer schön locker bleiben", passt schon, bloß nicht "spießig" rüberkommen,
Ich glaube, er hat mehr Angst vor Spiessigkeit als ich. Als ich von meinem Leben erzählte, platzte er heraus "Also, Angst haben, dass du spiessig bist, musst du nicht!" Und da schwang Staunen und leichte Bewunderung mit. Ich meinte darauf nur, dass ich das auch nicht hätte, und dass ich trotz vieler wilder Erlebnisse ganz schön spiessig sei. Und das überhaupt nicht komisch fände.
lisbeth hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 08:38 sich nicht festlegen wollen usw. Aber zu seiner Aufgabe als Therapeut gehört dazu, dass er bei bestimmten Dingen klar ist, klar kommuniziert, klare Grenzen setzt oder klar und deutlich sagt, was du von ihm erwarten kannst und was nicht. Das hat er alles nicht erfüllt in meinen Augen.
Nein, das tut er nicht. Ich habe schon mehrmals gebeten, dass er sich klar und unmissverständlich ausdrückt, dass es klare Regeln und Grenzen gibt, damit ich weiss, wo ich bin und nicht orientierungslos schwimme. Inzwischen bin ich da sogar überdeutlich, und fordere von ihm, dass er sich einbringt, dass er sagt, was er meint und zu dem, was er gesagt, hat auch steht, und zwar ohne wenn und aber.
lisbeth hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 08:38 Wie du auch schon festgestellt hast: Als "Modell" für eine gesündere/bessere Beziehungsgestaltung hat er auf ganzer Linie versagt...
Komisch, dass er selber befindet, dass er so super mit Leuten klarkommt.
lisbeth hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 08:38 Gut für dich, dass du ihm per Mail schon mal klar deine Meinung gesagt hast. So wie ich dich verstanden habe, wirst du dann zum nächsten Termin hingehen, oder?
Ja.
lisbeth hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 08:38 Und dann? Wie sieht dein Plan aus?
Die Mail mit den Kritikpunkten ausdrucken, ihm geben, und sagen, dass er sich dazu äussern darf.
Zudem möchte ich von ihm wissen, wo ER mich sieht (negativ wie positiv). ICH kann MICH und wo ich stehe, ganz gut einschätzen. Von ihm kommt dazu leider gar nichts. Nicht aus Therapeutensicht, nicht aus ärztlicher Sicht. Und ich möchte wissen, ob er überhaupt Spass dran hat, mit mir zu arbeiten. Denn Aussagen wie "Ich sollte dir vermitteln, dass..." hören sich nicht nach Freude an der Arbeit oder Begeisterung für den Patienten an. Da höre ich nur ein "Ist halt ein Auftrag, den ich erfüllen muss, gibt Geld dafür". Ein "Ich möchte dir vermitteln, dass..." kommt komplett anders, viel echter, viel empathischer rüber. Da steckt drin, dass der Therapeut sich seiner Sache sicher ist, hinter mir steht, und überzeugt ist, dass ich es schaffen kann.

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Alyssa
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 12:33

lisbeth hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 08:38Ich habe das Gefühl, dass es für dich wichtig sein könnte, für dich im Vorfeld schon zu überlegen, was du in so einer Stunde von ihm erwartest. Geht es darum ihm einfach nochmal die Meinung zu sagen und dann bist du fort?
oder was sonst?
Da ich für das Quartal nun eingelesen bin, werde ich die restlichen 4 Stunden noch nehmen, und diese nutzen um erstens das aktuelle Chaos zu klären, zweitens ihm meine ungeschönte Meinung zu sagen, drittens am Abschied zu arbeiten (so dass es für MICH gut wird) und viertens ein (wahrscheinlich gnadenloses) Fazit zu ziehen. Damit sollten 4 Stunden gut gefüllt sein.
lisbeth hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 08:38 So wie ich sein/euer "Muster" einschätze, kann es auch sein, dass er dich mit Beschwichtigungen und Vorwürfen an deine Adresse irgendwie auch wieder "einfängt"... Willst du das? oder auf gar keinen Fall? Was braucht es für dich, damit das nicht passieren kann?
Ich habe es - laut seiner eigenen Aussage - ja bereits 2x geschafft, ihn "in die Ecke zu drängen" bei Diskussionen. Heisst, wenn er mit Vorwürfen oder Beschwichtigungen kommt, lege ich einfach einen Zahn zu, spiele mal wieder Orkan und dann hat sich das mit Vorwürfen und Beschwichtigungen. Wenns dann richtig kracht und er mich rauswirft, ist es eben so. Das wird mich aber woh Energien kosten, die ich nicht habe.
lisbeth hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 08:38 Mein Rat wäre außerdem: Fange an, dich nach einem "Ersatz" umzuschauen. So wie du aktuell deinen "Suchtdruck" beschreibst, wäre es glaube ich schon gut für dich, in der nächsten Zeit therapeutische Unterstützung zu haben. Und selbst wenn ihr jetzt weiter miteinander reden solltet, in ein paar Monaten ist er ohnehin weg.... Ich habe das Gefühl, dass das im Moment kein guter Zeitpunkt für dich wäre, um dich alleine durchzukämpfen. Und es wäre auch eine Chance für dich, um eine andere therapeutische Beziehungserfahrung zu machen: Dass es wirklich um dich alleine geht und nicht um das Chaos, das in deinem Therapeuten zu stecken scheint...
Gute sinnvolle Tipps. Mir fehtl einfach der Nerv, mir jetzt einen neuen zu suchen.

Danke für deine ausführliche Antwort.

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alatan
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 14:22

In jeder Therapiebeziehung werden die Störungen aktiviert, die der Patient auch im sonstigen Leben "anwendet".

Dieser Therapeut unterstützt jedoch durch sein völlig unprofessionelles Agieren und Reagieren in fataler Weise diese Störungen, ja er ist geradezu dabei, sie zu züchten und TE so massiv zu schaden.


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Alyssa
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 16:25

alatan: Und was mach ich mit dieser weisen Feststellung nun?

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Philosophia
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 16:31

Vielleicht den Therapeuten bitten, mit dir etwas verantwortungsvoller umzugehen, denn Verantwortung für sein Handeln zu tragen ist nicht nur sein Job, es sollte auch sein menschliches Ziel sein. Mich macht es sauer, wenn ich lese, was er da macht. Ich frag mich, wie er dir überhaupt helfen will - hast du das Gefühl, dass er dich mit irgendwas wirklich gut unterstützt?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


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Alyssa
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 16:52

Philosophia hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 16:31 Vielleicht den Therapeuten bitten, mit dir etwas verantwortungsvoller umzugehen,
Sehr gute Idee! Das hab ich schon in mehreren, immer wiederkehrenden, hitzigen Diskussionen und auch per Mails, in denen ich ihm sehr genau meine Kritik darlegte und erklärte, wie ich mir wünsche, dass er auf mich zugeht, versucht.
Es klappt nicht. Ich glaube langsam, dass er gar nicht hört, was ich wirklich sage. Und dass er sich seiner selbst so sicher ist, dass er es nicht für nötig hält, sich und sein Verhalten zu durchleuchten und zu justieren.
Philosophia hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 16:31denn Verantwortung für sein Handeln zu tragen ist nicht nur sein Job, es sollte auch sein menschliches Ziel sein.
Ich will ihm nicht abschreiben, dass er helfen will. Ich will ihm auch nicht eine gewisse positive menschl. Komponente abschreiben. Ich denke schon, dass er das "Herz am rechten Fleck" hat, dass er verantwortungsbewusst ist und helfen will. Dass er es nur nicht kann. Vielleicht nur nicht bei mir. Vielleicht ist er für andere der goldene Helfer oder der weisse Ritter.
Philosophia hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 16:31Mich macht es sauer, wenn ich lese, was er da macht. Ich frag mich, wie er dir überhaupt helfen will -
Das frage ich mich aktuell auch.
Philosophia hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 16:31hast du das Gefühl, dass er dich mit irgendwas wirklich gut unterstützt?
Aktuell: Nein.
Doch, in einem: Mir zu zeigen, dass Vertrauen und Nähe nur Fallen sind. Dass ich, wenn es drauf ankommt, sowieso alleine da stehe. Dass ich egoistisch sein muss, wenn ich meine Ziele durchsetzen will. Dass zwischenmenschlicher Kontakt offenbar nach dem Muster "heute so, morgen so" abläuft. Dass es für nichts feste Regeln gibt, und man einfach clever genug sein muss, sich gewinnbringend durchzumauscheln. Dass man keine Bindungen eingeht und nichts erwartet.

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Schnuckmuck
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 18:12

Ich finde, du schreibst über deinen Therapeuten in einer Art und Weise, die in meinen Augen eine Therapie unmöglich machen.

Wie kann man jemanden nicht wertschätzen beschreiben und dann wertzuschätzende Arbeit erwarten?

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Sausewind
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 18:17

@Alyssa:
Geht dein Therapeut in Supervision? Ich meine, an einer Klinik sollte das im Klinikalltag fester Programmpunkt sein? Ich weiß nicht, ob du ihn wirst ändern können. Das, was er macht, sollte von Anfang an richtig und selbstverständlich sein. Das sollte nichts sein, worauf du als Patientin ihn hinweisen musst.
Vielleicht möchte er auch die Karriereleiter hinaufsteigen, weil er eben eher unfähig als Therapeut ist?
Er findet sich ja offenbar obertoll in seiner lässigen Art und übersieht völlig, dass die Beziehung zu dir ein therapeutisches Verhältnis ist und keine "freundschaftliche", kumpelhafte Beziehung, in der nebenher noch ein bisschen Therapie läuft. Wie rechtfertigt er eigentlich das "Du" vor Kollegen? Also ich als seine Kollegin würde das extrem merkwürdig finden und distanzlos, wenn mein Kollege seine mittelalten Patienten duzt, auch wenn dies, wie bei dir, einem Wunsch entsprach. Berichte mal, was er zu deinen Kritikpunkten sagt, ich bin gespannt...


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Alyssa
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 18:26

Schnuckmuck hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 18:12 Wie kann man jemanden nicht wertschätzen beschreiben und dann wertzuschätzende Arbeit erwarten?
Ich verstehe deine Frage nicht.


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Alyssa
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 18:35

Sausewind hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 18:17 Geht dein Therapeut in Supervision?
Keine Ahnung, über sowas redet er nicht.
Sausewind hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 18:17Ich meine, an einer Klinik sollte das im Klinikalltag fester Programmpunkt sein?
Ebenfalls keine Ahnung. Zu wem sollte er da auch gehen? Zu seinem Chef?
Sausewind hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 18:17Ich weiß nicht, ob du ihn wirst ändern können.
Das will ich gar nicht.
Sausewind hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 18:17Das, was er macht, sollte von Anfang an richtig und selbstverständlich sein. Das sollte nichts sein, worauf du als Patientin ihn hinweisen musst.
Aber was ist "richtig" und "selbstverständlich"?
Sausewind hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 18:17Vielleicht möchte er auch die Karriereleiter hinaufsteigen, weil er eben eher unfähig als Therapeut ist?
Guter Gedanke. Dabei hat er die neue Stelle ja extra angenommen, weil er da "weniger Medizin und mehr Psychotherapie und Gespräche" machen konnte.
Sausewind hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 18:17Er findet sich ja offenbar obertoll in seiner lässigen Art und übersieht völlig, dass die Beziehung zu dir ein therapeutisches Verhältnis ist und keine "freundschaftliche", kumpelhafte Beziehung, in der nebenher noch ein bisschen Therapie läuft.
Tja...
Sausewind hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 18:17Wie rechtfertigt er eigentlich das "Du" vor Kollegen? Also ich als seine Kollegin würde das extrem merkwürdig finden und distanzlos, wenn mein Kollege seine mittelalten Patienten duzt, auch wenn dies, wie bei dir, einem Wunsch entsprach.
Ich glaube, er rechtfertigt es gar nicht. Ich weiss auch nicht, ob das andere überhaupt mitbekommen, wir reden ja nur in seinem Zimmer miteinander, ausser mal ein "Hallo, wie gehts" oder "Bis bald" oder "Schönen Feierabend" im Flur.
Sausewind hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 18:17Berichte mal, was er zu deinen Kritikpunkten sagt, ich bin gespannt...
Ich auch. Ich habe aber bereits eine Ahnung.

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alatan
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 19:19

Alyssa hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 16:25 alatan: Und was mach ich mit dieser weisen Feststellung nun?
Abbrechen. Du kannst weder die Therapie retten noch den "Therapeuten" ändern.

Übrigens ist Supervision bei Klinikärzten alles andere als üblich, ab Erreichen des Facharztes höchst unwahrscheinlich.


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Alyssa
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 20:09

alatan: Du hast schon gelesen, dass ich noch das Quartal habe, das sind noch ca. 4 Stunden, und dass ich mir für diese 4 Stunden bestimmte Themen vorgenommen habe, damit ICH die Therapie so gut wie möglich abschliessen kann?

Abbrechen, total in der Luft hängen, dann mit Riesenballast im Gepäck den nächsten suchen? Ist eine sehr unglückliche Konstellation. Mit Fragen, Verwirrungen, Unklarheiten, gar noch Wut im Bauch und Frust im Herzen gehen halte ich für schädlich.

Ich möchte nicht gehen, bevor ich nicht das gesagt habe, was mir noch wichtig ist, bevor ich ihm meine Meinung gesagt habe, und bevor ich ein Fazit gezogen habe. Das bin ich mir schuldig, wenn ich mir treu bleiben will und wenn ich mit irgendwas positivem da raus gehen will.

Bzgl. Supervision: Danke für die Info. War mir nicht bekannt.

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LEHA83
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 20:20

Hallo
Es ist wirklich gruselig,dass solche Menschen - Helfer-sein sollen.
Ich finde es gut,dass du weißt wie du deine letzten Stunden füllen willst.
Und ich finde es gut,dass du schon dran denkst,dir jemanden anderen zu suchen,so habe ich das verstanden.
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!
Viele Grüße
LEHA

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Krümmelmonster
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Beiträge: 569

Beitrag Sa., 22.07.2017, 21:06

Hallo Alyssa,
wieviel Stunden hast du bei Therapie gehabt. Hat der Therapeut dir wenigsten bei andere Baustellen, die du gehabt hast geholfen?


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Alyssa
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Beitrag Sa., 22.07.2017, 21:35

Krümmelmonster hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 21:06 wieviel Stunden hast du bei Therapie gehabt.
Um die 70 Stunden (35-45min) in ca. 2 Jahren. Viele Pausen durch seine und meine Urlaube, Krankheit beiderseits, Unmöglichkeit der Terminfindung. Dazu hat er einige Termine abgesagt, und ich hab einige Stunden nicht wahrgenommen/verfallen lassen.
Seit Feb. diesen Jahres nur noch alle 14 Tage (aufgrund anderer beruf. Verpflichtungen meines Therapeuten konnte (wollte?) er seinen ambulanten Patienten nur noch 14tägig Termine anbieten. Ich fand das nicht gut, wir hatten lange und viele Diskussionen darüber)
Krümmelmonster hat geschrieben: Sa., 22.07.2017, 21:06 Hat der Therapeut dir wenigsten bei andere Baustellen, die du gehabt hast geholfen?
Er hat mir das Gefühl gegeben, dass ich nicht alleine bin. Er hat mir zugehört, das kannte ich vorher nicht. Er konnte und kann mich bis heute beruhigen. Er bringt mich zum Nachdenken - über mich, meine Handlungen, mein Verhalten. Er lässt mich meine Umwelt mit anderen Augen sehen. Er hat es geschafft, dass ich Vertrauen zu einem anderen Menschen fasste (ihm), das war etwas, was ich nie konnte. Er hat es geschafft, dass ich - bis auf ein paar Ausnahmen - keine Drogen- oder Alkoholzeiten mehr hatte. Er hat mich bei Rückfällen nicht rausgeworfen sondern gezeigt, dass er trotzdem noch da ist (Richtig aufgearbeitet haben wir das aber irgendwie nie, wenn ich so zurückblicke). Ich bin deutlich ruhiger und stabiler geworden. Ich habe meinen Alltag geschafft und ich war Teil einer sozialen Gemeischaft.
Bis jetzt. Jetzt kehrt sich das gerade wieder um, und es fühlt sich an, als wenn alles schlechte, was sich bisher im Hintergrund gehalten hat, wie ein Tsunami auf mich zurast. Und ich kann dem nichts entgegensetzen.

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